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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 6:50 am
Dankbar nahm sie ein Getränk an und spürte eine Nervosität in sich aufsteigen, die sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Eigentlich war sie sich sicher, dass sie Kyo überreden konnten, doch ihr wurde jedes Mal aufs Neue klar, wie wenig sie über ihn eigentlich wusste. Vielleicht hätte sie doch lieber Kimiko einweihen sollen, die ja zwischenzeitlich mit ihm zusammen gewohnt hatte. Nach einem tiefen Schluck setzte sie wieder ihr typisches, wenn auch etwas schüchternes Lächeln auf. „Na ja“, begann sie ein wenig zögernd. „wir hatten überlegt ob vielleicht eine Weihnachtsfeier mit allen eine gute Idee wäre, um sich besser kennenzulernen. Und wollten fragen, ob es für dich in Ordnung wäre, wenn wir es hier veranstalten?“
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 2:25 pm
Kyo blickte seinen Besuch ungläubig an. "Und deswegen macht ihr euch extra auf den Weg hierher?" Sagte er schließlich mit einem Hauch Zweifel in der Stimme den Akito ihm nicht Mal verübeln konnte. "Na ja, nicht nur. Wir wollten das nur zuerst abklären." Antwortete er. "Eine Party ohne feste Location zu planen ist sonst etwas schwierig, weißt du." "Wann soll diese Feier denn stattfinden?" Akito blickte kurz fragend zu Megumi, war sich dann aber sofort sicher das sie sich darüber auch noch keine Gedanken gemacht hatte. "Am dreiundzwanzigsten? Müsste dieses Jahr ein Samstag sein. Wenn du natürlich nichts anderweitiges vorhast natürlich." Improvisierte er schnell, nicht ganz ohne Hintergedanken. Vielleicht hatte er die Möglichkeit Megumi zu fragen ob sie den vierundzwanzigsten eventuell mit ihm verbringen möchte - wobei das wahrscheinlich unangemessen wäre wenn man bedachte welche Bedeutung dieser Tag hierzulande hatte. "Warte, lass mich nachgucken..." Antwortete Kyo und holte sein Smartphone hervor um seine Termine zu überprüfen. "Sollte eigentlich klappen." Sagte er schließlich nach einer kurzen Weile, und irgendwie musste Akito vor Freude grinsen; was komisch war, wenn er darüber nachdachte das er vorher nicht unbedingt angetan von der Idee war.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 5:58 pm
Die meiste Zeit sah Megumi nur zwischen den beiden Jungs hin und her, nicht in der Lage auch nur ein Wort zu dem Gespräch beizutragen. Auch wenn sie Akito irgendwo dankbar war, dass sie so durch Kyo die Zusage hatten - wen– sie ihn richtig interpretierte – so fühlte sie sich doch ein wenig außen vor gelassen. Schließlich war das ihre Idee gewesen. Doch der Ärger darüber war ziemlich schnell verflogen. „Also können wir mit dir rechnen?“, fragte sie um sicher zu gehen, lachte dann aber. „Dann werde ich den anderen auch Bescheid geben, wenn es für dich in Ordnung ist.“ Nachdem das geklärt war, warf sie Akito einen ernsten Blick zu. Natürlich gab es noch einen zweiten Grund weshalb sie hier waren, doch das wollte sie in erster Linie ihm überlassen. Es war an ihm zu entscheiden was und wie viel von seiner Geschichte er preisgeben wollte.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 6:39 pm
Kyo lächelte. "Ich finde die Idee ansich nicht schlecht. Es ist ja doch schon eine Weile her das wir was... Weniger ernstes unternommen hatten." "Was das angeht..." Beginn Akito, und blickte kurz zu Megumi, um sich etwas Mut geben zu lassen. Er war sich immer noch nicht sicher ob es das richtige war; ohne mit Yuu oder geschweige denn Sayoko darüber gesprochen zu haben. Aber jetzt war er hier und er wusste ja selbst auch das alle ein Anrecht darauf hatten das zu wissen. "Yuu und ich wurden letztens von Alice persönlich angegriffen." Sagte er schließlich und für einen kurzen Moment wirkte es so, als würde Kyo die Farbe aus dem Gesicht entweichen. "Also, keine Lakaien oder so, sondern sie selbst hat uns aufgesucht und gegen uns gekämpft. Oder viel mehr mit uns gespielt." "Verstehe... Das ist in der Tat eine ernste Angelegenheit. Ich nehme Mal an ihr seid unversehrt aus der Sache gekommen?" Akito nickte. "Schon, die Frage ist nur für wie lange. Momentan wirkt es auf mich so als würde sie versuchen uns Angst zu machen und zu brechen, so wie sie's bei Sayo geschafft hat."
