Mahou Shoujou

Bereits nach kurzer Zeit hatte Megumi einige Yukatas gefunden, die ihr gefielen und es fiel ihr zunehmend schwer, nicht den zu wählen, der am günstigsten war. Deshalb fragte sie immer wieder Kimiko um Rat, welchen sie nun nehmen würde. Diese gab sich erstaunlich überrascht darüber, riet ihr aber letztendlich zu einem korallroten mit rosafarbenen Kirschblüten, dazu einem gelben Obi. "Diese Farbkombination passt einfach am besten zu dir", hatte sie mit einem Lächeln gesagt. Dankbar hatte Megumi diesen Rat angenommen, als sie aus dem Augenwinkel Sayokos Blick bemerkte, die immer wieder zwischen ihnen und Riko hin und her blickte.
Beide blickten kurz zu Riko, woraufhin sich Megumi in ihre Richtung bewegte. "Ri-chan, hast du keine Lust zu schauen?", fragte sie vorsichtig, während sie zu ihr hin ging.

Sayoko war dankbar darüber, dass Megumi das Signal sofort verstanden hatte.
Riko erschrak zunächst, man sah ihr an das sie komplett in ihr Smartphone versunken war.
"Ahahaha, nein. Mir steht sowas sowieso nicht. Ihr macht das schon!" Sagte sie schließlich und man merkte ihr sofort an, wie unangenehm ihr das war. Sayoko machte einen Schritt auf ihre Freundin zu.
"Soso, Riko will diesmal besonders auffallen indem sie als einzige von uns Mädels keinen Yukata trägt." Sagte sie zynisch und sah sie an.
"Du weißt Ganz genau das das nicht stimmt." antwortete Riko zerknirscht und traute sich nicht, ihre Freundinnen anzusehen.

"Das geht so nicht, Ri-Chan", warf nun auch Megumi ein, die einen vollkommen ernsten Blick aufgesetzt hat. "Zu so einem Fest gehört ein Yukata einfach dazu." Sie blickte sich um, auf der Suche nach einem, der Riko vielleicht gefallen könnte.
Kimiko hatte zunächst mit etwas Abstand die Situation beobachtet und sich dabei selbst darüber Gedanken gemacht, welcher der ausgestellten Yukata wohl zu Riko passen könnte. Nun trat auch sie näher heran und Maß ihre Freundin mit Blicken. "Also... Auch wenn du das Gegenteil behauptest, ich denke ein Yukata würde dir wirklich gut stehen", murmelte sie und umrundete ihre Freundin. "Du musst natürlich nicht wenn du nicht möchtest, aber versuch doch wenigstens Mal einen. Gibt es ein Muster, das dir vielleicht gefallen würde?" Selbst für ihre Verhältnisse wirkte Kimiko erstaunlich ernst. Sie war ohnehin vorrangig als Beraterin mitgekommen und legte viel Wert darauf, dass ihre Freundinnen etwas fanden, worin sie sich wohl fühlten aber gleichzeitig auch gut aussahen.

"Du machst mir Angst, Kimi." antwortete Riko und musterte jeden Schritt, den ihre Freundin um sie machte, argwöhnisch.
"Kimiko hat aber Recht, ein Yukata wäre wirklich niedlich an dir." Warf dann auch Sayoko ein und spielte mit Rikos Haaren. "Vielleicht wenn du dir noch einen kleinen Zopf machen würdest? Das würde wirklich süß sein."
Riko lief rot an. Man merkte ihr an, dass ihr die Situation mehr als unangenehm war.
"Wenn ich mir einen aussuchen würde, würdet ihr dann endlich Ruhe geben?" Sagte sie zähneknirschend.
"Natürlich nur wenn du ihn auch trägst, Ri-chan. Bringt ja nichts wenn du dir einen kaufst und der bei dir liegen bleibt. Und ich weiß genau das du darüber nachgedacht hast." Grinste Sayoko sie wissend an.
Riko wurde noch eine Spur roter und sah noch mürrischer aus - ein Zeichen dafür, dass Sayoko ins Schwarze getroffen hatte, und ging schnellen Schrittes zum nächsten Yukata.
"Hier, ich nehme den. Zufrieden?"
Sayoko schüttelte den Kopf. "Nein, das sehe ich absolut nicht an dir. Lass Mal schauen..." Sie ging in eine Richtung und holte einen grünen Yukata hervor, welche mit roten und orangenen Blüten verziert war. "Was meint ihr dazu? Vielleicht einen roten Obi?" Fragte sie eher an die anderen beiden gerichtet.

"Oh der ist wirklich süß", stimmte Megumi zu und klatschte dabei in die Hände.
Kimiko hingegen setzte wieder ihren ernsten Blick auf, nahm Sayoko den Yukata ab und hielt ihn mit strengem Blick an Riko an, musterte ganz genau ob Farbe und Muster passen würde. Sie alle wussten, wie sehr Riko es hasste, Frauenkleider zu tragen, oder vielmehr wie sehr sie sich nicht traute solche zu tragen. Letztlich nickte sie jedoch zustimmend mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. "Ja, der könnte dir wirklich gut stehen", antwortete sie. "Wie Sayo sagt, mit einem roten Obi wäre das wirklich perfekt zu dir."
Sie reichte Riko das Kleidungsstück und warf einen Blick auf die ausgestellten Obis, bis sie einen in der passenden Farbe fand, den sie ihr ebenfalls reichte.
Megumi rückte dabei näher an Riko, mit einem verschwörerischen Grinsen auf den Lippen. "Im Zweifelsfall kommen wir und helfen dir beim anziehen." Dann richtete sich ihr Blick auf Kimiko. "Fehlt nur noch einer für dich."
Diese winkte ab. "Macht euch um mich keine Sorgen, ich habe genug zur Auswahl", meinte diese.

