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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Di Apr 25, 2017 11:33 pm
Die Worte Rheas trafen sie, wie Klingen. Sie bohrten sich in ihr Herz und schmerzten. Und dennoch wusste Lumeia, dass sie irgendwo Recht hatte. Ja, sie hatte Recht. Und trotzdem schmerzte es die Wahrheit zu erfahren. Das Mädchen verkrampfte sich, presste ihre Beine ganz nah an ihren Körper und versuchte die Tränen niederzukämpfen, die wieder aufzukommen drohten. Erneut wünschte sie sich Alec her. Nein, das durfte sie sich nicht wünschen. Sie musste alleine klar kommen, durfte sich nicht immer hinter allem verstecken. Sie musste nach vorne schauen. Auch für die Leute, die für sie ihr Leben gegeben hatten. Selbst wenn es schwer viel. Rheas Worte jedoch rührten sie fast ein wenig. Auch wenn sie immer sagte, sie wollte mit ihrer Rache nichts zu tun haben... In letzter Zeit hatte sie sich doch häufiger dabei erwischt, dass sie doch ein wenig Hoffnung in die Hände dieser Frau gesetzt hatte. Dass sie das tun konnte, wozu Lumeia nicht in der Lage gewesen wäre. "In gewisser Weise... waren wir selbst Schuld", sagte sie schließlich leise, klang dabei fast schon verletzlich. Es war ihr mittlerweile egal, wie schwach sie Rhea gegenüber wirkte. Es wäre ihr vermutlich ohnehin jetzt egal. Sie hatte weder Rang, noch Namen. Sie war jetzt ein Nichts. Eine normale Frau... die nie wie eine normale Frau würde leben können, da sie die einfachsten Dinge nie gelernt hatte. Sie hob wieder ihren Blick, starrte in die Flammen. Bisher hatte sie nicht einmal Alec erzählt, was an jenem Tag passiert war. Obwohl sie wusste, dass es für sie alle wichtige Informationen sein würden. Ob sie es Rhea anvertrauen konnte? Sie wusste es nicht. Sie traute ihr immer noch nicht wirklich und eigentlich hätte es Alec doch viel mehr verdient. Erneut seufzte sie, als sich ihre Gedanken wieder überschlugen.
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Caleb beobachtete ihn eine Weile. "Ja, das hoffe ich auch", sagte er und blickte ebenfalls wieder nach draußen, als sich erneut Schweigen über sie beide legte. Schließlich stand er seufzend auf und streckte sich. "Ich hoffe Rhea und der Prinzessin geht's gut."
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Mi Apr 26, 2017 4:31 pm
Rhea bemerkte den inneren Kampf der gebrechlichen Prinzessin. Sie sah sie an, ihren direkten Blick suchend. "Das sind Dinge, die mich nichts angehen." sagte sie schließlich, nicht so kühl wie sonst immer; in ihrer Stimme klang eine überraschende Sanftheit mit, die Rhea eigentlich schon lange abgelegt haben wollte. "Und du solltest dir deine Geschichte besser für jemanden aufheben, der sie auch wirklich interessiert." Sie lachte ein wenig bei dem Satz, ehe sie selbst ihre Gedanken abdriften ließ. Sie erinnerte sich an den Tag, an dem sie zum ersten Mal die Hölle erblickte. An den rot leuchtenden Mond, welcher zu jede Zeit hoch oben stand, und den gesamten Himmel rot färbte. An den Geruch von Verwesung, Tod und Angst. An die beklemmende, traurige Stimmung, an die Hoffnungslosigkeit, die Furcht die sie fühlte - und an die Verzweiflung, an die Wut, an den Hass; Hass auf ihren Vater, Hass auf Ethan, Hass auf die Welt - und auf sich selbst, die auf all diese Dinge hereingefallen war. Das war der Tag gewesen, an dem Rhea sich geschworen hatte, all ihre Schwäche, all ihre Menschlichkeit abzulegen. Der Tag, wo sie sich schwor, dort hinaus zu gelangen und sich ein für alle Mal rächen zu können. Bis der Tag kam, an dem sie es tatsächlich schaffte, den sternenklaren, schwarzen Himmel wiederzusehen. Sie hatte die Zeit oberhalb hilflos verbracht, wie ein Neugeborenes, welches die Tücken dieser Welt neu erlernen musste. Hatte versuchen müssen, sich zurecht zu finden; zu akzeptieren, das es tatsächlich 15 Jahre waren, die sie dort unten verbracht hatte. Hatte sich durchschlagen müssen, ohne eine Perspektive, ohne einen Plan, aber mit einem festen Ziel - den Fall der Kirche, und den Tod Ethans. Sie war kalt damals gewesen, kalt und monströs, hatte jeden getötet, der ihr in den Weg kam. Hatte nicht gefühlt, hatte es nicht gewagt zu fühlen. Und obwohl sie so stark, so unnahbar und unverletzbar war, so hatte sie nie etwas tun können - trotz eines starken und mächtigen Dämons in ihr. Sie hätte niemals zu Ethan durchdringen können, dazu war er zu mächtig, hatte zu viele Leute und sie war nur eine einzelne, besessene Frau gewesen. Also hatte sie die erste Zeit damit verbracht, die Ordensritter am Zentrum zu meucheln - darunter auch Leute, die sie kannte, mit denen sie aufgewachsen war. Es hatte sie nicht gekümmert. Bis sie dann schließlich auf Caleb traf. Sie erinnerte sich genau an die Nacht, an dem sie beide in einem Kampf verwickelt waren, und sie schließlich den Entschluss fasste, ihn und seinen Hass auf die Kirche für sich zu nutzen. Sie wollte kühl, reserviert, abweisend bleiben; niemanden mehr an sich heranlassen, niemanden mehr die Chance geben, sie zu verletzten, sie zu verraten - wollte ihre Menschlichkeit, die sie trotz allem noch in sich trug, nicht eingestehen, nicht wahrhaben. Und doch. Etwas an diesem Mann hatte etwas in ihr geweckt, was für ewig verschlossen bleiben sollte. Ihre Einsamkeit. Ihren Wunsch nach Nähe, nach Vertrauen, nach .. Menschlichkeit. Und auch die Albträume, die sie seither verfolgten, sie mit nutzlosen Gefühlen wie Angst und Schuld füllten. Die sie schwach machten. All das waren Dinge, die Rhea wieder in sich trug, eine Angriffsfläche bildeten. Die sie wieder zu der Rhea machten, die sie mal gewesen war. Deshalb konnte sie auch nicht anders, als Mitleid mit der Prinzessin zu haben; so verletzt, verzweifelt und gebrochen wie sie vor ihr saß, erinnerte sie sie ein wenig an sie selbst. Ein müdes Lächeln fuhr über ihre Lippen, während sie von draußen den Wind peitschen hörte. Selbst, wenn sie jetzt menschlich, schwach und verletzbar war - selbst, wenn sie erneut verraten werden würde - Rhea würde nichts bereuen, sie würde aufstehen, weiter kämpfen und all diejenige, die sie hintergangen, mit sich in den Abgrund der Hölle reißen. So war Rhea einfach - ein dummer, törichter Sturrkopf, welcher einfach nicht lernen wollte.
