Mahou Shoujou

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Gelangweilt saß Riko, welche ausnahmsweise mal - wenn auch nur für kurze Zeit - "Zuhause", bei ihren Eltern, an ihrem Rechner. Sie klickte sich etwas entnervt durch die vielen, kleinen Textfelder, in denen der ihr bereits bekannte Text stand; auch die Bilder, die abwechselnd verschiedene animierte Mädchen zeigten, waren ihr wohl bekannt. "Gosh, das ist so langweilig..." murmelte sie vor sich hin, während sie zum waswusstesiedenn wie vielten Mal sich durch das Spiel klickte. "Ich vermisse in diesem Spiel wirklich diese verdammte Skip-Version.." Sie wusste selbst nicht, wieso sie gerade das Spiel spielte, während sie auf einen Anruf ihrer Freundin Kimiko wartete. Es hatte eine miese Story, langweilige Charaktere, und .. gewisse Szenen waren auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Aber da ihr schließlich noch eine Route fehlte, und Riko ihre Spiele gerne auf 100% hatte, klickte sie sich durch die Massen an Text, Antwortmöglichkeiten und ignorierte die leicht bekleideten Mädchen, die verzweifelt die Aufmerksamkeit ihres Charakters zu bekommen versuchten.
Ungeduldig zückte sie das Handy, welches neben ihr auf dem Schreibtisch lag. Es war fast 13 Uhr.
Das Braunhaarige Mädchen seufzte. Wollte Kimiko sich nicht bald mal melden? Immerhin war für heute das besagte Treffen geplant, in denen die Freundinnen und ihre zwei neu dazugewonnen Verbündeten all ihr Wissen, was das fremdartige "Wunderland" betraf, zusammentragen wollten. Wäre dies nicht, würde Riko auch nicht hier sitzen, nicht freiwillig, und ihren Eltern die Chance geben, sie in allem, was sie tat, zu kritisieren.
Das hatte sie heute bereits zu genüge hinter sich, genug, als das es für sie für eine Woche, wenn nicht gar für einen Monat gereicht hätte. "Streunerin", hatten sie sie genannt, nachdem sie nach drei Tagen wieder Zuhause auftauchte. Das sie ja in Sorge seien. Und dann hatte ihre ach-so-geliebte Mutter natürlich wieder die verdammte Firma ins Spiel gebracht. Natürlich. Darum ging es doch immer.