"Und wie wir dir helfen würden." Meinte auch Sayoko und grinste verschwörerisch. "Glaub mir Ri-chan, wenn ich mich schon überhaupt dazu zwingen kann, dann habe ich auch kein Problem dich damit reinzuziehen."
Riko schluckte schwer, nahm dann aber den Yukata und ging damit eher widerwillig zur Kasse.
Als sie wieder kam, hob sie ihren Zeigefinger und richtete ihn auf Kimiko.
"Wenn ich mir schon einen kaufen muss, dann hol du dir gefälligst auch einen! Glaub nicht das du mich austricksen kannst und am Ende selbst zivil erscheinst!" Sagte sie, mit einem strengen Blick.

Kimiko tat zunächst empört, lachte dann aber. "Keine Sorge", sagte sie und zog gerade das Stück heraus, das sie sich rausgesucht hatte - ein sonnengelber Yukata mit stilisierten roten und weißen Blumen, dazu einen grünglänzenden Obi mit weiteren bunten Blumen darauf. "Für mich habe ich auch schon einen gefunden." Sie grinste und hoffte, dass sie diesen Yukata lange genug vor ihrer Mutter verstecken konnte, bevor sie auch diesen weg warf.
Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie den Laden wieder, manche mehr, manche weniger zufrieden. "War das alles, oder wollen wir noch ein wenig in ein Kaffee?", fragte Kimiko schließlich, selbst ein wenig darüber überrascht dass nicht Megumi diesen Vorschlag gemacht hatte. Diese sah immer wieder in ihre Einkaufstüte und wirkte fast ein wenig skeptisch darüber, ob ihre Wahl die Richtige war.

"Bei einem Kaffee sage ich nicht nein", antwortete Sayoko lächelnd und war froh darüber, dass sie heute keine weiteren Verpflichtungen hatte. Yuu und Akito waren der Meinung gewesen, dass sie ihren Klavierunterricht erstmal pausieren sollte - erst hatte Sayoko gestreikt, aber mittlerweile war sie doch relativ dankbar, eine Verpflichtung weniger zu haben. Das Einzige, was ihr Bauchschmerzen bereitete, war die Tatsache, ihren kleinen Bruder allein gelassen zu haben. Sie hoffte ihr Vater würde ihm nichts allzu schlechtes über sie erzählen... Nein, darüber sollte sie jetzt nicht nachdenken. Der Tag war zu schön gewesen, und sie wollte das es so blieb. Zumindest heute.
"Was ist los, Megu, sag nicht das du unzufrieden bist." Hörte sie Riko sagen welche neben Megumi stand und ebenfalls in deren Tüte starrte.

(Okay guess now it's time to switch to Megu again haha)

Sie zuckte leicht zusammen und spürte, dass ihr Gesicht ein Stückchen röter wurde. Tatsächlich war sie sich immer noch unsicher, ob der Yukata wirklich der richtige für sie war. Auch wenn sie Kimikos Meinung in der Hinsicht wirklich vertraute, war da doch irgendwo dieser Zweifel in ihr, den sie nicht einordnen konnte. Sie schüttelte den Gedanken weg, ehe sie Riko antwortete. "Na ja, ich mache mir nur Sorgen, ob der nicht zu teuer war", sie lachte leicht verlegen. Ihr Vater hatte ihr zwar extra Geld dazu gegeben, aber dennoch hatte sie die ganze Zeit auf Preise geschaut.
"Wie auch immer, in welches Café wollen wir denn?", fragte sie und ging schnell ein paar Schritte voraus, um das Gespräch zu beenden. Sie wusste, dass Riko ohnehin nachhaken würde, sie hatte bestimmt etwas gemerkt. Auch wenn sie auf das Gegenteil hoffte.

Nachdem die Mädels sich noch den restlichen Nachmittag zusammen im Café verbracht hatten, war es auch Abend geworden und Sayoko war wieder bei Akito Zuhause.
Es war ein schöner Tag gewesen; unbeschwert, fröhlich, ohne ein einziges Mal über Nanashi oder das Wunderland zu sprechen. Fast als wäre alles wie früher gewesen. Nur hier und da nagten die schlechten Gedanken an Sayoko - sie ließen sich nie gänzlich abschalten, waren immer da gewesen und versuchten sie zu verunsichern, runterzuziehen. Ihr einzureden das es Schwachsinn war, das der morgige Tag eine Katastrophe werden würde. Das sie alle nur runterzuziehen würde, dass die beiden fremden Jungs Sayoko nur mitleidig belächeln würden oder sie komplett für verrückt hielten, das alle hinter ihrem Rücken reden würden, selbst ihre Freundinnen; so wie es in der Schule auch gewesen war. Je näher sie ihrem aktuellen Zuhause kam, desto schlimmer wurden die Gedanken und verfinsterten ihre vorherige Zuversicht fast gänzlich.
Deswegen war sie froh gewesen, dort nicht nur Akito vorzufinden, sondern auch Yuudai, welche beide auf sie gewartet hatten. Ihr bester Freund wusste schließlich, was für einen Einfluss Yuu auf sie hatte; schon immer, selbst bevor die beiden endlich zusammen gekommen waren. Und so kam es, dass ein weiteres Stück Normalität seinen Weg zurück in Sayokos Leben fand und die dunkle Wolke über ihrem Kopf ein Stück zur Seite schob.
Die drei verbrachten den Abend zusammen auf der Couch, schauten irgendwelche Filme, nur um sich danach darüber zu unterhalten. So wie sie es früher oft getan hatten; bevor Sayoko und Yuu sich veränderten, bevor sich die drei auseinander gelebt hatten. Bevor ihre Mutter sich... Nein, darüber wollte und durfte sie nicht nachdenken, nicht wenn sie den morgigen Tag genießen wollte. Nur den Gedanken an Nanashi konnte sie nicht gänzlich von sich schieben.

