Central Hell Goddess - NEW

Caleb seufzte und orderte schließlich doch noch einen Bierkrug. "Vermutlich wird sie sich verstecken und einen Weg suchen sich irgendwie abzusetzen. Ohne dass man merkt wer sie ist." Er musste wieder an das Mädchen von vorhin denken und blickte zu dem Tisch in der Nische. Sie war weg. "Das Mädchen ist weg", murmelte er leise.

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Sie hatte es gerade geschafft sich an den beiden Fremden vorbei zu schleichen, als sie einen Teil ihres Gespräches aufschnappte, der sie für einen Moment stocken ließ. Unterhielten sie sich hier über die Prinzessin? Sie wandte sich vorsichtig zu ihnen um. Das Blut das an ihnen klebte und die Aura die sie ausstrahlten war ihr unheimlich. Aber vielleicht konnte sie es wagen sie anzusprechen... Sie nahm all ihren Mut zusammen und trat hinter sie. "Entschuldigung", sagte sie mit fester Stimme.
Augenblicklich drehte sich der Ordensritter zu ihr um. Die roten Haare und goldenen Augen ließen sie darauf schließen, dass er aus dem Feuerreich zu stammen schien. Vielleicht hatte sie doch Glück bei ihnen.

Völlig aus ihren Gedanken gerissen, sah sie die Fremde für einige Sekunden verdutzt an. Sie war komplett verhüllt, nicht mal ihr Gesicht konnte man erkennen.
Ob sie sie belauscht hatte?
"Was ist?" antwortete Rhea, ihr Blick starr auf die fremde Frau gerichtet. Sie konnte eine starke, magische Ausstrahlung von ihr vernehmen. Eine Aufständische? Wenn ja, dann wäre heute tatsächlich Rheas Glückstag gewesen. Obwohl sie den Gedanken anfangs verachtet hatte, so musste sie sich mittlerweile doch damit abfinden, das sie Verbündete brauchte - oder zumindest ihre Kraft - wenn sie sich an der Kirche rächen wollte. Und je mehr Leute sie dafür fand, desto besser.
Dann würde ihre Revolution wirklich beginnen, und dann wäre es nicht das Unterfangen eines jungen pubertierenden Mädchen gewesen, nein - die Kirche würde leiden und alles verlieren, was sie sich in den Jahren von Rheas Abwesenheit aufgebaut hatte.

Caleb betrachtete die junge Frau eindringlich. Er hatte nicht bemerkt, wann sie sich hinter sie geschlichen hatte, so sehr war er ins Gespräch mit Rhea vertieft gewesen. Doch glaubte er, dass von ihr keine Gefahr ausgehen sollte. Sie war eher klein und wirkte zu zierlich um eine Kämpferin zu sein. Das einzige was sie erwarten konnten war Magie und selbst da traute sich heutzutage niemand mehr, welche zu zeigen. Selbst an Orten wie diesen nicht.
Die Frau legte den Kopf schief. "Es tut mir Leid, aber Euer Gespräch war gerade laut genug, dass ich es hören konnte.", in ihrer Stimme schwang ein gewisser Hauch von Arroganz mit. Und ihre Art zu sprechen machte ihn stutzig. Er merkte dass ihr Blick kurz auf ihm ruhte, ehe sie wieder zu Rhea schaute. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht, so viel war klar. Aber was erwartete er an einem Ort wie diesen.
"Was willst du? Du merkst doch, dass wir beschäftigt sind", sagte er erstaunlich ruhig obwohl er innerlich angespannt war.
Der Blick des Mädchens wanderte wieder zu ihm. "Oh Verzeihung. Ich dachte nur, ich könnte euch vielleicht bei Eurer Suche helfen." Sie klang so fest von sich überzeugt, dass er nicht so recht wusste, ob er ihr trauen konnte. Kurz tauschte er einen Blick mit Rhea.

Rhea erwiderte kurz Calebs Blick, aber anders als er, verstand sie sofort.
Prompt stand Rhea auf und packte das fremde Mädchen am Arm. 
"Dann ist dies gewiss kein Ort, wo wir uns unterhalten sollten." sagte sie und führte das Mädchen in ein Hinterzimmer.
Als auch Caleb hinter her gekommen war, schloss sie die Tür ab. Normalerweise stand das Zimmer frei für alle zur Verfügung, welche nach einem elendigen Gesaufe Zweisamkeit suchten, oder eben für die ernsteren Gespräche, die keiner mithören sollte. So wie dieses hier.
Der Raum war finster und nur das Licht einzelner Kerzen erhellten das Zimmer, welches in jeder Ecke verstaubt und schäbig war. 
An der Wand stand ein abgenutztes, wahrscheinlich schon kaputtes Bett, und an der anderen Ecke befanden sich ein Tisch mit zwei Stühlen. Es war eher schlecht als recht, das wusste sie - aber Rhea war nicht hier um sich zu amüsieren, sondern um sich zu vergewissern.
Also sprach sie.
"Zeig dein Gesicht." befahl sie der fremden Frau, und es war ihr mehr als egal, ob sie es mit einer eventuellen Prinzessin zutun hatte oder nicht. Sie musste wissen, wer das war - und ob sie tatsächlich so viel Glück an einem Tag hätte haben können.

