Mahou Shoujou

Riko schüttelte den Kopf. "Ich.. weiß nicht." sagte sie, und ihr Blick war starr auf den gigantischen Eisbecher gerichtet, den der Kellner mittlerweile gebracht hatte. "Wenn sie keine Lust auf mich hat, mag ich mich auch nicht unbedingt aufdrängen.." Sie lachte leise, denn ihr war bewusst, wie seltsam das aus ihrem Mund klingen musste. Riko hatte sich jedem aufgedrängt. Hatte jeden genervt, geärgert, bis sie schließlich bekam was sie wollte. Doch diesmal traute sie sich komischerweise nicht. Hatte sie Angst? Wenn ja, wovor? Das Megumi sie auslachen und regelrecht mit Sayoko durchbrennen würde? Der Gedanke war dumm, aber tat komischerweise verdammt weh.
Man, wie gut das ihre Eltern nicht da waren... hätte sie dieses Problem auch noch wäre sie definitiv komplett am Boden zerstört gewesen.
"Aber woher willst du wissen, dass sie keine Lust auf dich hat, wenn du es nicht versuchst?" fragte Kyo schließlich, nachdem er einen Löffel von seinem Eis genommen hatte. Sie wusste, das er Recht hatte, sie wusste es wirklich, aber... sie wollte nicht anhänglich sein. Sie wollte nicht die Art Freundin werden, die eifersüchtig wird, nur weil sie nicht genug Aufmerksamkeit bekam. Wobei genau das schon geschehen war.
"Ich.. weiß nicht, wirklich."

"Versuch es einfach", auch Kimiko lächelte ihre Freundin an. Sie kannte es nicht von ihr, dass sie so unentschlossen war. "Wir reden hier schließlich von Megumi, ich denke sie wird dir schon zuhören." Sie nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Eiskaffee und ließ sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen. "Außerdem ist es nicht gut, solche Dinge allzu lange aufzuschieben."
Takashi neben ihr seufzte nur, während er an seinem Eis knabberte. Sie hatte schon bemerkt, dass der Junge seine Probleme mit Sozialkontakten hatte und ihm schien auch der Verlauf des Gespräches nicht allzu gut zu gefallen... Wobei er momentan erstaunlich gelassen wirkte, während er sich auf sein Eis konzentrierte. Fast schon wie ein Kind. Schmunzelnd wandte sich Kimiko wieder von ihm ab und sich Riko zu.
"Deshalb schlage ich vor, dass wir uns gemeinsam auf die Suche nach ihr machen, damit ihr das aus der Welt schaffen könnt." Dabei lächelte sie sanft ehe sie noch einen Schluck ihres Kaffees trank.

"Warte mal, was?!" sagte Riko, und verschluckte sich beinahe an ihrem Eis, welches sie so eben gelöffelt hatte. "Wir sollen ihr nachstellen? Wie verzweifelt kommt das denn bitte?!"
Kyo seufzte. "Weißt du, du scheinst wirklich die Königin der Aufschiebung zu sein, Riko-chan." Er schüttelte den Kopf, eine Geste, die Riko irgendwie wütend machte.
"Und selbst wenn", schnaubte sie. "Ich hab einfach Schiss okay? Zudem ist es eh Megumi, die sich entschuldigen müsste..." Den letzten Teil murmelte sie nur, und versteckte ihr Gesicht, um die Tränen zu verbergen, die ihr in die Augen geschossen waren. Sie war nicht traurig. Sie war wütend - so wütend, das ihr danach war, sich entweder die Augen auszuheulen oder sinnlos auf irgendwen oder irgendwas einzuschlagen. Wobei letzteres immer die bisherige Maßnahme gegen negative Gefühle war.

"Ich denke nur, es ist besser die Sache schnell aus der Welt zu schaffen", meinte Kimiko beschwichtigend und berührte Riko an der Schulter. "Je länger man es aufschiebt, desto schwieriger wird es am Ende."
"Lasst sie doch selbst entscheiden", unterbrach Takashi die braunhaarige schließlich. Mittlerweile war sein Eisteller gelehrt und sein Blick wirkte wieder normal. "Sie muss selbst bereit dafür sein, wenn sie es nicht ist, dann ist es halt so."
Kimiko seufzte. Er hatte zwar schon irgendwo Recht aber... Sie lächelte. "Es muss ja nicht direkt heute sein", sagte sie schließlich und griff damit Takashis Worte auf.

