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 Central Hell Goddess 2

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BeitragThema: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyFr Mai 19, 2017 8:55 pm

Der Mond stand rot am Himmel, so wie er es immer getan hatte, in diesen trostlosen, langweiligen Ort und färbte diesen in eine blutrote Landschaft aus Tod und Verderben.
Der Geruch von Verwesung lag in der Luft – der Duft des Blutes, der Angst und der Verzweiflung. Dies war gewiss kein Ort, an den man sein Leben verbringen wollte. Nicht mal seinen Tod.
Und dennoch. Dies war definitiv der einzige Ort für sie gewesen, der einzige Ort, an dem sie sein wollte, sein durfte.

Die Frau mit dem langen, rabenschwarzen Haar stieg die schweren Stufen hinab, die sie zu dem wohl tiefsten Ort des ganzen Universums führen sollte. Er war mit stickiger Luft befüllt, und auch, wenn man hier das Rot des Mondes nicht mehr sehen konnte, so wirkte er auch hier seinen Einfluss und färbte die steinernen Wände des Schlosses, welche einst grau gewesen waren, in einem scharlachroten Ton.
Sie war gelangweilt gewesen, so, wie sie es immer gewesen war, die letzten Jahrtausende, die sie hier an diesen Ort verbringen durfte.
Es gab nur wenige, die in der Lage waren, ihr das Amüsement zu bieten, welches die Herrscherin dieses unheilvollen Ortes so dringend brauchte. Aber wie auch? Die meisten armen Seelen, die ihren Weg hier her fanden, waren eh dem Untergang geweiht. Dem ewigen Kreislaufs des Fressens und Gefressenwerden. Dem Wahnsinn. Dem Tod.

Die Schwarzhaarige hatte das Ende der Treppen erreicht, welche sie in einen langen Gang geführt hatten, welcher in beiden Richtungen mit leeren Zellen gefüllt war.
Hier wurden, vor tausenden von Jahren, all diejenige festgehalten, welche Unrecht und Leid über das Land gebracht haben, Mörder, Diebe, Verräter – oder einfach Menschen, die Nuira nicht ausstehen konnte und aus dem Weg haben wollte.
Der Einzige Gefangene, welcher hier noch residierte, war eine Mischung aus allen dieser Dinge. Ein Königsmörder. Ein Verräter. Ein Hochstapler, und ein Wahnsinniger.
Jemand, der ebenso lange hier festgesessen hatte, wie sie es tat. Jemanden, den sie aus Langeweile hielt. Weil sie jemanden zum reden brauchte, jemanden zum erniedrigen. Sie war fasziniert gewesen, wie gut sich dieser Mann all die Jahre jedoch gehalten hatte. Wie er noch immer seine wahre Gestalt behalten konnte.
Sie lief die langen Gänge entlang, ehe sie am Ende auf die größte Kerkerzelle stieß, welche als Einzige besetzt gewesen war.
Da saß er vor ihr, mit seinem weißen Haar und seinen roten Augen, welche sie wütend an glitzerten. Mit einem hübschen Gesicht, gezeichnet von Wahnsinn und Abscheu.
Er hasste es, wenn sie ihn besuchte. Das wusste sie. Aber das war ja das Amüsante daran gewesen.

„Immer noch hier, wie ich sehe.“ merkte Nuira abwertend an und musterte ihren Gefangenen von oben bis unten. Er hatte Hunger. Das konnte sie riechen. Sie würde ihn wohl bald füttern müssen, bevor er ihr eventuell doch noch eingeht. Und das wäre verdammt langweilig.
„Oh, ich werde hier schon bald rauskommen, meine Liebe.“ erwiderte seine Stimme sarkastisch, welche rau und zittrig war, von den Monaten, die er nicht gesprochen hatte. Oder waren es Jahre gewesen? Nuira wusste es nicht, und es war ihr auch egal. An diesem verfluchten Ort herrschte so etwas wie Zeit nicht.
„In deinem jämmerlichen Zustand gewiss nicht, Emir.“ lachte die Schwarzhaarige spöttisch und verschränkte ihre Arme. Ein gefallener König war er gewesen. Von Macht und Herrschaft besessen. Auch heute noch.
„Der wäre definitiv nicht so jämmerlich, wenn du endlich deine Pflichten erfüllen und mir was zu Essen geben würdest. Oder willst du mich auf einmal doch loswerden?“ Seine roten Augen leuchteten auf vor Zorn. Hunger hatte die Dämonen immer unsagbar reizbar gemacht. Es langweilte sie.
„Oh, tatsächlich spiele ich ein wenig mit dem Gedanken. Du bist bei weitem nicht mehr so amüsant wie früher.“
„Tse.“ Er schnalzte mit der Zunge. „Das ist typisch für dich, du arrogantes Miststück. Alle Welt existiert nur einzig und allein für dein Vergnügen.“ Er grinste. „Wo du doch so viel mehr erreichen könntest, als diese jämmerliche Existenz hier unten.“
„Der Hunger lässt dich vulgär werden, mein Lieber. Und ich habe die Welt oben gesehen. Sie bietet mir nichts mehr. Alles was ich wollte, habe ich nun hier.“ Auch ihr entfuhr ein Lächeln. Seitdem man ihr Ethan höchstpersönlich hergegeben hatte, so war ihr Leben um einiges befriedigender gewesen. Er hasste sie. Und das genoss sie mit jeder Minute, die der Bastard mit ihr verbringen musste.
„Wobei es mir natürlich leid tut, dass ich dich dadurch ein wenig vernachlässigt habe, Emir.“ fuhr sie fort, noch immer mit einem vergnügten Glitzern in den Augen. „Du musst schrecklich einsam ohne mich gewesen sein.“
„Pah. Eher ziehe ich die Gesellschaft einer Kakerlake vor, als dein Antlitz ertragen zu müssen. Die Welt dreht sich nicht mehr um dich, merkst du das nicht?“
„Oh, dessen bin ich mir in der Tat bewusst. Wobei ich mich eigentlich nur von dir verabschieden wollte.“ Sie lächelte. Es hatte sich etwas getan. Und sie musste es verhindern.
„Habe ich heute etwa Geburtstag oder wieso dieses großzügige Geschenk?“
„Nichts von beidem. Ich werde nur einen kleinen Ausflug machen, das ist alles.“ Sie grinste, und drehte sich um. Er war gewiss nicht amüsant genug gewesen. Diese Wut und diese Reizbarkeit waren so unendlich ermüdend. Wenn dieser Mann doch wenigstens komplett dem Wahnsinn verfallen würde.
„Aber sei nicht allzu traurig. Ich werde darauf achten, bald wieder zurück zu sein.“ Sie wandte ihren Blick zu ihm, noch immer grienend. Vielleicht war er bis dahin verrückt geworden, wenn er hungerte. Das wäre definitiv spannender als seine jetztige, jämmerliche Existenz.
Sie wandte sich ab und wollte gehen, ehe sie plötzlich seine lauten Worte vernahm.
„Dann gib mir verdammt noch mal etwas zu essen, du verdammtes Miststück!“ rief Emir ihr zu, einen Hang Wahnsinn in seiner Stimme. War das der Anfang von einem neuem, witzigeren Kapitel gewesen? Sie würde es willkommen heißen.
Abermals drehte sich Nuira zu ihm um und ging wieder auf die Zelle zu. Die Handfläche an die Wange gelegt, schaute sie ihn an, vergnügt über diesen jämmerlichen Anblick.
„Du bist ein ganz schön freches Balg geworden, weißt du das Emir? Wo ist deine Etikette hin? Macht der Hunger dich etwa doch verrückt?“
Er grummelte nur etwas unverständliches, wahrscheinlich irgendeine Vulgarität. Verdammter Bengel. Der Körper eines Erwachsenen, aber den Kopf eines hungrigen, gierigen Kindes.
Plötzlich kam Nuira eine Idee, und sie grinste schadenfroh.
„Weißt du was, Emir? Ich habe eine Idee. Dein Derzeitiges selbst passt einfach nicht zu dir. Vorbei sind deine Zeiten als großer, erhabener König.“ Dann hob sie ihre Hand und richtete sie auf die zusammengekauerte Gestalt vor sich. „Ein gieriges, undankbares Kind wie du sollte nicht aussehen wie ein Erwachsener, meinst du nicht auch?“
Sie sprach einige, unverständliche Worte, und der ehemals erwachsene Mann vor ihr wurde in einem roten Licht getaucht. Als dieses erloschen war, fand man nur noch die Gestalt eines kleinen, wütenden Jungen vor sich. Etwas, was definitiv besser zu ihm passte und sie so viel mehr amüsieren würde.
Sie lächelte unschuldig. „Siehst du? Das passt doch viel besser zu dir, meinst du nicht auch?“ kicherte sie, und das Kind vor ihr tobte. Seine Augen wuterfüllt, rannte er aufs Gitter zu, und rüttelte dran, wütend und außer sich.
„Du verdammte Schlampe!“ schrie er zornig, und seine Stimme welche zuvor tief und männlich war, war ebenso die eines kleinen Knaben geworden. „Was hast du gemacht? Verwandel mich zurück!“
Nuira schüttelte den Kopf.
„Tut mir Leid, Emir, aber so bist du wenigstens nicht mehr wirklich gefährlich für mich.“ antwortete sie, und drehte sich um, um den Kerker zu verlassen.
„Was soll das heißen, du verdammtes Miststück?! Ich werde hier rauskommen, und wenn ich das tue, dann töte ich dich!“ hörte sie ihn nur noch rufen, doch kümmerte es sie nicht. Sollte er doch. Sie hatte endlich eine Lösung für ihn gefunden, eine vorübergehende Lösung, solange bis sie wieder zurück sein sollte.