Sie protestierte nicht, obwohl sie es hasste, wenn man sie so grob anfasste. Ausnahmsweise würde sie es Mal über sich ergehen lassen. Doch irgendwann würde sie es dieser Frau noch heimzahlen. Der karge Raum war absolut nicht nach ihrem Geschmack, aber was erwartete man sonst? Sie bemerkte, wie sich der Ordensritter vor der Tür postierte, damit sie nicht abhauen konnte. Ihr blieb also nichts anderes übrig. Sie blickte noch einmal zwischen den beiden hin und her, versuchte abzuschätzen was sie erwartete. Erneut stieg Angst in ihr auf, doch sie unterdrückte sie. Wie sie oft ihre wahren Gefühle unterdrückte.
Die Ungeduld in den Augen der Frau zwangen sie dazu zu handeln. Sie atmete kaum merkbar ein und warf die Kapuze zurück. Offenbarte damit ihre rosafarbenen Haare, die ihr bis zur Hüfte reichten und ihre roten Augen. Eindeutige Merkmale für ihre Herkunft. "Ich bin Lumeia, Prinzessin des Windreiches." Ihre Stimme klang ruhig, fast schon gelassen. Es war die übliche Stimmlage, wie sie sie bei Hof genutzt hatte, wenn sie mit anderen sprach.

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Kaum dass das Mädchen die Kapuze zurückgeschlagen hatte, war er sich sicher, mit wem sie es zu tun hatte. Das Gesicht und ihre Haare... Auch wenn die Farben anders waren, so hatte er sofort das Bild der Königin vor Augen. Er selbst war ihr zuvor nie begegnet, jedes Mal wenn er am Hof des Windreiches war, war sie zu irgendwelchen Aufträgen geschickt worden oder zu Besuch in anderen Reichen. Deshalb hatte er sie wohl nicht direkt erkannt.
Wäre er noch ein Ordensritter gewesen, wäre er vor ihr auf die Knie gefallen. Doch nun, da er ein Ausgestoßener war, brauchte er nicht mehr vor Monarchen wie ihr zu kuschen. Stattdessen lehnte er sich an die Tür und betrachtete sie kühl. "Also hast du tatsächlich überlebt", sagte er, sich ganz klar dessen bewusst, dass sein Ton nicht angemessen war.

Rhea grinste innerlich. Heute war tatsächlich ihr Glückstag gewesen. 
Sie wusste, das es an ihr lag, die Prinzessin auf ihre Seite zu ziehen - koste es was es wolle.
'Wobei du sie dir lieber wohlgesonnen halten solltest.' merkte Ares in ihrem Kopf an.
'Das weiß ich.' erwiderte sie nur zynisch, ehe sie sich wieder der gefallenen Prinzessin widmete.
"Also habe ich richtig vermutet." sagte Rhea schließlich, während sie die Prinzessin von Kopf bis Fuß musterte. Sie hatte sich gut gehalten, dafür, das sie wohl eine Weile auf der Flucht sein musste.
"Ich bin Rhea, eine Ausgestoßene der Kirche." Sie warf einen Blick zu Caleb, welcher nachwievor vor der Tür stand. "Ich nehme an, dass du ebenfalls auf der Flucht bist - wir könnten dir helfen, wenn du dich uns anschließt."
Sie wartete. Rhea war es nicht gewohnt, Leute direkt anzusprechen, aber ihr war bewusst, dass sie die Prinzessin unbedingt auf ihrer Seite haben musste.

"Ich bin Caleb", sagte er knapp. "Ebenfalls ein Ausgestoßener." Es behagte ihm nicht, dass sie ausgerechnet die Prinzessin auf ihrer Seite wissen wollte. Auch wenn sie durchaus eine mächtige Verbündete sein konnte. Allein der Gedanke mit einer Adligen gemeinsame Sache zu machen... Das widersprach seinem Stolz. Nicht unbedingt dem als ehemaliger Ordensritter, sondern viel mehr seinem völlig eigenem. Er hatte sich bewusst dagegen entschieden, magische Kräfte zu übernehmen als er in der Kirche aufgestiegen war. Kräfte, mit denen er das Volk hätte schützen sollen, dass sich zunehmend mehr ihnen zugewandt hatte - während die Bevölkerung ihre Kräfte verlor und die Königshäuser mächtiger wurden. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Was dachte er hier? Das waren alles Dinge, die er hinter sich gelassen hatte. Mit seiner Flucht. Er gehörte nicht mehr zum Orden, also sollte es ihm egal sein. Dennoch konnte er sich mit dem Gedanken einfach nicht einfreunden.

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"Ausgestoßene also", bemerkte Lumeia und zeigte dabei keine Regung in ihrem Gesicht. Sie warf erneut Caleb einen Blick zu. Caleb und Rhea... Sie glaubte den Namen Caleb einst gehört zu haben, wusste aber nicht mehr wann. Nun gut, mit Kirchenmännern hatte sie ohnehin nur wenig zu tun gehabt, das hatte meist ihre Mutter übernommen. Ob sie wirklich Tod war, wie die Gerüchte verlauten ließen? Sie selbst hatte Glück, dass sie zum Zeitpunkt der Rebellion nicht in der Hauptstadt gewesen war, sonst würde sie wahrscheinlich nicht mehr hier stehen. Ihre Mutter hatte bestimmt gewusst, was geschehen würde und sie dennoch rechtzeitig weggeschickt...
Sie blinzelte, als sie merkte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Nur keine Schwäche zeigen. Nicht hier, nicht jetzt, nicht vor Fremden. Sie durften nicht sehen, wie schwach Lumeia in Wahrheit war. Sie hob ihren Blick und sah Rhea direkt in die Augen. Caleb war ihr unangenehm, nicht zuletzt weil ihr seine Uniform nicht behagte. Von Rhea ging zwar auch etwas bedrohliches aus, aber bei ihr hatte sie eher den Eindruck, dass sie ihr trauen konnte. Wenigstens sprach sie relativ normal mit ihr, nicht so wie der Kerl da im Eck.
"Das kommt ganz darauf an, wo Ihr hin ziehen wollt." Sie war es allmählich müde an einem stinkenden Ort zu sitzen und ständig Angst vor kämpfen zu haben. Und diese Beiden sahen ihr nicht so aus, als würden sie Kämpfe meiden. Deshalb wollte sie zunächst sicher gehen, dass sie sich ihnen auch wirklich anvertrauen konnte.