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 6:44 pm
Als sie Akitos Blick bemerkte nickte sie ihm zu. Für einen kurzen Augenblick überlegte sie auch seine Hand zu greifen, wie es Yuudai bei Sayoko getan hatte, entschied sich jedoch dagegen. So nah waren sie sich noch nicht, dass sie das einfach tun konnte. Glaubte sie zumindest. Außerdem war das eine wirklich ernste Angelegenheit, die auch ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Zumal“, ergänzte sie, „sie es scheinbar auch ausgenutzt hatte das Sayo-Chan gar nicht anwesend war.“ Sie richtete ihren Blick auf Kyo. „An dem besagten Abend war sie bei mir zu Besuch und wir haben nichts von allem mitbekommen.“ Was vielleicht auch daran lag, dass sie zu sehr mit ihren Gesprächen beschäftigt waren. Doch die Tatsache, dass sie das Wunderland nicht gespürt hatte wie es sonst bei Alice‘ Handlangern der Fall war, durften sie auch nicht einfach übersehen.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 6:58 pm
Kyo legte seine Hand ans Kinn und überlegte. "Das ist in der Tat beunruhigend. Das heißt, wir können uns eigentlich sicher sein das sie mittlerweile stark genug ist um alleine zu agieren." "Jop. Das ist halt das was mich beunruhigt." Akito verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. "Jedenfalls... Du solltest auf dich aufpassen und vielleicht den anderen Bescheid geben, nur für alle Fälle. Ich weiß das sie uns zumindest nichts tun wird solange Sayo nicht dabei ist, aber wies mit dir und Takashi ist kann nicht sagen." Beim letzten Blick sah er Kyo genau in die Augen, versuchte irgendeine Regung zu finden, die irgendwas verraten würde - doch stattdessen formten sich seine Lippen zu diesem leeren, nichtssagenden Lächeln was Akito schon von Anfang gruselig fand. "Danke, Akito-kun, aber ich denke du musst was uns angeht erstmal nichts befürchten." Antwortete er. "Ich würde mir eher Sorgen um Sayoko-san machen, immerhin scheint sie ja eine zentrale Rolle in dem ganzen zu spielen."
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 7:05 pm
Erneut lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und Megumi fragte sich, ob es noch immer am Gesprächsthema lag oder an etwas anderem. Kyos Lächeln kam ihr irgendwie merkwürdig vor. So kalt. Irgendetwas sagte ihr, dass sie das Thema vielleicht doch lieber gelassen hätten. Sie schluckte die Gefühle herunter, jetzt war nicht die Zeit darüber nachzudenken. „Aber warum ausgerechnet Sayo-Chan?“, fragte sie. „Ja, Nana-Chan und sie waren gute Freunde, aber warum hat sie gerade sie als Ziel ausgewählt?“
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 7:40 pm
"Das ist genau die Frage die ich mir auch stelle." Sagte Kyo und Akito spürte, wie er unbewusst die Fäuste ballte. Ja, er wusste genau warum Sayoko - aber er hatte ihr versprochen, nein, geschworen, das er niemals darüber reden würde. Wenn das also jemand wissen wollte musste er sie direkt fragen - er hatte zwar nicht mehr viel Respekt für Nanashi übrig, aber trotzdem respektierte er ihren Wunsch und ihre Gefühle. Und vor allem Sayokos Gefühle. "Ich..." Doch noch bevor Akito seinen Satz zuende sprechen konnte, klatschte Kyo plötzlich in die Hände und es war, als wäre durch diese Gestik die ganze angespannte Stimmung wie durch Zauberhand verschwunden. "Genug davon - ich habe gehört wir haben eine Feier zu planen." Akito spürte wie sein Herz in die Hose fiel. "Dein Ernst, Alter...?" Erwiderte er nur resigniert, innerlich dankbar das er nicht weiter drüber reden musste.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 8:21 pm
Megumi zuckte selbst zusammen und wich ungewollt ein wenig zurück. Es dauerte ein paar Herzschläge, bis auch sie sich vom Schreck wieder erholt hatte. Eigentlich hätte sie das Thema gerne noch weiter vertieft und Kyo gerne noch ein paar Fragen gestellt – wie ob er Nanashi kannte. Doch auch wenn sie oft langsam war, verstand auch sie dass das Thema vorerst beendet war. „Ja… genau, die Party“, meinte sie dann und lachte leicht beschämt. „Vielleicht sollten wir erst die Einladungen vorbereiten? Die Deko kann ich auch gerne übernehmen.“ Sie sah wieder zu Kyo. „Wenn du es erlaubst versteht sich.“
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 8:33 pm
"Dann schreib ich schonmal ne Einkaufsliste..." Murmelte Akito, immernoch den Schreck in den Knochen. Was auch immer in Kyos Kopf vor sich ging, er wusste das er vorsichtig sein musste. Für einen Moment bereute er sogar, von seinem Erlebten berichtet zu haben - wer weiß ob sie ihn überhaupt trauen konnten? Aber wenn er irgendwie mit Alice im Bunde stand würde es zumindest Sayoko doch merken, oder...? Er versuchte sich für den Rest des Tages keinen Kopf mehr drüber zu machen - er würde sich noch über andere Dinge genug den Kopf zerbrechen. Wie er Sayoko von seiner Begegnung beichten sollte zum Beispiel. "Die Deko kannst du gerne übernehmen, Megu-chan. Es ist schließlich deine Idee, ich Stelle nur die Location." Antwortete Kyo Lächelnd und für einen Moment hatte Akito diese gruselige, kalte Ausstrahlung von vorhin vergessen.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 8:38 pm
„Danke, Kyo-Kun“, antwortete sie mit einem Lächeln und ging im Kopf noch einmal durch, was sie noch alles benötigten. „Ein paar Snacks wären nicht schlecht.“ Wobei sie innerlich schon überlegte, was sie vorbereiten konnte. Vielleicht könnte sie ja auch Riko um Hilfe bitten. „Oh und passende Musik!“, bei diesen Worten sah sie zu Akito. Sie wusste zwar nicht, für welchen Musikstil er sich interessierte – ob er sich überhaupt für die Art Musik begeistern konnte – aber sie war sich sicher, dass er dafür auch ein Händchen haben könnte.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 8:46 pm
"Da solltest du wirklich lieber Sayo fragen." Antwortete er peinlich berührt. "Sie würde garantiert eine Playlist hinbekommen die alle Geschmäcker trifft." So verging der restliche Tag ohne große Vorkommnisse und irgendwann hatte auch Akito die zwischendurch sehr angespannte Stimmung vergessen. Als die beiden sich schließlich von Kyo verabschiedeten war er selbst erstaunt wie spät es war - mit Pech würde er heute garantiert nicht mehr mit Yuu oder Sayoko sprechen können.