Denn sie wusste, ohne ihre Anwesenheit würde seine Macht wachsen, und er würde es vielleicht sogar schaffen, an die Außenwelt zu gelangen. Und das war etwas, was sie definitiv verhindern musste, zum Wohl der Menschheit.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyFr Mai 19, 2017 9:27 pm

Ungeduldig trommelte das Mädchen mit rosafarbenen Haaren mit den Fingern auf dem Geländer des Balkons, den Blick starr in den Himmel gerichtet. Es war gerade nachmittag, dennoch hatte er eine leicht rötliches Farbe angenommen. Eine Tatsache, die die junge Prinzessin des Windreiches schon immer fasziniert hatte. Immer wieder kamen sie, diese Nächte in denen sich der Mond blutrot färbte. Es waren diese Nächte, in denen Dämonen diese Welt betraten, so hatte man ihr zumindest erzählt. Angeblich schien dieser rote Mond durchgängig in der Hölle, wohingegen er in ihrer Welt nur gelegentlich zu sehen war. Das junge Mädchen konnte nicht anders, als eine stille Faszination dafür zu entwickeln
Warum verbanden sich die Welten miteinander? Und vor allem warum so plötzlich?
Sie wusste durch verschiedene Bücher, sowie den Geschichten die ihre Eltern oder deren Freunde ihr erzählt hatten, dass es früher nicht so gewesen war. Da gab es einmal im Jahr diesen einen Tag, in dem sich der Mond rot gefärbt hatte. Nicht so wie jetzt.
Stille Euphorie überkam sie, bei dem Gedanken dass gerade diese Nacht wieder eine Nacht des roten Mondes würde. Je öfter sie den Mond betrachte, desto mehr empfand sie das Bedürfnis ihm näher zu kommen, seine Herkunft zu ergründen. Sie wollte alles über die Hölle wissen, alles über die alten Geschichten, die Götter und vor allem auch alles über die Göttin Nuira. Auch das war eine Sache, die ihre Eltern vor ihr verschwiegen. Nur ganz selten hatte ihre Mutter ein paar Worte über ihre Reise verloren, aber mehr auch nicht.
Die Prinzessin seufzte. Sie machten immer alles so unnötig kompliziert.
Ihr Blick wanderte zu dem Garten, der sich unter ihr erstreckte. Überall waren Bäume gepflanzt, besonders häufig waren ebenso Rosen im Garten vertreten. Die Lieblingsblume ihrer Mutter.
Gelangweilt stützte sie ihr Kinn auf ihrem Arm ab. "Liam ist spät", murmelte sie und ließ ihren Blick wieder schweifen. Überall im Garten erblickte sie Wachen, die versuchten sich vor ihrem Blick zu verbergen. Sie seufzte schwer. Ja, heute Nacht war eindeutig eine Rotmond-Nacht. Ihre Eltern hatten wieder überall Wachen platziert, damit sie ja nicht auf die Idee kam, sich heimlich aus dem Schloss zu schleichen, wie sie es früher immer versucht hatte. So sehr sie ihre Mutter und ihren Vater auch mochte, das war eine Sache, die zunehmend nerviger wurde. Sie war nun schon achtzehn und durfte dennoch nicht selbst über ihr Leben entscheiden.
Sie wollte lernen, mit dem Schwert umzugehen, doch ihre Eltern hatten es ihr verboten, während sie den Wunsch ihres Zwillingsbruders Liam unterstützt hatten. Immer wieder hatte ihre Mutter versucht, ihr einen anderen Wunsch einzureden. Ihr zu Liebe hatte sich die Prinzessin, Amila ihr Name, schließlich dazu entschieden zu einer Gelehrten zu werden. Jedoch nicht ohne insgeheim Nachforschungen über den roten Mond und die Hölle anzustellen. Natürlich in stiller Heimlichkeit, wobei ihr das in Anbetracht ihrer Eltern nicht immer gelingen wollte.
Mittlerweile war sie bei ihren Forschungen jedoch bei einem Stillstand angelangt. Sie hoffte weitere Erkenntnisse zu finden, sobald sie den Mond auf freiem Feld betrachten konnte und nicht vom Schloss aus, wo sie jederzeit damit rechnen musste gefunden zu werden. Aus diesem Grund hatte sie zusammen mit ihrem Bruder einen Plan ersonnen, aus diesem 'Gefängnis' zu entfliehen. Die wilden Steppen des Windreiches, ihrer Heimat, zu erkunden und den magischen Wind selbst zu spüren. Zugegeben, früher hatten ihre Eltern sie schon nach draußen mitgenommen, doch mittlerweile...
Erneut seufzte sie und blickte sich um. Liam war wirklich spät.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySa Mai 20, 2017 10:04 pm