"Allen vorran möchte ich eins - Rache." sagte Rhea direkt. Es wäre besser gewesen, wenn das Mädchen direkt wissen würde, was ihr Ziel ist - irgendwelche Schönredereien oder Lügen wären fehl am Platz. Auch wenn Rhea niemals die gesamte Wahrheit sagte, so log sie auch nie.
"Ich will die Kirche zu Fall bringen. Doch bin ich nicht töricht genug, um mich alleine gegen sie zu stellen. Deshalb suche ich Leute, die den Orden genauso verachten wie ich es tue. Und es scheint mir, als hättet ihr allerlei Grund dazu."
Es war Rhea zwar nicht aufgefallen, aber Ares war die kurze Gefühlsregung im Gesicht der Prinzessin nicht entgangen. Sie schien nicht so stark, wie sie wirken wollte - und genau das wusste Rhea zu nutzen. Sie könnte ihr Sicherheit geben, zumindest nur solange, wie sie sie gebrauchen konnte.
Auch wenn sie es ungerne zugab, es war praktisch gewesen, ein zweites Bewusstsein in seinem Körper zu haben. So fielen ihr viele kleine Details auf, die ihr wohl sonst entgangen wären.

"Gut, dann möchte ich direkt eines klar stellen", sagte die Prinzessin ruhig. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ein leicht herablassender Blick schlich sich in ihr Gesicht. "An Dingen wie Rache habe ich kein Interesse. Ihr könnt mit der Kirche tun und lassen was Ihr wollt, aber bei sinnlosem Töten werde ich niemanden unterstützen."
Die Antwort überraschte Caleb ein wenig. Wie Rhea hatte auch er damit gerechnet, dass sie auf Rache aus sein würde und sich ihr deshalb sofort anschließen wird. Aber mit so einer Antwort hatte er nicht gerechnet. Er betrachtete die Prinzessin schweigsam eindringlich. Da war sie wieder, diese Arroganz, die er zuvor bei ihr schon bemerkt hatte. Bei allem was sie durchgemacht hatte musste sie an Rache denken. Spielte sie das alles nur? Oder meinte sie ihre Worte ernst? Er entschied sich auch weiter Rhea das Reden zu überlassen und einfach zu beobachten.

Auch Rhea war ein wenig überrascht von der Antwort, doch ließ sie sich das nicht anmerken.
'Natürlich.' dachte sie sich. 'Es wäre engstirnig von mir gewesen, davon auszugehen, das sie die selben Ansichten teilt wie ich.'
'Trotzdem,' antwortete Ares. 'Willst du sie für dich nutzen?' Natürlich wollte sie das. Sie war eine Prinzessin, und obwohl Rhea die politische Lage in den anderen Reichen nicht bewusst war, so konnte sie allein Lumeias Status dazu nutzen, die anderen Monarchen dazu zu bringen, sich ihrer Rebellion anzuschließen.  Und allein das wäre es wert gewesen.
"Ich werde dich nicht zum Blutvergießen zwingen." sagte Rhea schließlich. "Du bist ebenfalls frei zu gehen, wann du willst. Das Einzige, was ich von dir brauche, ist deinen politischen Einfluss."
Das Schwarzhaarige Mädchen wusste, dass es sich nicht lohnen würde, zu lügen. Die Prinzessin schien nicht auf den Kopf gefallen zu sein, und Rhea war sich sicher, irgendein Teil in ihr wird irgendwas gegen die Kirche unternehmen wollen. Oder war ihr ihr Reich so egal gewesen? Anders würde es keinen Sinn machen, dessen war sich Rhea sicher.

Innerlich kochte Wut in Lumeia auf. Wie war das? Sie wollte lediglich ihren politischen Einfluss? In stummer Wut ballte sie die Hand zur Faust. Nun ja, was erwartete sie auch von einer Ausgestoßenen Kirchendienerin? Sie hatte es schließlich schon zur Genüge erlebt, wie Infiltrant die anderen Ordensdiener waren, die sich versucht hatten bei ihr einzuschleimen um an ihre Mutter zu kommen. Oder ihre Macht zu nutzen, wenn sie irgendwann auf dem Thron sitzen würde. Allein der Gedanke daran ließ die Wut in ihr Aufsteigen.
Sie atmete tief durch und versuchte ihrem Zorn Herr zu werden. Nur die Ruhe, redete sie sich ein. Es würde reichen, wenn sie dich zu Alec geleiteten. Danach würde alles gut werden. Zumindest für's Erste. "Auf meinen politischen Einfluss habt Ihr es also abgesehen? Von mir, einer gefallenen Prinzessin?", sie wollte wissen, was sie damit bezweckten. Sie musste es wissen. Auch wenn sie eine Abneigung gegen die Kirche hatte, einen Rachefeldzug wollte sie dennoch nicht gut heißen.
Sie warf sich eine Haarsträhne zurück, die ihr über die Schulter gefallen war. Eine Geste, die sie immer dann unbewusst durchführte, wenn ihr etwas nicht passte oder sie überlegte. Es war ihr wirklich Zuwider, sich ihnen anzuschließen.