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Alec hatte Caleb noch immer keines Blickes gewürdigt, auch nicht, als er aufgestanden war. Seine leeren Augen waren noch immer auf das verbarrikadierte Fenster gerichtet. "Diese Rhea," sagte der Feuerprinz schließlich teilnahmslos. "Mit ihr stimmt etwas nicht, hab ich Recht?" Ein wenig selbst amüsiert über seine eigene, ironische Aussage, schmunzelte er innerlich. Er hatte kein Recht, so über andere zu urteilen - er selbst wusste schließlich am Besten, das er derjenige war, der am 'Verkehrtesten' war; unehrlich, ein Sünder, jemand, der keine Gnade verdient hatte und auch nicht urteilen durfte.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Mi Apr 26, 2017 8:20 pm
Ein wenig verdutzt über die plötzliche Menschlichkeit Rheas starrte Lumeia sie für einen Augenblick an. Dann jedoch wandte sie ihren Blick ab und lachte selbst leise. "Ja, da hast du wohl Recht", sagte sie schließlich, wieder ins Feuer starrend, wobei sie immer wieder zu Rhea schielte. Irgendwie hatte sie sich verändert, wirkte nicht mehr ganz so kühl und abweisend wie sonst auch immer. Zugegeben, sie war immer noch mysteriös und strahlte eine bedrohliche Aura. Allerdings musste sich Lumeia eingestehen, dass sie nicht mehr so viel Angst vor ihr verspürte. Im Gegenteil. Sie empfand ihr gegenüber zunehmend größeren Respekt, wenngleich sie sich immer noch nicht sicher war, ob das nun gut oder schlecht war. Aber sie sah ihr eine innere Stärke an... Eine, die Lumeia verloren hatte und die sie sich zurück wünschte. Sie musste über ihre eigenen Gedanken schmunzeln. Ob sie überhaupt jemals die alte werden konnte? Wer weiß. Sie schielte zum Eingang ihres Verstecks, beobachtete die weißen Flocken, die einen wilden Tango zu tanzen schienen. Lauschte dem Wind. Und, auch wenn sie es die ganze Zeit nicht bemerkt hatte, spürte wie dieses Geräusch sie beruhigte. Der Wind war ihr Element. Ihre große Stärke. Auch wenn sie weit von zu Hause fort war, dieser Wind würde ihr irgendwann wieder zu Kraft verhelfen. Daran wollte sie glauben. Musste sie glauben. Sonst würde sie früher oder später doch noch verrückt werden.
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"Meinst du?", Caleb verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute wieder nach draußen. Ein sanftes Lächeln auf den Lippen. "Ich denke, sie ist nichts weiter als eine normale Frau, die mit eisernem Willen ihr Ziel verfolgt." Diese Aussage war nicht einmal gelogen, denn das war das, was er von ihr wirklich dachte. Es war ihm egal, ob ein Dämon in ihr wohnte. Es war ihm auch egal, dass sie selbst zum Dämon werden könnte. Was für ihn zählte war sie, ihr Wesen. Ihre Augen, in denen ein Feuer glühte, das ihm zeigte, dass sie alles tun würde, um ihr Ziel zu erreichen. Zugegeben, anfangs war er ihr nur gefolgt, weil er sonst keinen anderen Weg gesehen hatte. Er war selbst auf der Flucht gewesen, hatte sich versteckt wie ein feiger Hund. Bis sie aufgetaucht war und die Gegend aufgemischt hatte. Obwohl sie sich nicht kannten, hatte sie ihm Hilfe angeboten. Natürlich nicht ohne Gegenleistung, das war ihm klar gewesen. Doch in der kurzen Zeit hatte er so ein starkes Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten entwickelt, dass er sich nur noch schwer vorstellen konnte, ohne sie zu leben. Erneut musste er schmunzeln, als er langsam bemerkte, dass der tosende Wind allmählich abebbte. Das Pfeifen verstummte und mit ihm auch der Sturm. Er drückte sich von der Wand ab. "Sieht so aus, als wäre der Sturm vorbei.", sagte er und blickte den Prinzen an. "Ich schlage vor, wir setzen unsere Suche fort." Mit ernstem Blick schritt er nach draußen, empfangen von weißem Schnee und kaltem Wind. Aber es machte ihm nichts aus. Er musste Rhea finden, das war alles was nun zählte. Und er wusste, dass es nicht mehr lange dauern konnte.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Mi Apr 26, 2017 9:51 pm
Sie hatten bemerkt, wie sich der Sturm langsam beruhigte, ehe sie aus ihrem Versteck gekrochen kamen und entschlossen, die Suche fortzusetzen. Sie waren beide erschöpft, hungrig - sehnten sich nach ein wenig Entspannung und Ruhe, und doch mussten sie zuerst die beiden Männer finden, da waren sie sich einig. Sie beschlossen, ihren Plan, die Küste entlang zu suchen weiter nachzugehen - erst hatten sie zwar überlegt, ein magisches Signal zu senden, doch keines wäre bei dem eisigen Himmel auffällig genug, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Also wanderten sie die Küste entlang, riefen die Namen der beiden Männer und hofften, diese wieder lebend zu treffen, als sie schließlich ebenfalls lautes Rufen vernahmen. "Hörst du das?" fragte Rhea ihre Begleiterin schließlich, als sie glaubte, entfernt ihren Namen zu vernehmen.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Mi Apr 26, 2017 9:58 pm
Erleichterung machte sich in Lumeias Gesicht breit. Sie nickte. "Das müssen sie sein", sagte sie schließlich und erhob dann auch ihre Stimme, rief nach ihren beiden Begleitern und steuerte zusammen mit Rhea die Richtung an, aus der sie die Stimmen gehört hatten.
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Caleb achtete gar nicht auf den Prinzen, kaum dass er die zwei Gestalten am anderen Ende einer Böschung des Strandes erblickte. Die schwarze Mähne Rheas würde er immer wieder erkennen. Erleichtert hob er eine Hand zum Gruß. Sie hatten es geschafft, wie er es erwartet hatte. Mit einem breiten Grinsen ging er den Mädchen entgegen. "Ihr habt es also auch geschafft", sagte er und seine Erleichterung war kaum zu überhören. Sein Blick ruhte auf Rhea, wenngleich er es schaffte, seine innere Freude über das Wiedersehen zu verbergen.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Mi Apr 26, 2017 10:08 pm
Sie lächelte nicht. Dennoch, in ihren Augen war Erleichterung zu sehen - Erleichterung, Caleb gesund und munter zu sehen, und irgendwie auch Freude, wobei sie diesen Blick einzig und allein ihm schenkte. "Wie sagtest du so schön?" erwiderte sie. "Unkraut vergeht nicht. Aber ich bin beruhigt, euch ebenfalls lebendig zu sehen." Er hatte es also doch geschafft. Rhea wusste, dieser Mann war zäher, als das er zuerst vermuten ließ.