"Ach, keine Ahnung." murmelte Riko und bemühte sich, rasch ihren Eisbecher zu leeren, ehe sie aufstand. "Tut mir Leid, wenn ich eure Stimmung versaut haben sollte." sagte sie schließlich und kramte in ihrem Portemonnaie, um das Geld für ihr Eis auf den Tisch zu legen.
Kyo sah sie fragend an. "Du gehst schon?"
"Ja. Trotzdem danke, das ihr gekommen seid, das bedeutet mir 'ne Menge." Sie bemühte sich um ein Grinsen, ehe sie sich schließlich so schnell wie möglich von der Eisdiele entfernte.
Sie hatte gehofft, dass ihre Freunde sie ablenken konnten, doch leider war das Gegenteil der Fall gewesen - sie hatten ihr wieder nur vor Augen geführt, was für ein Feigling Riko gewesen war. Das sie sich nicht mal traute, ihre beste Freundin von ihren Gefühlen zu berichten, sie stattdessen lieber wegrannte - so wie sie es immer tat, sei es bei ihren Eltern oder sonst irgendwelchen Problemen gewesen. Sie konnte nie ehrlich über ihre Gefühle sein, und das ärgerte sie. Das war auch der Grund gewesen, wieso Riko all das anders rauslassen musste - indem sie sich in Schwierigkeiten brachte, sich mit irgendwelchen Leuten prügelte und teilweise auf der Straße lebte. 
Das Mädchen hatte sich schließlich an den Straßenrand gekauert und war hilflos. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, geschweige denn wie sie mit ihren eigenen Gefühlen und Ängsten umgehen sollte. Normalerweise würde sie jetzt wohl irgendwelche Leute anmachen, in der Hoffnung, so ihre Wut rauslassen zu können, doch seid sie das letzte Mal von Takashi aufgegabelt wurde, hatte sie ihm versprechen müssen, genau dies nicht mehr zutun. Wobei er dies gewiss nicht mitbekommen würde, so hoffte sie zumindest.

"Riko!", Kimiko wollte ihr schon nach laufen, doch Takashi hielt sie zurück, ohne ein Wort zu sagen. Er wusste, dass Riko nichts anstellen würde, zumindest nichts unbedachtes. Aber er vermutete auch, dass es der falsche Weg wäre, sie jetzt allzu sehr zu zwingen. Innerlich seufzte er. Menschliche Kontakte waren ermüdend... Und schwierig. In Riko und Kyo konnte er mittlerweile halbwegs lesen, wobei er sich bei ihr dann doch irgendwie schwer tat. Wahrscheinlich würde er ihr dennoch später eine kurze Nachricht schreiben. Unauffällig. Da es ihm doch irgendwie Sorgen bereitete.

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"Das sollte zur Stärkung reichen", sagte Megumi, als sie zusammen mit Sayoko den Laden verließen. Sie hatten den ganzen nachmittag zusammen mit den Jungs Kisten aus Sayokos Haus getragen und zu Akito gebracht. Es war für sie zuerst ein wenig unangenehm gewesen, wo sie ihn doch kaum kannte und ihr die Momente aus dem Urlaub nicht aus dem Kopf gehen wollten, aber sie schaffte es wenigstens halbwegs klar zu bleiben. Schließlich hatte sie den Vorschlag gebracht, dass sie und Sayo etwas vorbereiten konnten, zur Feier des Tages. Innerlich war sie aber froh, dass Sayos Umzug fast beendet war.

Sayoko lächelte ihre Freundin dankbar an, während sie ein paar Tüten schleppte. Megumi hatte sich die letzten Wochen als wirklich hilfreich erwiesen, und Sayoko war froh, dass sie sich ihr letztens Endes doch anvertraut hatte. Sie war froh, sich selbst nicht mehr hinter einer Maske verstecken zu müssen, und sie schätzte ihre Freundin für ihre positive Energie und ihren Optimismus, von dem sie hoffte, auch etwas an ihr hängen blieb.
"Ich danke dir nochmal für die letzten Tage, wirklich. Ich wüsste nicht wie ich das alles sonst ohne eure Hilfe geschafft hätte."