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Caleb beobachtete das Schauspiel und ihm entging die Regung der Prinzessin nicht. Die stille Wut, die sich in ihr ausbreitete. Dann blickte er zu Rhea. Auf diese Art würden sie die Prinzessin nicht für ihre Sache gewinnen, auch wenn sie die Wahrheit gesprochen hatte. Und sie ihnen durchaus nützlich war. "Was wären deine Bedingungen dafür, dass du dich uns anschließt?", fragte er schließlich und behielt sie weiterhin im Auge.
Das Mädchen mit den rosafarbenen Haaren blickte nun wieder zu ihm. Starrte ihm tief in die Augen, einem Blick dem er jedoch standhalten konnte. Er wollte nicht gegen sie verlieren, egal in welcher Art. Nicht gegen eine Prinzessin.
Schließlich wandte sie sich wieder ab, wandte sowohl ihm als auch Rhea den Rücken zu, während sie sich ein paar Schritte von ihnen entfernte.
"Geleitet mich ins Feuerreich.", sagte sie schließlich. Dann blickte sie wieder zu ihnen und ihre Augen spiegelten ihre nach außen gestellte Arroganz wider. "Wenn Ihr mich sicher dorthin geleiten könnt, werde ich mir überlegen ob ich Euch weiterhin helfen werde oder nicht."

'Nicht alle Menschen kommen mit der Wahrheit zurecht.' merkte Ares in ihren Kopf höhnisch an, und Rhea deutete ihn, leise zu sein. 
'Wenn du was gegen die Art und Weise hast, wie ich Sachen regel, dann mach sie selbst.' Sofort bereute sie diesen Gedanken, denn Ares lachte. Obwohl er seid gewisser Zeit schon in ihrem Kopf hauste, so hatte sie noch immer Probleme damit, ihn einzuschätzen. 
Entgegen ihrer Erwartungen ließ der Dämon jedoch von ihrem Körper ab und schwieg, wofür sie ihn dankbar war. Es brauchte nicht ständig eine Stimme in ihrem Kopf die sie an ihre Fehler erinnerte.
"Einverstanden." sagte Rhea schließlich und nickte Caleb dankbar zu. "Dann sollten wir jedoch bald aufbrechen. Die Dunkelheit der Nacht hält nicht ewig an."

Mit einer lockeren Bewegung setzte die Prinzessin die Kapuze wieder auf und ließ damit ihr Gesicht wieder verschwinden. Caleb fragte sich still, ob sie das nicht auch tat damit niemand ihre wahren Gefühle von ihrem Gesicht ablesen konnte. Das Mädchen kam ihm erstaunlich gefasst vor, dafür dass sie vor kurzem ihre Familie und ihre Heimat verloren hatte. "Ich bin jederzeit bereit", sagte sie ruhig, fast schon flüsternd und mit einem Hauch von Unbehagen. Er nickte knapp und schaute noch einmal zu Rhea.
"Ich schlage vor wir stocken unsere Vorräte auf und brechen dann auf, wenn wir einen Teil des Weges zurücklegen möchten." Und dann sagte er an die Prinzessin gerichtet, mit einem leicht höhnischem Blick. "Und Ihr solltet euch auch lieber Rüsten, Prinzessin. Ich habe gehört, hier in der Gegend hausen viele Dämonen. Kämpfe werden wahrscheinlich unvermeidlich sein."
Das Mädchen blickte zu ihm hinüber, stemmte die Fäuste in die Hüfte und hob ihren Blick. "Danke, mein werter Herr Ex-Ordensritter, aber ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.", sagte sie mit einem herablassenden Unterton und stolzierte an ihm vorbei. "Wenn Ihr es so eillig habt, warum steht Ihr dann noch herum? Kümmert Euch gefälligst um die Dinge, die Ihr eben vorgeschlagen habt. Ich warte so lange auf Euch." Für einen Augenblick konnte er in ihr Gesicht sehen, als sie an ihm vorbei an die Tür trat. Ein herablassendes Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie den Raum verließ.

Rhea seufzte schwer, als die Prinzessin den Raum verließ. Sie war regelmäßigen Kontakt zu Menschen sowieso nicht gewohnt gewesen, und gerade eine Person wie Lumeia schien ihr unglaublich schwierig. Wenigstens der ehemalige Ordensritter schien angenehm, und obwohl sie wusste, das sie weder ihn noch Lumeia trauen sollte, so war sie über seine Hilfe dankbar gewesen.
Sie warf Caleb einen letzten Blick zu, ehe sie sich selbst zur Tür begab und kurz stehen blieb. "Wir treffen uns dann draußen." sagte sie zu ihm, und machte einige letzte Besorgungen, ehe sie sich nach draußen vor die Tür begab, auf ihre Mitreisenden wartend.

Lumeia war rasend vor Wut. Zwar hatte sie so nun endlich ihren Geleitschutz gefunden der sie sicher zu Alec bringen könnte, aber zu welchem Preis? Wenn sie könnte würde sie... Als sie entnervt vor die Tür trat atmete sie zunächst ein paar Mal tief ein und aus. Der Gestank hier draußen war absolut widerlich, sodass sie es bevorzugte lediglich durch den Mund zu atmen. Alles wird gut, mahnte sie sich. Sobald du bei Alec bist wird alles gut. Erneut stiegen ihr die Tränen auf. Sie mochte ihren besten Freund, den Prinz des Feuers, schon sehr, dennoch fühlten sich diese Gedanken seltsam an. So endgültig. Wie ihre Heimat wohl nun aussah? Wie groß war wohl die Zerstörung? Sie gestand es sich nur ungern ein, aber sie hatte Angst vor dem Anblick. Ihre Gedanken huschten zu jenem Tag ihrer Kindheit, der sie und ihren Werdegang geprägt hatte. Den Besuch im Feldlazarett. All die verletzten Menschen... All das Blut, die fehlenden Gliedmaßen... Und im Schloss musste es nun noch schlimmer aussehen, wenn sie Erzählungen glauben schenken mochte...
Als die Tür erneut geöffnet wurde wischte sie sich hastig die Tränen aus dem Gesicht und bemühte sich wieder um ihre stolze Haltung. Zu ihrer Erleichterung war es Rhea, die als erstes heraus trat und nicht dieser nervige Ordensritter. Sie mochte zwar keinen von beiden so wirklich, aber Rhea empfand sie dennoch als angenehmer. Trotzdem vermied sie es, allzu viel zu reden, also nickte sie ihrer neuen Reisegefährtin nur knapp zu, als sie die Taverne verließ.