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Die beiden anderen ausgeblendet, lief Alec auf Lumeia zu. Sie war am leben. Sie war am leben, und sie war gesund. Oh, wie sehr er sie jetzt in die Arme nehmen würde; ihre Wärme, ihre Nähe spüren, den Beweis, das sie am Leben war. Er war erleichtert, so sehr, das seine Kehle, welche sich die ganze Zeit vor Anspannung regelrecht zugezogen hatte, nun endlich wieder befreit war. "Dir geht es gut." sagte er schließlich lächelnd, und berührte sanft ihren Arm. Sie war eiskalt. "Wir sollten uns jedoch schnell einen Unterschlupf suchen, und am besten einen Weg in das nächste Dorf." Sie mussten sich ausruhen, und definitiv aufwärmen. Er ließ seinen Blick durch die Gruppe fahren, und kam nicht drum herum, die schwarzen Verzierungen an Rheas Körper zu bemerken.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Mi Apr 26, 2017 10:23 pm
Caleb konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Tja, das trifft wohl auf uns beide zu." Es fiel ihm schwer, seine Freude zu verbergen, das merkte er zunehmend. Obwohl er nicht unbedingt wollte, das so offen zu sehen war, wie er für Rhea eigentlich empfand. Schließlich waren es die Worte des Prinzen, die seinen inneren Höhenflug ein wenig bremsten. Er nickte zustimmend. "Eine Pause würde uns allen zumindest gut tun nach der Sache." Und so könnten sie ihre nächsten Schritte planen, überlegen wo sie überhaupt gelandet waren und wie sie den Weg zur Hauptstadt finden würden. Das sollte der nächste Schritt sein und er war sich sicher, dass Rhea das genauso sah.
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Lumeia lächelte schwach, sagte aber kein Wort. In ihren Augen war aber Erleichterung zu sehen, tiefe Erleichterung darüber, ihn nicht auch verloren zu haben. Es fühlte sich seltsam an, in ihrem besten Freund, der selbst schon so viel durch gemacht hatte, so etwas wie ihren letzten Strohhalm zu sehen. Die Person, die sie am Leben hielt. Ohne ihn hätte sie vielleicht längst aufgegeben oder wäre den Kirchenleuten in die Fänge gelaufen. Während sie sich auf die Suche nach einem Unterschlupf begaben kam sie nicht drum herum wieder Rheas Zeichen zu betrachten und sich ihr Gespräch wieder in den Sinn zu rufen. Still fragte sie sich, was es mit dieser Hölle auf sich hatte.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 11:03 am
Rhea stimmte dem zu, und so beschlossen sie, weiter die Küste entlang zu gehen, statt in den den angrenzenden Wald. Die beiden Männer hatten von der Fischerhütte in der Nähe erzählt, in denen sie Obdach gefunden hatten - ein Indiz dafür, dass nicht sonderlich weit von hier ein Hafen oder ein kleines Fischerdorf liegen sollte. Und Rhea hatte recht gehabt - ein Marsch von gut einer Stunde war es gewesen, ehe die Gruppe die ersten Häuser vernehmen konnte. Rhea hoffte inständig, das keiner der hier wohnenden Leute sie erkennen würde - eine Befürchtung, die sie schon vor der Reise im Hinterkopf hatte. Und auch, wenn sie versuchte, die Offenlegung ihrer Tattoos zu ignorieren, so fühlte sie sich unwohl damit. Sie hatte sich zwar gedacht, dass es im Grunde eigentlich egal wäre, wenn jeder wüsste, wer sie war, doch dessen war sie sich nun nicht mehr so sicher. Sie waren noch nicht gefährlich, noch nicht bekannt genug - sollte Ethan wirklich so schnell zu wissen bekommen, das sie am Leben war? Sie würde definitiv ihre Verbände wieder tragen, sobald sie neue Bandagen besorgt hatte. Die Gruppe fand schnell ein kleines Gasthaus, in denen sie alle zustimmten, sich erstmal auszuruhen und zu Kräften zu kommen, ehe sie dann ihre nächsten Schritte planen.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 9:18 pm
Nachdem sie sich ausgeruht und in Erfahrung gebracht hatten, wo genau sie sich befanden, hatten sie ihre Reise Richtung Norden fortgesetzt, wo sich die Hauptstadt dieses Reiches aus Eis und Wasser befand. Und so hatte es nur wenige Tage gedauert, bis sie diese auch endlich erreicht hatten. Von einer Erhebung aus erblickten sie die stolze Stadt am frühen Nachmittag. Caleb, der wohl als einziger der Gruppe diese Stadt noch nie zu Gesicht bekommen hatte, war regelrecht fasziniert von der Architektur. So sehr es ihn im Feuerreich nicht gejuckt hatte, umso mehr faszinierte ihn dieser Anblick. All das Eis, das kunstvoll zu Skulpturen oder Verzierungen in die Gebäude eingeflossen war, wirkte auf ihn gleichermaßen faszinierend wie auch unheimlich. Nicht zuletzt weil er wusste, dass all diese Dinge durch Magie entstanden waren. Und obwohl er sich von der Kirche losgesagt hatte, so weigerte sich etwas in ihm immer noch dagegen, Magie wirklich zu akzeptieren.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 10:20 pm
Es war ein wunderbar vertrautes, und willkommenes Gefühl für Rhea gewesen, als sie den ersten Schritt in die Hauptstadt setzte. Sie erinnerte sich noch gut an die Zeit, in der ihr Vater oft mit ihr hier her gereist war, um entweder Ethans Lehren zu vertreten, oder um Besorgungen für ihre Mutter zu machen. Das war natürlich, bevor sie selbst ein offizielles Mitglied der Kirche wurde und schließlich fernab vom Wasserreich stationiert wurde. Kaum in den Toren eingetreten, konnte man auch von weitem das Schloss erkennen, welches Zentral lag und ein gigantischer Palast aus Eis gewesen war. Wie sehr Rhea in diesen Moment sich doch danach sehnte, die eisige Kälte und die peitschenden Winde auf ihre Haut zu spüren - zu spüren, wie sich der Frost durch ihre Klamotten biss und ihre Gliedmaßen taub machte. Auch wenn sie mittlerweile zumindest einen warmen Mantel angelegt hatte, um nicht allzu sehr aufzufallen, so spürte sie auch nicht die Wärme, die er spenden sollte. Sie fragte sich stumm, ob sie jemals wieder einen Temperatursunterschied bemerken würde. Und wie es bei menschlicher Wärme sein würde, würde sie diese auch nicht mehr fühlen? Wobei sie diese gewiss nicht brauchen würde, dennoch... etwas in ihr sehnte sich vor allem nach den plagenden Albträumen die sie hatte danach. Und sie hatte es gehasst.