Bei dem Gedanken an den heutigen Morgen kam ihr die Wut erneut hoch. Ebenso das Bedürfnis, wieder ihre Sachen zu packen und einfach abzuhauen, so wie sie es immer tat. Riko hatte kein Zuhause. Sie hatte mal eines, aber das lag vergraben, direkt neben dem Verständnis ihrer Eltern und Riko's Kindheitsträumen. Tod, verdorben, durch die zwei Personen die ursprünglich mal ihre Eltern gewesen sein mussten.
Seufzend legte sie das Handy beiseite, nachdem sie es 10 Minuten tatenlos anstarrte. Kimi hatte Pech, dachte sich das Mädchen. Bald sind ihre Eltern wieder daheim, und solange wollte Riko nun doch nicht warten. Das sie überhaupt freiwillig einen Fuß in dieses verdammte Haus gesetzt hatte war ein Wunder. Aber so war es einfacher für die Mädchen gewesen, sie abzuholen, das war Kimiko's Aussage gewesen. "Scheiß drauf." murmelte Riko, ehe sie ihr Spiel schloss und den PC herunterfuhr. Schließlich würde die Mittagspause ihrer Eltern bald anstehen, und sie würden hier auftauchen, und Riko würde wieder für ihre Existenz verurteilt werden. Nein, darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Also krallte sich eingeschnappte Mädchen ihre Tasche, packte ihre wichtigsten Habseligkeiten hinein und verließ das Zimmer. Als sie sich gerade die Treppe runterschleichen wollte, hörte sie, wie die Haustür aufgeschlossen und langsam geöffnet wurde. "Verdammt." dachte sie sich laut. Wahrscheinlich zu laut.
"Riko?" fragte eine tiefe, bellende Stimme. Die Person, die diese Stimme gehörte, trat hinein; er war groß, sein Gesicht kantig geschnitten, mit einem strengen Blick. In einem teuren Anzug gekleidet, sein kurzes, kaum noch vorhandenes Haar unter einer Melone versteckt. Es sollte seriös wirken, ein Businessman; für Riko wirkte er wie nichts weiter als eine bemitleidenswerte Witzfigur. Er stellte sich vor die Treppe, auf der Riko noch immer fluchtbereit stand.
Eigentlich war es praktisch, dass sich die Treppe direkt vor der Haustür befand. In diesem Moment jedoch empfand Riko es als überaus lästig.
"Sieh an, ich hätte nicht damit gerechnet das du immer noch hier bist." fuhr ihr Vater fort, mit einem sarkastischen Unterton. "Ich hatte auch gerade vor zu gehen, vielen Dank." erwiderte das Mädchen, nicht weniger zynisch. Als sie die Stufen runter ging und nun vor ihrem Erzeuger stand, bewegte dieser jedoch keinen Millimeter.
"Könntest du bitte ein Stück aus dem Weg gehen? Ich habe noch was vor." bat Riko.
"Und warum sollte ich?", kam als Antwort. "Sagte ich doch bereits: Ich habe noch was zutun." "Das interessiert mich nicht, Fräulein. Ich und deine Mutter haben es allmählich satt, das du tagelang verschwindest, nur um dich hier wieder durchzufüttern und deine gewaschene Wäsche entgegen zu nehmen, nur um wieder zu verschwinden." "Und? Fragt euch doch langsam mal, warum ich das tue."
Damit war das Gespräch für Riko eigentlich gegessen, und als sie gerade unter ihrem Vater durchschlüpfen und sich verdampfen wollte, packte er sie an die Schulter; es war grob, viel zu grob für einen Mann, der eigentlich ihr liebender Vater sein sollte.
"Pass auf mein Fräulein. Noch toleriere ich es, aber denke ja nicht, das ich das deinetwegen tue." Riko lachte. Natürlich tat er es nicht für sie. "Vielen Dank, 'Papa'. Ich weiß, es wäre eine Schande, wenn deine Geschäftsmänner erfahren würden was für ein schändliches Wesen die Tochter der 'ach-so-hoch-angesehenen'-Yamaguchis sei. Ich hab schon verstanden. Schade das Mama damals nicht abtreiben wollte, nicht wahr, 'Papa'?" Sie schenkte ihrem Vater ein bitteres Lächeln und sie merkte, wie sie ihn provoziert hatte. Sein Griff wurde fester; sie konnte die Adern seines Handgelenks regelrecht pulsieren sehen. Sie erwartete einen Wutausbruch, das er anfangen würde zu schreien; doch entgegen ihrer Erwartungen lockerte sich sein Blick plötzlich, und er ließ seine Arme sinken. "Geh." sagte er, leise. Riko starrte ihn perplex an. "Ich sagte, das du verschwinden sollst!" Seine Stimme war laut geworden; so laut, das es dem Mädchen fast das Trommelfeld schmerzte. Trotzdem ließ sie sich das nicht zweimal sagen. Sie schlüpfte an ihrem Vater vorbei und floh, die Haustür hinter sich zu knallend. "Und das du mir ja so schnell nicht wieder kommst!!!"
Das war das Letzte, was Riko hörte, ehe sie ziellos in irgendeine Richtung rannte, vor allem floh, so wie sie es immer tat.
Dabei bemerkte sie nicht, wie sie ihr Handy, welches nun vibrierend auf ihrem Schreibtisch lag, vergessen hatte.

(Uguh schwere Geburt |D .. hope it's okay, ich hab versucht alles unterzubringen wo du nicht mitreden kannst lel)