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Caleb blieb noch für einen Augenblick im Raum stehen, wartete bis die beiden Frauen weit genug weg waren. Dann hieb er wütend gegen die Wand, das Gesicht vor Wut verzerrt. "Verdammt! Warum ausgerechnet die Windprinzessin?", zischte er. War es das, was die Königin in seinem Traum ihm hatte vermitteln wollen? Hatte sie ihn dazu verflucht, auf ihre geliebte Tochter aufzupassen? Zugegeben, sie war hübsch anzusehen klar. Aber ihre Art! Diese Arroganz, die sie allein schon mit ihrem Blick ausstrahlte. Diese herablassende Art, mit der sie alle um sich herum behandelte. Allein das machte ihn rasend. Er massierte sich die Schläfen, als er merkte wie seine Kopfschmerzen wieder stärker wurden. Wenn er Glück hatte würde sie im Feuerreich zurück bleiben. Dann war er diese Sorge weniger. Am meisten ärgerte ihn aber die Tatsache, dass das Mädchen sie im Kampf behindern würde. Wenn sie ihre Magie allzu offen zur Schau stellt, würde man auf sie aufmerksam werden. Und wie eine Kriegerin wirkte sie nicht.
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und seufzte schwer. Es half alles nichts. Jetzt gab es ohnehin kein zurück mehr. Mit diesen Gedanken verließ auch er den Raum und machte seine Besorgungen. Auch wenn die Zeit eilte versuchte er die Abreise noch ein wenig hinaus zu zögern. Er würde es nicht aushalten, allzu schnell mit dieser arroganten Prinzessin unterwegs zu sein.
Nachdem er alles besorgt hatte und noch ein paar Informationen aus dem Wirt herausgepresst hatte, verließ auch er schließlich die Taverne, wo seine beiden Begleiterinnen ihn bereits erwarteten.
"Wir können aufbrechen", sagte er knapp und ging an ihnen vorbei.

"Gut." nickte Rhea, ehe sie rasch losging. Sie lebte in den Schatten, in der Dunkelheit - wusste, wie man sich am besten in ihr versteckte, sie nutzte, unbemerkt blieb. Doch ihr war bewusst gewesen, dass ihre beiden neuen Begleiter mit ihren normalen Reisetempo wohl nicht mitkommen würden. Also zügelte sie ihre Schritte, die trotz allen leise und kaum hörbar waren.
Rhea war keine großartige Magierin, obwohl sie ursprünglich aus einem der mächtigeren Magierreiche stammte. Dennoch nutzte sie die ihr neu gewonnene Magie, die Magie der Schatten und Dunkelheit, öfter als das sie es eigentlich sollte. Dennoch, ihr war bewusst gewesen das sie eher die Ausstrahlung eines Dämons anstatt die einer Magierin hatte. Deshalb war sie umso bedachter, sich bedeckt zu halten - sich mit den Schatten und der Dunkelheit zu bewegen, eine Welt, in der die lichtliebenden Menschen nie freiwillig ihren Weg hin finden würden.

Die Atmosphäre, die zwischen den drei Reisenden herrschte, war Rhea allmählich unangenehm. Man merkte, dass sie mehr oder minder eine Zwecksgemeinschaft waren - etwas, was sie im Normalfall nicht stören würde, doch sie machte sich Sorgen um die Prinzessin und den ehemaligen Ordensritter. Sie konnte es sich nicht leisten, wenn die beiden aneinander geraten und somit für Unruhen sorgen würden. Immerhin war dies immer noch Grenzgebiet. Und Dämonen fühlten sich von negativen Emotionen angezogen, dessen war sie sich bewusst.
Zudem die Reise bis zum Center des Feuerreiches noch einiges dauern sollte, bei dem Tempo, das sie zurücklagen.
Rhea blickte gen Himmel, welcher noch immer ziemlich bedeckt gewesen war. Nur einzelner Mondschein schimmerte hinter den dichten Wolken hervor. Perfekt, um unerkannt reisen zu können.
"Wir sollten uns beeilen, solange es noch dunkel ist." sagte sie schließlich kühl. Sie mussten sich beeilen. Sie waren immer noch im Grenzgebiet, und noch immer herrschte eine unangenehme, dämonische Atmosphäre. Wenn sie nicht bald von hier weg kamen, so würden sie früher oder später angegriffen werden, und ein Kampf wäre etwas, was Rhea unbedingt verhindern wollte. Sie wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit von der Kirche, wobei diese wohl noch mit ihrer letzten Hinterlassenschaft beschäftigt sein mussten.
Rhea hatte bisher nur vereinzelt kleine Gemeinden des Ordens zerstören können, und es war ein Wunder gewesen, das man ihr bisher nicht auf die Schliche gekommen war. Ihr war bewusst, das man sie früher oder später suchen würde - immerhin war es nicht gerade unauffällig, wenn ein dämonisches Mädchen ihr Unwesen treibt und Ordensmitglieder niedermetzelt.

