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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 4:18 pm
Sie hob ihren Kopf von seiner Schulter, und sah ihn direkt in die Augen. Sah seinen Hass, seine Bitterkeit, den Konflikt, den er in sich führte. Dann nahm sie seine Hand, welche vor Wut zitterte, und hielt sie in ihren eigenen. "Es ist okay." flüsterte sie, ehe sie seine Hand losließ und sich seinem Gesicht näherte. Das war das Einzige, was sie für ihn tun konnte in diesen Moment, und das wusste sie. Es ist ja nicht mal so als würde sie es hassen, wenn er so grob zu ihr war. Im Gegenteil. Sie lächelte innerlich. Sie war wirklich eine Perversion, damit hatte Nanashi recht. Aber selbst das kümmerte sie nicht mehr. Das Einzige, was für sie in diesen Moment zählte war Yuu gewesen, und alles andere, was um sie drum geschah, was mit ihr geschehen würde, war ihr vollkommen gleich gewesen.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 4:31 pm
Er erwiderte ihren Blick, sah ihr tief in die blauen Augen und wusste sofort, worauf sie hinaus wollte. Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht. Er war wirklich ekelhaft. War er wütend oder verbittert, gab es nur eine Möglichkeit, es auszulassen. Er berührte ihr Kinn und küsste sie, nicht zärtlich, sondern grob und fordernd. Biss ihr auf die Lippen. Eigentlich war ihm nicht danach gewesen, doch kaum hatten sich ihre Lippen berührt, ging es mit ihm durch. Ohne wirkliche Rücksicht riss er ihr die Kleider vom Leib und drückte sie auf das Bett. Nahm sie dieses Mal besonders hart, nicht so zurückhaltend wie sonst. Er achtete dabei auch nicht darauf, dass noch andere im Haus waren, auch wenn das Gelächter der beiden Jungs im Wohnzimmer immer wieder nach oben drang. Es war ihm einerlei. Für diesen Moment gab es für ihn nur noch Sayoko und ihn. Und seinen Hass, den Hass, den er an ihr auslassen wollte. Auslassen durfte. Und sie sollte die Einzige sein, die ihn noch spüren durfte.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 4:44 pm
Sie fühlte den Schmerz, den er ihr zufügte, fühlte die Grobheit, mit der er sie berührte. Das war alles andere als liebevoll, geschweige denn zärtlich gewesen. Das war nichts anderes als sexuelle Erniedrigung, und Sayoko schämte sich nicht mal dafür, dass sie selbst irgendwo Gefallen dran fand. Das der Schmerz sie erregte. Sie die Erniedrigung genoss. Und sie jeden blauen Fleck, der dabei zustande kommen würde, hüten würde wie ein Schatz. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, ehe sie zum Höhepunkt gekommen waren, und er sich aus ihr zurückzog. Schwer atmend, noch immer über sie gebeut, sah er sie an; sein Blick verzweifelt, voller Selbsthass und Schuld. Doch sie lächelte verrucht, während sie liebevoll ihre Hand an seine Wange legte, sich mit dem andren Arm abstützte und ihn küsste. "Besser?" hauchte sie, mit einem neckischen Unterton.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 5:09 pm
Er konnte nicht anders als zu schmunzeln über ihre Aussage. Erneut beugte er sich über sie und küsste sie, ehe er sich neben sie aufs bett rollte. "Ein wenig", gestand er, war aber selbst nicht ganz so überzeugt. Er lächelte sie an und zog sie zu sich. "Danke", hauchte er ihr ins Ohr. Er war ihr wirklich dankbar, dass sie sich so für ihn opferte. Dass sie es zuließ, dass er seine Wut an ihr herauslassen konnte, seinen Hass. Seine Verzweiflung. Doch es änderte nichts an der Situation. Er löste sich von ihr und setzte sich auf, wandte den Blick ab. Berührte mit der Hand seine Stirn. "Ich... weiß nur nicht, was ich jetzt tun soll", murmelte er und klang dabei noch verletzlicher, als es sonst der Fall war. Er hasste es. Er hasste all diese Gefühle, die ihn überkamen. Und an denen er nur sie teilhaben ließ.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 5:16 pm