Es war später Nachmittag gewesen, als sich der junge Prinz von seinen Forschungen lossagen konnte. Er, als begnadeter und leidenschaftlicher Alchemist, hatte gerne Stunden, wenn nicht gar Tage, in der Schlosseigenen Bibliothek verbracht und die verschiedensten Tränke studiert; wenn er denn ausnahmsweise mal nicht damit beschäftigt war, sich um sein äußeres Erscheinungsbild zu kümmern.
Liam, so war der Name des jungen Mannes gewesen, hatte langes, rosafarbenes Haar und rote Augen. Sein Gesicht war sehr markant; seine Wangenknochen ausgeprägt und ein makaberes Kinn ließen ihn, trotz seiner eher femininem Frisur, alles andere als weiblich wirken. Er galt als eines der schönsten und anmutigsten Männer des Reiches, etwas, was sich der junge Prinz stetig bewusst gewesen war und dies auch ausnutze. Gesegnet mit einer charismatischen und charmanten Persönlichkeit, welche gleichzeitig egoman und narzisstisch gewesen war, gab es nur sehr wenige Leute, welche die gleiche Bedeutung in seinem Leben haben würden wie er selbst.
Eine der wenigen Ausnahmen war seine Zwillingsschwester Amila, welche nicht mal annähernd die gleichen Charakterzüge hatte wie er. Sie war lebhaft, dickköpfig, temperamentvoll und - das war etwas, was wohl den größten Unterschied zwischen den beiden ausmachte - nicht gänzlich auf ihr eigenes Wohl aus, so wie er.
So war sie auch eines der wenigen Personen, die den jungen, arroganten Kronprinzessin um einen Gefallen bitten konnten, ohne das Liam einen direkten Gegenzug erwartete. So auch heute.
Er saß entspannt auf einem roten, mit Seidenstoff überzogenen Sessel und grübelte gerade über ein Buch der Alchemie, als sein Blick auf die große, schwere Uhr an der Wand vor ihm fiel. Zwanzig nach drei. Er war spät. Seine Schwester, welche mit ihm den gleichen Lebensweg gegangen war, hatte ihn gebeten, etwas mit ihr zu besprechen; etwas, was für sie wohl absolute Wichtigkeit hatte.
Ein selbstgefälliges Lächeln fuhr über seine Lippen. Heute würde eine Rotmond-Nacht werden. Die Nacht, in der vermehrt Dämonen aus einer Art Parallelwelt, auch Hölle genannt, traten und die diesige Welt in komplettes Chaos stürzten. Seine Schwester war schon immer fasziniert von diesen alten Sagen und Legenden gewesen, und der Mond zog sie an wie das Licht eine Motte. Doch genauso wie eine Motte ihren Tod finden würde, wenn sie zu nahe ans Licht kam, so würde auch seine Schwester wohl die unschöne Wahrheit über dieses Phänomen erfahren.
Deshalb hatte Liam auch kein Problem gehabt, sie warten zu lassen. Natürlich, als ihr nur-um-wenige-Minuten-älterer Bruder, war es seine Pflicht gewesen, sie in allen ihren Vorhaben zu unterstützen, und, wenn auch nötig, zu beschützen. Dennoch. Er wusste, was in ihrem wilden Kopf vorging. Sie würde wieder einmal den Mond sehen wollen. Sich aus dem Schloss schleichen. Die alte Legende spüren.
Und Liam würde wieder einmal derjenige werden, der sie aus der Klemme retten sollte. So, wie es bisher all die Jahre gewesen war.

Der Prinz seufzte, ehe er allmählich sein Buch zuklappte und es auf den kleinen Kaffeetisch neben sich legte. Er sollte sie nicht allzu lange warten lassen, schätzte er. Sie würde gewiss wieder sauer auf ihn sein.
Also erhob er sich aus dem roten Sessel und schlich die langen Gänge des Schlosses entlang, zu ihrem Gemächern, wo sie wahrscheinlich schon ungeduldig auf sie warten würde.
Vor ihrem Zimmer angekommen klopfte er höflich, und wartete auf eine Antwort.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySa Mai 20, 2017 10:28 pm

Amila zuckte leicht zusammen, als sie das Klopfen an ihrer Tür hörte. Sie war schon wieder vollkommen in ihren Gedanken versunken gewesen, hatte im Kopf ihre bisherigen Erkenntnisse sortiert. Es war wahrlich noch nicht viel, was sie zusammen getragen hatte. Vielleicht sollte sie Nox oder Rhea, wenn sie wieder zu Besuch kamen, heimlich ein wenig ausfragen. Auch wenn sie ihr wohl nicht viel sagen würden.
Sie ging zu ihrer Tür und öffnete sie um einen Spalt. "Du kommst spät", sagte sie leicht mürrisch, als sie ihren Bruder vor der Tür stehen sah. Es war nichts ungewöhnliches, dass er sich zu so wichtigen Gesprächen verspätete, gerade wenn es um solche Vorhaben wie das kommende ging. Das war ihr bereits aufgefallen, auch wenn sie es nie direkt angesprochen hatte. Aber egal, sie würde es ohnehin durchziehen, egal ob mit oder ohne seine Hilfe.
Schließlich öffnete sie die Tür komplett, wartete bis ihr Bruder eingetreten war und schloss sie sofort wieder. Anschließend schob sie einen kleinen Holzscheit unter der Klinke durch man wusste ja nie wann jemand versuchen würde einzutreten.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 2:03 am

Liam zog eine Augenbraue hoch, und legte lässig seine linke Hand an die Hüfte, als er mitbekam, wie seine Schwester die Tür verriegelte.
Dann seufzte er. "Sag mir bitte nicht ich bin wieder einmal aus diesem Grund hier." 
Wozu auch sonst? Amila war wie besessen von dem roten Mond, von seinem Anblick - was sie daran so faszinierend fand konnte er nie wirklich verstehen. Die Geschichten, die Nox und ihre Mutter Rhea ihnen über diesen Ort erzählt hatten, klangen nun wirklich nicht nach einem Ort an denen man freiwillig seine Freizeit verbringen wollen würde. Im Gegenteil. Es schien ein Ort des Wahnsinns, der Finsternis - all der Dinge, die sich ein junges Mädchen, so wie seine Schwester es nun mal gewesen war, fernhalten sollte. Zu ihr passte diese Dunkelheit nicht.
Sie war, wie er, ein Wesen des Lichts gewesen - zu anmutig und zu apart für solch düsteren Geschichten. Sie sollte das Leben genießen, was sie hatte. Fernab von alldem Kummer, dem Leid und der Gefahren. Aber Amila war schon immer so gewesen. Furchtlos, wenn nicht gar ein wenig töricht. Wollte Schwertkampf lernen, so wie ihr Vater einst. Wollte 'mehr' sehen. Dieses Fernweh konnte der junge Prinz zwar einerseits verstehen, aber andererseits - wieso das wegwerfen, was sie schon hatte?
In seinem Kopf wollte sie doch nur ihren Eltern nacheifern, welche irgendwie für diese Welt 'Helden' geworden waren. Die die Welt von einer bösen Machenschaft befreit hatten. Aber das waren auch nur Geschichten, dessen Details ihm immer verwährt blieben. Wenn zumindest sein Vater ein wenig mehr den Mund aufgemacht hätte... er hätte gewiss seiner Schwester diesen Unsinn austreiben können, dem war Liam sich sicher.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 2:17 am

"Doch, genau deswegen." Sie hatte geahnt, dass ihr Bruder so reagieren würde. Sie wusste, dass er sie nur widerwillig unterstützte, lieber seinen eigenen Studien nachging. Dennoch unterstützte er sie bei jedem ihrer, in seinen Augen wohl törichten Unterfangen. Als Kind waren das wirklich törichte Ideen gewesen, die sie hatte, eine Narbe an ihrer Hüfte erinnerte sie immer wieder daran. Doch mittlerweile machte sie sich mehr Gedanken darüber, was sie tat. Warum sie etwas tat. Und vor allem wie sie es tat.
Mit einer lässigen Bewegung drehte sie sich um und verschränkte die Arme vor der Brust, ein breites Grinsen im Gesicht. Ein typisches Zeichen für sie, dass sie eine Idee hatte. "Heute ist einfach die perfekte Nacht. Mutter und Vater sind in einer Besprechung und die Wachen, die sie überall platziert haben können wir mit Sicherheit auch austricksen."
Sie ging zu dem runden Tisch, der Zentral in ihrem Zimmer stand. Auf der hellvioletten Tischdecke standen ein Krug mit Wasser, ein Glas, sowie eine Blumenvase, die aber schon lange nicht mehr gefüllt wurde. Amila hatte kein großes Interesse an solchen schönen Dingen, viel zu vergänglich war die Schönheit einer gepflückten Blume ihrer Meinung nach. Wenn man Schönheit erhalten wollte, sollte man sie in ihrem natürlichen Zustand behalten. So zumindest ihr Gedanke.
Vorsichtig entfernte sie die zerbrechlichen Gegenstände vom Tisch, ehe sie auch die Tischdecke herunter zog, nur um eine kleine Karte aufzudecken, die sie vor geraumer Zeit gezeichnet hatte. Sie war eher schlecht als Recht, aber zumindest das Mädchen konnte gut erkennen, was wo war.
Skeptisch schaute sie noch einmal über die Karte, schnappte dann ihre Schreibfeder und ergänzte zwei weitere Punkte. "Ich hoffe man erkennt was das ist", erklärte sie, noch ehe ihr Bruder wirklich bei ihr stand. "Ich habe versucht hier die Positionen der Wachen darzustellen. Kann natürlich sein, dass sie ihre Standorte wechseln, aber für einen kleinen Überblick sollte es reichen."
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 6:29 pm