Immer wieder blickte Caleb zur Prinzessin zurück, die mit einem gewissen Abstand hinter ihnen her lief. Er selbst hatte nur wenig Probleme mit Rhea mitzuhalten, auch wenn es ihm alle Kraft abverlangte. Bei dem Mädchen jedoch sah das wieder ganz anders aus. Er hatte auf den ersten Blick gesehen, dass sie einen Gewaltmarsch nicht allzu lange aushalten würde. Auch wenn es ihm Zuwider war, so versuchte er dennoch seine Schritte zu mäßigen um den Eindruck zu hinterlassen, dass auch er sich schwer tat. Also ließ er sich zurückfallen, bis er mit der Prinzessin gleichauf war.
In der Dunkelheit war es noch schwerer, ihr ins Gesicht zu schauen, dennoch wusste er, dass er für sie der Letzte war, den sie an ihrer Seite wollte. Unbewusst hatte sie ihre Schritte beschleunigt, was sie jedoch nach einigen Metern zu bereuen schien. Auch wenn sie sich bemühte, es zu unterdrücken, konnte er doch klar und deutlich ihr schweres Atmen hören.
"Du solltest es nicht übertreiben", sagte er schließlich in ungewohnt versöhnlichem Tonfall. "Nicht, dass du uns noch umkippst."
"Es geht mir gut", sagte sie knapp und um Fassung beherrscht, ehe sie ihre Schritte erneut beschleunigte.
Er seufzte. Da versuchte man freundlich zu sein und dann das. Still fragte er sich, wie die Reise mit ihrer neuen Begleitung wohl laufen würde. Ob Rhea überhaupt so weit gedacht hatte?
Ein plötzliches Rascheln im Gebüsch ließ ihn aufhorchen. Sofort blickte er in die Richtung, konnte jedoch in der Dunkelheit nichts sehen. Hatte er es sich nur eingebildet? Ein Kampf war jetzt wirklich das Letzte, was sie gebrauchen konnten.
Er beeilte sich und hastete vor um zu Rhea aufzuschließen. "Hey", sagte er flüsternd und blickte zurück zu dem Mädchen, das ihnen folgte. "Ich glaube da ist etwas im Gebüsch. Merkst du etwas?"

Rhea hatte die Präsenz schon länger vernommen, doch sie hatte innerlich gehofft, das diese sich verziehen würde, wenn sie doch nur schnell genug waren - was aber leider nicht der Fall war. 
Sie sah Caleb hin und nickte.
"Ja. Etwas länger schon." flüsterte sie zurück, und ließ ihren Blick in Richtung des Gebüschs wandern. Ein Dämon, das konnte Rhea spüren. Zwar kein überaus mächtiger, aber dennoch würde er genügen, um ihre Reise einige Zeit aufzuhalten. Und das nervte sie. "Ein Dämon, höchstwahrscheinlich. Ich hatte gehofft, er würde sich nach einer Weile von selbst verziehen, aber scheinbar ist dem nicht so." Ihre Stimme war gewohnt kühl und teilnahmslos. Sie hatte oft gegen Dämonen gekämpft. Viel zu oft, um überhaupt noch eine Zahl nennen zu können. Dennoch, ihre Begleiter schienen unerfahren, und sie wusste, wenn sie ihr Vertrauen behalten wollte, durfte sie ihre vollen Kräfte nicht zeigen. Also würde der Kampf sie aufhalten. Und Rhea musste mittlerweile, das sie kämpfen musste.
Also blieb sie stehen und sah Caleb in die Augen. "Mach dich also bereit. Wir werden kämpfen müssen." Mit diesen Worten hatte sie auch schon ihre Klinge gezogen, bereit, jederzeit angegriffen zu werden.

Caleb nickte knapp, blickte noch einmal zu der Prinzessin und zog dann selbst seinen Zweihänder, den Blick weiter aufs Gebüsch gerichtet. Seine Augen hatten sich zwar an die Dunkelheit gewöhnt, dennoch würde der Kampf überaus schwer werden. Er fluchte leise und ließ sich wieder so weit zurück fallen, dass er wieder auf einer Höhe mit Lumeia war, scheinbar teilnahmslos neben ihm her trottete. Anscheinend hatte sie es aufgegeben, ihm ihre Abneigung insofern zu zeigen, dass sie versuchte nicht auf einer Höhe mit ihm zu sein.
Doch gerade als er sich noch weiter zurückfallen lassen wollte um sie in der Mitte zu wissen, brach plötzlich das Gebüsch auf. Mit einem Satz war ein Dämon zwischen ihnen und Rhea, ein Monster, das sich perfekt mit der Dunkelheit verbinden konnte. Seine Augen glühten Rot, scharfe Reißzähne blitzten im schwachen Mondlicht, zumindest für wenige Sekunden. Caleb packte die Prinzessin unsanft am Arm und drückte sie hinter sich. "Bleib hinter mir", zischte er ihr zu, ehe er sein Schwert erhoben auf das Monster zu stürmte.
Mehrere Tentakel gingen von dem Monster aus, die sofort nach ihm und dem Mädchen greifen wollten, einige wenige konzentrierten sich auch auf Rhea. Sie schlugen wie Peitschen nach ihnen, griffen nach Steinen die sie warfen. Dabei war das Monster erstaunlich schnell, trotz seiner Größe. Es kam ihm vor, als würde es seine Kraft durch die dunkle Nacht gewinnen. Erneut fluchte Caleb. Er war mehr darauf konzentriert die Prinzessin vor den angreifenden Tentakeln zu schützen, als den Dämon direkt anzugreifen. Es gefiel ihm nicht, aber er hoffte indirekt, dass Rhea wenigstens etwas dazu beitragen würde, das Monster zu besiegen.