Über Sayokos Gesicht kam ein trauriges Lächeln. Er war wie sie, in einer hoffnungslosen Situation gefangen, ohne Aussicht auf wirkliche Besserung. Wobei sie es momentan weitaus besser hatte als er. Sie setzte sich ebenfalls auf. "Meinst du, dein Vater würde dieser Schlampe überhaupt glauben?" fragte sie schließlich vorsichtig und war erstaunt, mit wie viel Hass sie erfüllt war, kaum als sie an diese Frau dachte. "Immerhin sah mir der Brief eindeutig wie eine Fälschung aus." Dann grinste sie bitter. "Deine Stiefmutter scheint eine wirklich liebreizende Person zu sein, wenn sie sich schon an solch schwache Indizien klammert, nur um dich loszuwerden..." fügte sie noch murmelnd hinzu, ehe sie sich zurück ins Bett fallen ließ.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 5:23 pm
Er lachte bitter. "Er glaubt ihr alles." In seiner Stimme schwang eine Verzweiflung mit, die man ihm so meistens nicht ansah. "Ich verstehe sowieso nicht, warum er sie geheiratet hat. Es war doch von Anfang an klar, dass eine Frau wie sie nur sein Geld haben möchte." Er senkte den Blick, starrte auf den Boden und presste seine Hände so fest aneinander, dass seine Fingerknöchel durch die Haut schimmerten. "Ich will nicht wissen, was sie sich als nächstes einfällt um mich loszuwerden." Ergänzte er murmelnd dazu. Er musste raus aus diesem Haushalt, weg von dieser Frau. Sein Vater würde sie nie verlassen, das wusste er. Obwohl sie so viel jünger war. Es würde seinem Image schaden, erneut eine Frau zu verlieren. Und er wollte nicht wissen, auf was sie ihn verklagen würde, wenn sie sich trennten. Sie würde ihnen das Leben erst Recht schwer machen und davor fürchtete er sich.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 5:50 pm
"Viele Leute klammern sich an Menschen, die ihnen nicht gut tun, nur um nicht einsam zu sein." erwiderte sie, den Blick auf die Zimmerdecke gerichtet. Sayoko selbst war da nicht anders gewesen. "Auch wenn das meist nur eine Illusion ist, die zwanghaft aufrecht erhalten werden muss." Dann setzte sie sich erneut auf und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. "Wie wär's wenn wir einfach abhauen?" flüsterte sie. "Nur du und ich." Sie lächelte. Sie wusste, dass es ein dummer Gedanke, eine willkürliche Illusion gewesen war. Das es nicht so einfach gehen würde. Dennoch, die Vorstellung tröstete sie irgendwie.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 6:00 pm
Er konnte nicht anders, als mit ihr zu lächeln. Sanft berührte er ihre Hand und küsste sie. "Eigentlich keine schlechte Idee." Er wandte sich um und nahm sie in den Arm, drückte sie sanft an sich und küsste ihre Stirn. "Wo würdest du denn hin wollen, wenn wir es könnten?" In Gedanken überlegte er bereits, wie sie es anstellen sollten. Er könnte versuchen vorzeitig an sein Erbe zu kommen, auch wenn sein Vater noch nicht verstorben war. Er würde über die Jahre noch genug Geld verdienen können. Und wenn Yuudai mit Sayoko allein sein konnte... Wenn er an ihrer Seite vor seiner Stiefmutter fliehen konnte, alles, was ihn belastete hinter sich lassen konnte... Er würde es tun. Auf der Stelle.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 6:17 pm
"Hm.. das wäre mir eigentlich egal." gab sie zu. Selbst das verhasste Wunderland, oder gar die Hölle wären ihr recht gewesen. Solange Yuu an ihrer Seite bleiben würde. Dann seufzte sie leise. "Wenn das doch nur so einfach gehen würde." Sie hatten schließlich den Rest des Abends gemeinsam verweilt, über ihre Ideen und Träume geredet, sich gegenseitig Trost gespendet, ehe sie schließlich irgendwann eingeschlafen waren.
(Maybe they had lot of sex too.)