Liam hatte nur einen flüchtigen Blick auf die Karte geworfen, ehe er sich seufzend durchs Haar strich. "Amila." sagte er, den einen Arm auf den Tisch gelehnt. "Was willst du eigentlich von mir? Du solltest wissen das ich definitiv besseres zutun habe als deinen albernen Fluchtplänen zuzuhören." Es war immer dasselbe gewesen mit ihr. Vor allem seitdem die Blutmond-Nächte nicht mehr jährlich, sondern monatlich, bald wöchentlich vorgekommen waren. Als würde sie wirklich die große Heldin spielen wollen, die die Ursache dessen herausfindet und den Sturz in die Hölle verhindert. Als ob sie jemals in der Lage dazu wäre.
"Zudem", er sah sie an, aus dem Augenwinkel. Sah, wie konzentriert sie über die Karte hing, wie leidenschaftlich sie war. "Angenommen, du kommst raus. Was, wenn du auf einen Dämon oder dergleichen triffst? Wir beide wissen, dass du niemals in der Lage dazu wärst, dich zu wehren. Also, was zum Teufel soll ich hier?"
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 8:39 pm

Das Mädchen ballte in stiller Wut die Fäuste. Sie hasste es, daran erinnert zu werden wie schwach sie doch war, wie hilflos. Ihre magischen Kräfte waren nicht annähernd so stark wie die ihres Bruders, geschweige denn die ihrer Mutter. Und mit Waffen konnte sie ebenso wenig umgehen, man hatte es ihr immer verboten. Gerade aus diesem Grund hatte sie auf Liams Mithilfe gehofft, auch wenn sie geahnt hatte, dass er sie vermutlich nicht unterstützen würde. Sie sog scharf Luft ein und bemühte sich um Ruhe. "Gerade deswegen benötige ich ja deine Hilfe.", sagte sie ruhig.
Langsam drehte sie sich zu ihm um, verschränkte die Arme wieder vor der Brust. "Ein Treffen mit Dämonen lässt sich wahrscheinlich nicht vermeiden, aber wenn ich hier bleibe, werde ich nie in der Lage sein, dem Geheimnis auf dem Grund zu gehen."
Von ihm abwendend trat sie wieder auf den Balkon, starrte wieder direkt in den Himmel, der mit jeder weiteren Stunde ein Stück rötlicher wurde. "Von hier kann ich meine Forschungen nicht fortsetzen, ich muss es mit eigenen Augen sehen um weiter zu kommen. Wenn wir es schaffen, die Ursache für dieses Phänomen zu ergründen, sind wir vielleicht in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen oder zumindest eine Lösung zu finden." Sie seufzte schwer. "Du weißt, ich werde dich nicht zwingen mich zu begleiten. Aber ich werde auf jeden Fall gehen." Sie wusste, wie egoistisch diese Aussage doch war und dennoch entsprach sie der Wahrheit. Immer im Schloss zu bleiben, alles aus der Ferne zu beobachten und ihre Forschung nur aus Büchern oder Erzählungen zu beziehen war einfach nicht ihre Welt. Und sollte sie auf ewig hier im Schloss versauern? Alt werden und irgendwann sterben, ohne etwas erreicht zu haben?
Eine alte Tradition ihrer Heimat hatte besagt, dass der König der stärkste Magier des Landes sein musste. Aus diesem Grunde war auch Liam zum Thronerben erwählt worden, während sie auf immer nur die Prinzessin sein würde. Eine Prinzessin, die sich zwar halbwegs frei bewegen konnte, aber dennoch nicht frei ihrem Willen folgen durfte. Ihren Träumen. Ihrer Bestimmung. Und sie wusste, dass ein Gespräch mit ihren Eltern nichts bringen würde, sie würden sie nicht verstehen. Ebenso wenig, wie ihr Zwillingsbruder sie scheinbar zu verstehen schien, aber daran war sie mittlerweile auch gewöhnt.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 9:16 pm

Erneut seufzte Liam. Seine Schwester war nicht nur töricht, sondern auch noch größenwahnsinnig, so schien es ihm.
"Wieso überlässt du solche Sachen nicht einfach Leuten, die sich damit auskennen? Ich meine wozu hat man das niedere Volk." Er gähnte. Er verstand sie nicht. War sie so gelangweilt von ihrem Leben und ihrem Sein, dass sie unbedingt sich in Gefahr bringen musste, damit sie als 'Heldin' ihre eigene Existenz höher machen wollte? Wollte sie so sehr Tante Rhea und ihren Eltern nacheifern?
"Aber gut. Da ich heute großzügig gestimmt bin werde ich dir helfen.... Natürlich nicht ohne Gegenleistung, versteht sich." Er schenkte seiner Schwester ein hochmütiges Lächeln.
Obwohl sie Zwillinge waren und ihren bisherigen Lebensweg stets gemeinsam beschritten haben, teilten sie noch lange nicht die selben Ansichten und Moral. Für Liam gab es beispielsweisere keinen wichtigeren Menschen als er selbst - er lebte ganz nach dem Motto 'Verlass dich auf Andere, und du bist verlassen.'. Zudem die meisten Menschen, die er bisher getroffen hatte, nicht auch nur annähernd auf seiner Höhe waren. Selbst seine eigene Schwester hatte er nicht auf die gleiche Stufe wie ihn selbst stellen können. Dafür war sie zu unbedacht - zu töricht, und sie schätzte die schönen Dinge des Lebens nicht annähernd so sehr wie er.
"Also, was genau willst du von mir?"
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 9:24 pm

Sie sog erneut scharf Luft ein, ein Zeichen dafür, dass sie wütend war. Allein diese Aussage, das 'niedere Volk'. Hatte ihr Bruder vergessen, dass es gerade dieses 'niedere Volk' war, welches die momentane Situation im Reich nur noch weiter verschlimmerte? Nicht nur, dass ihre Eltern mit der steigenden Zahl Dämonen zu kämpfen hatte überall kam es zu Aufständen und Bürgerkriegen, weil eben jenes Volk sich nicht ausreichend beschützt fühlte. Und genau diese sollten sie nun Opfern? So gern sie ihren Bruder auch hatte, sie konnte diese Denkweise einfach nicht verstehen. Gerade er sollte doch Interesse daran haben, dass es eben diesem Volk gut ging.
Schließlich atmete sie schwer aus um sich zu beruhigen. Sie hatte weder Zeit, noch Lust mit ihrem Bruder über solche Dinge zu streiten. Gegen ihn konnte sie ohnehin nur verlieren, das war ihr von vornherein klar. Und das nervte sie zusätzlich.
Sie wandte sich wieder mit verschränkten Armen zu ihm um, trommelte dabei mit einem Finger auf ihrem Arm. "Ich brauche lediglich einen Trank von dir... Und ein wenig deiner Magie." Sie trat wieder zu der Karte und deutete auf eine Tür. "Diese Tür hier scheint von allen am wenigsten bewacht zu sein. Wenn wir es schaffen, uns für die Wachen unsichtbar zu machen und alle Laute unterdrücken können, könnten wir hier an ihnen vorbei schleichen."
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 9:36 pm