"Ganz schön spät geworden, was?" Sagte Akito schließlich als die beiden das Wohnhaus verlassen hatten.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 9:01 pm
„Später als erwartet“, murmelte sie und warf einen Blick auf ihr Handy. Da sie gewusst hatte, dass es ein längeres Gespräch würde hatte sie den Ton ausgeschaltet… Und stellte nun fest, dass sie ein paar verpasste Anrufe sowie eine Textnachricht von ihrem Vater erhalten hatte. Sie blieb abrupt stehen und hielt sich die Stirn. „Ich hab ganz vergessen Papa eine Nachricht zu hinterlassen“, meinte sie und versuchte das mit einem Lachen zu überspielen. Vielleicht sollte sie ihn lieber kurz anrufen um ihm Bescheid zu geben… Sie warf Akito einen entschuldigenden Blick zu, doch noch ehe sie die Anrufstaste drücken konnte, wurde sie von dem Gefühl überrannt, das sie zuletzt vermisst hatte. Binnen weniger Augenblicke breitete sich um sie beide herum das Wunderland aus, die Straße wurde zu einem Haufen plattgedrücktem… Blut? Innereien? Megumi konnte es nicht wirklich einschätzen was es darstellen sollte, auf jeden Fall war es ekelhaft. Überall ragten knochenähnliche Zweige aus dem Boden und die Gebäude um sie herum schienen sich schlagartig in Matsch zu verwandeln, der langsam zu Boden floss und sie wie eine Lawine zu überrennen drohte. Ohne Worte hatte Megumi ihre Form als Heart Guardian angenommen und wich zusammen mit Akito der auf sie eindringenden Schlammmasse aus, retteten sich auf einen der knochigen Bäume. „Das ist doch jetzt echt nicht wahr“, murmelte sie genervt und warf ihm einen kurzen Blick zu.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 9:06 pm
"Schätze dein Pa muss sich leider noch länger etwas Sorgen machen." Erwiderte er, und ärgerte sich innerlich selbst darüber, das er Sayoko nun definitiv nicht mehr erwischen würde. "Tja, bringen wir es hinter uns, was...?" Murmelte Akito nur entnervt und fuhr seine Krallen aus.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 9:16 pm
Sie seufzte schwer. „Ja, sieht ganz so aus“, erwiderte sie und ließ ihren Speer erscheinen. Ohne weitere Worte zu verlieren stießen sie sich vom Baum ab und stürzten sich auf die Kartensoldaten, die Megumi fast mehr an Zombies erinnerten, so wie diese aus der schlammigen Erde gekrochen kamen. „Ich war sowieso nie ein großer Fan von Zombies“, rief sie und stieß ihren Speer in die erste Gruppe, die auf sie zukam. Es dauerte nicht lange, bis sie und Akito einen Rhythmus gefunden haben, in dem sie zusammen kämpfen konnten ohne sich zu blockieren. Im Gegenteil, ohne große Worte arbeiteten sie wie abgestimmt im Team zusammen und so dauerte es auch nicht lange, bis sie zunächst die Kartensoldaten und anschließend auch den Kern besiegt hatten. Erleichtert darüber, dass der Kampf relativ schnell beendet war, traten sie kaum dass das Wunderland verschwunden war den Heimweg an. „Endlich zu Hause“, seufzte sie, als sie nach kurzer Busfahrt endlich kurz vor ihrem Wohnhaus standen. „Auf den Angriff hätte ich am liebsten verzichtet, aber ich muss sagen dass es trotzdem ein schöner Nachmittag war.“
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 9:22 pm
"Ich auch." Erwiderte er mit einem sanften Lächeln im Gesicht. "Auf Kyos Grusel-Show hätte ich gut verzichten können aber... Die Zeit mit dir war wirklich cool." Er grinste, und konnte es sich nicht nehmen lassen ihr den Kopf zu streichen. Er war lächerlich - das war momentan die einzige Art und weise wie er sich offen traute Zuneigung zu zeigen. "Gute Nacht, Megu-chan." Sagte er schließlich. "Und danke nochmal."