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 6:34 pm
Yuudai war ein paar Tage bei Akito und Sayoko geblieben, bis ihm eines morgens ein stattliches Auto auffiel, das vor der Tür parkte. Nur um nach wenigen Minuten weiter zu fahren. Er seufzte entnervt. Nicht einmal hier hatte er seine Ruhe, jetzt stellte man ihm schon nach. Sein Blick wanderte zu Sayoko, die noch im Bett lag und schlief, ehe er seine Kleidung schnappte und sich vorsichtig nach draußen schlich. Es wäre ja auch zu schön gewesen, würde diese Frau ihn endlich in Ruhe lassen. Schließlich war er aus ihrem Leben getreten, oder etwa nicht? Wollte sie ihn am Ende genauso in den Tot treiben, wie sie es mit seiner Mutter getan hatte? Er kannte ihre Sünden. Wusste, was sie getan hatte, wie sehr sie sie verletzt hatte. Wie sehr sie seinen Vater eingenommen hatte. Und er war sich sicher, dass sie diejenige war, die für den Tot seiner Mutter schließlich verantwortlich gewesen war. Auch wenn ihm noch nicht klar war, wie genau sie es angestellt hatte. Er trat vor die Tür und bemerkte einen Brief, den man unachtsam auf den Boden geworfen hatte. Sein Name war darauf geschrieben. Kein Absender war vermerkt und doch wusste er, von wem der Brief stammte. Ohne ihm überhaupt irgendwelche Beachtung zu schenken nahm er das Stück Papier und zerriss es. Wenn sie ihm etwas zu sagen hatte, dann sollte sie es direkt tun. Und nicht auf so eine erbärmliche Art, wie sie es hier versucht hatte.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 6:42 pm
Kaum hatte Yuu das Bett verlassen, so war Sayoko auch aufgewacht. Sie hatte sich in den letzten Tagen so an seine Anwesenheit, seine Nähe gewohnt, dass es ihr verdammt seltsam vorkam, wenn er nicht neben ihr lag, wenn sie aufwachte. Sie lächelte, während sie sich anzog. Wenn man ihr noch vor ein paar Wochen erzählt hätte, dass es so zwischen den beiden enden würde, sie hätte wohl ungläubig gelacht. Sie hätte sich nie im Leben zu träumen gewagt, dass Yuu, für den sie schon seid so langer Zeit diese tiefen Gefühle hegte, diese erwidern würde. Der Rest des Hauses schien noch so schlafen, den es herrschte Totenstille, während sie die Treppen hinunter, in den Flur lief. Wo Yuu wohl steckte? Sie lief schließlich in die Küche, in der Überlegung, Frühstück für alle zu machen.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 7:06 pm
Für einen Moment hatte er überlegt, eine Nachricht zu hinterlassen. Doch am Ende hatte er sich dagegen entschieden. Dies war etwas, dem er alleine nachgehen musste, dass er alleine erledigen musste. Wenn Sayo an seiner Seite wäre, würde sie nur zum Spielball dieser Frau werden. Sie würde alles dafür tun, sie auseinander zu bringen, sie zu trennen. Sayoko mehr schaden, als er es tun konnte. Und das wollte er verhindern. Es dauerte nicht lange, bis er schließlich vor dem Haus stand, in dem seine verhasste Stiefmutter wohl auf ihn wartete. Das Auto seines Vaters fehlte, kein Wunder. Er war bestimmt auf einer Geschäftsreise oder wieder den ganzen Tag im Büro. So wie jeden Tag, sonst hätte diese Frau nie so viel Macht über das Haus und ihn erhalten können. Sie war jung und hübsch. Das war alles, was sein Vater daran interessierte. Yuudai musste leicht schmunzeln, als ihm die Ironie dahinter bewusst wurde. Wie der Vater, so der Sohn. In diesem Fall traf das Sprichwort tatsächlich