Mahou Shoujou

"Definitiv, aber ich bin da der falsche Ansprechpartner für, da solltest du lieber Sayo fragen." Antwortete er grinsend. "Ich mein, ich kenn mich zwar aus, aber doch eher in... Spezielleren Richtungen und ich glaube das passt vielleicht nicht ganz zu so 'ner Feier."

Sie legte den Kopf schief und sah ihn zunächst fragend an.
"Was für eine Richtung denn?", fragte sie neugierig und rückte mit ihrem Gesicht näher zu ihm.

Sein Gesicht wurde wieder eine Spur roter, dann lachte er.
"Das erzähl ich dir wenn ich mir sicher bin das du mich danach nicht komisch findest, Megu-chan." Erwiderte er grinsend.

Für einen kurzen Moment machte sie einen Schmollmund, dann musste sie auch grinsen.
„Ich wüsste nicht, warum ich dich komisch finden sollte“, meinte sie und lehnte sich wieder zurück. „Aber gut, dann werde ich auf die Antwort eben warten.“

Akito lachte.
"Und da dachte ich du wärst von der neugierigen Sorte." Er zwinkerte ihr zu. "Aber als kleiner Tipp: Es gehört eher zur... Härteren Kategorie." Verlegen kratzte er sich am Kopf. Eigentlich sollte das nicht verwunderlich sein bei seinem Auftreten, aber Megumi war jetzt nicht unbedingt die Art Mädchen die er mit der Art von Musik beeindrucken könnte, da war er sich ziemlich sicher.

Erneut legte sie den Kopf schief und sah ihn mit einem verwirrten Blick an. Sie konnte sich wirklich nicht vorstellen, was er meinte. Härtere Sorte? Ihr Blick fiel auf die Gitarre ihres Vaters, was allerdings nur noch mehr Fragezeichen über ihrem Kopf erscheinen ließ, während sie angestrengt über seine Worte nachdachte.
„Nein, ich habe keine Idee“, meinte sie schließlich resignierend und sah ihn dann von der Seite her an.

"Irgendwann zeig ich's dir. Du musst mir nur versprechen das du dann nicht schockiert bist."
Er lächelte verlegen - sie war ihm immer noch Recht nah, was ihn irgendwie ungewohnt nervös werden ließ.
"Wie auch immer, Megu-chan... Wollten wir nicht 'ne Party planen? Wir sollten vielleicht noch mal Kyo fragen bevor wir uns groß Gedanken machen und es am Ende doch nicht klappt."

Noch immer wirkte sie verwirrt, wusste nicht warum sie schockiert sein sollte. Ob er wohl anders denken würde, wenn sie sich schon in der Mittelschule kennengelernt hätten? Gezielt im ersten Jahr?
„Gute Idee“, sagte sie schließlich und zog ihr Handy heraus. „Meinst du, dass wir direkt fragen könnten? Nicht dass er gerade in einer Vorlesung sitzt“, murmelte sie, drückte aber entgegen ihrer Worte auf die Taste um den Anruf zu starten.

Anscheinend hatte Megumi den richtigen Riecher - denn anstatt ans Handy zu gehen, kam wenig später eine kurze Textnachricht das sie sich gerne in einer halben Stunde nochmal melden sollten.
"Hm, was meinst du, ob wir ihn eben fragen können vorbei zu kommen? Ich... Denke es wäre auch sinnvoll ihn von Alice zu erzählen, und ich glaube das wäre persönlich vielleicht doch besser..."
Auch wenn er darüber nicht mit Yuu gesprochen hatte - die anderen hatten Anrecht davon zu wissen, und Kyo hatte zumindest mit dem anderen Jungen und Riko zutun und könnte sie zumindest vorwarnen. Und Sayoko wäre dann immer noch sein und Yuus Problem.
"Außerdem können wir Vorort viel besser planen." Fügte er grinsend hinzu. "Schließlich muss so eine Weinachtsparty auch entsprechend aussehen."

Megumi nickte.
„Ja, du hast Recht. So ist es einfacher“, meinte sie und begann eine kurze Nachricht an Kyo zu schreiben, damit er nicht überrascht war, wenn sie ankamen.
„Wollen wir dann gleich losgehen?“

"Du lässt auch nichts anbrennen, was...?" Erwiderte er murmelnd, lächelte aber.
"Gut, dann wollen wir mal." Er stand auf, gähnte und streckte sich.