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Lumeia wollte bereits protestieren, als der ungehobelte Klotz sie hinter sich zog. So erschöpft war sie durch den Marsch, dass sie den Dämon zunächst nicht bemerkte, der sich zwischen sie gedrängt hatte und mit seinen langen Tentakeln nach ihr und ihrem... Beschützer griff. Wo Rhea abgeblieben war wusste sie nicht, vermutlich kämpfte sie von hinten gegen das Monster. Unsicher wich sie zurück. Sollte sie eingreifen? Schnell bemerkte sie, dass Caleb Schwierigkeiten hatte, sich gegen das Monster zu halten. Und sie wusste, dass es ihre Schuld war.
Sie beobachtete das Monster und begann leise Worte zu murmeln. Worte einer alten Sprache, die sie während ihres Magiestudiums gelernt hatte. Zwar hatte sie sich geschworen, bis sie in Sicherheit war keine Magie mehr zu wirken, doch unter diesen Umständen... Wie konnte sie eine gute Königin werden, wenn sie immer andere die Drecksarbeit machen ließ? Sie würde dem Vieh vielleicht nicht viel anhaben können, aber sie konnte ihren neuen Kameraden wenigstens etwas beistehen. Das war ohnehin der Weg, den sie gewählt hatte.

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Das Monster selbst hatte die Reisenden eine zeit lang beobachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass das Mädchen das ihnen mit etwas Abstand folgte, das schwächste Glied von ihnen war. Ein gefundenes Fressen wie es fand, nicht zuletzt weil von ihr viele negative Schwingungen ausgingen. Angst. Hass. Unsicherheit. Alles so unheimliche Leckerbissen. Wobei die anderen Beiden auch nicht übel zu sein schienen. obwohl es mit den meisten seiner Augen auf den jungen Krieger und das Mädchen sah, beobachtete es auch die Kriegerin hinter sich. Deshalb schlug es auch immer wieder nach ihr, versuchte sie möglichst weit von sich fern zu halten.

'Abartig.' Das war das Einzige gewesen, was Ares für das Wesen vor sich zu sagen hatte, und Rhea konnte den in jeder Hinsicht zustimmen. Es war ein widerliches, abwertendes Ding gewesen, jedoch nichts neues für sie. Sie hatte schon viele Dämonen gekämpft. Zu viele.
Wie aus Reflex, ohne darüber nachzudenken, hatte sie bereits ihr Schwert berührt. Sie hatte einfach keine Zeit! Sie wusste, das hier Niemandsland war. Am Tage hier Rast zu machen, geschweige denn weiter zu reisen, wäre Selbstmord gewesen. Dazu wurden diese Bereiche zu gut von der Kirche überwacht, eben weil sie so dämonenverseucht waren.
Also vergaß sie ihre vorherigen Bedenken. Auch Ares, welcher entgegen ihrer Erwartungen nicht protestierte, schien dies zu willigen, denn er schwieg. Ausnahmsweise mal.
Also färbten sich ihre Augen rot, und erneut hüllte sich ihr Schwert in Flammen. Wenn sie es geschickt anstellte, würden Caleb und Lumeia nichts mitbekommen. Sie musste nur aufpassen, das sie das Monster schnell genug erledigte, während es mit den anderen beiden beschäftigt war.
Also sprach sie wenige Worte der Magie, welche sie in Schatten hüllte, nur um auf ihren Gegner zuzustürmen und seinen Schwachpunkt zu finden.

Das Monster schrie auf, als Caleb die ersten Tentakelarme abschlug, die sich windend auf den Boden fielen. Eine seltsame Flüßigkeit trat aus den aufgetretenen Wunden, viel zu dickflüssig und dunkel um Blut zu sein. "Verdammt, so wird das nichts", murmelte er und änderte den Griff seiner Waffe. "Hey, kannst du für einen Moment auf dich selbst aufpassen?", fragte er, dern Blick auf die Prinzessin gerichtet. Sie schwieg. Entweder das Vieh hatte sie, ohne dass er es bemerkt hatte KO geschlagen, oder sie hielt es einfach nicht für nötig. Jedenfalls musste das reichen. Ohne weiter auf sie zu achten stürmte er vor, direkt durch den Wald aus Armen, auf das Monster zu. Dieses konzentrierte nun seine Arme auf ihn, ließ von der Prinzessin ab und versuchte mit seinen langen Tentakeln eine Wand vor sich aufzubauen.
Ein erneutes Kreischen von ihm ließ ihn aufhorchen. Rhea war aktiv geworden und hatte eine seiner Schwachstellen erwischt, glaubte er. Oder zumindest ebenfalls einen Teil abgeschlagen. Das musste er ausnutzen! Er holte zum Schlag aus und durchtrennte mit einem Hieb mehrere Tentakelarme auf einmal, änderte die Richtung seines Schwertes und durchtrennte noch ein paar mehr. So würde es gehen... Die Prinzessin würde es mit Sicherheit schon verkraften, wenn sie ein paar Kratzer abbekommen würde! Jetzt war es erst Mal wichtiger, das Vieh außer Gefecht zu setzen!

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Lumeia konzentrierte sich, ließ die Magie in ihrem Körper fließen und reihte Wort um Wort aneinander. Eigentlich ein simpler Spruch, doch bei der Dunkelheit die sie umfangen hatte, musste sie dafür sorgen noch weitere Zauber einfließen zu lassen. Ein Zauber, der die Lichtkraft ein wenig dämpfte, sodass niemand auf sie aufmerksam werden würde. Und gleichzeitig musste es stark genug sein um das Vieh zu blenden. Es war einfache Intuition von ihr gewesen, sich für diesen Zauber zu entscheiden. Ein Dämon, der bei Nacht lebte war mit Sicherheit anfällig gegen Licht. Allerdings würden auch sie ihre Probleme haben.
"Schließt eure Augen!", rief sie plötzlich und reckte ihre Arme gen Himmel. Ohne auf eine Reaktion ihrer Kameraden zu warten ließ sie über dem Monster eine Lichtkugel erscheinen, die so hell strahlte wie ein Stern. Sie fluchte leise. Es war zu lange her, dass sie gezaubert hatte. Die Lichtkugel war zu hell, mit Sicherheit waren dadurch auch andere auf sie Aufmerksam geworden!