zu. Nachdem er noch ein letztes Mal Tief Luft geholt hatte trat er ein. "Darling? Bist du schon... Oh du bist es." Die Enttäuschung war kaum zu überhören, als sie ihn erblickte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihren missratenen Stiefsohn genauso abfällig, wie sie ihn bisher immer betrachtet hatte. "Lässt sich der junge Herr auch wieder blicken. Ich nehme an, du hast den Brief gelesen?" Yuudai sagte nichts. Standhaft erwiderte er ihren Blick und unterdrückte den Würgereiz, der sich in ihm ausbreitete, ehe er die Einzelteile des Briefes zu ihren Füßen verteilte. In ihrem Gesicht zeigte sich ein schwaches, triumphierendes Lächeln. "So? Du bist also einverstanden, was darin steht? Wie schön!" Sie lachte leise, als sie seinen verwirrten Blick sah. Zumindest glaubte er, dass sie seine Verwirrung ansehen konnte. "Du hast keinen Schimmer, was darin stand, nicht wahr?" "Ich bevorzuge es, wenn man direkt mit mir spricht.", sagte er kühl. "Ein Jammer." Schulterzuckend wandte sie sich von ihm ab. "Dann nehme ich an, dass du dich von deiner kleinen 'Freundin', wenn das überhaupt etwas ernstes war, nicht einmal verabschiedet hast? Du bist wirklich Herzlos, Kleiner." Sie wollte gehen, als er sie unsanft am Arm packte. "Was soll das heißen?" "Du hast ihn wirklich nicht gelesen? Tja, schade." An ihrer Stimme hörte er, wie amüsiert sie doch war. "Dein Vater und ich haben beschlossen, dich ins Ausland zu schicken. Du sollst auf einer der besten Universitäten in England studieren." Nun sah sie ihn direkt an, eiskalt und triumphierend. "Weit weit weg von all den Gören, die du so fleißig gevögelt hast." Es war eine Provokation. Sie wollte ihn nur provozieren. Er wusste es und doch konnte er sich nicht beherrschen. Er zitterte vor Wut, seine Augen leuchteten vor Hass. "Dad würde das nie..." "Nein?", unterbrach sie ihn und lachte. "Hör zu, mein lieber Yuudai. Du hast dir ein bisschen zu viel erlaubt. Dein Vater ist deine ganzen Eskapaden satt. Du sollst endlich lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, Verantwortung zu übernehmen. Ohne sein Geld, verstehst du nicht?" Sie wandte sich ihm wieder komplett zu. "Und unter uns... Das mit deiner Freundin war doch sowieso nie was ernstes, nicht wahr? Da ist es doch nicht schlimm, dass wir dich ins Ausland schicken." Die Worte trafen ihn wie ein Schlag. Er? Ins Ausland? Weit weg von Sayoko? Nein, das durfte nicht sein. Wenn, dann würde er sie mitnehmen. Nein, niemals würde er auf eines der Worte aus ihrem Mund hören. Das war eine Lüge. Eine knallharte Lüge. Sie schien seinen inneren Kampf bemerkt zu haben, denn sie verschwand für einen kurzen Augenblick ins angrenzende Büro und kam dann mit ein paar Zetteln zurück. Anmeldeformulare, alle komplett ausgefüllt und unterschrieben. Selbst seine eigene Unterschrift hatten sie gefälscht. Er wollte ihr diese Zettel entreißen, doch sie war schneller. "Nichts da Freundchen. Es ist beschlossene Sache, es gibt kein Zurück mehr." Ihr Blick sagte ihm mehr als tausend Worte. Sie hatte triumphiert. Sie würde ihn endlich loswerden, hatte all das Geld seines Vaters für sich. Und würde ihn von Sayoko trennen. Allein dieser Gedanke war es, der ihn in Rage versetzte. Sein Herz zog sich zusammen. Konnte er es riskieren, erneut zu fliehen? Würde man ihn nicht wieder finden? Egal, ob er Sayoko mit sich