"Lediglich einen Trank nennst du das, so so." erwiderte er nur schnippisch, und fuhr sich durch sein langes, rosafarbenes Haar. Einen Unsichtbarkeitstrank. Seitdem er ihr von eben diesem erzählt hatte und sie von der Idee mehr als beeindruckt war, hatte Liam vorgesorgt gehabt. Normalerweise würde es Wochen dauern, bis man einen wirklich perfekt wirkenden Trank vollendet hatte, doch da er seine Schwester eben nun mal so gut kannte, war er vorbereitet. Doch das brauchte sie nicht zu wissen, zumindest vorerst nicht.
"Dir ist schon bewusst das es Wochen dauern würde, ihn zu vollenden, ja?" fuhr er fort. "Zudem die Beschaffung der Zutaten auch nicht gerade ein Kinderspiel ist. Und dann erwartest du ernsthaft, das ich mir für deine Kindereien die Hände schmutzig mache?" Er schüttelte empört den Kopf.
Er hatte Spaß daran, seine Schwester zu ärgern, aber wozu war er auch der große Bruder, wenn es ihn nicht zumindest ein wenig amüsieren durfte?
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySo Mai 21, 2017 9:46 pm

"Das ist mir schon klar", sagte sie, immer noch sichtlich genervt. Das Trommeln ihrer Finger wurde schneller, stärker. Sie spürte schon, wie sich ihre Nägel in ihre Haut bohrten. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie sich zusammen halten musste, um nicht wütend zu werden.
Erneut atmete sie tief ein. "Ich hatte gehofft, du hättest vielleicht schon etwas vorbereitet. Schließlich ist es nicht lange her, dass du diesen Trank erwähnt hast." Und sie kannte ihn zu gut, wusste, dass er neue Rezepte meistens sofort testen musste, sobald er sie heraus gefunden hatte. Darauf hatte sie spekuliert. Hätte sie ihm vorher von ihren Plänen erzählt, hätte er sie ohnehin nur abgeschmettert und sich geweigert, dann hätte sie ihren Plan gleich verwerfen können.
"Aber anscheinend habe ich mich wohl geirrt, dann muss ich mir eben etwas anderes überlegen", sagte sie gespielt enttäuscht und ging wieder zum Tisch, die Karte anstarrend.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyMo Mai 22, 2017 11:15 pm

Er sah seiner Schwester amüsiert hinterher. Sie hatte also tatsächlich damit gerechnet, dass er was vorrätig hatte. Seine Schwester war viel zu abhängig von ihm gewesen.
"Das heißt also, du hast keinen Plan B?" er grinste hochmütig. Typisch.
Schließlich seufzte er. "Ehrlich, was würdest du nur ohne mich machen?" fragte er dramatisch, ehe er aus seinem Umhang eine kleine Flasche mit einer schwarzblauen Flüssigkeit hervorholte. Er kannte sie einfach zu gut, und sie hatte sich die Jahre über kein Stück verändert. Noch immer war sie ein Sturkopf mit einem wahnhaften Heldenkomplex, der von ihrem normalen Leben gelangweilt war. Zumindest schien ihm so.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyMo Mai 22, 2017 11:45 pm

Sie machte auf dem Absatz kehrt und lächelte ihn vollkommen unschuldig an. "Du bist der Beste, Brüderchen!", sagte sie mit einem melodischen Unterton. Innerlich tobte sie immer noch wegen seiner letzten Kommentare, aber äußerlich sah man es ihr nicht mehr an. Kurz blickte sie auf die Uhr. "Noch haben wir etwas Zeit, bis wir los gehen können", murmelte sie und warf die Tischdecke wieder auf den Tisch. Es brauchte außer ihrem Bruder niemand zu wissen, dass sie dort bereits im Kindesalter eine Karte gezeichnet hatte. Künstlerin würde sie sowieso nicht werden, deshalb hatte sie die Karte dort auch gelassen, außer ihr und vielleicht ihrem Bruder konnte sie wahrscheinlich eh niemand erkennen.
Ihren Bruder ignorierend warf sie sich auf den Boden und verschwand kurze Zeit später zur Hälfte unter ihrem Bett, nur um anschließend mit einem Bündel wieder zum Vorschein zu kommen. Noch auf dem Boden sitzend, im Schneidersitz wofür ihre Mutter sie vermutlich erschlagen würde, begann sie in dem Beutel zu wühlen. "Schreibfeder, Notizbuch,...", zählte sie leise die Dinge auf, die sie dort untergebracht hatte. Alles ihre im geheimen zusammen getragenen Unterlagen. Da unter ihrem Bett ohnehin meistens Chaos herrschte und sie die Diener immer verjagte, wenn sie darunter aufräumen wollten, waren diese dort am besten versteckt. Lediglich ihr Bruder wusste von diesem Ort und bei ihm konnte sie sich sicher sein, dass er nie freiwillig dort etwas anrühren würde.
Schließlich stand sie auf, klopfte den Staub von ihrer Kleidung und warf sich ihren Umhang um, wie immer hing er ihr locker über die Schulter, mehr als wäre er ein schnell umgelegtes Laken als ein richtiger Umhang. Er diente ohnehin nur der Zierde. Dann versteckte sie das Bündel an ihrem Gürtel und blickte erneut auf die Uhr. Sie war soweit bereit, jetzt hieß es wirklich nur noch den passenden Zeitpunkt abpassen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyMo Jun 19, 2017 12:47 am

Stumm sah er seiner Schwester dabei zu, wie sie ihre Vorbereitungen traf, und war wieder einmal erstaunt darüber, was für ein Chaot sie doch gewesen war. Und vorallem, wie grob. Ihre Bewegungen, ihre Gestik, und gerade ihr Ordnungssinn waren eher die eines armen Bauern als der einer Hochwohlgeborenen Prinzessin gewesen, und das war etwas, was Liam sehr irritierte. Klar, sie war immer das totale Vaterkind gewesen und wurde von ihm auch regelrecht verhätschelt, und genoss weitaus mehr Freiheiten als Liam, aber das ihre Eltern bei der Etikette so versagt hatten? Er verstand es nicht, und wollte es auch nicht verstehen. Wobei er ihre wilde Art ab und an als willkommene Abwechselung empfand, die ihm in der Tat zu amüsieren vermochte.
"Ich hoffe ja, das du eine entsprechende Gegenleistung für mich hast, geliebte Schwester." sagte der junge Mann mit dem langen, rosa Haar schließlich und grinste verschmitzt. "Weil sonst muss ich dir leider jegliche weitere Unterstützung verwehren, und auch der Trank... du weißt, die Herstellung war alles andere als leicht."
Sein Unterton war arrogant, hochmütig, so wie er es immer gewesen war, gerade dann, wenn Liam aufgefallen war, was für ein uneleganter und störrischer Tölpel seine Schwester doch gewesen war. Er wollte es zwar nicht zugeben, aber im Stillen war er noch immer neidisch auf die Freiheit, die ihr gegönnt war. Das sie so wild und tölpelhaft sein konnte, ohne das sie jemanden damit verärgerte, im Gegenteil - diese wilde Art war es gewesen, welche die Leute um sie herum verzaubern konnte. So wie seinen Vater, zudem Liam all die Jahre ein seltsam distanziertes Verhältnis pflegte.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyMo Jun 19, 2017 9:04 pm

Amila seufzte schwer. Das war wieder so typisch. "Nicht einmal deiner Schwester gönnst du einen Gefallen?", fragte sie, eher genervt als freundlich. Eigentlich hatte sie schon damit gerechnet, es war wirklich eine Seltenheit, wenn Liam ihr einen Gefallen ohne entsprechende Gegenleistung erwies. Und gerade in diesem Fall würde die "Bezahlung" mit Sicherheit nicht gering ausfallen, das war ihr von Anfang an klar gewesen.
Am meisten ärgerte sie aber seine arrogante Art, wie er sie von oben herab anstarrte. Normalerweise war es ihr egal, dass er sie um ein gutes Stück überragte, aber in solchen Momenten würde sie ihm wirklich am Liebsten... Nein, er war immer noch ihr Bruder. Sie musste sich beruhigen, also schluckte sie die wieder aufkeimende Wut herunter, während sie zu ihrem Nachttisch ging und langsam die dortige Schublade öffnete. Behutsam griff sie nach dem Buch, das sie dort verwahrt hatte, ein seltenes Buch über Alchemie, nach dem sie extra lange gesucht hatte, für eine Situation wie diese. Dennoch wusste sie nicht, ob das für ihren Bruder als Gegenleistung reichen würde, nicht zuletzt weil er mittlerweile doch viele Tränke selbst erforschte.
Sie ging zu ihm und reichte es ihm. "Wenn das zu wenig ist, dann sieh es als Anzahlung.", sagte sie salopp und stemmte die Arme in die Hüfte, während sie ihm in seine roten Augen starrte.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyMo Jun 19, 2017 10:49 pm