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Tuut, Tuut... "Nimm endlich ab, Riko", murmelte Kimiko mit einem ungeduldigen Blick auf die Uhr. Leise verfluchte sie die Zeit, die viel zu schnell verflogen war, während sie mit ihren Eltern zu mittag gegessen hatte. Natürlich hatte man sie darüber ausgefragt, wie ihr Treffen mit ihrem "Verlobten" denn nun verlaufen sei. Und natürlich wollten sie auch jedes Detail wissen, woraufhin sie nur noch hartnäckiger wurden. Aber was hätte Kimiko ihnen auch antworten sollen? Dass sie während des Dinners in eine andere Welt gezogen wurde und dort als Diamond Messenger gegen Monster kämpfte, während sich herausstellte, dass ihr Date das Wunderland ebenfalls betreten konnte? Ihre Eltern würden sie vermutlich direkt in die Psychiatrie einweisen, wenn sie es ihnen erzählte.
Sie seufzte schwer, ,als die Mailbox von Rikos Handy sie begrüßte und legte auf. Entweder hatte ihre Freundin und Mitstreiterin ihr Telefon vergessen oder sie war verhindert. Vermutlich eher Ersteres.
Kimiko strich sich eine dunkelblonde Strähne aus dem Gesicht und blickte erneut auf die Uhr. Dreizehn Uhr Fünfzehn. Kurzerhand entschied sie, Megumi anzurufen, die ja dieselbe Klasse wie Riko besuchte und vielleicht etwas mehr wusste. Vermutlich war sie jetzt bei der Arbeit und mit etwas Glück hatte sich auch Riko in das kleine Café in der Innenstadt verlaufen, welches mittlerweile häufig zu einem Treffpunkt für ihre Clique geworden war.
Kaum hatte sie die "Anrufen"-Taste in Form eines grünen Telefonhörers auf dem Display ihres Smartphones berührt, dröhnte ihr ein fröhliches Lied anstelle des üblichen Tuuten entgegen. Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. Megumi hatte ein faible für solche Dinge, es war wirklich typisch für sie, dass sie anderen die Wartezeit mit einem Lied versüßen wollte. Auch wenn es nicht so ganz Kimikos Musikgeschmack entsprach.
"Ja?", die Stimme des jungen Mädchens beendete das Lied noch bevor der erste Refrain startete und war so leise, dass Kimiko sei beinahe nicht gehört hatte. Gedämpfte Stimmen waren im Hintergrund zu hören. "Megumi?", Kimiko hebte automatisch die Lautstärke ihrer Stimme. "Ist Riko zufällig bei dir?"
Ein lautes Rascheln erklang und schmerzte für einen Augenblick in ihren Ohren. Nach einem darauf folgenden Rauschen klang Megumi wieder ganz normal. "Warte, ich schau Mal nach." Leise erklang das Geräusch einer sich öffnenden Tür, woraufhin die zuvor gedämpften Stimmen lauter wurden. Einen Moment später wurde die Tür wieder geschlossen und die Stimmen erstarben. "Hier ist sie nicht", meinte Megumi.
"Okay, danke", Kimiko seufzte und überlegte, wo sie Riko wohl finden konnte. Zu Hause würde sie wohl nicht sein. "Bis wann geht deine Schicht heute?"
"Halb sechs. Ist etwaas mit Rii-Chan?"
"Nein nein, keine Sorge. Ich wollte nur wissen, ob sie schon da ist."
"Achso", ihrer Stimme nach vernahm sie, dass Megumi ihr nicht direkt glaubte.
"Also dann, ich melde mich später noch einmal."
"Okay... kommt einfach vorbei, sobald du alle erreicht hast."
"Machen wir. Ciao!", sagte sie und legte auf. Still überlegte sie, wie sie Riko wohl finden konnte und musste sich dabei eingestehen, dass sie eigentlich keine Ahnung hatte wo sie sich aufhielt.

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Entnervt runzelte Takashi die Stirn, als er dem vorbei fahrenden Bus nach schaute. Er atmete tief durch und setzte dann die schwere Einkaufstasche mit vielerlei Obst, Gemüse und anderen Dingen, die er für seine Mutter besorgen sollte. Eigentlich hatte er ja an diesem Tag eher vor gehabt in die Bibliothek zu gehen um nach neuen Büchern zu schauen, vor allem solchen, die sich mit der Geschichte von "Alice im Wunderland" befassten. Aber nein, seine Mutter war ja der Meinung gewesen ein hochintelligenter junger Mann wie er sollte lieber den Dienstboten spielen, anstatt sich wichtigeren Dingen zu widmen. Und nun stand er da, den halben Tag verschwendet und hatte nun die Wahl, ob er nach Hause laufen oder eine gefühlte Ewigkeit auf den nächsten Bus zu warten. Wenn die Bibliothek nur dummerweise nicht am anderen Ende der Stadt wäre, könnte er es wenigstens sinnvoll nutzen.
Nun ja, es half nichts. Er rückte sich seine Brille zurückt und ergriff wieder die schwere Plastiktüte mit den Lebensmitteln. Dann ging er zu der Überdachung und dem dortigen Aushang der Fahrzeiten. Erneut spürte er einen Schwall Wut in sich aufsteigen, als er feststellen musste, dass er eine ganze Stunde auf den nächsten Bus warten musste. Entnervt rückte er sich seine Brille erneut zurecht. "Ich hätte die Zeit wesentlich sinnvoller nutzen können", beschwerte er sich ungewollt laut, als er im Augenwinkel eine Person bemerkte, die ihm bekannt vor kam. Zunächst entschied er sich, sie einfach zu ignorieren da ihm ohnehin nicht nach einem Gespräch zumute war.