Die beiden zogen sich schließlich an und liefen gemeinsam zur entsprechenden Bushaltestelle - und Akito fragte sich still ob sie von außen sogar wie ein Paar wirkten, und wurde sofort rot bei dem Gedanken.
Selbst wenn diese Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen sollten, wovon er trotz Sayokos Andeutungen nicht ausgehen wollte (so arrogant war er nicht) wollte er einfach nur dieses Gefühl und die Zeit mit ihr wertschätzen, ohne jeglichen Druck oder Erwartungen. Vielleicht würde er es bereuen, vielleicht auch nicht; aber er wollte ihr die Zeit geben die sie brauchte und ihre Freundschaft genießen.
"Hast du dir eigentlich schon eine Überredungstaktik überlegt?" Fragte er grinsend, die vorherigen Gedanken beiseite geschoben, während er sie im Augenwinkel betrachtete.

"Also, erst Mal erzählen wir ihm was wir überhaupt vor haben", sagte sie, um zu überspielen dass sie tatsächlich noch gar keinen Plan hatte. Vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen etwas zur Bestechung vorzubereiten?
"Zumindest halte ich das für am Besten, also dass wir ihm direkt erzählen was wir möchten. Und alles weitere... wird improvisiert."
Sie lachte ein wenig beschämt. Manchmal war sie einfach zu stürmisch und dachte zu wenig über einzelne Details nach. Meist verließ sie sich in der Hinsicht auf Riko oder die anderen. Andererseits hatten sie noch genug Zeit, um sich ein paar Gedanken darüber zu machen, zumindest würde die Busfahrt eine Weile dauern - je nach Verkehr vielleicht sogar länger.

"Wenn das so ist ist das vielleicht gar nicht Mal so verkehrt das ich dir bei den Planungen helfe." Erwiderte er grinsend. Er fand diese Verplantheit unglaublich süß und erfrischend, und an Kyos Stelle hätte er ihr die Wohnung sofort überlassen; nein, er hätte ihr alles gegeben wonach sie gefragt hätte.
"Kyo weiß aber schon das ich mit komme oder...?" Fragte er sie schließlich skeptisch, und mochte das in ihn aufkommende Gefühl gerade kein Stück.
Auch wenn er Kyo nicht so eingeschätzt hatte, was wenn er nur mit Megumi allein rechnete und deshalb so spontan zugestimmt hätte...? Mochte er Megumi vielleicht auch und machte sich gerade Hoffnung?

Erneut legte sie den Kopf schief, lachte dann aber leise.
„Das war der Vorwand, unter dem ich uns angekündigt habe“, meinte sie schließlich und zog ihr Handy raus. Nach einem kurzen Räuspern las sie ihre Nachricht an Kyo laut vor. „Hallo Kyo-Kun, Akito-Kun und ich würden gerne über etwas Wichtiges mit dir reden. Wäre es in Ordnung, wenn wir vorbei kommen?“
Sie verstaute das Gerät wieder und kratzte sich etwas verlegen an der Nase. „Oder hätte ich das lieber nicht erwähnen sollen?“

Innerlich entschuldigte er sich dass er je an Kyo gezweifelt hatte - anscheinend gab es in dieser Welt doch noch anständige Typen.
"Nein, nein, ist schon gut so." Antwortete er hastig. "Unangekündigter Besuch kommt in der Regel nicht so gut an, oder?"
Dieses Mädchen war zu naiv. Viel zu naiv. Und gleichzeitig so niedlich dabei das er sich ziemlich sicher war das sie irgendwann sein Tod sein würde.

„Ich möchte einfach nur, dass er sich nicht überrumpelt fühlt, wenn wir auf einmal vor der Tür stehen. Das ist alles“, gestand sie ehrlich.
Gleichzeitig fragte sie sich, ob sie in seinen Augen vielleicht etwas spontaner sein sollte, auch etwas chaotischer. Mochte er eher diese Art Mädchen? Oder dachte sie gerade zu viel darüber nach? Schließlich ging es ihr in erster Linie darum, niemanden vor den Kopf stoßen zu wollen. Einfach nur ein braves Mädchen zu sein, das niemandem mehr irgendwelche Umstände bereitete.