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Das Monster schrie auf und geriet ins Schwanken, als es plötzlich von Licht umfangen war. Ungelenk taumelte es in Rheas Richtung, während es versuchte seine unzähligen Augen von dem Licht abzuschirmen.

Rhea fluchte. War das Mädchen denn des Wahnsinns gewesen? Wollte sie sterben? Solch eine Magie an solch einen Orten zu wirken, das war.. töricht, dumm, idiotisch! 
Die Schwertkämpferin musste handeln, die Sache so schnell wie möglich zu ende bringen. Und dann abhauen, so schnell es ging, wenn sie denn nicht massig kann Ordensleuten bekämpfen wollte.
Rhea atmete schwer und strich sich einzelne Strähnen aus dem Gesicht. Das Monster war abgelenkt. Sie würde diesen Moment nutzen, um den Vieh ein für alle Mal Lebewohl zu sagen, die beiden Idioten schnappen und abhauen. 
Also nutzte sie die Verwirrung des Monsters, wich gekonnt den ziellosen Schlägen aus, die das Monster wohl gegen sie gerichtet hatte und stürmte, mit erhobenen Schwertes, auf das 'Gesicht' des Dämons zu und rammte es mit voller Kraft hinein.

Caleb schaffte es im letzten Augenblick seine Augen zu schließen. Und verfluchte die Prinzessin im nächsten Augenblick! Zauberkraft schön und gut, aber damit hatte sie ihnen nur noch mehr Probleme eingehandelt! Er zog sein Schwert und schlug, es Rhea gleich auf das Monster ein, bis es schließlich regungslos da lag. Schwer atmend ließ er sein Schwert verschwinden und trat auf die Prinzessin zu. "Bist du des Wahnsinns?!", brüllte er sie an. Sie zeigte keine Regung, stand weiterhin so stolz da, wie sie es schon die ganze Zeit getan hatte. Da sie ihre Kapuze noch immer ins Gesicht gezogen hatte, konnte man ihrem Gesicht auch nicht entnehmen, was sie dachte. Wütend trat er zu ihr und packte sie am Kragen. Prinzessin hin oder her, sie hatte sie nur unnötig weiter in Gefahr gebracht. "Hast du überhaupt eine Sekunde darüber nachgedacht, was du hier tust? Schon Mal daran gedacht wie viele Ordensritter hier sind, die durch dich auf uns aufmerksam geworden sind?"
"Lass mich los", sagte sie ruhig. Zu ruhig nach seinem Geschmack. Er ließ sie unsanft los. Verdammt, sie hatten keine Zeit für das alles.

Rhea nutzte den Moment, um rasch ihr Schwert in die Scheide und somit ihre dämonischen Kräfte verschwinden zu lassen, ehe sie auf Lumeia und Caleb zuging. 
Innerlich kochte sie zwar, doch war sie darauf bedacht, ruhig zu bleiben - sie hatten keine Zeit für Streitereien, nun erst recht nicht, wo wohl der halbe Orden auf sie aufmerksam geworden war.
"Ich schätze deine Mithilfe, aber ich du bist dir bewusst, in welche Gefahr du uns damit gebracht hast?" Ihre Stimme war kühl und monoton, ihr Blick auf Lumeias Haupt gerichtet. Die Prinzessin, welche zuvor von Caleb angefahren wurde, zeigte keine Regung. 
"Wenn wir uns nicht nett mit den Ordensleuten unterhalten wollen, wäre es besser, wenn wir aufbrechen. Und zwar sofort." Rhea wandte sich ab, ehe sie sich noch einmal umdrehte.
"Ich werde ab jetzt keine Rücksicht mehr haben, Prinzessin. ich hoffe für dich, das du mithalten kannst."
Und mit diesen Worten lief Rhea los, ihre Schritte in Schatten gehüllt, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.

Lumeia wurde erst jetzt bewusst, was sie eigentlich getan hatte. Leise verfluchte sie sich selbst, dass sie so töricht gewesen war. Das lag am Stress, versuchte sie sich einzureden und wusste es doch besser. Sie war einfach keine Kämpferin. "Lasst mich... wenigstens einmal noch mit meiner Magie helfen", sagte sie ruhig und begann erneut leise einen Spruch zu murmeln. Caleb stöhnte entnervt auf und wollte bereits etwas sagen, als sie auf die Beine der Gruppe zeigte und sie direkt merkbar schneller wurden.
Für's erste würde sie sich auf solche kleinen Zauber beschränken, entschied sie schließlich. Unterstützungsmagie lag ihr ohnehin eher als alles andere. Und sie wollte die Gruppe nicht weiter unnötig in Gefahr bringen.

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So sehr er sich auch über das Mädchen geärgert hatte, der Zauber den sie eben gewirkt hatte schien doch äußerst praktisch zu werden. Dennoch änderte es nichts an der Tatsache, dass sie jetzt noch vorsichtiger bleiben mussten. Der Orden hatte schließlich immer noch Pferde. "Vielleicht sollten wir versuchen Abseits der Wege zu bleiben", zischte er Rhea nach einiger Zeit zu, gerade als der Horizont allmählich die ersten Sonnenstrahlen zeigten. Am Tag würde es ohnehin schwieriger werden voran zu kommen, auch wenn sie den schwierigsten Teil allmählich hinter sich gelassen zu haben schienen.
Er blickte zurück zur Prinzessin. Sie war erstaunlich ruhig geblieben seit dem Zwischenfall und schien ehrlich bemüht, nicht allzu sehr zurück zu fallen. Obwohl mittlerweile deutlich wurde, dass sie am Ende ihrer Kraft war.