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Riko wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie ein ihr allzu bekanntes Lachen hörte. Aus dem Supermarkt, von dem sie nicht weit gesessen hatte, kamen die zwei Personen, die sie am allerwenigsten sehen wollte - Megumi und Sayoko.
Schnell versteckte sich das Mädchen, und beobachtete die Zwei kurz. Wie gut die sich doch verstanden hatten. Sie spürte plötzlich einen tiefen Schmerz in ihrer Brust. Sie wollte nicht eifersüchtig sein, wirklich nicht, aber die zwei so zu sehen tat Riko ungeheuer weh - sie vermisste Megumi sehr und wollte ihr erzählen, wie sehr doch eigentlich, doch wenn sie die zwei so sah, so hatte sie das Gefühl, niemals mit Sayoko mithalten zu können. Kein Wunder. Sie war schließlich schön, mädchenhaft - teilte wahrscheinlich viel mehr Interessen mit Megumi als Riko es tat. Riko hatte sich bisher immer beschwert, wenn sie von Megumi zum Shopping gezerrt wurde, oder wenn sie zu anderen mädchenhaften Dingen gezwungen wurde, die sie nicht ausstehen konnte. Aber wenn sie diese Sachen so sehr hasste, wieso sehnte sie sich gerade jetzt danach?
Das Mädchen lief schließlich weg, mit Tränen in den Augen. 'Tut mir Leid, Takashi.' dachte sie sich. 'Aber ich werde jetzt ein Versprechen brechen müssen, sonst dreh ich noch durch.'
Mit diesen Gedanken war sie auch schon in die düstereren Gegenden der Stadt verschwunden, und es dauerte auch nicht lange, bis sie sich in die erste Prügelei verwickelt hatte.

Stillschweigend lief Ayaka durch die Straßen, mit leerem Blick. Ignorierte die Augen der Menschen um sich herum, ihre Energien, ihre Ausstrahlungen. Sie waren doch ohnehin alle falsch. Falsche Monster. Ungeheuer. Wesen, die es nicht verdienten zu leben. Und doch musste sie weiter machen. Als sie ihren Blick hob sah sie ein Mädchen. Braunhaarig, mit blutiger Nase. Sie kannte sie nicht, aber dieses Mädchen hatte etwas an sich... Vorsichtig ging sie zu ihr und berührte sie an der Schulter. "Hey, ist alles in Ordnung?", fragte sie, klang dabei fast schon ein wenig schüchtern.

Riko hatte sich nach der Prügelei, welche sie nur knapp gewonnen hatte, still in die nächste Ecke gesetzt, und starr auf den Boden geblickt, wie sie es immer tat. Sie fühlte nichts, war komplett verstummt, und all die Sorgen und Probleme, die sie bis eben noch verfolgt hatten, kümmerten sie nicht mehr. Auch das Blut ihrer Nase, was ihr kontinuierlich hinab tropfte, merkte sie nicht mehr. Sie war wie taub.
Plötzlich vernahm sie jedoch eine fremde Stimme, und Riko sah auf. Vor ihr stand ein Mädchen, welches scheinbar in ihrem Alter war, doch hatte sie sie bisher nie zuvor gesehen.
"Klar." murmelte sie nur, und wandte ihren Blick wieder ab. Sie war nicht in der Stimmung, um mit irgendjemanden zu reden. Sie wollte gar nicht mehr reden.

Das Mädchen mit den gelockten, rosafarbenen Haaren kicherte leise und zückte anschließend ein Taschentuch, mit dem sie das Blut Rikos abtupfte. "So siehst du mir aber nicht aus", sagte sie sanft, während sie das Blut weg wischte.
Vorsichtig suchte sie den Blick der Braunhaarigen, die ihren Kopf aber weiterhin gesenkt hielt. Sie war sich sicher, dass sie zu denen gehörte, die sie gesucht hatte. Aber sie musste sicher gehen. "Kommst du aus der Gegend hier?", fragte sie schließlich und setzte sich neben das Mädchen.

Riko sah sie an, und ihr Blick war genervt. Ihr war wirklich nicht nach reden. Vorallem nicht mit irgendeiner dahergelaufenen Fremden, die sie kaum kannte. "Ich wüsste nicht, das dich das was angeht." erwiderte sie gereizt, und merkte wie erneut die Wut und das Bedürfnis, auf jemanden einzuschlagen, in ihr hoch kroch.