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 9:54 pm
Obwohl sie im ersten Augenblick protestieren wollte, so konnte sie sich ein leises Kichern nicht verkneifen. Akito war vielleicht der einzige, dem sie erlaubte ihr über den Kopf zu streicheln, auch wenn sie ihm das momentan noch nicht sagen wollte. Eigentlich empfand sie es auch durchaus als Schade, dass der Tag schon vorbei war. Schließlich stand sie vor der Tür um aufzuschließen, nicht jedoch ohne ihm noch einen Blick zuzuwerfen. „Dir auch eine gute Nacht“, sie lächelte sanft. „Wir sehen uns morgen in der Schule. Pass gut auf dich auf!“ Nach diesen Worten trat sie durch die Tür und schloss sie vorsichtig hinter sich, blieb zunächst aber noch im Flur stehen. Mit klopfendem Herzen lehnte sie sich dagegen und versuchte ihrer Gefühle wieder Herr zu werden. Es war nicht das erste Mal, dass sie so lange unterwegs gewesen war – nur dass es so spät wurde und dann auch noch in Zusammenhang mit Akito gab ihr noch einmal ein ganz anderes Gefühl. Wie gerne hätte sie ihn noch einmal auf einen Tee oder dergleichen eingeladen, hätte ihn gerne ihrem Vater vorgestellt. Doch gleichzeitig fürchtete sie sich davor. Klar, sie hatte ihrem Vater schon von ihm erzählt und wusste, dass er sie unterstützen würde. Doch wie würde er wohl tatsächlich reagieren? Nicht zuletzt auch da es wirklich so spät war und sie sich nicht einmal die Zeit genommen hatte sich umzuziehen. Er würde bestimmt denken, dass sie direkt nach der Schule mit ihm unterwegs gewesen war und… Sie schüttelte den Kopf. Nein, jetzt interpretierte sie zu viel hinein. Es war spät, sie war nicht zu Hause gewesen und er hatte sich Sorgen gemacht. Das war alles! Sie atmete noch einmal tief durch, warf einen kurzen Blick durch das Guckloch in der Tür um sicher zu gehen, dass Akito wirklich gegangen war. Dann stieg sie die Treppen zu ihrer Wohnung empor. Vorsichtig öffnete sie die Tür, unsicher ob ihr Herzklopfen noch von Akito kam oder ob es ihre Angst war. Jedenfalls öffnete sie die Tür langsam und lugte vorsichtig hinein. „Das wurde auch langsam Zeit, junge Dame“, hörte sie die Stimme ihres Vaters aus dem Wohnzimmer. Megumi zuckte unweigerlich zusammen und lachte beschämt. „Ich bin wieder da, Papa.“ Noch während sie ihre Schuhe auszog betrat er den Flur, sie mit einem strengen Blick begutachtend. „Ich hoffe du hast eine Erklärung dafür, warum du spät abends ohne eine Nachricht unterwegs bist?“ „Nun“, murmelte sie und überlegte wie sie es sagen konnte ohne gleich zu verraten dass sie bei Freunden war. „Ich war bei Freunden. Wir haben uns überlegt eine kleine Weihnachtsfeier zu veranstalten und beim Planen haben wir schlichtweg die Zeit vergessen.“ Sie lachte leise und verbeugte sich dann schnell. „Entschuldige Papa!“ Für eine Weile blieb sie in der Position, traute sich nicht aufzusehen. Erst als sie ein leises Lachen, das immer lauter wurde hörte, wagte sie sich blinzelnd zu schauen – ehe eine starke Hand ihr durch die Haare fuhr. Schlagartig richtete sie sich wieder auf und versuchte ihre Haare zu richten. „Was soll das?“, beschwerte sie sich, während ihr Vater lachte. „Das war deine Strafe, Megu“, meinte er und hob tadelnd den Finger. „Ich verstehe ja, dass ich dich in letzter Zeit oft alleine gelassen habe. Aber nächstes Mal sagst du mir bitte Bescheid, wenn du so lange bei deinen Freunden bist, einverstanden.“ Mit hochrotem Kopf versuchte sie noch immer ihre Haare zu richten. „Ich versuche dran zu denken“, murmelte sie. Als sein Blick wieder ernster wurde seufzte sie jedoch. „Das werde ich tun Papa.“ „Das will ich auch hoffen“, meinte er mit einem zufriedenen Grinsen. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer, in dem leise Musik spielte. Überrascht stellte Megumi fest, dass ihr Vater eine seiner alten Schallplatten von Pink Floyd aus dem Regal genommen hatte. Es war eigentlich eine Schande, dass die Musik nur so leise gestellt war. „Gibt es etwas zu feiern?“, rutschte ihr aus dem Mund. Wortlos bedeutete er ihr sich zu setzen, was Megumi auch tat. Verwirrt sah sie ihn an, während er die Musik ein wenig lauter drehte. „Tja Megu, es wird sich bald einiges für uns ändern“, begann er ein wenig zögerlich, fuhr sich mit der Hand durch seine Haare, die durch die letzten Jahre immer grauer zu werden schienen – und das obwohl ihr Vater noch nicht einmal die vierzig erreicht hatte. Sie kniete sich aufs Sofa und sah ihn erwartungsvoll an. „Was denn?“ Ihr Vater zögerte, es schien als würde er die richtigen Worte suchen. Dann drehte er sich jedoch mit einem zufriedenen Lächeln zu ihr um und sie ahnte, was das bedeutete. Ihre Augen füllten sich mit Freudentränen und mit einem Satz war sie vom Sofa, schlang ihre Arme um ihn. „Du hast den Job, nicht wahr?“ Er lachte und streichelte ihr wieder über den Kopf, dieses Mal ließ sie es jedoch zu. „Und nicht nur das“, erklärte er. „Bald habe ich genug Geld, dass ich die restlichen Kosten abbezahlen kann. Danach wird alles leichter für uns Megumi.“ Wortlos umklammerte sie ihren Vater und lauschte der Musik, umhüllt von unbändiger Freude. Nicht nur, dass es ihren Freunden immer besser ging, auch das Leben ihres Vaters schien sich endlich zum Besseren zu wenden. Und das mit Nanashi würden sie bestimmt auch noch hinbekommen!