Schließlich kamen die beiden an der Haltestelle an und nach nicht mal fünf Minuten Wartezeit kam auch direkt der entsprechende Bus.
Als die beiden es sich auf der hintersten Bank des überraschend leeren Bus niedergelassen haben hing Akito seinen Gedanken nach.
Er war sich nicht sicher, ob es das Richtige war, Kyo direkt von Alice’ Besuch zu erzählen, gerade wenn er es nicht vorher mit Yuudai abgeklärt hatte, geschweige denn Sayoko auch was davon ahnen konnte. Gleichzeitig wäre es doch das Richtige – immerhin beeinträchtigte sie das Leben aller Beteiligten, und wer wusste schon wann sie das nächste Mal zuschlagen würde.
Wobei er ja noch die Theorie hatte das er an Sayoko und ihnen aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit besonderes Interesse hatte; doch war sie nicht auch irgendwie mit den Rest in Verbindung? Hasste sie Megumi, Kyo und Riko vielleicht genauso sehr wie Sayoko, Yuudai und ihn?
„Hey, Megu-chan…“ fing er nach einer Weile des angenehmen Schweigens an. „Du und Nana ihr wart Schulfreunde richtig?“

Ein wenig nervös war Megumi schon, als sie und Akito fast alleine in dem Bus saßen und sich für eine gute Weile anschwiegen. Solange sie sich unterhalten hatten hatte sie sich ablenken können, doch so… Sie erwischte sich immer wieder dabei, wie sie ihn von der Seite beobachtete, wodurch ihr Herz schneller zu schlagen begann. Klar, es war nicht das erste Mal dass sie alleine waren, dennoch hatte sie das Gefühl dass sie jedes Mal etwas anderes fand, das ihr an ihm gefiel. Und dann war da im Hinterkopf doch wieder die Stimme, die sie zur Vorsicht rief, die in gewisser Weise einen Zweifel in ihr heraufbeschwor. Und sie fragte sich still, ob das wirklich ihre eigenen Gedanken waren oder ob das nicht doch Alice‘ Werk war.
Als er die Stimme erhob zuckte sie zunächst unwillkürlich zusammen, als hätte er bemerkt dass sie ihn angestarrt hatte. Unbewusst berührte sie ihr Herz, das nun durch zusätzlich durch den Schreck noch schneller schlug.
„Nana-Chan?“, fragte sie ein wenig überrascht und wurde dann fast ein wenig wehmütig. „Ja. Im ersten Jahr der Mittelschule waren wir in einer Klasse. Durch sie haben wir Sayo-Chan und Kimi-Chan erst kennengelernt.“
Sie wandte ihren Blick von ihm ab und starrte für eine Weile ins Leere.
„Sie war nach Ri-Chan meine zweite Freundin und wir standen uns auch irgendwie recht Nahe würde ich behaupten.“

„Also bist du ihr auch irgendwo wichtig, huh…“ murmelte er, eher an sich selbst gerichtet.
Akito wusste, wie Nanashi mit Menschen umging, die sie angeblich geliebt hatte – der Gedanke, das dieses Miststück Megumi genauso versuchen könnte zu brechen wie Sayoko füllten ihn unweigerlich mit Wut.
„Hast du irgendwas mitbekommen? Also… was genau bei ihr los war? Ich kenne sie halt durch Sayo ziemlich gut, aber… ich wusste nie genau was ihr Problem ist, um ehrlich zu sein.“
Er erinnerte sich oft an das kleine, weinende Mädchen was bei Sayoko Zuhause saß, nicht redete und erst aufhörte wenn entweder Sayoko oder deren Mutter da waren. Das Mädchen, das ihm irgendwie so leid tat aber auch gleichzeitig in ihrer blinden Wut Angst machte, im ersten Moment von einer Stimmung zur anderen wechseln konnte.
Es gab eine Zeit, wo er sie mochte – aber spätestens als er herausfand zu was sie Sayoko überreden wollte war da nur noch pure Abneigung gewesen.

„Nein, nicht das ich wüsste“, murmelte Megumi und dachte an die Zeit zurück. Sie erinnerte sich an die paar Mal, an denen Nanashi sich bei ihr Rat gesucht hatte, nicht selten auch wegen Sayoko. Damals hatte sie immer gedacht, die beiden hatten Streit und wollte ihnen dabei helfen.
„Sie hatte mich hin und wieder auf Sayo-Chan angesprochen, aber ich weiß nicht mehr wirklich worum genau es ging.“ Ein leises Lachen kam ihr über die Lippen. „Ich glaube sie hatte mich auch einmal darum gebeten, ihr die Karten zu legen.“
Insgeheim fiel es Megumi immer noch schwer zu glauben, dass die Nanashi die sie kannte heute Alice ist. Und was sie Sayoko alles angetan hatte oder antun wollte.