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Endlich war der Abend des besagten Festivals gekommen und Riko stand ein wenig verloren am vereinbarten Treffpunkt.
Sie hatte tatsächlich den Yukata angezogen, den man ihr angedreht hatte; und auch die Haare hatte sie, wie von Sayoko vorgeschlagen, in einem kleinen Zopf getragen. Auch hatte sie sich ein kleines bisschen geschminkt, wobei sie hoffte das es dezent genug war und niemanden auffiel.
Verdammte Sayo, dachte sich Riko. Nur weil sie sie so provoziert hatte und die anderen auch noch mitgemacht haben...
Sie hatte jede Gelegenheit genutzt und ihr Äußeres überprüft gehabt, etwas, was sie sonst nie tat. Aber sie war sich unsicher ob sie sich selbst so gefiel oder ob ihr Spiegelbild doch nur jemanden darstellte der sie nie sein konnte oder wollte. So oder so, es war eh zu spät zum umziehen, und sie wusste das ihre Freundinnen es ihr übel nehmen würden. Also beschloss sie, selbst zu vergessen, wie sie aussah und einfach den Abend zu genießen.

Dieses Mal, ja dieses Mal würde sie nicht zu spät kommen. Zumindest hatte sich Megumi das fest vorgenommen. Und trotzdem stand sie noch vor dem Spiegel und überlegte, ob auch wirklich alles passte. Sollte sie sich schminken? Saß die Frisur gut? Sie schlug sich auf die Wangen. "Beruhig dich, Megumi", sagte sie zu sich selbst, ging in ihr Zimmer und zückte ihre Karten. Sie traute sich nicht, Kimi oder Sayo zu fragen, nicht so sie selbst nicht ganz verstand wo genau ihr Problem lag. Warum sie sich so extrem viele Gedanken wegen ihres Aussehens machte. Also mischte sie mit schnellen Händen ihre Karten und zog die oberste hervor. Eine Karte, die eine Frau in Priestergewändern zeigte. "Die Hohepriesterin", murmelte sie und griff nach ihrem Buch, um die Bedeutung der Karte nachzuschlagen. "Konzentration auf das Wesentliche, auf das Innenleben achten...", murmelte sie und steckte die Karte schwer seufzend zurück. "Danke, das hilft mir gerade sehr gut weiter." Mit einem Mal hörte sie den Wecker auf ihrem Handy, den sie extra eingestellt hatte um die Zeit nicht zu verpassen.
"Mist", rief sie, packte schnell ihre Sachen und wäre beinahe gestolpert, da sie sich in ihrem Yukata nicht annähernd so gut und schnell bewegen konnte, wie sie es gewohnt war. Ohne einen weiteren Blick in den Spiegel zu riskieren, sie ließ sogar den Haarschmuck liegen, den ihr Vater ihr noch raus gesucht hatte, stürmte sie aus dem Haus und beeilte sich zum besagten Treffpunkt zu kommen.

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Sie waren definitiv noch vor der Zeit und trotzdem hatte Kyo ihn dazu gedrängt, dass sie sich beeilen sollten. Takashi verfluchte ihn innerlich davon. Klar, sie mussten nicht zu spät kommen, aber dafür viel zu früh? Sollten sie so lange auf den Rest warten? Zumal er auch noch so dumm war, auf seinen Rat zu hören und einen Kimono trug, der ihm eigentlich viel zu warm war. Vielleicht hätte er sich doch was leichteres anziehen sollen. Nun gut, jetzt war es ohnehin zu spät.
"Also wirklich", grummelte er und rückte seine Brille zurecht. "Wir werden doch eh noch eine viertel Stunde..." Er hielt mitten im Satz inne, als er tatsächlich eine Person beim Treffpunkt stehen sah. War das Riko? Nein, das konnte nicht sein, sie würde niemals... Oder ging es ihr so wie ihm und sie wurde genauso bequatscht, sich in traditionelle Kleidung zu schmeißen? Als das Mädchen zufällig in ihre Richtung schaute, erkannte er eindeutig, dass sie es war - und ignorierte dabei seinen aufgeregten Herzschlag komplett. "Hey", sagte er einfach nur und hob eine Hand zum Gruß.

Riko staunte nicht schlecht, als sie die beiden Jungs erblickte. Sie hatte nicht damit gerechnet dass Takashi auch in traditioneller Kleidung auftauchen würde, und vorallem nicht das er darin sogar irgendwie echt gut aussah.
Sie verfluchte sich für den Gedanken.
"H-Hi." Sagte sie schließlich ungewohnt unsicher und spielte nervös an ihren Haaren. Verdammter Yukata, verdammte Sayoko und verdammter Takashi. Wieso war sie nur auf einmal so nervös?
"Gut siehst du aus, Riko-chan." Sagte Kyo schließlich und lächelte.
"D-Danke." Murmelte sie nur als Antwort, versuchte dann aber schnell wieder in ihr gewöhnliches Verhalten zu kommen.
"Ihr seid aber auch nicht von schlechten Eltern! Vorallem hätte ich dich niemals in einem Kimono erwartet, Takashi." Dabei versuchte sie, ihr schnell Schlagendes Herz so gut es ging zu ignorieren.
"Ich habe ihn nahegelegt einen zu tragen", meinte Kyo schließlich und stieß Takashi leicht in die Seite. "Ich sag doch du würdest sonst rausstechen."
"Heh, genau mit diesen Worten hat man mich auch gekriegt." Erwiderte Riko grinsend.