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Es war gefühlt eine Ewigkeit, die Riko durch die Stadt geirrt war, unwissend, wo sie eigentlich hin wollte. In früheren Tagen war sie oft da und wo untergekommen, hat bei den verschiedensten Leuten geschlafen; es kam auch nicht gerade selten vor, dass Riko in irgendwelchen Einrichtungen für Obdachlose schlief, weil es oft keine andere Möglichkeit gab.
Sie kannte die Straßen, besser als jeder andere in dieser Stadt; war oft involviert in den vielen kleinen Bandenkriegen, lebte zwischen Punks, Drogensüchtigen und anderem "Abschaum", wie so manch einer sagen würde. Sie war oft nah genug dran, um all das Leid mitzuerleben, zu fühlen, zu verstehen; um all die Geschichten der verlorenen Seelen zu hören, die wie ihre eigene war. Aber das Mädchen wusste, sie sollte nie zu fest involviert werden, wenn aus ihr mal was werden sollte. Die Bandenkriege, die Drogengeschäfte, ja, selbst all die Prostitution erlebte Riko wie ein stiller Beobachter; wie eine Art Geist, der zwischen all den bemitleidenswerten Lebewesen lebte und doch genauso verloren wie sie alle war, wenn nicht gar noch mehr.
Denn, auch wenn das Leben, was die Leute auf der Straße führten, nicht gerade etwas erstrebenswertes oder aufrichtiges war - diese Leute hatten trotz allem ihren Platz gefunden, irgendwo, zwischen allen anderen Verstoßenen, die sich auf den Gassen der Stadt wiederfanden. Etwas, zu dem sie gehörten. Und zwischen Leuten, die sie liebten.
Riko seufzte, ein wenig traurig bei dem Gedanken, während sie sich vorbei an den Menschen drängelte, vorbei an selbst ihr bekannten Gesichtern. Sie wusste wirklich nicht, wo sie heut Nacht hin sollte. All die Optionen, die ihr bekannt waren, konnten ihr nicht den Trost spenden, den sie wohlmöglich heute gebraucht hätte; und ihre Schulfreundinnen, die sie über alles liebte und schätze, wollte sie erst Recht nicht damit belästigen.
Also schlich sie weiter, wie eine Reisende ohne Ziel, während ihre Beine sie trugen, irgendwohin, hauptsache weit weg von Zuhause.
Schließlich fand Riko sich an einer ihr oft genutzten Bushaltestelle wieder. Sie war nicht wirklich befüllt, was ungewöhnlich für diese Zeit war; schließlich war es Mittag, und die Bushaltestelle führte mitten in die Innenstadt. 'Merkwürdig', dachte sie sich, und warf einen genaueren Blick an die Anzeigetafel. Na super. Es würde Komplikationen geben, und der nächste Bus würde in einer Stunde erst da sein.
Entnervt darüber, wollte Riko erst wieder gehen und sich den nächst besten Plan überlegen, ehe sie von weitem eine ihr bekannte Person erblickte. Sie grinste innerlich. Sie mochte ihn zwar nicht wirklich, aufgrund seiner ätzenden Arroganz und seiner Pseudo-Intelligenz, aber sie hatte herausgefunden, wie gut er doch zu ärgern gewesen war. Und diese kleine Aufmunterung brauchte Riko jetzt.
Sie stellte sich neben ihn. "Ey, Brillenschlange." sagte sie, etwas bedrückter als sonst, das Grinsen auf ihren Lippen war jedoch gewohnt frech. "Du auch hier?"

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Takashi seufzte innerlich, als er die ihm bekannte Stimme vernahm und ihm direkt bewusst wurde, woher er sie kannte. Er erinnerte sich an den Restaurant-Besuch mit Kyo und den darauffolgenden Ereignissen. Entnervt rückte er seine Brille zurecht. "Ich habe einen Namen, klar?", murmelte er und versuchte nicht allzu gereizt zu klingen.
Langsam wandte er sich zu ihr um und bemerkte das schwache glänzen in ihren Augen, so als wäre ihr trotz ihres Lächelns eher zum Weinen zumute. Die meisten Menschen würden jetzt wohl nachfragen was los war, so hatte er zumindest in den meisten Büchern gelesen, wenn er denn Mal diese schlechten Romane gelesen hatte. Generell hielt er nicht viel von Geschichten, die in einer Fantasyiewelt spielten, auch wenn sie sich nun selbst in einer solchen befanden.
Rasch verdrängter er den Gedanken wieder, richtete sich erneut die Brille, ein eindeutiges Zeichen dafür dass er genervt war. "Takashi. Merk dir das gefälligst." Er blinzelte und warf einen kurzen Blick auf die Einkäufe. "Außerdem... sieht es für dich so aus als wäre ich nicht hier? Also lass diese unnötige Frage und kümmere dich lieber um deine Probleme." Seine Antwort klang harscher als es beabsichtigt war, dennoch bereute er sie nicht. Schließlich reichten ja auch die nötigsten Informationen, mehr würde ihr Hirn wahrscheinlich sowieso nicht verarbeiten können.