Mit hochgezogenen Augenbrauen und kritischen Blick begutachtete Liam das Buch, welches ihn seine Schwester in die Hand gedrückt hatte, und schmunzelte. "Huh, das ist sogar ziemlich selten." merkte er an. "Du hast dir diesmal wohl richtig Mühe gegeben, was?"
Er legte das Buch schließlich wieder zur Seite, und schenkte seiner Schwester ein hochmütiges Lächeln, ehe er weiter sprach.
"Also gut, Amila, das sollte genug sein, denke ich. Fürs Erste, versteht sich." Er stemmte seine rechte Hand in die Hüfte und grinste. "Egal, was es und vorallem für wen es ist, biete deine Arbeit niemals ohne Gegenleistung an. Ich hoffe, du verzeihst mir diese kleine Eigenwilligkeit."
"Also," fuhr er schließlich fort. "Wie sieht dein weiterer 'Plan' denn nun aus, und welche Rolle hast du dir für mich ausgedacht? Ich hoffe natürlich nichts allzu erniedrigendes."
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyMo Jun 19, 2017 11:02 pm

Innerlich seufzte sie erleichtert auf und hoffte, dass er es nicht allzu sehr bemerkte. Diese Schwäche wollte sie sich nun auch nicht anmerken lassen. "Ach, mein liebes Brüderchen", sagte sie mit sarkastischem Unterton, als sie sich auf ihr Bett setzte. "Keine Sorge, deine Arbeit ist ganz einfach. Du hilfst mir nur hier raus zu kommen und dann kannst du machen was du willst." Ihr Blick wurde wieder ernst. "Solange du Mutter und Vater nichts von diesem Ausflug erzählt, versteht sich natürlich." Sie wusste, wie ihre Eltern reagieren würden. Ihre Mutter würde sie mit Sicherheit ausschimpfen, ihr Verhältnis zu ihr war noch nie allzu gut gewesen. Bei ihrem Vater... er wäre mit Sicherheit enttäuscht von ihr, das war ihr klar. Dennoch, sie musste dieses Risiko eingehen, zumindest dieses eine Mal. Wenn sie damit ihre Forschungen bestätigen konnte, dann würden sie vielleicht endlich einen Weg finden es aufzuhalten.
In den Augen ihres Bruders konnte sie ablesen, dass er nicht zufrieden mit ihrer Antwort war. Noch immer betrachtete er sie, woraufhin das Mädchen seufzte. "Also, der Plan ist folgender.", begann sie, ehe sie detailliert ausführte, was sie plante. Zunächst würden sie abwarten, bis sich ihre Eltern und deren wichtigsten Berater im Konferenzraum trafen um über die aktuellen Geschehnisse im Land zu beraten, das war die beste Möglichkeit um dem sechsten Sinn ihrer Mutter zu entgehen. Sie würden dann heimlich zu einem der geheimen Ausgänge schleichen und mit Liams Trank und seiner Magie die dort stationierten Wachen austricksen und auf diese Art das Schloss verlassen.
Sie wusste, dass sich in einiger Entfernung eine Erhebung befand, wo man einen guten Überblick über die umliegende Steppe des Reiches hatte. Von dort aus wäre es ein leichtes, sowohl den Mond zu beobachten, als auch den Ausschau nach einem möglicherweise entstehenden Tor zu halten, aus dem die Dämonen in ihre Welt traten. Grinsend fügte sie hinzu, dass sie nicht vor hatte, sich einem dieser Tore zu nähern. Sie mochte in seinen Augen vielleicht töricht sein, aber selbst sie wusste, dass es blanker Selbstmord wäre, sich einem solchen Tor zu nähern. Während ihrer Ausführungen verheimlichte sie ihm jedoch, dass sie mit Hilfe einiger befreundeter Wachmänner eine Karte erstellt hatte, auf der die letzten geöffneten Tore markiert waren. Der Ort, an dem sie sich verstecken würden, war davon bisher unbetroffen. Und sie glaubte auch nicht wirklich daran, dass dort so schnell Dämonen erscheinen würden, zumindest hoffte sie das. Und wenn doch, dann... tja. Dann würde sie wohl oder übel improvisieren müssen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyDo Jun 22, 2017 2:12 pm

Liams Lippen entfuhr ein schwerer Seufzer, ehe er sich entnervt durchs Haar fuhrt. "Dir ist bewusst, dass wir beide dran sind, wenn man uns erwischt, oder?" sagte er genervt.
Ihm war im Grunde egal gewesen, wenn seine Schwester Ärger bekam, oder nicht. Sie musste das eh schon gewohnt sein. Aber wenn er, als zukünftiger Thronfolger, sich irgendwelchen Ärger einbrachte, bedeutete das weitaus mehr als ein wenig Schelte von seinen Eltern. Die Gerüchteküche würde brodeln, und man würde über ihn reden. Und mit Pech würde das Bild, was er die Jahre über sich aufbauen konnte,  nur negative Einflüsse nehmen. Und das war etwas, was er sich als künftiger, hoch angesehener Prinz gewiss nicht erlauben würde.
"Zudem willst du doch sowieso mehr als nur 'gucken', hab ich Recht?" merkte er an.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyDo Jun 22, 2017 6:17 pm

Die junge Prinzessin ließ sich mit dem Rücken aufs Bett sinken und betrachtete die Decke. "Deswegen sage ich ja, dass du mir nur helfen sollst raus zu kommen. Mir ist schon bewusst, was es für dich und unsere Familie heißen könnte, wenn man dich erwischt", sagte sie und schloss ihre Augen für einen Moment. Das war schon immer so gewesen. Liam, der Thronfolger. Die Person, die neben ihren Eltern immer im Mittelpunkt stand, während sie, die jüngere Schwester, das Mädchen ohne nennbare magische Kräfte, immer im Hintergrund stand und von den meisten maximal belächelt worden war. Wenn sie Mist baute, war es egal. Ihre Mutter hatte zwar regelmässig mit ihr geschimpft, aber das war auch alles. Wenigstens ihr Vater hatte sie verstanden, zumindest teilweise. Er war wohl die Person dieser Familie, der sie noch am meisten Vertraute. Nicht einmal ihrem Zwillingsbruder vertraute sie so sehr, wie ihrem Vater.
Sie verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und winkelte ein Knie an. Trüge sie nicht noch zusätzlich Hosen, würde ihr Bruder bestimmt einen herablassenden Kommentar abgeben, auch wenn es ihr egal gewesen wäre ob er nun etwas sah oder nicht. Warum auch? Als Kinder hatten sie regelmässig zusammen gebadet. Selbst wenn sie nun erwachsen waren, das änderte ohnehin nichts daran, dass sie Geschwister waren.
"So töricht bin ich übrigens auch nicht", ging sie schließlich auf seine zweite Frage ein, ohne sich wieder aufzurichten. "Ich weiß dass es blanker Selbstmord wäre, in einer roten Mondnacht nach möglichen Dämonen-Portalen zu suchen. Aus der Ferne beobachten ja, aber mehr auch nicht." Sie seufzte. "Wenn wir herausfinden, warum sie sich öffnen, können wir dagegen vorgehen. Aber das interessiert dich ja wahrscheinlich sowieso nicht." Gedankenverloren strich sie über ihre Seite, genau genommen die Stelle, an der sich jene Narbe von ihrer bisher einzigen Begegnung mit Dämonen befand. Ein unschöner Makel ihres Körpers, perfekt für eine Prinzessin, die eigentlich keine sein wollte.