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Sayokos Herz schlug immer schneller, je näher sie dem Fest und dem Treffpunkt kamen. Es war lange her, dass sie solch eine Veranstaltung besucht hatte. Sie war wirklich froh gewesen das Yuudai die Nacht bei ihr gewesen war - ansonsten hätte sie sich wahrscheinlich wieder ins Zimmer eingesperrt und die Welt verflucht.
Seine Hand war es auch gewesen, die sie immer fester zugedrückt hatte, je näher sie dem Gelände kamen.
"Ich bin mir immer noch nicht sicher ob das eine gute Idee ist..." Sagte sie schließlich verunsichert als sie von weiten Riko und die beiden fremden Jungs erkennen konnte. Riko hatte ihren Rat mit ihren Haaren scheinbar wirklich befolgt - obwohl sie das irgendwie glücklich machte, so verunsicherte sie der Anblick der Jungs umso mehr. Sie würden garantiert über sie reden...
"Jetzt mach' dir nicht so 'n Kopf." Antwortete ihr bester Freund. "Wenn es absolut nicht geht gehen du und Yuu halt nach Hause."
Sayoko schluckte, nickend, während sie ihren besten Freund aus dem Augenwinkel musterte.
Er trug ein schwarzen Haori, welcher am Rand der Ärmel ein weißes Muster aufwies. Unter dem Haori hatte er ein weißes T-Shirt getragen, dazu eine schwarze Hose welche er mit einem breiten Gürtel hielt. Zudem zierten unzählige Accessoires sein Outfit; über dem Shirt hatte er zwei Ketten getragen, zudem war auch an seiner Hose eine riesige Kette angebracht. Dazu hatte er an seinem linken Arm ein schwarzes Lederarmband geschnallt und an fast jedem Finger befand sich ein Ring. Sein rechtes Ohr zierten neben seinem Piercing ein langer Ohrring.
Sayoko lächelte bei dem Gedanken, wie Megumis Reaktion sein würde, wenn sie Akito so sehen würde. Sie wusste, dass er sich ewig Gedanken wegen seines Outfits gemacht hat, in der Sorge Megumi eventuell damit zu verschrecken. Erst nachdem Sayoko und Yuudai auf ihn (mehr oder weniger genervt) eingeredet haben hat er klein bei gegeben. Immerhin war das ein ziemlich großer Aspekt seiner Persönlichkeit gewesen - er war eitler als so manches Mädchen was Sayoko kannte, und wenn das zwischen Megumi und ihn was werden sollte, dann musste sie diese Seite von ihm auch akzeptieren.

Takashi räusperte sich und hoffte, dass sein Gesicht nicht allzu sehr errötet war. "Unsere Freunde sind echt schlimm manchmal", antwortete er mit einem kalten Seitenblick in Kyos Richtung und erwiderte dessen "Gruß" auf indem er ihm fast schon unsanft in den Arm petzte. Kyo musste eigentlich wissen, wie sehr Takashi es hasste, wenn er so über ihn redete. Oder vielmehr, wie sehr er das Gefühl hasste, wenn ihm etwas peinlich war.
Gleichzeitig fiel es ihm jedoch auch schwer, Riko allzu lange anzuschauen. Nach einer gewissen Zeit begann sein Herz immer zu rasen, so sehr dass er befürchtete, sie könne es hören. Und er hasste dieses unlogische Gefühl, das sich in ihm ausbreitete. Er mochte Riko, als Freundin, als Kameradin. Aber alles weitere darüber wollte er nicht akzeptieren... oder vielmehr: nicht wahrhaben.
Umso erleichterter war er, als sich die Gruppe der anderen zu ihnen gesellten. Akito erkannte er noch aus dem Sommerurlaub, neben ihm erkannte er das schwarzhaarige Mädchen, das sie aus dem Wunderland gerettet hatten. Sayoko, glaubte er sich zu erinnern. Er musterte sie einen Augenblick, bis er den kalten Blick des Mannes neben ihr spürte. Ein Blick, als würde er ihn mit einem Messer durchbohren wollen, weshalb Takashi schlagartig seinen wieder abwandte.

"Yo." Es war schließlich Akito, der zuerst was sagte und seine Hand lässig zum Gruß hob. "Man kennt sich ja schon."
Kyo grüßte ebenfalls. "Auch wenn die Umstände diesmal weitaus entspannter sind." Lachte er. "Kann man so sagen. Fehlen nur noch Megu-chan und Kimiko-san, was?" Sayoko sah Akito an, dass er nervös war, wenngleich er es von allem Besten zu verstecken wusste.
Auch Riko war ungewöhnlich nervös gewesen. Ob es an diesem Takashi lag, den sie ab und zu kurze, aber vielsagende Blicke zu warf? Sayoko schien wirklich einiges verpasst zu haben...
"Ri-chan, du siehst wirklich niedlich aus." Sagte sie schließlich zu ihrer Freundin welche sofort rot anlief. Hatte sie sich sogar geschminkt? "Ah, hi natürlich auch an euch beide, Kyo-san, Takashi-kun."
Kyo nickte ihr und Yuu, welcher wie erwartet Abstand hielt, freundlich zu.
Auch Riko stammelte eine kurze Begrüßung, sichtlich dankbar darüber, dass Sayoko wieder von ihr abgelassen hatte.