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"Oh, Liebes, das tu ich bereits." antwortete Riko gehässig, und unterdrückte das aufkommende Bedürfnis, ihn "aus versehen" anzurempeln und somit seine Tüten und dessen Inhalt auf den Boden zu befördern. Aufmuntern würde sie dies auf alle Fälle. Aber das Mädchen wusste, sie sollte es nicht allzu sehr mit ihm verscherzen; immerhin muss sie ja irgendwie mit ihm zusammenarbeiten. Also ignorierte sie ihren Drang, und beschloss stattdessen, einfach mit einer genauso giftigen Zunge zu sprechen wie er es tat.
"Nur weil ihr armen kleinen reichen Kinder keine anderen Probleme habt als den Einkauf eurer lieben Mutti zu erledigen, musst du deinen Frust nicht an mir auslassen." Sie grinste selbstgefällig. "Sag Bescheid, wenn deine Mama wieder so unfair zu dir ist, okay? Vielleicht hab ich ja Mitleid und tröste dich dann."
Sie versuchte weiterhin, ihre Trauer und ihre Wut zu unterdrücken; normalerweise wäre ihre Verdrängungsoption irgendwelche sinnlosen Schlägerein gewesen, in denen sie sich irgendwie verwickelt und mal schwer und mal nicht so schwer verletzt rausgekommen wäre. Aber nicht hier, und vorallem nicht vor ihm. Sie wettete, der Junge würde sich beim bloßen Anblick von Gewalt schon die Hosen voll machen, alle reichen Kinder waren schließlich so. Arrogant und ahnungslos. Wie ihre Eltern.

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"Pah, das ist gar nichts." Er wandte sich von ihr ab als er spürte, wie Blut in sein Gesicht schoss. Unnötige Gefühle wie Scham und dergleichen, was er eigentlich dachte längst abgelegt zu haben. Dennoch kam das in manchen Situationen doch wieder hervor. "Eigentlich wäre ich auch gar nicht hier, sondern würde mehr über diese Sache recherchieren." Er zuckte mit der Schulter und warf ihr dann doch einen gehässigen Blick zu. "Aber dir ist das vermutlich ohnehin zu hoch."
Beiläufig warf er einen Blick auf die Uhr und fluchte leise, da kaum Zeit verflogen war, seit sie aufgetaucht war. Seufzend ließ er sich auf die Bank fallen und starrte vor sich hin, war mitten im Gespräch auf einmal tief in Gedanken verloren, wie er es immer tat, wenn ihm ein Gespräch unangenehm wurde oder es seiner Meinung nach besser war, wenn er schweigt. Ein letzter Rest aus seiner Schulzeit bevor er auf die Schule für hochbegabte geschickt wurde.

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"Tja, ist auch nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen, hier zu sein.." murmelte Riko leise, ehe sie sich neben ihn auf die Bank fallen ließ.
"Ich wundere mich sowieso, wieso du hier bist, und nicht im Café, wie dein Freund Kyo." fuhr sie fort. Auf einmal fühlte sie sich elendig und miserabel. Sie wusste, das es nicht richtig war, ihn nieder zu machen, nur damit sie sich besser fühlte. Sie wusste es bei jedem, aber dennoch konnte sie nie anders mit ihren Gefühlen umgehen. Und jedes Mal bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie hasste sich wirklich für diese Eigenschaft. Betrübt blickte sie auf den Boden, ein paar Steine vor sich wegtretend. Am Ende war Riko wirklich nichts weiter als ein Idiot.

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Er zuckte unwillkürlich zusammen, als sie ihn plötzlich wieder ansprach. Für einen Augenblick wirkte der sonst so gefasste Takashi verwirrt, als müsste er sich wieder orientieren. Dann räusperte er sich und rückte sich seine Brille zurecht. "Ich wollte eigentlich etwas recherchieren, wie schon gesagt."
Er wandte den Blick von ihr ab und seufzte. "Außerdem gefällt es mir nicht, dass wir uns ausgerechnet an einem belebten Ort treffen", flüsterte er. "Warum bist du eigentlich nicht dort? War es nicht die Idee von deiner Freundin?"