(Wollte ihr die Narbe eigentlich an die Seite geben, nich an die Hüfte - ups)
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyFr Jul 21, 2017 8:56 pm

Liam seufzte, wieder ein Mal. Wahrscheinlich schon zu oft in der letzten Stunde. Doch was sollte er auch sonst anderes tun? Er konnte seine Schwester sowieso nicht überzeugen, und mittlerweile war ihm die ganze Geschichte auch zuwider geworden. Sollte sie doch machen, was sie wollte. Früher oder später würde sie eh merken, wie dämlich sie war - spätestens wenn sie durch die Hände eines Dämon sterben sollte. Auch wenn er diesen Gedanken natürlich selbst nicht mochte, immerhin war sie immer noch mit ihm verwandt; dennoch, diese Welt funktionierte nun mal nicht anders - Fressen oder Gefressen werden, und entweder man war stark oder klug genug, und Amila war in seinen Augen beides nicht sonderlich.
"Natürlich interessiert mich das." antwortete er schließlich, die Augen geschlossen. "Schließlich habe ich in Zukunft für das Wohl dieses Volkes zu sorgen. Und, ob du es mir glauben magst oder nicht interessiert mich nicht, aber auch ich bin an der Lösung dieses Problems interessiert." Er sah seiner Schwester schließlich direkt in die Augen.
"Aber, genauso bin ich der Meinung, das man dieses Problem den Leuten überlassen sollte, die davon auch eine Ahnung haben. Eris oder Rhea beispielsweise."
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyFr Jul 21, 2017 9:19 pm

Erneut seufzte sie schwer und setzte sich dann schließlich doch wieder auf. Ein leichter, brennender Schmerz schlich sich in ihre Seite, den sie versuchte auszublenden. Allmählich begann es, der rote Mond schien seine Macht auszustrahlen. Und wie so oft die letzten Male begann auch diese Nacht ihre Narbe wieder zu schmerzen, fühlte sich an, wie eine normale entzündete Wunde und gleichzeitig doch, als wolle sie die junge Prinzessin von innen heraus verbrennen.
"Mag sein, aber ein wenig Abhilfe verschaffen kann man dennoch, meinst du nicht?", sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr und nickte dann. Langsam könnten sie sich auf den Weg machen, sie war es leid mit ihrem Bruder zu diskutieren und wusste, dass sie bald die Geduld verlieren würde. Nicht in Kombination mit dem Brennen in ihrer Seite.
Nachdem sie eine schnelle Nachricht gekritzelt hatte, für den Fall, dass sie sich doch verspäten würden, schob sie ihren Bruder aus dem Zimmer und schlich vorsichtig zu der geplanten Tür, achtete dabei extra darauf, nicht all zu nah am Besprechungszimmer vorbei zu kommen. Wer wusste, wer sonst auf sie reagieren würde.
Schließlich erreichten sie die Hintertür, die Amila sich herausgesucht hatte. Wie erwartet, wurde sie nur von zwei Männern bewacht, die glücklicherweise auch weit vor der Tür standen. Vielleicht würden sie so unbemerkt fliehen können... Zur Sicherheit sollten sie aber doch ein Ablenkungsmanöver starten. Sie schaute zu ihrem Bruder, dem sie den Widerwillen regelrecht ansehen konnte. Eigentlich hatte sie schon damit gerechnet, dass er sie nicht begleiten wollen würde, dass sie schließlich alleine gehen musste. Wäre ihr auch egal gewesen, sie wollte schließlich nur forschen. Dass er sie nun doch begleitete...
Nachdem sie sich mit Hilfe eines von Amilas Bändern verbunden hatte, um sich nicht zu verlieren wenn sie unsichtbar waren, nahm zuerst ihr Bruder und anschließend sie einen Schluck des Trankes, ehe sie mit ihrem Ablenkungsmanöver starteten. Liam ließ mit einer Windböe eine etwas weiter weg befindliche Vase zu Boden segeln, zu Amilas Enttäuschung war es eine der leeren, ehe sie sich schnell durch die Tür schlichen und sie endlich frische Luft schnappen konnten.
Erst als sie schließlich aus der Stadt geschlichen waren und sich auf den weiten Steppen, die von hohem Gras gespickt waren, konnte Amila endlich entspannen. Während der Trank langsam nachließ, schnappte sie ihr Notizbuch und warf einen kurzen Blick auf die Karte, die sie sich abgezeichnet hatte. Wie auch auf ihrem Tisch hatte sie hier markiert, wo Dämonen erschienen waren und wo möglicherweise wieder welche erscheinen würden. Nicht weit von einem solchen Ort befand sich ein Felsmassiv, von dem aus man gut beobachten konnte. Das war ihr Ziel.
Ohne Liam genaue Details zu nennen lief sie schnellen Schrittes los, den Blick immer wieder zu allen Seiten gerichtet, immer darauf achtend, dass nicht doch irgendwelche Dämonen erschienen waren. Bis sie schließlich die Felsen erreichten.
"Da wären wir", sagte Amila schließlich, ging für einen Augenblick auf die Knie und kritzelte schnell etwas in ihr Notizbuch, ehe sie anstalten machte, die Felsen hinauf zu klettern.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySa Jul 22, 2017 1:44 pm

Liam rührte sich nicht vom Fleck, während seine Schwester sich den Felsen näherte, nur um wieder irgendwas in ihr wirres Notizbuch zu kritzeln. Sie war verrückt gewesen. Und er war noch verrückter gewesen, weil er ihr tatsächlich gefolgt war, anstatt sich - wie ursprünglich geplant - aus der Situation rauszuhalten.
Doch er kannte seine Schwester, und auch kannte er seine eigene Pflicht als ihr Bruder, sie zu beschützen.
Seine roten Augen hoben den Blick gen Himmel, welcher sich schon in ein warmes Orange gefärbt hatte. Die Sonne war dabei, unterzugehen. Es würde nicht lange dauern, bis der blutrote Mond am Himmel stand und den gesamten Himmel ebenfalls in diese bedrohliche Farbe tauchte.
Die Welt würde mit Magie erfüllt sein; mit starker, mächtiger, aber unheilvoller Magie, welche die Luft mit dem Geschmack des Todes und des Wahnsinns füllen sollte.
Liam hatte nur ein einziges Mal solch eine Nacht erleben können - wenn auch nur als Außenstehender, als Beobachter.
Er würde leugnen, das nicht auch er deshalb eine gewisse Neugier verspürte. Aber, anders als Amila machte sie ihn nicht töricht, im Gegenteil. Er musste auf der Hut sein - wenn heute Nacht wirklich Dämonen auf die Oberfläche treten, musste er dafür sorgen, das er und seine Schwester unversehrt und unentdeckt zurück in die Stadt, zurück ins Schloss gelangen konnten. Das war auch der einzige Grund gewesen, wieso er sich ihr überhaupt angeschlossen hatte. Er würde sicherstellen müssen, das sie unverletzt blieb.
"Die Sonne geht bald unter." stellte er schließlich laut fest, in der Hoffnung, ein wenig mehr von den Absichten Amilas zu erfahren, welche ja ach so versunken war.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptySa Jul 22, 2017 7:22 pm