"Hmm..." Sie stützte das Kinn auf ihre Hand und schaute Riko an. Das Mädchen war schwierig. Schwieriger als sie dachte. Und sie wirkte gekränkt, so viel war klar. Sonst hätte sie sich wohl nicht geprügelt. Gott, wie sehr sie Menschen doch hasste. Diese unkontrollierten Gewaltausbrüche, dieses unnötige Schlachten und Morden und... Nein, sie musste sich beherrschen. Musste sich kontrollieren. Deshalb war sie nicht hier, nicht jetzt, nicht heute.
Sie versuchte das Mädchen zu studieren, überlegte wie sie ihre Worte am besten wählen sollte. "Und du denkst, Prügeleien helfen dir dabei?", sie legte ihren Kopf schief und lächelte sie sanft an.

"Vielleicht." erwiderte Riko nur knapp, und wusste selbst nicht die Antwort auf diese Frage. Gut, sie halfen ihr, zu verdrängen, zu vergessen - all diese Gefühle rauszulassen, die sonst auf sie einprügelten und mit denen sie nicht umgehen konnte. Sie konnte diese ja oftmals nicht benennen, sie verwirrten sie - machten ihr Angst und ließen sie unsicher sein. Deshalb hatte sie sich Gewalt als ihr einziges, wirksames Ventil gesucht.
"Außerdem, hast du nichts besseres zutun?" fragte Riko das Mädchen schließlich genervt. "Zudem ein Mädchen wie du sowieso nichts an Orten wie diesen zu suchen hat."

Das Mädchen lachte leise, beschämt auf. "Na ja, das ist eigentlich eine lustige Geschichte", gestand sie und sah Riko unschuldig an. Erneut eine Geste, die sie sich extra einstudiert hatte. Ein Überrest ihres alten ichs. "Es verhält sich nämlich so, ich bin kürzlich hierher gezogen. Und auf dem Heimweg muss ich mich wohl verlaufen haben und bin dann hier gelandet." Sie klopfte sich an die Stirn. "Ich hatte gehofft jemanden zu finden, der mir vielleicht helfen könnte."

Riko seufzte. Sie war wirklich nicht in Stimmung gewesen, um sich mit diesen Mädchen zu unterhalten, doch jemand wie sie würde in diesen Viertel der Stadt gewiss in Schwierigkeiten geraten. Also stand sie auf. "Von mir aus.. Wo wohnst du? Ich bring dich hin. Hab eh nichts zutun." sagte sie schließlich, während ihr ein leichtes Lächeln über die Lippen kam. Riko war wirklich viel zu großzügig gewesen.

Das Mädchen wühlte in ihrer Tasche und zückte schließlich einen Zettel, auf dem die Adresse stand. "Hier", sie tätschelte sich beschämt den Hinterkopf. "Ich kann es mir einfach nicht merken, deshalb habe ich es aufgeschrieben." Sie lachte leise, beschämt. Der Wohnblock befand sich nicht weit von ihrer jetzigen Position und war auch nicht allzu weit von dem Wohnblock des anderen rosahaarigen Mädchens entfernt.

Riko nahm den Zettel und entgegen. "Das ist Megu's Straße..." murmelte sie, ehe sie den Zettel das Mädchen zurück in die Hand drückte. Dann grinste sie. "Gut, das ich weiß, wie man von hier aus am schnellsten dorthin kommt." sagte sie, und lief los. "Wobei ich mich ja wirklich frage wie du hier gelandet bist.. Das ist kein Ort wo ein Mädchen wie du sich rumtreiben sollte, weißt du."

Erneut lachte sie leise. "Das habe ich schon gemerkt. Ich danke dir vielmals.", sie lächelte sie freundlich an. "Das betrifft aber ganz bestimmt auch dich." Ihre Stimme klang jetzt ernster, während sie schräg hinter Riko her lief. "Aber naja, wer bin ich, dass ich dich beurteilen kann." Ihr Lächeln wurde noch breiter, während sie von hinten wieder sehen konnte, wie Riko sich anspannte. "Wie heißt du eigentlich?"

"Oh, ich bin nicht zum ersten Mal hier, glaub mir. Ich weiß schon wie ich auf mich aufpassen kann." erwiderte Riko grinsend und trat einen Stein, welcher vor ihren Füßen lag, weg. "Mein Name ist Riko. Und du?"