Den restlichen Abend verbrachten sie mit einem gemeinsamen Abendessen, ehe ihr Vater sie aufgrund der Uhrzeit wieder ins Bett schickte. Eigentlich war sie viel zu aufgekratzt dafür, wusste aber dass es vernünftiger war. Als sie ihr Zimmer betrat schien Dinah sie bereits zu erwarten. Mit großen Augen beobachtete sie Megumi, ohne ein Wort zu sagen. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie, doch die weiße Katze reagierte nicht, starrte sie einfach nur weiter an. Sie wartete ein paar Sekunden, ehe sie sich schließlich ins Bett legte. „Wie auch immer, ich geh schlafen“, murmelte sie, auf einmal doch unendlich müde. „Gute Nacht, Dinah.“ Als sie sich in ihrem Bett zusammen rollte glaubte sie noch zu hören, wie die Katze von ihrem Tisch sprang. Ein schwacher Widerstand ging durch ihr Bett und sie fragte sich, ob sie sich zu ihr legen würde. Doch ehe sie die Antwort bekam, war Megumi schon eingeschlafen.
Dichter Nebel umhüllte Megumi, so dicht dass sie kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Egal wo sie hin schaute, überall erkannte sie nur ein tiefes grau, das selbst ihre Füße verschluckt hatte. Sie konnte lediglich fühlen, dass sie in einer schlammigen Substanz zu stehen schien, aber wusste nicht ob sie überhaupt wissen wollte, ob das wirklich Schlamm war. Ohne ein Wort setzte sie sich in Bewegung, ging langsam einen Schritt nach dem anderen, lediglich begleitet vom lauten Schmatzen des Bodens. Befand sie sich im Wunderland? Warum konnte sie dann nichts sehen? Nach einer Weile glaubte sie im Nebel eine Art Schloss zu sehen. Kurz zögerte sie, dann bewegte sie sich langsam in Richtung. Doch egal wie weit sie lief, sie hatte nicht den Eindruck als käme sie ihm näher, sodass sie nach einer Weile stehen blieb. „Hallo?“, rief sie schließlich. „Ist da jemand?“ Kaum hatte sie die Worte gesagt fühlte sie sich beobachten. Hastig blickte sie sich um und bemerkte schließlich eine Gestalt im Nebel, die sich ihr zu nähern schien.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mi März 13, 2024 11:07 pm
"Megumi..." Ertönte die Stimme eines Mädchens, und als Megumi sich der Gestalt näherte wurden die Sätze klarer, verständlicher. "Megumi... Bitte... Du musst mir helfen.." Die Stimme, welche ihr nur allzu bekannt vor kam war gebrochen, kaum verständlich, kam nur Lückenhaft an - und doch hatte sie das Gefühl genau zu wissen was sie ihr sagen wollte. "Ich ... Bald nicht mehr da..." Die Gestalt kam weitere Schritte auf sie zu, und streckte vorsichtig ihren Arm in ihre Richtung. "Kannst du mich jetzt hören?" Fragte die Stimme schließlich und packte Megumi an den Händen. "Es tut mir alles so, so unglaublich leid, aber... Ich habe nicht mehr so viel Zeit. Bitte Megumi, du musst mir helfen. Du musst mein anderes Ich irgendwie aufhalten, sonst... Sonst ist da nichts mehr von mir übrig..."
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 6:50 am
„Nana-Chan?“, fragte Megumi unsicher, noch immer nicht in der Lage die Gestalt im Nebel zu erkennen, geschweige denn sie wirklich zu verstehen. Nun da sie direkt vor ihr stand, war es zwar klarer aber immer noch unklar, verzerrt. Dennoch glaubte sie, die Worte herauszuhören, die das Mädchen ihr sagen wollte. Sie umklammerte die Hände, wollte sie nicht mehr gehen lassen. „Aber wie, Nana-Chan. Wie können wir sie aufhalten? Wie können wir dich retten“, fragte sie schließlich, hatte jedoch das Gefühl, dass der Schatten langsam wieder blasser wurde.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 12:59 pm
"Ihr müsst mich aufhalten... Irgendwie. Zeigt mir wie hoffnungsvoll diese Welt sein kann, bevor ich.. bevor ich sie noch mehr zerstöre." Das waren die letzten Worte die Megumi vernehmen konnte ehe sich die Gestalt auflöste.