Yuudai warf einen kurzen Blick über die Gruppe und nickte ihnen zu. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, wollte er nicht allzu großen Kontakt zu den anderen aufbauen. Klar, sie hatten ihm geholfen, Sayoko zu retten und alles. Dennoch, er konnte nicht einfach von jetzt auf nachher Leuten vertrauen, die er bisher nicht wirklich kannte. Er hatte nur Sayoko zuliebe zugesagt und darauf bestanden, dass sie hin gehen sollten, nicht zuletzt auch weil Akito ihn darum gebeten hatte. Seinem besten Freund vertraute er noch immer am meisten, ja häufig sogar mehr als sich selbst. Gleichzeitig hatte Yuudai auch die Befürchtung, dass er unter Umständen die Kontrolle verlieren konnte - und das wollte er nicht unbedingt vor Sayokos Freunden riskieren.
Im Augenwinkel bemerkte er den Blick des jungen Mannes im dunkelblauen Kimono, den er als Takashi in Erinnerung hatte. Mit seinen Augen musterte er Sayoko, ohne dass Yuudai wirklich erkennen konnte, was in dessen Kopf vor sich ging. Begutachtete er sie, weil sie in ihrem Yukata hübsch aussah? Oder hatte er andere Gedanken? Er spürte jedenfalls keine positiven Gedanken, also warf er ihm einen vielsagenden, kalten Blick zu, woraufhin der Brillenträger abrupt seinen Blick abwandte. Yuudai konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Niemand sollte seiner Sayo heute den Abend verderben - selbst wenn es ein Kampfgefährte ist.
"Ist eine Weile her", murmelte er schließlich leise und richtete seinen Blick dabei mehr auf Kyo, um auch in dessen Augen zu lesen, was er wohl von der ganzen Situation hielt. Aber anders als der andere schien er nur wenig Interesse an ihnen zu haben.
Er atmete tief durch und mahnte sich zur Entspannung. Nicht jeder war ein Feind.

"Hey Leute!", erklang schließlich eine Stimme von der anderen Seite und Yuudai erblickte ein Mädchen im sonnengelben Kimono. Ihre kurzen braunen Haare hatte sie mit passendem Schmuck verziert. Schnellen Schrittes gesellte sie sich zur Gruppe. "Sagt mir nicht, dass ich wieder nur knapp vor Megu hier bin", lachte sie und ließ den Blick durch die Gruppe schweifen.

"Tja, wird wohl zur Gewohnheit das ich vor dir da bin, was Kimi?" Riko grinste sie an und formte mit ihren Fingern ein Peace.
Sayoko lachte.
"Na komm, wir waren jetzt aber auch alle überpünktlich." Sie schielte mit ihrem Blick rüber zu Akito, welcher Kimi mit einem typischen "Yo." begrüßte und nun noch nervörser war. Sie wusste ganz genau was in seinem Kopf vor sich ging, und ein gewisses Maß an Schadenfreude erfüllte sie. Immerhin war er es gewesen, welcher sie damals bezüglich Yuu immer aufgezogen hatte - zumindest als alles noch normal war und ihre Mutter noch lebte.
Sayoko war auch nicht entgangen wie angespannt Yuu war. Er hatte ihre Hand immernoch fest im Griff - etwas, worüber sie einerseits sehr dankbar war, weil es sie irgendwie beruhigte, aber andererseits war es ihr auch unangenehm; vorallem weil sie sich gar nicht sicher war ob ihre Freundinnen von ihrer Beziehung wussten. So oder so sollte es ihnen eh mittlerweile klar sein.
"Na ja, ein bisschen Zeit hat Megumi-chan ja noch." sagte schließlich Kyo lächelnd und nickte Kimiko freundlich als Begrüßung zu.

Kimiko erwiderte Kyos Lächeln und grüßte noch einmal jeden einzeln, ehe sie Riko leise zuflüsterte: "Der Yukata steht dir echt gut." Sie zwinkerte ihr zu und begutachtete dann nach und nach die anderen Anwesenden. Interessant fand sie Yuudai, der, obwohl er Sayokos Hand hielt, doch leicht abseits stand. Er trug ein ähnliches Outfit wie Akito, nur mit weniger Verzierungen und ohne den ganzen Schmuck, den letzter sich umgehängt hatte.
Neben ihr warf Takashi einen kurzen Blick auf seine Uhr. "Viel Zeit bleibt ihr aber auch nicht mehr", merkte er an.
Dabei bemerkte Kimiko, dass sich der Platz vor dem Fest allmählich immer mehr mit Leuten füllte. Sie berührte nachdenklich ihr Kinn. "Vielleicht sollten wir uns einen anderen Treffpunkt suchen", sagte sie, wobei es in Anbetracht der Menschenmassen wohl wirklich schwer sein würde noch ein ruhiges Plätzchen zu finden.

Riko merkte, wie ihr erneut die Röte ins Gesicht stieg, als auch Kimiko sie nun für ihr Aussehen gelobt hatte. Meinten sie das wirklich ernst oder war das nur, damit sie sich besser fühlte?
"Leute, Leute, Leute." sagte sie schließlich und seufzte, ein wenig genervt. "Wofür gibt es Handys? Ich ruf sie kurz an und frag wo sie bleibt. Nicht das sie woanders schon auf uns wartet."
Mit diesen Worten zügte sie ihr Smartphone, welches sie in einer kleinen Tasche verstaut hatte, und wählte Megumis Nummer.

Jetzt wusste sie, warum sie dieses Mal wirklich versuchen wollte, überpünktlich zu sein. Warum hatte sie nicht direkt eine frühere Zeit vorgeschlagen? "Entschuldigung, darf ich bitte...", wie oft hatte sie diese Worte jetzt schon gesagt, seit sie in der Nähe des Festes war? Sie hatte es gerade geschafft, sich wieder durch eine Menschengruppe zu drücken, als zu allem Überfluss auch noch ihr Handy klingelte. Als sie Rikos Nummer darauf sah, wusste sie sofort worum es ging. Sie seufzte schwer. "Hey Ri-Chan", ihre Stimme klang entschuldigend, wenngleich sie sich sicher war, dass Riko ihr anhörte, wie genervt sie war.
"Ich bin gleich da es ist nur..." Erneut seufzte sie. "Menschen", war schließlich alles was sie sagte und hoffte dabei, dass Riko verstand was sie meinte. "Gebt mir nur noch einen Moment!"
Mit diesen Worten legte sie auf und machte sich wieder dran, sich durch die Massen zu drücken, als sie endlich den Ort erreicht, an dem die anderen sie bereits erwarteten.