----------------- Je mehr sie sich der Hauptstadt genähert hatten, desto schweigsamer war Alec geworden. Er war abwesend, beobachtete nicht, hörte nicht zu - viel zu sehr peinigten die Bilder seiner Schuld, seiner Sünde ihn, und die Dämonen, die er tief in sich eingesperrt hatte tobten und schrien und erschwerten ihn den Weg, mit jedem Schritt, den er tat. Lumeia schien dies bemerkt zu haben, denn sie warf ihn ab und zu besorgte Blicke zu, sprach ihn an, nur um mit einer knappen Antwort erwidert zu werden. Er wollte nicht mit ihr reden. Er konnte es nicht, nicht in diesen Moment. Er musste sich vorbereiten, auf das, was ihn nun bald erwarten würde - der Hass von jemanden, den er geschworen hatte zu beschützen, und der ihn doch jede Nacht in seinen Träumen peinigte, als Erinnerung für sein Vergehen. Er musste sich beherrschen, sich fassen. Seine Dämonen wieder einsperren, tief hinab in das düstere Abyss seiner Seele verbannen, wo sie all die Jahre ihn von Innen zerrissen.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 10:34 pm
Caleb folgte Rhea schnellen Schrittes, konnte seine Augen aber nicht von den vielen Schnörkeleien abwenden. Es faszinierte ihn auf seine Art und Weise immer noch. Noch nie hatte er so viel Eis gesehen, wie hier. Während ihm die Hitze im Feuerreich noch relativ egal war und im südlicheren Gefilden des Wasserreiches auch kaum Kälte für ihn spürbar gewesen war, so konnte er diese hier nun ganz deutlich fühlen. Aber er ignorierte es, wie er es nach ihrem Schiffbruch ignoriert hatte. Sein Blick wanderte zum Schloss, welches so ganz anders wirkte, wie die ihm bereits bekannten Schlösser. Es war schon faszinierend zu sehen, wie die einzelnen Völker auf ihre Art ihre Magie verwendet hatten um ihre Elemente zu präsentieren. Er blinzelte für einen Augenblick und versuchte seine plötzliche Faszination wieder zu unterdrücken. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden sie erneut einem Herrscher gegenüberstehen. Und er musste bereit dazu sein, Rhea jederzeit unter die Arme zu greifen sollte sie sich wieder nicht beherrschen können. Ein leichtes Schmunzeln huschte über sein Gesicht. Allmählich wurde das wohl zur Gewohnheit, dass er ihr in Gesprächen unter die Arme greifen musste.
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Was wohl mit Alec los war? Es war nicht ungewöhnlich, dass er schweigsam war. Daran hatte sich Lumeia, so traurig es klang, die letzten Jahre gewöhnt. Aber nun, da sie die Hauptstadt erreicht hatten, wirkte er selbst fast wie ein Eisklotz. Selbst ihr gegenüber wirkte er nun abweisend, sodass sie es allmählich aufgab, ihn irgendwie beruhigen zu wollen. Erneut fragte sie sich, was wohl zwischen ihm und Glenn nach den Ereignissen von damals passiert war, dass sie sich so entfremdet hatten. Aber wer war sie, dass sie es beurteilen konnte. Sie war noch nie sonderlich gut darin gewesen, in den Gedanken ihrer Freunde zu lesen. Konnte es bis heute auch nicht. Und sie selbst war immer noch nicht ganz da, auch wenn sie seit dem Gespräch mit Rhea etwas mehr Klarheit in ihrem Kopf hatte. Aber würde es ausreichen? Während sie neben Alec her lief schloss sie für einen Moment die Augen, konzentrierte sich auf den Fluss der Magie in diesem Ort. Obwohl es ihr hier aufgrund der Andersartigkeit der magischen Kräfte schwerer fiel, so konnte sie sie doch erspüren. Allerdings war es ihr nicht möglich zu beurteilen, ob die Kräfte schwächer waren oder nicht, anders als in ihrer Heimat. Zu selten war sie hier gewesen. Und sie wusste auch warum. Die andauernde Kälte machte ihr doch zu schaffen, und sie war in ihrer Gruppe wohl die Einzige. Innerlich hoffte sie, dass die anderen nichts bemerkt hatten, obwohl sie wusste, dass sie sich damit selbst belügen würde. Erneut eine Schwäche, die sie lieber für sich behalten hätte.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 11:05 pm
Alec hatte nicht bemerkt, wie sie mittlerweile vor den Toren des Schlosses angekommen waren. Viel zu sehr war er in Gedanken vertieft - war damit beschäftigt, wie er dem Königspaar und vor allem Glenn gegenüber treten sollte; wie er sie warnen sollte, und vor allem, ob sie ihn überhaupt glauben, geschweige denn rein lassen würden. Er hatte weder den König, noch Glenn seid diesen einen Tag wieder gesehen. Lediglich die Königin, welche ihn wohl als Einzige verziehen hatte, hatte noch aus politischen Interesse Kontakt mit ihm gehabt. Sie war eine sanfte, freundliche und vor allem starke Frau, Diese Eigenschaften waren es auch gewesen, die sie wohl den Hass auf Alec haben ablegen lassen. Das war etwas, womit er jedoch nicht klar kam. Er hatte es nicht verdient, die Güte und Vergebung dieser Frau zu erhalten - er hatte gar keine Vergebung verdient, gerade nicht von ihr.
Lumeia musste den Einlass ins Schloss geregelt haben, denn als er wieder bei sich war, so befand er sich bereits im großen Audienzsaal des Schlosses, in dessen Zentrum ein gigantischer Thron aus Eis stand. Selbst der Boden wirkte glasklar - er schimmerte abwechselnd in blauen oder violetten Licht. Das Wasservolk war stolz auf seine Magie gewesen, und das zeigten sie auch in jedem bisschen der Hauptstadt. Alles war auf eine magische Art und Weise verschönert wurden, die Magie sorgte für die Beständigkeit der Gebäude und floss durch diese Stadt wie ein immer währender Zauber. Kein Wunder, dass sie sich noch immer gegen die Kirche sträubten - würden sie ihre Magie verlieren, so würden sie auch ihre Lebenskultur, ihre Heimat verlieren.