nahm oder nicht? Er wollte nicht fort. Nicht ohne sie. Nicht ohne seine Sayoko. Lieber würde er sterben, als von ihr getrennt zu werden. Und der Blick dieser Frau, dieser herablassende, triumphale Blick. Sie wusste genau, was sie ihm damit antat. Und es war ihr egal, nein, sie ergötzte sich daran. Genoss es, seine Verzweiflung zu sehen. Wütend ballte er die Hand zur Faust und tat etwas, was er sonst nicht tun würde. Er schlug nach ihr. Mit geballter Faust schlug er nach ihrem Gesicht, wollte dieses dreckige Grinsen aus ihrer Fresse prügeln. Sie all den Schmerz spüren lassen, den er all den anderen Frauen zugefügt hatte. Doch sie würde es nicht spüren. Etwas zersplitterte, ehe seine Hand in einer fleischigen Masse versank. Eine merkwürdige Flüssigkeit ergoss sich aus der geschlagenen Wunde. Die Wände des Hauses waren verschwunden, stattdessen war er von einer Felslandschaft umgeben. Überall standen zerbrochene Tassen oder Teekannen. Nicht weit von ihm plätscherte ein Bach, durch den sich eine zähe, schwarze Flüssigkeit ergoss. Und mit einem Mal wurde ihm klar, wo er sich befand. Er schmunzelte. Diese Ironie. Diese gottverdammte Ironie. Nicht einmal jetzt sollte man ihm seine Rache gönnen. Er begann zu kichern, während er die Form des Hutmachers annahm. Was sprach dagegen, erst ein paar Monster und anschließend diese Frau zu verprügeln? Eigentlich nichts, oder? Hinter ihm erhoben sich die Tassen und Kannen, nahmen die Gestalt von seltsamen fleischigen Klumpen an, ohne Gesichter, aber mit Armen und Beinen die in zersplittertem Porzelan endeten. Doch ihm war das für den Moment einerlei. Er wollte nur seiner Wut freien Lauf lassen. Und wenn es gegen diese Wesen war.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 7:23 pm
Sie kicherte leise vor sich hin, während sie den verzweifelten Hatter dabei zusah, wie er ihre liebevollen Spielzeuge zerstörte. Das Schicksal meinte es heute wirklich gut mit ihr, was? Sie spürte seinen Hass, seine Verzweiflung, all die negativen Gefühle - sie sickerten regelrecht aus ihm heraus, fließen in den Boden, die Bäume, erfüllten das komplette Wunderland mit dieser Energie; und allen voran, sie selbst. Sie sah ihm eine Weile dabei zu, wie er wild und wahnsinnig auf die Wesen zuschlug, ehe es ihr zu langweilig wurde. Nein, allein das hatte nicht gereicht, um ihn zu zerstören. Der Hatter war abartig störrisch gewesen, und der Mann gewesen, den Alice am Aller- Aller- Allermeisten gehasst hatte. Sie kicherte erneut. Sie wollte ihn kaputt machen. Brechen. Ihn den Willen zum Leben nehmen und mit sich in den Abgrund der Hölle reißen. Sie grinste bei dem Gedanken. Sayoko würde am Boden zerstört sein, ihren Lebenswillen erneut verlieren. Und sie würde zu ihr zurückkehren, erneut ihre süße, kaputte Puppe werden. Der Gedanke erfreute sie, füllte sie mit Glückseligkeit. Schließlich trat sie aus ihrem Versteck und stand dort, die arme hinter ihren Rücken verschränkt, als wäre sie nichts anderes als ein unschuldiges, süßes Mädchen, dem Hatter weiterhin zusehend, ehe sie ihre Stimme erhob. "Freut mich, dich endlich persönlich kennen zu lernen, mein werter Hutmacher." kicherte das Mädchen freudig, und kaum hatte sie ihre Stimme erhoben, hörten auch die Monster auf, den Hatter anzugreifen. "Hat ganz schön lange gedauert, bis wir uns mal treffen konnten, meinst du nicht auch?"