„Hmmm.“ Erwiderte er nur nachdenklich. Das sie Megumi wegen Sayoko fragen würde ergab Sinn, wenn man bedachte das ihre ‚Liebe‘ zu ihr wahrscheinlich viel zu ihrem Zustand beigetragen hatte.
Ob Megumi davon wusste? Wahrscheinlich nicht, sonst hätte sie das nicht so schwammig ausgedrückt.
„Aber ist es nicht irgendwie komisch? Wir wurden nicht zufällig ausgewählt, definitiv nicht. Wir alle mussten in irgendeiner Form eine Rolle in Nana’s Leben gehabt haben, nur... die einzigen beiden aus den ich mir keinen Reim machen kann sind Kyo und dieser Takashi.“

Sie sah ihn an und brauchte ein paar Sekunden, bis sie seine Worte verarbeitet hatte. Tatsächlich waren sie und ihre Freundinnen spätestens seit der Mittelschule mit Nanashi befreundet, Akito und Yuudai kannten sie wahrscheinlich schon länger. Blieben nur Takashi und Kyo übrig.
„Da hast du Recht“, antwortete sie nachdenklich und richtete ihren Blick geradeaus. „Ob wir Kyo-Kun nach ihr Fragen sollten?“

Er zuckte mit den Schultern.
„Wir könnten’s versuchen, oder?“

So verging die restliche Busfahrt und die beiden kamen schließlich an ihr Ziel an – es waren von der Haltestunde nur ein paar Minuten zu Fuß ehe sie an dem riesigen Wohnkomplex landeten, den Akito für einen einfachen Studenten immernoch viel zu übertrieben hielt.
„Ich frag mich ja echt wie viel Asche seine Eltern tatsächlich haben…“ murmelte er zu sich selbst, blickte dann zu Megumi.
„Tja, dann wollen wir mal, was?“ sagte er und ohne auf Megumis Antwort zu warten betätigte er die Klingel.

Den beiden wurde geöffnet und als sie schließlich in das entsprechende Stockwerk eintrafen wartete Kyo bereits auf sie, wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen welches Akito manchmal als gruselig empfand.
„Yo.“ begrüßte er den blonden Jungen schließlich. „Danke das es so spontan klappt.“
„Kein Problem.“ erwiderte Kyo und ließ die beiden in die Wohnung. „Ich hatte heute eh nichts mehr vor. Geht schon mal ins Wohnzimmer, ich komme sofort nach.“

„Ich finde es immer noch gruselig das ein Student alleine in einer Wohnung leben darf die größer als so manch Wohnung ist.“ sagte Akito leise zu Megumi, nachdem die beiden es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatten.

Sie nickte stumm und ließ ihren Blick erstaunt schweifen. Obwohl es nicht ihr erster Besuch hier war, so bemerkte sie erst jetzt die vielen Bilder an den Wänden. Die meisten davon waren dunkel gehalten und boten somit einen starken Kontrast zur weißen Wand, gleichzeitig waren sie so abstrakt, dass Megumi kaum erahnen konnte, was darauf abgebildet wurde. Still fragte sie sich, wie es wohl in Kyos Seele aussehen würde, dass er solche Dinge zu Papier brachte.
Schließlich rückte sie wieder etwas näher an Akito. „Damit wäre das doch der perfekte Ort für unseren Plan, meinst du nicht?“, flüsterte sie leise.

"Definitiv. Aber wir kriegen ihn schon überredet, Megu-chan." Antwortete er ebenso leise und freute sich still darüber das sie ihm wieder etwas näher gekommen war.
Gott, er war echt lächerlich manchmal.
Schließlich kam Kyo ebenfalls ins Wohnzimmer, gastfreundlich wie er war mit Gläsern und einer Flasche Wasser in den Händen.
Nachdem er dies auf den Sofatisch hingestellt und sich gegenüber der beiden gesetzt hatte, blickte er sie neugierig an.
"Also, was kann ich für euch tun? Ich denke nicht das ihr hier seid weil ihr Sehnsucht nach mir hattet." Sagte er schließlich grinsend.