Es dauerte nicht lange, ehe eine anmutige Gestalt den Raum betrat. Ihr Haar war schneeweiß und zu einem seitlichen Zopf geflochten, in denen vereinzelnd kleine Schneeglocken eingeflochten waren. Auf ihrem Haupt trug sie eine Krone, welche ebenso aus Eis bestand, wie alles hier; auch sie strahlte in einem herrlichen Verlauf von Blau und Violett. Ihr Blick war sanft, freundlich und weise gewesen - er konnte spüren, wie ihre Augen, welche tiefblau waren, auf sein Haupt ruhten, als ob sie wissen würden, welche Dämonen ihn im Inneren plagten. Er konnte nicht anders, als den Atem anzuhalten, jedes Mal, wenn er sie sah. Auch wenn die Königin gewiss auch schon ihr 50. Lebensjahr erreicht haben musste, so war sie dennoch eines der schönsten und anmutigsten Geschöpfe, die er je erblicken durfte. Kaum hatte sie auf den Thron Platz genommen, betrat eine weitere Person den Raum, welche männlich gewesen war. Sein Haar war deutlich dunkler als das seiner Mutter gewesen, doch waren sie fast genauso weiß gewesen. Seine Augen jedoch, welche ebenfalls auf Alec ruhten, waren nicht sanft oder vergebend gewesen. Der kurze Moment, in dem Alec und er Blickkontakt hatten, zerrissen ihn. Er war so voller Hass und Wut gewesen, das es in Alec tobte - doch bemühte er sich, den Blick standzuhalten, ohne eine Mimik zu verziehen. Das war nur ein Teil seiner Strafe gewesen, und das wusste er. Es war das Mindeste, was er verdient hatte. Der junge Mann, welcher der Kronprinz Glenn gewesen war, stellte sich neben seine Mutter, ohne jedoch Alec eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Um sein Hals war ein blauer Schal gewickelt, und dieser weckte erneut verdrängte Bilder in ihm, Bilder, die er so nicht noch einmal sehen wollte. Glenns verzweifelter Blick. Das rote Blut, welches auf den Boden tropfte. Das Schwert, welches Alec in der Hand hielt und ebenso blutbefleckt war. "Es freut mich, euch wohlauf zu sehen, Lumeia, Alec." sprach die Königin schließlich, und ihre Stimme war so warm und sanft, wie es ihr Äußeres nur vermuten ließ. "Ich hörte, ihr habt ein Anliegen?" Alec nickte. Obwohl er selbst so verwirrt, so zerrissen war, bemühte er sich, sich dies nicht anmerken zu lassen - seine Mimik, seine Gestik waren so kontrolliert, so kalt, wie immer gewesen. "Jawohl, eure Hoheit." antwortete er schließlich und ging vor ihr auf die Knie. Er konnte immer noch Glenns Blicke spüren, welche wie Eissplitter auf ihn einstachen. "Euch ist gewiss nicht die Tragödie vom Windreich entgangen, nehme ich an?" sprach er weiter, und versuchte in ihren Augen Trost zu finden. Sie nickte. "Ja. Es ist eine Schande, was dort passiert ist. Umso erleichterter bin ich, euch wohlauf zu sehen, Prinzessin Lumeia."
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 11:18 pm
"Ich danke euch", sagte Lumeia leiser, als es für sie eigentlich üblich war. Sie bemühte sich dem Blick der Königin stand zu halten, wenngleich es ihr immer noch schwer viel. Dennoch, sie hatte sich selbst geschworen von nun an wieder stärker zu sein. Die Zeit der Trauer hinter sich zu lassen. Sie musste nach vorne schauen. Allerdings waren die kaum merkbaren Spannungen für sie immer noch unangenehm. Sie durfte sich aber nicht mehr verstecken. Sie würde, wenn es vonnöten war, ihre Geschichte erzählen, egal wie schmerzhaft es war. Und hoffen, dass sie damit eine weitere Tragödie verhindern konnte.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 11:36 pm
"Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, das die Kirche bereits daran arbeitet, eine solche Revolte ebenso hier durchzuführen." erzählte der Feuerprinz schließlich weiter, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. Die Königin faltete die Hände zusammen. "Ich verstehe." erwiderte sie nachdenklich. "Also seid ihr hergekommen, um noch solch eine Tragödie zu verhindern. Ich danke euch, dass ihr dafür den weiten Weg auf Euch genommen habt." "Tse." schnaubte es plötzlich neben ihr, und der junge Prinz meldete sich zu Wort. "Ich finde nicht, dass wir ihm so einfach trauen sollten. Woher wollen wir wissen, ob er nicht selbst schon mit der Kirche zusammen arbeitet?" Seine Mutter wollte etwas erwidern, doch fuhr Glenn fort. "Zudem, wer sind die Fremden, die du mitgebracht hast? Die sehen mir nicht unbedingt nach königlicher Garde aus, meinst du nicht auch? Wer weiß ob sie schon nicht hinterrücks in unser Reich einmarschiert sind." Der Ton des Prinzen war bitter gewesen, und Alec wusste, das jeder dieser Sätze an ihn gerichtet waren. Bevor er auch nur irgendetwas dazu sagen konnte, hatte sich die schwarzhaarige Kriegerin, welche sich bisher abseits gehalten hatte, erhoben und trat nun hervor. Etwas, wofür Alec ihr erstaunlich dankbar war. "Mein Name ist Rhea." sprach sie mit kraftvoller, selbstsicherer Stimme. "Und mein Ziel ist es, die Kirche und ihr Oberhaupt ein für alle Mal zu stürzen. Wir haben den Prinzen begleitet, um weitere Aufständische zu finden, die sich uns anschließen wollen." Alec merkte, sie nervös sie war - ihre Stimme war etwas am Zittern gewesen, und auch wenn ihre Gestik stark und selbstsicher wirken sollte, so konnte er sehen, wie sie sich nervös in ihre eigenen Hände krallte. "Rhea also?" sprach die Königin und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Auch ihr schien die Nervosität dieser Frau nicht entgangen zu sein. "Seid ihr vielleicht für das Chaos zuständig, welches sich erst kürzlich im Feuerreich ereilte?" Sie nickte. "Ganz Recht. Und das war erst der Anfang." "Reist ihr zwei etwa ebenfalls mit ihr, Alec, Lumeia?" fragte die Königin und blickte die beiden Monarchen an, Alec bejahte dies mit einem Nicken. "Es scheint mir derzeit das Einzige zu sein, was ich für mein Volk tun kann." antwortete er.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 11:48 pm
Lumeia nickte ebenfalls. "Ohne sie wäre ich heute nicht hier", sagte sie in der Hoffnung, Glenn damit ebenfalls beschwichtigen zu können. Natürlich war ihr bewusst, dass Rhea und Caleb sie nur mitgenommen hatten, weil sie sich Vorteile für ihre Rebellion erhofft hatten. Aber das war ein Detail, das sie für den jetzigen Zeitpunkt für sich behalten sollte. Sie atmete tief ein, ehe sie die Frage stellte, die ihr am allermeisten auf dem Herzen ruhte im Moment. "Eure Hoheit, ich habe eine wichtige Frage an Euch.", begann sie und nahm dabei ihren ganzen Mut zusammen. Verdrängte das schwache Selbst, das sich kürzlich in ihr gebildet hatte. "Habt Ihr in letzter Zeit eine Veränderung im magischen Gefilde dieses Reiches gespürt?" Sie wusste nicht, inwiefern die anderen Reiche darüber Bescheid wussten und auch nicht, was genau der ausschlaggebende Grund dafür war. Aber sie erinnertes ich noch gut daran, wie die Rebellion in ihrer Heimat begonnen hatte.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Do Apr 27, 2017 11:53 pm
"Ich habe Berichte von den Küstengebieten gehört, wo dies wohl der Fall sein soll." antwortete die Königin mit ernsten Blick. "Ich war in Sorge gewesen, denn dies schien erst der Fall gewesen zu sein, nachdem die Kirche auf einer abgelegenen Insel einen Standort erbaut hatte." Rhea wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Sie hatten bereits begonnen. "Wir konnten sie nicht dran hindern, also ließen wir sie. Sagt mir bitte nicht, das dies wirklich miteinander zusammenhängt."