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"Lange Geschichte, die du höchstwahrscheinlich eh nicht hören willst." Mit diesem Worten fasste Riko es zusammen. Er sollte am Besten so wenig wie möglich über sie wissen, so wie der Rest ihrer Freunde aus der Schule auch. Wahrscheinlich würde er sich, wenn er über ihre 'Freizeitaktivitäten' Bescheid wüsste, eh über sie lustig machen.
"Außerdem, ist es dir etwa peinlich, mit mir gesehen zu werden, Takeshi-kun?" sagte sie grinsend, seinen Namen bewusst betont ausgesprochen.
Ihr Blick fiel nebenbei auf die Uhr. Sie wollte zwar weiter in die Stadt fahren, aber einen wirklichen Plan hatte sie danach nicht. Sie hoffte, es würde heute nicht regnen. So könnte sie zur Not wenigstens die Nacht noch auf der Straße verbringen, ihren Schlafsack hatte sie ja dabei. Unbemerkt ließ sie ihre Sachen, die sie vor sich auf den Boden geschmissen hatte, mit ihrem Fuß unter der Bank verschwinden. Sie wollte wirklich nicht von Takeshi ausgelacht werden.

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"Es ist mir egal ob du hier bist oder nicht. Macht für mich ohnehin keinen Unterschied." Er stand auf, ging ein paar Schritte auf die Straße zu und blickte sie hinab, als würde er schauen ob der Bus bereits kam, was natürlich nicht der Fall war. "Sagen wir es war eine Art von... freundlicher Kommunikation?" Zur Hälfte drehte er sich in ihre Richtung und blickte sie aus dem Augenwinkel an. "Zumal ich überrascht bin. Heißt es nicht, wenn es einem schlecht geht, sollte man darüber mit demjenigen reden, dem man am meisten vertraut?"
Noch ehe sie antwortete wandte er seinen Blick wieder von ihr ab und zuckte mit der Schulter. "Aber was weiß ich schon. Menschen haben mich noch nie interessiert." Und sie sich nicht für mich, fügte er in Gedanken hinzu und entschied sich wieder, mit seinen Gedanken abzuschweifen.

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Verdutzt über seine Aussage, verstummte das sonst so schlagfertige Mädchen. Hatte sie es sich etwa anmerken lassen? Nein, das konnte nicht möglich sein. Das.. durfte einfach nicht möglich sein, nachdem Riko so lange an dieser Maske gearbeitet hatte. Sie senkte ihren Blick, auf ihren Lippen zeichnete sich ein bitteres Lächeln. Der Himmel ergraute langsam. So, wie man sie anscheinend ihrer wahren Natur ertappt hatte, hatte sich wohl auch die Sonne gefühlt, dachte sie sich. Dieser Gedanke war ein wenig aufmunternd für sie gewesen, aber änderte nichts daran, wie miserabel sie sich auf einmal fühlte. Miserabel, allein gelassen, elend. Durch Takeshi's Worte wurde ihr schmerzhaft bewusst, wie alleine sie doch eigentlich war. In diesem Moment fiel ihr auch auf, wie leer die Bushaltestelle mittlerweile wurde. Außer Takeshi und sie befand sich nur noch ein alter Mann, der etwas abseits von den beiden stand, ein wenig abwesend. Welch Ironie dahinter doch lag.
"Ich habe so jemanden nicht." erwiderte sie schließlich leise, aber laut genug, so dass es der Junge vor ihr vernehmen konnte. 'Es wird doch regnen', dachte sie sich stumm, und senkte ihren Blick erneut. Ihr war zum Heulen zumute. Musste sich heute wirklich wieder jeder gegen sie stellen?

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Takashi seufzte, als auch er die dunklen Wolken bemerkte. Langsam ging er wieder zurück und ergriff die sichtbar schwere Tüte, die bereits so wirkte, als würde sie bald zerreißen. Es brachte alles nichts, wenn es anfangen würde zu regnen wäre es besser, wenn er den Heimweg doch zu Fuß antrat. Vielleicht würde er so den Regenschauer überspringen können. Als er ihre Worte vernahm zeichnete sich ein schwaches, kaum merkbares Lächeln auf seinen Lippen ab. "Huh, da haben wir wohl doch etwas gemeinsam", murmelte er, hob die Tüte auf und wandte sich zum gehen.
"Es wird regnen", bemerkte er und schaute sie nun auf einmal wieder direkt an. "Diese Haltestelle ist nicht sonderlich dicht. Wenn du nicht nass werden willst solltest du auch besser von hier verschwinden."

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"Wenn ich nur wüsste wohin." sagte sie, mit traurigen Unterton. Es brachte wohl nichts mehr, ihren Frust und ihre schlechte Laune vor ihm zu verstecken. Er hatte es wohl schließlich von Anfang an bemerkt. Und das war eine Tatsache, die ihr ungeheure Angst machte.
Riko erhob sich ebenfalls von der Bank und krallte sich ihre schwere Tasche, welche sie sich auf den Rücken warf. "Also dann", murmelte sie leise, ihn unbewusst folgend.
Wenn sie Glück hatte, würde sie unterwegs vielleicht eine alte U-Bahn-Haltestelle finden, und dort schlafen können. Oder ein verlassendes Gebäude oder so. Wobei sie all die Schlafmöglichkeiten dieser Stadt schon kannte und die Leute, die sie nutzten, hoffte sie dennoch auf einen ihr unbekannten Ort, einen Ort, am Besten für sie ganz allein.