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Die Sonne war bereits untergegangen als Sayoko am Bahnhof stand und auf die nächste S-Bahn wartete. Ihr Psychologe hatte sie gestern Nachmittag noch angerufen und ihren geplanten Termin auf heute verschieben müssen, und so kam es das sie sich das erste Mal seit längerem allein auf den Heimweg machen musste. Es war ein guter Termin gewesen - ihr Arzt merkte an das es ihr viel besser ging seid sie den von ihm empfohlenen Umgebungswechsel durchgeführt hatte und ihr Umfeld nicht so toxisch war wie es noch vor einen halben Jahr der Fall war. Was sie ihm natürlich nicht erklären konnte war die Tatsache, das sie jederzeit davor fürchten musste genau von diesem toxischen Einfluss jederzeit wieder heimgesucht werden zu können, doch trotz ihrer Andeutungen schien zumindest er zuversichtlich genug das sie sich mittlerweile nicht mehr so stark davon beeinflussen lassen würde. Alles in einem war es ein guter Termin, einer der Sayoko das Gefühl gab das sie wirklich Mal wieder Fortschritte machte. Sie haben sich sogar darauf geeinigt mit der Dosierung ihrer Anti-Depressiva runterzugehen - sie hatte sich sofort das Rezept einlösen lassen und konnte es kaum erwarten Akito, Yuu und den Arakawas von der guten Nachricht zu erzählen. Sie hasste das Zeug und all seine Nebenwirkungen, wusste aber genau das das überhaupt erst der Grund war wieso sie all die Zeit irgendwie noch funktionieren konnte. Und wenn sie zukünftig weniger davon brauchen würde wäre das wirklich ein Zeichen der Heilung, ein Zeichen der Besserung. So stand sie nun, fast alleine am Bahnsteig, welcher vom kalten Licht der Laternen beleuchtet war und lächelte zufrieden. Jetzt ging es vielleicht endlich bergauf.
Sie schrieb Yuu noch eine kurze Nachricht und ließ Musik über ihre Kopfhörer laufen, als auch schon die Bahn langsam eintrudelte. Die Bahn selbst war relativ leer - vereinzelt saßen einige Angestellte, welche sich wohl wie sie auf dem Heimweg befanden. Es war komisch, das erste Mal seid langem alleine zu fahren - in der Vergangenheit hatte Yuudai kleinlichst drauf geachtet das sie nicht alleine war, und auch als er von der spontanen Terminverlegung hörte war er selbst drauf und dran all seine Sachen umzulegen, nur damit sie nicht alleine unterwegs sein musste. Doch Sayoko hatte drauf bestanden - sie brauchte das kleine Stück Selbstständigkeit wieder, und wenn es nur für heute war. Sie ließ sich an den nächsten freien Platz nieder und starrte aus dem Fenster. Ein Teil in ihr schrie und zweifelte an alledem, wollte nicht wahrhaben das es langsam bergauf zu gehen schien. Ermahnte sie an das zurück, was passierte als sie sich das letzte Mal in Sicherheit gewogen hatte. Aber diesmal war sie nicht alleine, hatte gelernt zu reden und zu vertrauen - das allein war so viel wert gewesen, und selbst ihr Psychologe hatte das anerkannt. Alles in einem war sie okay mit der Richtung, in die sich momentan alles bewegte, wenn da nicht ständig die Sorge vor Alice im Nacken sitzen würde.
Sie legte den Kopf zurück und schloss die Augen. In 20 Minuten würde sie daheim sein - und schmunzelte etwas bei dem Gedanken. So schnell hatte sie sich also daran gewöhnt, das Zuhause der Arakawas als ihr eigenes akzeptiert. Was ihre Mutter wohl darüber denken würde...?