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 12:00 am
Für einen kurzen Augenblick war Lumeia erschrocken über die Aussage der Königin, sie fasste sich jedoch wieder. "Es wäre durchaus möglich... Kurz vor der Rebellion in meinem Volk ist die Magie fast komplett versiegt. So weit, dass nur noch Adlige und die Königsfamilie in der Lage waren, Magie zu wirken." Sie wusste, dass das eine Information war, die nicht unbedingt nach außen geraten war oder geraten sollte. Aber sie wollte, dass die Königin dies wusste, bevor hier ebenfalls so etwas geschehen würde.
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 11:38 am
Die Königin nickte dankend. "Ich danke euch vielmals für diese Informationen, Lumeia, Alec." Dann erhob sie sich schließlich. "Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich möchte mich kurz mit meinem Sohn über die Situation beraten. Würde es euch etwas ausmachen, solange hier zu warten?" Alec schüttelte den Kopf. "Nein, Eure Hoheit." Dann nickte die Königin erneut, lächelnd, ehe sie ihrem Sohn einen Blick zuwarf, und dieser mit ihr den Saal verließ, in das anschließende Beratungszimmer.
Glenn wusste nicht, was seine Mutter vor hatte. Sie war eine kluge, weise und sanfte Frau gewesen, jemand, dessen Stärke und Güte er immer bewundert hatte. Sie war eine gute Herrscherin, und obgleich selbst eine so riesige Last auf ihren Schultern lag, so hatte er sie bisher nicht ein einziges Mal weinen gesehen. Im Gegenteil, sie war es gewesen, die ihn oder seinen Vater immer Trost gespendet hatte, all die Jahre, die für ihn wie eine eigene kleine Hölle aus Pflicht, Hass, Trauer und Angst gewesen waren. Sie hatte ihn beruhigt, ihn Mut gemacht - sie wusste um die Schwere der Last, dem den viel zu jungen und freiheitsliebenden Prinzen auferlegt war. Sie setzte sich an den großen, glasigen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, und deutete ihren Sohn, gegenüber von ihr Platz zu nehmen. Ihre tiefblauen Augen ruhten auf seinen, während sie die Hände zusammengefaltet auf den Tisch gelegt hatte. Sie sprach nicht - sie sah ihn nur an, mit dem gleichen sanften, wissenden Blick, mit dem sie ihn immer ansah. Es verging gefühlt eine Ewigkeit, in der seine Mutter ihn nur angestarrt und mit ihren Blicken seine Seele durchforstet hatte, ehe sie schließlich ihre Stimme erhob. "Ich möchte, dass du dich ihnen anschließt, Glenn." sprach sie schließlich, und es vergingen einige wenige Sekunden, ehe Glenn die Bedeutung dieser Worte verstand. "Du möchtest was?!" erwiderte er aufgebracht und tat sich schwer damit, seine Stimme gedämpft zu halten. War sie sich bewusst, was sie von ihm verlangte? Er kannte die Fremden nicht mal, und er würde gewiss nicht mit einem Mörder durch die Gegend reisen und so tun, als wären all die vergangenen Jahre vergeben und vergessen. Dazu war sein Leben viel zu schwierig und bitter für ihn gewesen - viel zu sehr hasste er diesen Mann für die Last, die er auf seine Schultern gelegt hatte, und es ihn nicht mal zu kümmern schien. "Ich weiß, dass ich sehr viel von dir verlange." fuhr sie fort, und in ihrer Stimmung klang Verständnis und Fürsorge. "Aber wir müssen etwas unternehmen, Glenn. Wenn die anderen Reiche bereits die ersten Schritte gegen die Kirche eingeleitet haben, so sollten wir als altes Volk gewiss nicht dabei stehen und zusehen wie sie nach und nach unser Land zerstören, so wie sie es mit dem Windvolk getan haben." "Dann.. dann sende einfach einen unserer Männer mit ihnen, oder am besten gleich eine ganze Armee." stotterte er unsicher. Was dachte sich seine Mutter dabei? Glenn war lediglich ein Magier, der nicht viel von der Welt außerhalb dieser Mauern kannte. Er konnte nicht kämpfen, und gewiss würde es nicht lange dauern, bis er der erste war, der bei irgendeiner Situation ums Leben kam. Und außerdem... dieses verhasste Gesicht, diese Leere, diese abartige Desinteresse das sich in der Mimik des Feuerprinzen spiegelte... all das sollte er ertragen? Die Bilder, die ihn bis heute noch bis in den Schlaf peinigten? Der Tag, der sein gesamtes Leben in ein Scheiterhaufen verwandelt hatte? "In Ihnen habe ich nicht das selbe Vertrauen wie in dich, mein Sohn." antwortete die Königin, und er fühlte noch immer wie ihre Augen jeden tiefen Winkel seiner Seele, seiner Gedanken durchsuchten. "Zudem kenne ich um deinen Wunsch, die Welt zu bereisen und auch weiß ich um deinen Wunsch, dem Thron zu entfliehen." Er schwieg, erwiderte nichts. Sie hatte Recht. Es war schon immer Glenns Traum gewesen, von klein auf, die verschiedenen Reiche zu besuchen und die verschiedenen Arten der Magie zu erlernen. Und auch hatte sie Recht, dass er sich nichts mehr wünschte, als seine Freiheit zurückzuerlangen, welche ihm an diesen verhängnisvollen Tag gestohlen wurden war. Aber ... war es ihm das wert, jeden Tag aufs Neue an Etwas erinnert zu werden, was er schon solange zu vergessen versuchte? "Bevor du den Thron besteigen kannst, wirst du eine Menge lernen müssen. Und eine Reise wie diese wird dir genau die Dinge beibringen, die du als künftiger König brauchen wirst." Sie erhob sich von ihrem Stuhl, und beugte sich zu ihm rüber. Er spürte, wie ihre warme Hand seine Wange berührte, und doch konnte er nicht anders als ihr einen ängstlichen, verzweifelten Blick zu schenken. "Und vor allem wirst du verstehen, dass keine Sünde groß genug ist, um nicht vergeben zu werden. Güte und Gnade sind Eigenschaften, die dir fehlen, und die du dennoch tief versteckt in deinem Herzen trägst, mein Sohn." Sie lächelte traurig. Glenn schluckte, wich ihrem Blick aus. "Du musst lernen, mehr zu sehen, als die Dinge, die so offensichtlich scheinen." Sie machte eine kurze Pause. "Es liegt meist viel mehr in Scherben, als du denkst." Erneut erwiderte der junge Prinz nichts. Seine Mutter sprach in Rätseln, wie immer; obwohl Glenn dieses Mal genau wusste, auf was sie anzuspielen versuchte. "Von.. mir aus." sprach er schließlich, und wagte es noch immer nicht, die Königin anzusehen. "Wenn du der Meinung bist, dass ich so etwas für unser Volk bezwecken kann, dann werde ich dies tun." Er erhob sich, seine Mutter tat es ihm gleich. "Liam wäre so stolz auf dich." flüsterte sie leise, ehe sie den Raum verließ, und dieser Satz versetzte dem Prinzen einen gewaltigen Stich im Herzen, während er stumm den Tisch ansah und eine kleine Weile dort verweilte.