"Da bist du ja endlich!" sagte Riko und lief ihrer besten Freundin entgegen. "Aber man sagt ja nicht umsonst das Beste kommt zum Schluss oder so." Sie grinste und nahm die Rosahaarige am Handgelenk, um sie zu den anderen zu zerren.
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Akito spürte, wie ihm der Atem weg blieb, als er Megumi sah. Sie hatte einen rosahaarigen Yukata getragen und ihre Haare waren zu einem Dutt frisiert gewesen, was ihr erstaunlich gut stand.
Sayoko musste es ihm angemerkt haben, denn sie grinste ihn nur wissend an und stupste ihn in mit ihrem freien Ellenbogen in die Seite.
Akito schluckte all seine Nervosität runter. "Yo, Megu-chan." sagte er schließlich. "Gut siehst du aus." Wobei gut wirklich untertrieben war, aber das sollte sie ihm bloß nicht anmerken.
"Hey Megu-chan!" sagte auch Sayoko, immernoch verschmitzt grinsend.

"Danke Ri-Chan", sagte Megumi leise, als sie endlich bei der Gruppe angekommen war. Verlegen lachend sah sie in die Runde. "Tut mir Leid, dass ich wieder zu spät bin. Es war doch schwerer durch die Leute zu kommen, als ich dachte." Ihr Gesicht war leicht gerötet, sie wusste selbst nicht ob es daran lag, dass sie sich angestrengt hatte oder weil es ihr einfach peinlich war. Schließlich war das ganze ja auf ihren und Akitos Mist gewachsen.
"Wenn man so klein ist, braucht man sich nicht wundern", murmelte Takashi, der irgendwo zur Seite blickte und sofort war ihr ihre Peinlichkeit vergangen.
"Wie war das?!", sagte sie genervt, räusperte sich aber und bemühte sich gleich wieder zu lächeln.
Takashi zuckte nur mit der Schulter und wandte sich um. "Jetzt wo wir vollzählig sind, wollen wir es endlich hinter uns bri...", er räusperte sich, "auf's Fest gehen?"

Riko grinste. "Aber, aber, mein lieber Takashi." sagte sie schließlich und hakte sich bei ihm ein, um ihn loszuzerren. "Ein bisschen mehr Begeisterung wenn ich bitten darf!" Dabei bemühte sie sich, ihn nicht allzu lange anzusehen. Es verägerte sie immer noch, dass sie so nervös war - wenngleich sie es immernoch auf die für sie ungewohnte Kleidung schob. Trotzdem machte ihr Herz jedes Mal einen kleinen Aussetzer, wenn sie ihn auch nur eine Sekunde zu lange anschaute.

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Sayoko kam nicht herum, die Vertrautheit, die zwischen Riko und diesem Takashi herrschte, zu bemerken. Leise wandte sie sich an Kimiko, ohne jedoch Yuus Hand dabei loszulassen.
"Hab ich was verpasst?" fragte sie ihre Freundin leise genug, so das Riko es ja nicht mitbekommen sollte.

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Auch Akito sah den beiden nach, ehe er schließlich doch allen Mut zusammen nahm und zu Megumi ging. "Anscheinend haben wir's doch irgendwie hinbekommen, alle hier zu versammeln, was?" sagte er lächelnd und hoffte, sie würde seine Nervosität nicht mitbekommen. Wobei das eigentlich unmöglich war - man müsste ihn schon so gut wie Yuudai und Sayoko kennen, um solche Gefühlsregungen bei ihm zu bemerken. Er hoffte innerlich, sie würde seinen Kleidungsstil nicht zu sehr verabscheuen - er wusste das er dahingehend eher "speziell" war, und obwohl er bei den Mädels in seiner Klasse genau deshalb relativ beliebt war, so konnte er Megumi diesbezüglich absolut nicht einschätzen.
Aber Sayoko hatte Recht gehabt - das war ein essentieller Teil seiner Person gewesen, und wenn sie das schon abschreckend fand konnte er es eh direkt mit ihr vergessen. Wobei sie seinen anderen Quirk - und zwar am Liebsten keine Klamotten zu tragen - relativ schnell zu akzeptieren schien.

Takashi grummelte etwas unverständliches und rückte sich dabei seine Brille zurecht, wie jedes Mal wenn er nervös war und diese Nervosität verbergen wollte. Riko verstand nicht, dass es für ihn gleich zwei Probleme gab. Erst mal dieses Gefühl, dass sich in ihm ausbreitete, jedes Mal, wenn sie ihm zu nahe kam. Hoffentlich bemerkte sie nicht, dass er es vermied, sie anzuschauen. Er mochte es nicht, wie sie sein Herz zum schlagen brachte. Normalerweise hatte er damit kein Problem, doch ausgerechnet heute war es besonders extrem. Dennoch protestierte er nicht, als sie sich bei ihm einhakte. Er hoffte lediglich, dass er es wenigstens schaffte, sich vor den anderen nicht allzu viel anmerken zu lassen.
Als sie endlich den Festplatz erreicht hatten, richtete sich sein Blick direkt auf die bunt geschmückten Buden, die sich zu beiden Seiten von ihnen erstreckten. Gerüche nach Essen und Süßigkeiten umringten sie, irgendwo erklang leise Musik. Und dann war da noch an jeder Ecke Gerede, was ihn nun auch wieder überforderte.