Sie erreichte einen kleinen Vorsprung und wandte ihren Blick ebenfalls gen Himmel, ehe sie leise fluchte. "Dann solltest du umkehren, bevor du dir in die Hose machst!", rief sie ihm zurück, ehe sie weiter kletterte. Sie war seltsam gereizt heute Nacht, was wohl an dem Brennen in ihrer Seite lag. Es verunsicherte sie, vor allem die Tatsache, dass sie nicht wusste woher dieser Schmerz rührte. Klar, es war die Wunde von einem Dämon, aber selbst das lag bereits mehr als zehn Jahre zurück. Und gerade deshalb war es ihr so wichtig, den roten Mond zu erkunden. Seinen Ursprung. Seine Auswirkungen. Und vielleicht einen Weg zu finden, wie sie den Dämon treffen konnte, der ihr das angetan hatte.
Auch wenn ihre Eltern ihn mit Sicherheit umgebracht hatten.
Denn eines war klar, diese Wunde war nicht normal und das musste an dem Dämon gelegen haben, er hatte irgendetwas mit ihr gemacht, was sie bis heute verfolgte. Und zunehmend mehr quälte. Aber das war etwas, womit sie klar kommen musste. Alleine. Ihrem Bruder konnte sie nichts sagen, er würde es sowieso nicht glauben - geschweige denn verstehen. Sie mochte ihn ja, immerhin waren sie Zwillinge. Aber er war so ein arrogantes, eingebildetes Arschloch, das nur an sich selbst dachte. Nun gut, sie war auch nicht viel besser, sie wusste selbst, dass sie sehr egoistisch sein konnte. Aber sie versuchte wenigstens, auch ein wenig Rücksicht auf andere zu nehmen. So auch heute, wenn es nach ihr gehen würde, würde ihr Bruder einfach umkehren und sie mit ihren Forschungen alleine lassen. Das wäre besser für sie alle gewesen. Wenn sie verschwand, war es nicht so schlimm. Wenn er verschwand, dann gäbe es für das ganze Reich große Probleme.
Aber er war sich dessen bestimmt selbst bewusst.
Schließlich streckte sie sich und legte das letzte Stück zurück. Es war nur noch wenig Zeit, bis der rote Mond endlich am Himmel stand und auch die Welt um sie herum in ein schwaches Rot getaucht wurde. Wenn sie Glück hatte, würde in einiger Entfernung ein Portal aufgehen und sie vielleicht in der Lage sein zu ergründen, woher es kam.
Sie wusste ja, dass es eigentlich absolut nicht gut war, wenn Dämonen ihre Welt betraten. Sie verunsicherten das Volk, verwüsteten und töteten ohne Unterlass. Doch dieses Mal musste die junge Prinzessin an sich denken. Was, wenn sie früher oder später tatsächlich von innen Verbrennen würde? Nur weil sie als Kind von einem Dämon schwer verwundet worden war?
Ein letztes Mal zog sie sich die Felswand nach oben und erreichte dann das kleine Plateau, das sie sich bereits vor Wochen als Beobachtungspunkt ausgesucht hatte. Von hier hatte sie einen guten Überblick. Von der Hauptstadt im Nordosten bis hin zu den Wäldern im Südwesten konnte sie die komplette Steppe überblicken. So würde ihr kein potentielles Dämonenportal entgehen. Und selbst wenn sich in ihrer Nähe eines öffnete, wäre sie hier sicherer als unten.
Noch einmal blickte sie hinab und sah, dass ihr Bruder noch immer dort stand. Sie seufzte. Eigentlich war es ja Mal ein tolles Gefühl, dass sie auf ihren Bruder herabblicken konnte. Aber es gefiel ihr nicht, dass er so stur war und ihr nicht von der Seite weichen wollte. Egal, sie konnte jetzt nicht auf ihn achten.
Sie zückte ihr Notizbuch und ihre Schreibfeder und ließ den Blick schweifen. Mittlerweile konnte selbst sie, die ohne nennenswerte magische Fähigkeiten geboren wurde, die Veränderung der magischen Ströme spüren. Doch egal wie sehr sie sich konzentrierte, es blieb ihr verwehrt den Ursprung ausfindig zu machen. Also setzte sie sich auf den Boden und ließ ihren Blick wachsam über die Steppe schweifen, immer darauf achtend, ob sich etwas veränderte oder nicht.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 EmptyFr Jul 28, 2017 10:28 pm

Er hatte es gespürt. In seinen Knochen. In seinen Adern. In allem, was durch ihn, durch diesen verfluchten Körper floss. Heute Nacht. Heute Nacht würde er diesen Ort, den er all die Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte, als einziges kannte, endlich entkommen können. Er wusste es. Er konnte es schmecken, fühlen, riechen - jedes einzelne seiner Sinne war aufmerksam, lebendig; sein Verstand war ein reinstes Chaos gewesen, ohne einen klaren Gedanken. Das Einzige, was ihn an solchen Nächten treiben sollte, war der Hunger. Der Hunger, und der Wunsch nach Freiheit. Nach der obrigen Welt. Nach Macht und Blut und Tod, das Gefühl, wenn sich seine klinge durch das Fleisch seiner Opfer bohrte - ihre Schreie, ihre Angst, ihren Duft, ihr Flehen. Und nach Rache. Oh, ganz besonders nach dieser. Wobei, war es Rache gewesen? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er sich seit dem Tag seiner Verbannung danach sehnte, zurückzuholen was einst sein gewesen war.
Es war schon eine Weile vergangen, seitdem sie verschwunden war. Nächte wie diese häuften sich; Nächte, in denen das bisschen, was ihm an Magie über geblieben war, pulsierte, sein Blut zum kochen brachte, seinen Verstand gänzlich ausschaltete und ihn beinahe zum wilden Tier werden ließ. Doch er war nicht so wie die anderen abscheulichen Wesen, die Nuira ihn ab und zu zum Fraß vorwarf. Nein, er war so viel mehr und so viel mächtiger und so, so viel intelligenter - er musste solche Nächte nutzen, dessen war er sich bewusst.
Denn, obwohl sie ihm großteil seiner Magie geraubt und ihn diesen abscheulichen Körper gelassen hatte, so hatte sie wohl nicht die Konsequenzen einer solchen Nacht bedacht. Eine Nacht, in der all diejenige, die in der Hölle verbannt gewesen waren, mit einem unerklärlich mächtigen Strom an Magie erfüllt waren, der Ihnen das Tor zur Oberwelt öffnen sollte - es war einst ihr eigener Fluch an die Menschheit gewesen, und nun sollte es ihr Verhängnis werden.
Er hatte jede dieser Nächte, welche Ihnen seinen alten, Erwachsenen Körper zurückgaben, damit verbracht, die magischen Fesseln zu lösen, an denen er gekettet war. Es hatte eine Weile gedauert - länger, als ihm lieb gewesen war, zudem das Tier in ihm anfangs viel zu töricht war und glaubte, er würde sie einfach so von sich reißen können. Nein, es war viel komplizierter als das gewesen - mit einer alten, wohl schon längst ausgestorbenen Art der Magie waren sie versiegelt; eine Magie, die viel Selbstbeherrschung und Konzentration benötigt hatte. Sie war wirklich nicht dumm gewesen, aber sie unterschätzte ihn.
An jeden dieser verhängnisvollen Nächte hatte er die ansteigende Magie genutzt, um die Barriere zu lösen. Es war kompliziert gewesen, und viel zu nervenaufreibend für jemanden, der an so gewaltigen Hunger litt wie er - doch der Drang, an die Oberwelt zu gelangen und sich all dies zurückzuholen, was sein war, ließ ihn den Hunger, ließ ihn den Wahn vergessen.
Und heute war es soweit. Nach unzähligen Momenten des Verzweifelns, der Wut und des unerträglichen Hungers, hatte er es endlich geschafft.

Erst ungläubig starrte er auf seine Hände, welche nun gänzlich frei von den Fesseln gewesen waren. Sie hatten sich aufgelöst, sobald er den Zauber gebrochen hatte - und somit war er frei gewesen.
Ein Grinsen fuhr über seine Lippen, welches sich sobald zu einem manischen Lachen wandelte.
"Oh, Nuira!" rief der Dämon mit dem weißen Haar euphorisch. "Am Ende hast du doch verloren, du törichtes Ding!"
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