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Es dauerte eine Weile, ehe die Königin zurück in den Thronsaal gekommen war. Diesmal setzte sie sich jedoch nicht auf den Thron, sondern blieb vor der kleinen Gruppe stehen, welche sich sogleich ehrfürchtig verbeugt hatte. Doch die Königin schüttelte daraufhin nur den Kopf. "Das ist nicht nötig." sprach sie sanft und ließ ihre Augen durch die Runde fahren. Sie schien jeden einzelnen von Ihnen genau zu beobachten, ehe sie ein erneutes Lächeln über ihre Lippen kommen ließ und weiter sprach. "Mein Sohn wird euch auf euren Reisen begleiten." sagte sie schließlich und ihr Blick suchte sofort den von Alec. Obwohl dieser Mann so gut darin geworden war, seine Maske aufrecht zu erhalten, so konnte die Königin in seinen Augen all die Emotionen lesen, die er so verzweifelt zu unterdrücken versuchte. Angst. Furcht. Verzweiflung und Schuld. Er war so anders als ihr Sohn gewesen, welcher so sensibel, so emotional und so offen damit war - und dennoch waren sie tief in ihrem Inneren von den selben Gefühlen geplagt. "Er wird euch mit seinem Wissen über die alten Götter und der Magie gewiss eine Hilfe sein, da bin ich mir sicher." fuhr sie fort, diese Worte eher an Rhea gerichtet. Diese nickte nur, nicht wissend, was sie dazu sagen sollte. "Gebt uns einen Tag Vorbereitungszeit. Ihr seid bestimmt auch müde von der Reise und solltet euch ausruhen. Ich werde für jeden von euch ein Zimmer vorbereiten lassen." "Und was dich angeht, Alec..." sie wandte sich dem Prinzen zu, der sie noch immer mit seinem hilflosen und verzweifelten Blick beinah anzuflehen schien. "Du hast jemanden damals etwas versprochen, nicht wahr? Ich bitte dich, egal, was passieren sollte, vergiss dieses Versprechen nicht." "Das habe ich nicht, mit keinem vergangenen Tag." erwiderte Alec, und die Königin lächelte. "Sehr gut. Vor dem Audienzsaal werden euch unsere Bediensteten in euer Zimmer führen. Fühlt euch während eures Aufenthaltes wie Zuhause." Und mit diesen Worten hatte die Königin den Saal verlassen.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 9:36 pm
Schweigend hatten sie sich zu ihren Zimmern führen lassen und Lumeia hatte das Gefühl, dass die gedrückte Stimmung aus dem Thronsaal ihnen nachgefolgt war. Kein Wunder, so wie das Gespräch verlaufen war, obwohl die Königin versucht hatte zu schlichten. Die Prinzessin des Windreiches saß auf dem Bett und starrte die vereiste Wand an, unschlüssig, was sie tun sollte. Am liebsten würde sie mit beiden reden, sowohl Alec, als auch Glenn. Den einen, weil sie sich Sorgen um ihn machte, den anderen, weil sie ihn schon so lange nicht gesehen hatte. Sie seufzte schwer. Warum mussten Jungs auch so kompliziert sein? Schließlich stand sie auf. Grübeln brachte nichts, sie musste handeln. Und wenn sie einfach weiterhin dort sitzen blieb, würde sie früher oder später nur wieder in Selbstmitleid versinken und das wollte sie definitiv vermeiden. Sie zögerte noch einen Moment, dann schlug sie jedoch den Weg zu Alecs Zimmer an. Mit Glenn konnte sie anschließend immer noch reden, das wusste sie. Und sie wollte erst Mal sehen, wie es ihrem besten Freund geht. Sie wusste nicht, was passiert war. Sie wusste nicht, warum Glenn ihn so hasste. Und wahrscheinlich würde Alec es auch nicht verraten, schließlich hatte er es ihr in all den Jahren nicht gesagt. Aber eins wusste sie, sie musste versuchen die Stimmung ein wenig zu lockern. Das war sie Beiden schuldig. Und vielleicht konnte sie wenigstens versuchen, ein wenig zu schlichten. Als sie Alecs Tür erreicht zögerte sie einen kurzen Moment, sog scharf Luft ein und klopfte dann vorsichtig. "Alec? Bist du da?", fragte sie in einer Lautstärke, die er hören dürfte.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 9:54 pm
Nachdem das Gespräch mit der Königin beendet gewesen war und Alec sich auf seinem Gästezimmer eingefunden hatte, war er durchgedreht. Er hatte wahllos gegen die Wand geschlagen, bis seine Faust zu bluten anfing, sämtliche Gegenstände durchs Zimmer geworfen, wobei er einige gewiss ersetzen musste, doch all dies hatte seine inneren Dämonen nicht beruhigen können. Sie tobten in ihm, peinigten ihn, lachten ihn aus - und all die Zeit hatte er erneut die schlimmen Bilder in seinem Kopf. Das Blut. Sein ängstlicher Blick. Glenns Angst, die sich bald in Hass umwandelte - und die letzten Worte, die er an Alec gerichtet hatte. Mittlerweile lag der Prinz des Feuers auf seinen Bett und starrte die Decke an. Das Chaos um sich herum ließ ihn kalt, auch das Blut, welches noch immer seiner Hand hinablief, ignorierte er. War das seine Strafe gewesen? Mit diesen Jungen zu reisen, welcher eine ständige Erinnerung an seine Sünden war? Seinen Hass zu spüren? Seine Trauer? War das ein Test? Wie gut er sich beherrschen konnte? Alec fing leise an zu lachen, manisch, ehrlich, verzweifelt. Er hatte nicht umsonst sein wahres Ich versteckt. Es war blutrünstig, sadistisch und hatte Spaß am Töten gefunden - Spaß, den er an diesen einen verhängnisvollen Tag erst entdeckt hatte. Die ihm Angst bereitet hatte, die Angst vor sich selbst. Vor dem Monster, das er eigentlich war. Jemand wie er hatte es verdient, zu leiden. Das wusste er. Und dennoch, er hatte Angst - Angst vor dem, was nun passieren würde, jetzt wo Glenn sie endgültig begleiten würde. Würde er dem standhalten? Oder würde er an der Schwere seiner Schuld zerbrechen? Plötzlich wurde der Prinz aus seinen Gedanken, aus seiner Verzweiflung gerissen, als es an der Tür klopfte. Lumeia. Sie machte sich Sorgen um ihn. Sie war wirklich viel zu gütig gewesen, viel zu sanftmütig und ehrlich für ein Monster wie ihm. Er wollte sie sehen. Wollte mit ihr sprechen. Doch er fürchtete sich vor dem, was er tun würde, wenn er sie jetzt in diesen Moment sehen würde. "Tut mir leid." antwortete er schließlich, und seine Stimme war ungewohnt gebrochen und zittrig. "Ich möchte für mich allein sein." Es tat ihm weh diese Worte zu sprechen, und doch, es war zu ihrem Besten. Sie sollte ihn nicht sehen, nicht so. Nicht jetzt, wo das Monster in ihm, welches er solange versteckt hatte, nun wieder an der Oberfläche seiner Existenz kratzte und jeden Moment auszubrechen schien.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 10:05 pm