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Ihr Blick folgte Sayokos und Kimiko konnte sich ein leises Grinsen nicht verbergen. Mit vorgestreckter Hand flüsterte sie ihrer Freundin zu: "Tja, wie mir scheint knistert es ganz schön zwischen ihnen." Sie zwinkerte ihr zu. "Sie scheinen es nur selbst nicht zu bemerken."
Sie kam nicht drumherum ihren Blick immer wieder auf die beiden vor sich zu richten und obwohl sie sich sehr für Riko freute, so versetzte ihr der Anblick doch einen leichten, bittersüßen Stich. Im Augenwinkel blickte sie zu Kyo und wusste dass, zumindest in diesem Moment, sie mit Sicherheit nicht so werden würden wie diese beiden. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie ihn überhaupt wirklich Lieben könnte. Klar, Kyo war ein netter und charmanter Mann, doch obwohl - oder vielleicht gerade weil - sie verlobt waren, spürte sie eine unsichtbare Barriere, die sie nicht einreißen konnte. Sie versuchte dieses leise Gefühl von Eifersucht tief in sich zu vergraben. Lieber sollte sie sich für ihre Freundin freuen. Bestimmt würden die Gefühle für sie mit der Zeit auch noch kommen. Ganz bestimmt.

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Yuudai hielt Sayokos Hand fest umschlossen und bemerkte es nicht einmal, gleichzeitig versuchte er, seinen Blick nicht allzu weit um sich zu richten und konzentrierte sich selbst mehr auf die Buden um sie herum. Er war nervös. Ob es an den vielen Fremden lag oder ob er schlichtweg Angst vor sich selbst hatte, konnte er nicht beurteilen. Und doch wurde er den Gedanken nicht los, was er wohl tun würde, wenn SIE auf einmal hier auftauchen würde. Nicht, dass er Angst davor hätte, was die anderen denken würden. Das war ihm egal. Vielmehr wollte er nicht die Kontrolle verlieren. Obwohl er sich mit seinem Vater ausgesprochen hatte, wusste er dass er nicht an sich halten können würde, oder zumindest nur schwer.
Während er seinen Blick so schweifen ließ, konnte er nicht davon ablassen Akito auch im Augenwinkel zu betrachten. Obwohl er nach außen hin vollkommen cool und entspannt wirkte, so sah er ihm doch an, wie nervös er war. Sayoko hatte ihm bereits erzählt, dass dieses Mädchen... Megumi der Grund dafür war. Er sollte echt versuchen, sich die Namen ihrer Freunde besser zu merken. Gerade wenn er jetzt häufiger mit ihnen zu tun haben würde, vielleicht auch von mehreren Seiten.

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"Sieht so aus", Megumi grinste zufrieden und stemmte die Hände in die Hüfte. "War am Ende doch leichter, als erwartet." Der Ärger über Takashi und die Menschenmenge war wieder verpufft und sie hatte endlich die Gelegenheit, sich auch ein wenig umzuschauen. Wobei ihr Herz direkt einen Aussetzer machte, kaum dass sie sich Akito zuwandte. Sie hatte dieses Gefühl schon vorher gehabt, doch gerade in der letzten Woche war es noch stärker geworden, so stark dass es ihr teilweise den Atem nahm. So auch jetzt, als er wohl zum ersten Mal außerhalb des Sommerurlaubs in Kleidung neben ihr stand, die jetzt weder seine Schuluniform, noch sein Outfit im Wunderland war. Ein wenig überrascht über seinen Stil war sie doch, aber in erster Linie deshalb, weil sie nicht damit gerechnet hatte - zumindest nicht wenn man an seine anderen Vorlieben dachte, die ihr dann doch wieder die Schamesröte ins Gesicht trieb.
"Ich wusste gar nicht, dass du so viel Wert auf dein Äußeres liegst", sagte sie schließlich, nachdem sie und Akito ein wenig von den anderen zurück gefallen waren. Doch trotz ihres Herzschlags konnte sie ihren Blick nicht von ihm abwenden. Stattdessen lächelte sie ihn an. "Das hatte ich nicht erwartet, aber das steht dir wirklich gut. Du solltest sowas öfter tragen." Sie lachte leise, ein wenig beschämt und senkte den Blick nun doch ein wenig.

Sayoko lachte, auch als sie Kyos Blick bemerkte, der ebenfalls auf Takashi und Riko gerichtet war und ein wenig stolz wirkte.
"Ich Frage mich ja ob die das von alleine hinbekommen werden." Schmunzelte er.
"Wenn nicht helfe ich sehr gerne nach. Mein Einfluss auf Ri-chan scheint Größer zu sein als ich mir jemals hätte träumen können." Lachte sie als Antwort, und warf einen kurzen Blick zu Yuudai, welcher nachwievor sehr angespannt schien. Komisch, sie hatte gedacht dass sie dejenige sein würde, die vor lauter Anspannung kein Wort hinausbekommen würde, auch weil sie Kyo und Takashi absolut nicht einschätzen konnte. Und vor allem - und das war eigentlich das Schlimmste gewesen - weil Nanashi noch immer festen Platz in ihrem Unterbewusstsein sein hatte, und somit auch die Angst, wieder von ihr aufgesucht zu werden. Aber sie versuchte diese Gedanken beiseite zu wischen. Sie wollte heute den Abend genießen, zumindest ein bisschen.
"Wir sollten uns aber ranhalten, nicht das wir die zwei komplett aus den Augen verlieren." Sagte sie schließlich und zog Yuudai in die gleiche Richtung, in der Riko und Takashi gegangen waren. Vielleicht konnte er sich ein bisschen entspannen wenn sie unter sich waren, zudem hätte sie sowieso nichts dagegen ein wenig Zeit mit ihm alleine zu verbringen. Das war die letzten Tage - vorallem seit die Schule wieder angefangen war - viel zu wenig geworden, auch weil Sayoko nicht wollte das sie ihre Beziehung zu sehr hinausschreien. Sie war froh daß es in ihrer Klasse aktuell einigermaßen ruhig um sie war und sie wollte definitiv nicht das Gegenteil provozieren, wenn es eh schon so schwer für sie war, überhaupt noch zur Schule zu gehen.
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Kyo sah kurz Sayoko und Yuudai hinterher, ehe er sich Kimiko zuwandte und ihr lächelnd seinen Arm anbat.
"Wollen wir dann auch?"
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Akitos Herz hatte garantiert einige Aussetzer gemacht und er war sich ziemlich sicher, dass sie ihm die Freude über ihre Aussage definitiv ansehen würde. Ihm wurde oft gesagt, dass er gut aussah oder das viele seinen Style cool fanden - das hatte bis gerade eben aber nie eine Bedeutung für ihn gehabt. Diesbezüglich ein Lob von Megumi zu bekommen war definitiv was anderes.
Verdammt, hatte er sich wirklich so schnell in sie verschossen?
"Danke." Antwortete er ihr schließlich, nicht mehr ganz so cool und gefasst wie sonst und lächelte verlegen. "Das ist ein ... Anderes Hobby von mir was ich vielleicht vergessen hatte zu erwähnen." Er machte eine kurze Pause und überlegte, nahm dann schließlich doch seinen Mut zusammen.
"Der Yukata steht dir echt gut, Megu-chan."
Megumi setzte zur Antwort an, doch bevor er ihre Antwort hören konnte, bemerkte er, dass die anderen schon ohne die beiden losgelaufen sind.
"Oh Shit, wir sollten uns vielleicht ranhalten, sonst war's das mit dem gemeinsamen Abend." Meinte er schließlich und packte ohne groß nachzudenken Megumi an die Hand und zog sie mit sich.