Sayoko musste eingenickt sein, denn als sie ihre Augen wieder öffnete war die Bahn komplett leer - sie blickte aus dem Fenster und wurde nur von tiefster Dunkelheit begrüßt. Hatte sie ihre Haltestelle verpasst? Hastig griff sie nach ihrem Handy, wollte überprüfen, wie spät es war, wollte Bescheid geben das es ihr gut ging, als plötzlich ein ihr allzu bekanntes Gefühl seinen Weg in ihre Magengrube fand und ihre Nackenhaare aufstellte. "Guten Abend, Sayo." Ertönte plötzlich eine ihr unheimlich bekannte Stimme, eine Stimme die sie nie wieder hören wollte. Sayoko warf einen Blick auf ihr Handy, nur um festzustellen das das Zifferblatt ihrer Uhr unkenntlich war, die Musik war aus. Mit zitternden Händen packte sie es zurück in ihre Tasche und wagte schließlich einen Blick auf den gegenüber liegenden Platz, wo der Mensch Platz genommen hatte, den sie am liebsten nie wieder sehen wollte: Alice. "Ich hab mich schon gefragt wann du Mal wieder vorbei kommst um mir Angst zu machen." Antwortete Sayoko überraschend gefasst, und das obwohl ihre Hände unweigerlich am Zittern waren. Alice, welche noch viel boshafter und gefährlicher wirkte als bei ihrer letzten Begegnung wirkte, legte den Kopf schief. "Haben dir Aki und Yuu tatsächlich meine Grüße ausgerichtet, hm? Hätte ich ihnen gar nicht zugetraut." Sayokos Gesicht müssten Bande gesprochen haben, denn das blonde Mädchen lehnte sich weiter nach vorne und funkelte sie amüsiert an. "Oh, das haben sie nicht! Das verletzt mich ja schon ein wenig." Ein Kichern entfuhr aus ihrer Kehle und sie wackelte aufgeregt mit den Beinen. "Ja, ich habe letzte Woche eine kleine Teeparty mit den beiden abgehalten. Der alten Zeiten wegen, weißt du? Zu schade das du nicht dabei warst, ich hätte den beiden gerne das eine oder andere Körperteil abgetrennt." Das Mädchen vor ihr verschwand und tauchte direkt neben ihr wieder auf, lächelnd. "Du bist echt süß wenn du Angst hast, weißt du das?" Sayoko spürte wie sie ihre Hand in Richtung ihres Gesichts führte und sie der Gedanke an Alice' Berührungen sie mit Ekel füllten. "Fass mich ja nicht an!!" Schrie sie schließlich, lauter als was sie sich jemals zugetraut hatte, und Alice hielt inne. "...Fass mich nie wieder an." "Oh? Sayo, das verletzt mich ein wenig. Immerhin hatte ich nur dein Bestes im Sinn." Antwortete Alice enttäuscht lächelnd, verschwand dann aber wieder auf die gegenüber liegende Sitzbank. "Ich weiß du hast momentan einen kleinen Überflug und so, aber seien wir doch Mal ehrlich... Keiner kauft dir das ab. Sonst hätten Aki und Yuu dir doch von meinem Besuch erzählt oder nicht? Du bist schwach, Sayo. Und die zwei wissen das du das nicht verkraftest." Sayoko antwortete nicht. Wenn es stimmte, was dieses Monster erzählte, wenn sie wirklich bei ihren beiden Liebsten Menschen war... Wieso hatten sie ihr das nicht erzählt? Jetzt wo sie doch selbst endlich schaffte offen zu sein, über alles zu reden... Hielten sie wirklich so wenig von ihr und waren ihrer Entwicklung gegenüber so blind? "Bilde dir nichts ein, Sayo. Du bist ein Kind der Traurigkeit. So wie ich. Du hast sowas wie Glück nicht verdient, ich dachte das weißt du. Deine Mutter hat schnell verstanden das dieses Leben nicht lebenswert ist, wieso du nicht? Du hättest das alles so einfach verhindern können." Sayoko seufzte, dachte an die Worte ihres Psychologen. Lass das nicht an dich Ran, Sayo. Lass es nicht an dich Ran. "Ehrlich, langsam ermüdest du mich." Erwiderte sie obwohl sie verdammte Angst hatte und ihre Hände nachwievor zitterten. "Immer wenn du nicht weiter weißt kommt Mama ins Spiel. Weißt du nicht das man Respekt vor den Toten haben sollte?" Alice schien mit der Antwort nicht gerechnet zu haben, den es herrschte einige Sekunden Stille bevor sie in Schallendes Gelächter ausbrach. "Oh Sayo, deswegen liebe ich dich! Du findest immer was neues womit du mich überraschen kannst." Erneut verschwand sie, nur um direkt vor ihr aufzutauchen und Sayoko musste in ihre tiefroten, vor Hass leuchtenden Augen blicken. "Ich sag es dir noch einmal: Lass dir das lieber nicht zu Kopf steigen." Ein böses Lächeln überkam das Gesicht des Mädchens. "Sonst hole ich mir am Ende doch noch deinen." Mit einem Schlag war sie verschwunden, und nach einem kurzen Blinzeln war die S-Bahn so, wie sie diese zuletzt vorgefunden hatte, und auch die Musik war wieder auf ihren Ohren. Es war 17:43.