Seine Stimme zu hören erschrak sie ein wenig. So zittrig, gebrochen. Ganz anders, als sie es von ihm gewöhnt war. Direkt dachte sie wieder an den Tag, als er sie darum gebeten hatte sie zu begleiten. Diese Verzweiflung in seinen Augen. Sie wollte die Türklinke schon berühren, gegen seinen Willen eintreten, besann sich aber eines besseren. Er wollte alleine sein. Das musste sie akzeptieren. Würde er auch, wenn sie ihn darum beten würde, das wusste sie. Also ließ sie ab. "In Ordnung", sagte sie schließlich. "Wenn du reden willst... Na ja, du weißt wo du mich findest." Mit diesen Worten wandte sie sich ab. Ein wenig gekränkt war sie ja schon, das ließ sich nicht abweisen. Aber es würde auch nichts bringen, sich ihm einfach aufzuzwingen. Sie seufzte schwer. Also als nächstes zu Glenn ja? Vielleicht würde sie ja mit ihm reden können. Zumindest ein wenig, jetzt wo sie sich nach all der Zeit wieder getroffen hatten... Wenn er denn überhaupt mit ihr reden wollte. Sie überlegte für einen Moment, wo sie den jungen Prinzen finden konnte und schlug dann entsprechende Richtung ein.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 10:17 pm
Glenn saß in der riesigen Schlossbibliothek, in welcher er wohl großteils seines Lebens verbracht hatte. Obwohl er so viel gelesen und gelernt hatte, so gab es noch immer Bücher, die der junge Prinz nicht gelesen, geschweige denn entziffert hatte. Er beugte sich, wieder einmal, über ein dickes Buch, welches in einer alten, nicht mehr gelehrten Sprache geschrieben war. Er hatte angefangen, einiges daraus zu übersetzen, doch die Sprache war so gut wie tot, und viele Dinge machten noch lange keinen Sinn. Es war kein Wunder gewesen, denn dies war schließlich ein Buch, welches angeblich in der Sprache der Götter geschrieben wurden war und sich eigentlich gar nicht in seinem Besitz befinden durfte. Es war ein Buch über die verbotenen Lehren der Blutmagie - schwarze Magie, die nur noch den wenigsten Magiern bekannt gewesen war und die keinem mehr gelehrt wurde. Viel zu gefährlich war sie, schließlich nutzte der Anwender sein eigenes Blut, um mächtige Zauber wirken zu können. Glenn seufzte schließlich, und ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen. Er kam wieder einmal nicht weiter. Obwohl er den vorherigen Satz seines Erachtens nach sinngemäß übersetzt hatte, so machte der nächste im Kontext wieder gar keinen Sinn mehr... Er würde dieses Buch definitiv auf seine Reise mitnehmen, so viel stand fest. Bei dem Gedanken daran zog sich jedoch seine Brust zu, und er fürchtete sich. War seine Mutter wirklich sicher, was sie da von ihm verlangte? Er wusste nichts von den anderen Reichen, nichts von der Welt, und gewiss würde er eh nur im Weg stehen. Zudem er Alecs Gesicht ertragen müsste, dieses kalte, emotionslose Gesicht, welches er so verachtet hatte. Würde er das wirklich hinbekommen? Er seufzte erneut, und versuchte, sich erneut auf sein Buch zu konzentrieren. Zumindest diesen Part wollte er noch fertig bekommen, denn schließlich gehörte er zum Grundwissen, das man brauchte, um diese Art der Magie anwenden zu können.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 10:27 pm
Nach kurzem Überlegen hatte Lumeia den Weg zur Schlossbibliothek eingeschlagen und war, kaum dass sie diese erreicht hatte, wieder einmal völlig überrascht von der Menge an Büchern. Als Magierin hatte sie auch eine Menge Zeit mit Lesen verbracht, zumindest in der Zeit als sie noch den Umgang gelernt hatte, doch nach ihrer Ausbildung hatte sie es eingestuft. Dennoch war sie jedes Mal aufs neue beeindruckt, wenn sie die Bibliothek im Wasserreich betrat. Es gab wohl auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem so viele Bücher gelagert waren wie hier. Es dauerte auch nicht lange, bis sie Glenn an einem der Studiertische erblickte, voller Konzentration über ein Buch gebeugt. Anscheinend war er dabei es zu übersetzen. Irgendwie bewunderte sie den jüngeren Prinzen ein wenig dafür. Sie selbst hätte keine Geduld dafür gehabt. Aber sie hatte sich auch nie so intensiv den alten Schriften gewidmet wie er, hatte auch keine Zeit dafür. Für einen kurzen Moment spürte sie, wie ihr Heimweh wieder aufkam, gefolgt von den Bildern der Revolution, die sie schnell versuchte zu verdrängen. "Störe ich?", sagte sie vorsichtig, während sie näher an ihn heran trat und hoffte, dass man ihre Unruhe nicht allzu sehr anmerkte. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn man ihn unterbrach. Ob er bereit war zu reden oder nicht. Aber sie wollte es zumindest versuchen, musste es versuchen.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 10:32 pm
Er blickte von seinem Buch hoch, als er eine weibliche Stimme vernahm, und war ein wenig verwundert darüber, Lumeia vor sich zu sehen. Er schob seine Brille hoch, und räusperte sich, nicht sicher was er sagen sollte. Als er noch ein kleiner Junge war hatte er das Mädchen wahnsinnig toll gefunden, und auch jetzt, wo sie um einiges älter war und zu einer jungen Frau herangewachsen war, fiel dem Prinzen auf, wie schön sie doch war. Er errötete bei den Gedanken und blickte zur Seite. "Äh... nicht wirklich." murmelte er, und wusste noch immer nicht, wie er reagieren sollte. Lumeia war wohl all die Jahre noch immer die beste Freundin des Mörders gewesen, doch schien sie nicht zu wissen, was für ein Mensch dieser Mann wirklich war. Das trieb in ein wenig in den Zwiespalt - einerseits wollte er es ihr sagen, doch andererseits wollte er nicht, dass sie auch noch drunter leiden musste.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Central Hell Goddess - NEW Fr Apr 28, 2017 10:43 pm
Sie lächelte ein wenig belustigt. Es tat gut Mal wieder mit jemandem zu reden, der relativ normal war. Gut, Alec kannte sie nicht anders, aber was Rhea und Caleb betraf... Na ja. Mit dem Ordensritter hatte sie nachwievor nicht viel zu tun gehabt. Und Rhea mied sie auch, auch wenn sie sie mittlerweile in einem völlig anderen Licht sah. "Es ist eine weile her, dass wir uns gesehen haben", sagte sie schließlich und trat neben ihn. Sie konnte nicht einmal mehr sagen, wann sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Aber es schien wohl eine ganze Weile gewesen sein, denn sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass er größer war als sie. Nun ja, die Zeiten änderten sich nun mal. "Was liest du da eigentlich?", fragte sie schließlich um auf ein Thema zu kommen.