Takashi hatte kaum einen Blick für die verschiedenen Buden. Die vielen Geräusche machten ihn regelrecht kirre. Überall hörte er Gerede, Musik, oder das Geklapper von Geschirr. Es jaulte in seinen Ohren so stark, dass es ihm teilweise sogar schwer fiel, Riko zuzuhören. Auf der einen Seite war das zwar nicht schlecht, weil er so weniger mit seinen Gedanken zu kämpfen hatte, andererseits empfand er es auch durchaus als Schade.
Dann blieb Riko schlagartig vor einem Stand stehen, bei dem man durch Ringwurf verschiedene Kleinigkeiten, wie Plüschtiere oder Spielsachen, gewinnen konnte. Ihr herausfordernder Blick sagte alles und auf einmal war Takashi wieder voll da.

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Zunächst überrascht, ließ sich Yuudai dann von Sayoko mit zerren und ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht. "Du scheinst Spaß zu haben", sagte er ruhig, als sie sich weit genug entfernt hatten, dass außer Sayoko ihn niemand hören konnte. Und tatsächlich lockerte er sich nun ein wenig und wagte es nun auch selbst ein wenig über die Stände zu schauen. Er erinnerte sich noch gut daran, letztes Jahr auf diesem Fest gewesen zu sein, allerdings mit einer anderen Frau. Und vollkommen anderen Hintergedanken. Es fühlte sich irgendwie seltsam an, dieses Mal einfach nur zum Spaß mit seiner Freundin hier zu sein, damit sie ein wenig Zeit mit ihren Freundinnen verbringen konnte.
Im Augenwinkel bemerkte er einen Stand, der verschiedene selbst hergestellte Plüschtiere anbot. Besonders ins Auge fiel ihm dabei ein Hai, der mit seinen großen Augen eigentlich viel zu lieb und niedlich wirkte, als das Tier eigentlich war. Er grinste in sich hinein, als er plötzlich die Richtung wechselte, auf den Stand zu ging und den Hai direkt vor Sayokos Gesicht hielt.

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Kimiko lächelte und hakte sich elegant in Kyos Arm ein. "Klar, schließlich sind wir hier, um Spaß zu haben", antwortete sie und schlenderte mit ihm das Fest entlang. "Schon lustig, wie schnell sich die Gruppe aufgeteilt hat." Sie lachte leise und richtete ihren Blick auf die Laternen über ihnen, die zwischen den Buden gespannt waren und ein sanftes Licht abstrahlten, das ihm Zwielicht der kommenden Nacht die Platzfläche in buntes Licht tauchte.

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Megumi fühlte sich auf vielen Ebenen überrumpelt. Auf der ersten Seite war da sein plötzliches Kompliment bezüglich ihres Yukata. Eine Aussage, die sie nachdem sie sich so viele Gedanken darüber gemacht hatte, ob er ihr nun stehen würde oder nicht, unheimlich freute. Gleichzeitig verwirrte es sie immer noch, dass weder Kimikos noch die Meinung ihres Vaters solche Glücksgefühle in ihr ausgelöst hatten. Ja, sie hatte viele Shoujo-Manga gelesen, meistens welche, die sie von Riko geliehen hatte. Trotzdem, waren das die gleichen Gefühle, die sie hatte? Oder redete sie sich das nur ein, da alle anderen irgendwie einen Partner oder besonders guten Freund hatten? Sie wusste es nicht.
Der zweite Punkt der sie überrumpelt hatte, war als er plötzlich ihre Hand ergriffen und los gelaufen war. Schneller, als sie erwartet hatte. "Akito-Kun, warte kurz", protestierte sie leiser, als sie eigentlich wollte. und stolperte ihm fast ein wenig hinterher. Innerlich verfluchte sie den Yukata, der ihr so wenig Beinfreiheit gab. Sie selbst wollte es nicht auf ihre Körpergröße schieben, auch wenn sie innerlich wusste, dass es genau so war.
Und dann war da auf einmal ein Kabel, an dem sie hängen blieb, so sehr dass sie stolperte. Auf einem Bein hüpfend löste sie sich plötzlich von Akitos Hand und drehte sich nach ihrem verlorenen Schuh um, wobei sie tiefrot anlief. Natürlich musste ihr gerade jetzt so etwas peinliches passieren. Insgeheim hoffte sie, dass Akito es nicht sofort merken würde, auch wenn sie genau wusste, dass das reines Wunschdenken war. Zum Glück fand sie ihren Schuh sehr schnell wieder, was jedoch nichts an ihrer Gesichtsfarbe ändern konnte.