"Ayaka." Erneut lächelte sie. "Freut mich dich kennen zu lernen, Riko."

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Es hatte nicht lange gedauert, bis sie schließlich die Wohnung von Ayaka erreicht hatten. Riko hatte sie dort abgesetzt und war dann nach Hause zurückgekehrt, selbiges galt auch für Megumi, die den ganzen Tag damit verbracht hatte, Sayoko und den Jungs bei ihrem Umzug zu helfen. Sie hatte über den Stress und die Anstrengung hinweg Riko wieder vollkommen vergessen und war entsprechend schnell eingeschlafen. Auch die folgenden Tage hatte Megumi nur wenig Zeit gefunden, um Kontakt zu ihrer besten Freundin aufnehmen zu können, nicht zuletzt weil sie wieder im Cafe arbeiten musste. Erst als sie schließlich nach ein paar Tagen Arbeit wieder frei hatte, entschied sie sich, den Tag mit Riko zu verbringen.
Also wählte sie ihre Nummer, denn trotz all der SMS war es dem rosahaarigen Mädchen doch lieber, ihre Freunde direkt zu kontaktieren, als Textnachrichten zu verschicken.

Riko war die vergangenen Tage immer wütender und enttäuschter geworden. Sie hatte beschlossen, sich selbst nicht mehr zu melden - als eine Art Test, wann ihre 'beste Freundin' sie schließlich vermissen würde. Doch die nächsten Tage kam nichts, und das staute die Wut des Mädchens noch mehr an. 
Dabei hatte sie sich mit diesen Mädchen, Ayaka, immer besser verstanden; gerade nachdem diese Riko am nächsten Tag zum Dank zu einem Eis eingeladen hatte, hatte sie bemerkt, wie gut sie doch miteinander klar kamen. So verabredeten sie sich immer öfter, was Riko definitiv dabei half, sich nicht ganz über Megumi aufzuregen, doch bestätigte ihre neue Freundin ihre Zweifel.
Deshalb war Riko auch nicht sonderlich erfreut gewesen, als plötzlich ihr Handy klingelte und Megumis Name auf dem Display angezeigt wurde. Einerseits, war sie froh darüber, doch nicht vergessen wurden zu sein, aber auf der anderen Seite flüsterten ihr die Zweifel ins Ohr, das das nur kommt, weil Sayoko wohl keine Zeit hatte.
Nach einigem Zögern nahm sie schließlich doch ab. "Was gibt's?" fragte das sonst so fröhliche Mädchen eher genervt als alles andere.

Megumi war ein wenig überrascht, als sie Rikos Stimme vernahm. Es war sehr selten, dass sie sie Mal genervt erlebt hatte, wenn überhaupt in all der Zeit, die sie sich kannten. "Ähm... störe ich?", fragte sie vorsichtig, nicht sicher darüber, was mit Riko los war. "Ich habe heute frei, da dachte ich, könnten wir vielleicht wieder etwas zusammen unternehmen?"

Riko merkte, wie sie sofort innerlich anfing zu kochen. Frei nannte sie das also?
"Ah, hat Sayoko etwa keine Zeit für dich?" erwiderte sie schnippisch, wahrscheinlich sogar zickiger, als das sie eigentlich wollte. Trotzdem. Riko hatte ihre Wut all die Tage angestaut, war traurig, verletzt gewesen - da konnte sie nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen.

"Was hat Sayo-Chan damit zu tun?" Megumi war gleichermaßen überrascht als auch verletzt, als sie diese Worte hörte. Vor allem der Tonfall, in dem Riko mit ihr gesprochen hatte beunruhigte sie, ja machte sie sogar selbst ein wenig wütend. "Ich habe die letzten Tage im Café gearbeitet und wollte jetzt einfach wieder etwas mit dir unternehmen!"

"Schön, dass es dir eingefallen ist das ich auch noch lebe!" erwiderte Riko wütend, und merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. "Aber ich muss dich leider enttäuschen, denn ich habe selbst schon etwas vor!" Das war gelogen. Oder zumindest so halb. Riko würde gewiss Ayaka fragen können, oder Takashi. Sie wollte, das Megumi auch merkte, wie es ist, sitzen gelassen zu werden und sich dann tagelang nicht zu melden.