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Es dauerte nicht lange, bis der Regen schließlich einsetzte, was seine Laune nur noch weiter senkte. Nicht nur, dass die Tasche allmählich doch zu schwer für ihn wurde, wo er doch seit Jahren kaum bis gar kein Sport getrieben hatte, nein durch den Regen wurde alles andere auch nicht leichter. Dummerweise hatte er vollkommen vergessen, wenigstens einen Regenschirm mitzunehmen. Nicht zuletzt weil er es ja eigentlich eilig gehabt hatte. Nun gut, jetzt hatte es ohnehin keinen Sinn.
Vorsichtig wandte er sich leicht um und bemerkte Riko, die ihm hinterher trottete. Er rollte vorsichtig mit den Augen. Oh man, die ist echt schwierig., dachte er und begann zu überlegen wie er sie trotz Regen am besten los würde - bis seine Augen plötzlich etwas anderes erspähten. Abrupt blieb er stehen und starrte mit leuchtenden Augen in das Schaufenster der Spielhalle, an der er gerade vorbei kam. Auf großen bunten Postern wurde ein neuer Teil eine seiner liebsten Spielreihen dargeboten, welches man dort vorab antesten konnte. Und mit einem Mal waren ihm der Regen, das Treffen, ja sogar die Wut die er bis eben noch verspürt hatte vollkommen egal. Das einzige was er jetzt noch wollte, war dieses Spiel ausprobieren! So ließ er plötzlich seine Einkaufstasche fallen, ignorierte die Mandarinen die heraus kullerten und trat näher an das Schaufenster und studierte eingängig das Poster.

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Gedankenverloren wanderte Riko hinter Takashi her, einige Meter von ihm Abstand haltend. Sie musste sich dringend was überlegen. Kimiko wollte sie nicht fragen, ebenso nicht Megumi, oder irgendjemand von ihren Freundinnen. Sie wussten zwar, das Riko viel unterwegs war, aber die genaue Lage kannten sie nicht. Und die sollten sie auch nie kennenlernen.
Während sie also überlegte, bemerkte sie nicht, wie der Junge, dem sie die ganze Zeit unbewusst hintergelaufen war, plötzlich stehen blieb. Sie verspürte einen leichten Schmerz, ehe sie realisierte, das er stehen geblieben und sie in ihn hineingelaufen war. Leicht verdutzt wollte sie ihn erst anschnauzen, ehe sie ihren Blick auf das riesen Schaufenster warf, in dessen Bann Takashi vollends gefangen war.
"Das gibt's nicht!" Sagte sie begeistert. "Der neue Metal Gear-Teil? Jetzt schon?" Sie liebte dieses Spiel! Sie hatte zwar gehört, das es einen neuen Teil geben sollte, aber das genaue Erscheinungsdatum war ihr egal gewesen, da sie es zu 90% eh nur heimlich spielen konnte, wenn überhaupt. Aber das jetzt, hier, kostenlos spielen zu können, war das Beste gewesen, was ihr den Tag über passiert war.

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Unwillkürlich zuckte Takashi zusammen, als er Rikos Stimme wahrnahm. Ungewollt schoss ihm die Röte ins Gesicht und er räusperte sich gedankenverloren, versuchend nicht wieder in seinen Fanboy-Modus zu verfallen, was jedoch sichtbar schwieriger wurde. "Wusstest du das nicht?", versuchte er so kühl wie möglich zu sagen, konnte jedoch seine Begeisterung absolut nicht verbergen. "Diese Spielhalle hier hat einen Vertrag mit den Machern. Hier kann man exklusiv die Spiele vor Release schon anspielen!" Er trat einen Schritt zurück und stolperte fast über eine Mandarine, die aus seiner Einkaufstüte gefallen war. Jetzt bemerkte er erst, was ihm passiert war. Erneut räusperte er sich, während er seine Einkäufe zusammen sammelte. Dann kam ihm eine Idee.
"Wir können ja schauen, ob eins frei ist, wenn du unbedingt möchtest. Zumindest solange, bis der Regen aufgehört hat."