Die restliche Fahrt über war Sayoko wie gelähmt, zitterte am ganzen Körper - einige Passanten hatten nach ihren Wohlbefinden gefragt, doch sie schaffte es diese einigermaßen glaubhaft abzuwimmeln, obwohl der Schock ihr nachwievor in den Knochen saß. Sie würde Zuhause die Jungs ansprechen müssen - denn wenn es stimmte was Alice sagte, dann überwiegte die Enttäuschung gerade die Angst. Als sie schließlich ihre Zielhaltestelle erreicht hatte und ausgestiegen war nahm sie schließlich ihre Beine in die Hand und lief, lief so schnell wie sie nur konnte nach Hause.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 5:49 pm
Wie oft war er schon aufgestanden, im Kreis gelaufen, hatte auf die Uhr geschaut. Minuten, Sekunden, auf alles hatte er beachtet. Und egal wie oft Akito ihn darauf hingewiesen hatte, so hatte er doch keine Ruhe finden können. Immer wieder hatte sich Akito beschwert, ihm gesagt er soll endlich mal entspannen. Yuudai wusste, dass Sayoko ihre Freiheit brauchte, ihre Selbstständigkeit. Dass er sich nicht darauf verlassen konnte, dass sie immer jemanden bei sich hatte der sie beschützte. Dass ER nicht immer in ihrer Nähe war. Dennoch hatte er das Gefühl, dass diese Angst um sie ihn innerlich zerfressen würde. Erneut blickte er auf die Uhr. Es war gerade kurz vor 18 Uhr. "Sie ist spät", murmelte er leise zu sich. Oder war das ihre normale Zeit? Kurz sah er in den Hausflur und überlegte, ob er ihr entgegen kommen sollte. Zumindest zum Bahnhof. Schließlich setzte er sich jedoch doch wieder seufzend aufs Sofa und versuchte irgendwie Ruhe zu finden, als das Geräusch einer öffnenden Haustür erklang.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 6:18 pm
Auch Akito hatte sich Sorgen gemacht, wenngleich er sich bemühte einen kühlen Kopf zu bewahren - Yuudai machte ihn schon kirre genug. Trotzdem, das Sayoko alleine unterwegs war, gerade nachdem die beiden letzte Woche ungewünschten Besuch hatten, beunruhigte auch ihn. Dennoch, irgendeiner musste hier vernünftigt bleiben und er hatte sich schon lange damit abgefunden das diese Rolle ihm Zuteil wurde. Also hatte er sich es schon lange vor Yuudai auf dem Sofa bequem gemacht, schaltete ziellos durch das Fernsehprogramm, und direkt nachdem auch sein bester Freund endlich zur Vernunft gekommen war, hörte er ebenfalls wie die Haustür aufsprang. "Siehst du, da ist sie doch." murmelte Akito nur und ließ sich nicht anmerken wie auch ihm ein gewaltiger Stein vom Herzen fiel. Nach einer kurzen Weile betrat auch Sayoko das Wohnzimmer, und Akito hatte sofort das ungute Gefühl das etwas im Argen war. "Hi." begrüßte sie die Jungs nur knapp. "Kann ich... kurz mit euch reden?" Sie war ungewöhnlich blass und ihre Stimme war beunruhigend emotionslos. Er blickte auf ihre Hände um zu bemerken das ihre Hände zu Fäusten geballt waren und tauschte einen besorgten Blick mit Yuudai aus. "Klar." antwortete er nur, mit einer fürchterlichen Vorahnung. "Ich... hab Alice getroffen." erwiderte sie und blickte dabei auf den Boden, und dieser Satz allein reichte damit Akito verstand das sie gewaltigen Mist gebaut hatten.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 6:31 pm
Yuudai war direkt wieder aufgestanden, kaum dass Sayoko den Raum betreten hatte. Doch trotz Erleichterung sie unverletzt wieder hier zu sehen, machte sich ein gewaltiger Klotz in seiner Magengegend breit. Auch ohne ihre Worte ahnte er, dass etwas vorgefallen war. Und kaum dass sie etwas gesagt hatte, begriff auch er dass genau das geschehen war, was sie eigentlich hatten vermeiden wollen. Der Schreck hielt nur wenige Sekunden an, ehe er einer ungewöhnlichen Kälte wich. Seine Sorge war mittlerweile weggeblasen. Er fühlte sich schlichtweg leer. Für einen kurzen Augenblick sah er zu Akito. Sie beide wussten, was das bedeutete. „Was wollte sie dieses Mal von dir“, fragte er schließlich tonlos.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 6:42 pm
"Ach, du weißt schon, das übliche. Kaffe trinken, über die Vergangenheit reden..." erwiderte Sayoko nur sarkastisch und das war der Moment an dem Akito wusste das sie wirklich wütend gewesen war. "Die Frage ist eher, was sie von euch wollte und wieso ihr mir nicht davon erzählt habt." Sie sah immernoch keinen von ihnen an, ihre Stimme kalt, und Akito wusste das es daran lag das sie sonst garantiert in Tränen ausbrechen würde. "Sayo, hör mal..." versuchte er zu erklären, doch wurde sofort unterbrochen. "Ich weiß wieso. Und ich verstehe das. Trotzdem, ich... hatte gehofft das wir jetzt alle offen zueinander sein könnten. Dieses Miststück will einen verdammten Keil zwischen uns treiben, und ihr tut ihr auch noch einen Gefallen und redet nicht mit mir? Nachdem ich endlich gelernt habe zu reden?" Ihre Stimme fing an zu zittern, die kalte Fassade bröckelte langsam. "Ich hätte das verkraftet verdammt. Ich hätte es so viel besser verkraftet als... das."
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Do März 14, 2024 7:01 pm
Verschiedene Gefühle durchzogen ihn. Schuld, Selbsthass und das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen hielten sich die Waage. Unbewusst ballte auch er die Hand zur Faust, so sehr dass seine Hand auch zitterte. Mehrmals setzte er zum Reden an und wusste doch, dass nichts weiter als haltlose Entschuldigungen aus seinem Mund kommen würden. Ausflüchte, gesprochen in der Hoffnung ihre Wut zu mindern. Dafür zu sorgen, dass sie sich beruhigte, ihren Ärger und ihre Enttäuschung los ließ. Worte, um sie zu manipulieren. Und genau diese Gedanken stärkten seinen inneren Selbsthass, war es doch genau das, was er ihr nicht antun wollte. Stattdessen stand er da wie ein Feigling ohne einen klaren Gedanken.