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Immer noch der kompletten Begeisterung verfallen, ignorierte Riko Takashi's Ungeschick. Aufgeregt, richtig euphorisch gar, strahle sie ihn an. "Wirklich?" sagte sie, nicht mal versuchend ihre Begeisterung zu verbergen. "Worauf warten wir dann noch? Los, Takashi!"
Ohne zu bemerken, dass sie den Jungen, der ihr sonst nur unter 'Brillenschlange' bekannt war, zum ersten Mal aufrichtig bei seinen Namen nannte, schob sie ihn in den Laden, über beide Ohren grinsend.
Endlich passierte was Gutes heute! Ihr war zwar immer noch nicht ganz klar, wo sie den Abend über verbringen sollte, aber darüber konnte sie sich später immernoch Gedanken machen. Jetzt gilt es erstmal den neuesten Teil ihrer Lieblingsspiel-Reihe auszuprobieren!

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Ohne wirklich zu bemerken, dass sie ihn beim Namen genannt hatte schnappte er seine Einkaufstasche und ging, ebenfalls wieder freudestrahlend, voran in die Spielhalle. Kurz nickte er dem Angestellten zu, der ihn bereits recht gut kannte, da er öfter nach dem Einkaufen vorbei kam und hielt Ausschau nach einem freien Gerät. Die Spielhalle war heute erstaunlich voll, was wohl am allgemeinen Erfolg der Metal Gear-Reihe liegen sollte und so war es schier unmöglich einen guten Platz zu finden. Es dauerte ein wenig, bis er im hintersten Eck genau eine freie Maschine fand. Ohne weiter darüber nachzudenken packte er in seiner Euphorie Rikos Handgelenk und schleifte sie zu dieser Maschine, warf Geld ein und betrachtete mit leuchtenden Augen das Intro des Spiels, als das Gerät ansprang.

(Nicht wundern, musste was für meine Chefin nachschauen und hab's vergessen. Dachte da kann ich vor der Arbeit auch gleich noch posten xD)

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Ein wenig verdutzt über Takashi's plötzliche Berührung, lässt sich das Mädchen, immernoch hoch euphorisch, zur besagten Maschine schleifen. Grinsend sah sie den Jungen an. "Du kannst froh sein, dass ich heute so großzügig gestimmt bin, Brillenschlange." Sie deutete auf das Gerät, auf welchen sich in monochromen Buchstaben groß der Titel 'Metal Gear 5' zeigte. "Auch, wenn ich mehr als genug darauf brenne, selbst zu spielen, kannst du von mir aus den Vortritt haben, wenn du magst." Sie lächelte. Sie liebte es, Leuten beim Zocken zuzuschauen. Sie erinnerte sich dadurch immer gerne an die Zeit zurück, wo sie als dreijähriges Mädchen auf dem Schoß ihres Vaters saß und zusammen mit ihm alte Spieleklassiker wie die ersten 'The Legend of Zelda'-Teile durchspielte. Damals, als die Welt noch in Ordnung war. Als Riko selbst noch nicht so 'schwierig' schien.
Sie schluckte kurz, versuchend, die bösen Gedanken zu verbannen und wandte ihren Blick wieder auf den Jungen und das Gerät vor sich, sich ein Lächeln aufzwingend.
"Also, worauf wartest du?" Sagte sie schließlich voller Elan, den Jungen mit erwartungsvollen Blick ansehend.

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Takashi räusperte sich erneut, versuchte seiner Gefühle wieder Herr zu werden. Er wollte spielen, am liebsten direkt das komplette Spiel durchsuchten, alle Geheimnisse entdecken. Doch erinnerte er sich an einen Spruch, den seine Mutter ihm eingetrichtert hatte. "Ladies first", sagte er schließlich, zuckte dann aber doch mit der Schulter. "Aber wenn du darauf bestehst."
Mit leuchtenden Augen berührte er die Knöpfe der Maschine und startete das Spiel, wohlwissend, dass sie ihm zusah. Was ihm jedoch recht unangenehm war, schließlich war er es gewohnt immer allein zu spielen. Seine Eltern interessierten sich kaum dafür, ja manchmal sagten sie ihm sogar er solle von diesen Spielen ablassen. Sie würden seine Intelligenz beeinträchtigen. Dennoch hatte er bisher immer darauf bestanden spielen zu können, sah es als seinen persönlichen Ausgleich zu den vielen Stunden, die er mit seinen Büchern verbracht hatte. So sehr er Fantasy-Geschichten in Büchern auch verabscheute, in Spielen konnte es für ihn nicht abgedreht genug sein. Nicht abgefucked genug. Er brauchte eine gute Geschichte, spannende Rätsel und eine Herausforderung.
Jedoch musste er gerade bei dem jetzigen Spiel feststellen, dass es sich doch als schwieriger herausstellte, als er erwartet hatte. Entweder er war zu nervös, weil sie ihm zuschaute oder die Steuerung war wirklich so schwierig. Er fluchte leise, als er bereits im Tutorial des Spieles zum ersten Mal starb.

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