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Sayoko hatte eine Weile auf ihren Freund gewartet, doch es war weit und breit keine Spur von ihm gewesen. War er etwa abgehauen? Nein, das würde er nicht tun, nicht ohne ihr etwas zu sagen. Es musste etwas wichtiges gewesen sein, etwas... Plötzlich kam ihr ein unwohler Gedanke. Was wenn es irgendwas mit seiner Stiefmutter zutun hatte? Sofort ließ das Schwarzhaarige Mädchen alles stehen und liegen, ehe sie sich ihre Schuhe anzog und das Haus verließ. Doch kaum war sie draußen gewesen, so fühlte sie ein bekanntes und beängstigendes Gefühl in ihrer Brust. Das Wunderland musste irgendwo in der Nähe entstanden sein. Ob Yuu...? Schließlich nahm sie ihre Beine in die Hand und rannte in die Richtung, in die sie ihr Gefühl leitete.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 7:59 pm
Er ignorierte sie zunächst, nahm keinerlei Notiz von ihr. Wieder und wieder schlug er mit seinem Stock auf die Monster ein, überbrühte sie mit seinem säurelastigen Tee und dennoch nahm es kein Ende. Auch als sie urplötzlich aufhörten ihn zu attackieren ließ er nicht locker. Er wollte zerstören, nichts anderes. Erst die Stimme des Mädchens holte ihn aus seiner Trance. Er hielt inne, ohne sich zu ihr umzudrehen. Das Schicksal war zu Scherzen aufgelegt. Zuerst seine verhasste Stiefmutter, dann das Wunderland und jetzt ausgerechnet sie. Zumindest war das seine Vermutung, wer sonst außer diesem Mädchen, von dem Sayoko ihm erzählt hatte, würde sonst hier sein? Im Wunderland? Langsam drehte er sich zu ihr um, ihr einen kühlen blick zuwerfend. Einen Blick, in dem trotz allem Hass und Verzweiflung sich die Waage hielten. "Ein Treffen, das du dir lieber nicht gewünscht hättest.", sagte er kühl und warf ihr eine mit heißem Tee gefüllten Tasse entgegen.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 8:16 pm
Alice kicherte, nein, lachte ihn sogar regelrecht aus, als er sie mit der Tasse beworfen hatte. Sie rührte sich nicht, wich nicht aus - im Gegenteil, sie hatte sich extra in seine Wurfbahn gestellt, damit die Tasse sie auch ja berühren würde. Doch kaum hatte sie ihren Körper berührt, so war sie zersprungen, und selbst die heiße Flüssigkeit, die sich dort drin befand, war verdampft gewesen. Sie lachte noch immer, während sie einige Schritte auf ihn zuging. "Meinst du wirklich, das deine jämmerlichen Waffen was gegen mich anhaben könnten? Weißt du überhaupt, wo du bist? Das ist mein Wunderland!" Ihr Lachen wurde manisch, verrückt. Der Hatter war wirklich dumm gewesen, aber amüsant. Sie würde Spaß an ihm haben, da war sie sich sicher. Wenige Meter vor dem Hatter blieb sie schließlich stehen, ehe sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte, um ihn anzusehen. "So gut siehst du wirklich nicht aus." sagte sie schließlich murmelnd und ihr Blick glich wieder dem eines unschuldigen Kindes. Dann kicherte sie erneut. "Und, hast du Spaß daran, Sayo-chan zu erniedrigen? Befriedigt dich das?" Sie legte ihren Kopf schief. "Sie ist wirklich zu nichts anderem gut als für deine eigenen, perversen Neigungen, was?" Ihr Blick war wahnsinnig, und ihr rotes Auge, welches korrupt geworden war dank Oz' Einfluss, leuchtete regelrecht.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 8:25 pm
Das leuchten des Auges irritierte ihn ein wenig. Zunächst versuchte er ihrem Blick noch standzuhalten, schließlich wich er ihrem Blick aus. Es brannte, schmerzte auf seine seltsame Art in seinem Blick, so als hätte er zu lange in die Sonne gestarrt. "Was weißt du schon von Sayo", antwortete er kühl, ignorierte scheinbar ihre indirekte Beleidigung. Dennoch hatte sie Zweifel in seinem Inneren gesät. Er war sich sicher, dass Sayoko etwas besonderes für ihn war. DIE Besondere. Oder war sie es etwa doch nicht? Nutzte er ihre Gefühle ihm gegenüber schließlich nur aus, um sich nicht ständig neue Opfer für seine kranken, perversen Spielchen zu suchen? Nein. So war er nicht. So war sie nicht. Er wusste, dass er sie liebte. Dass er sie an seiner Seite haben wollte. Dass er nur noch mit ihr diese Dinge tun wollte. Und doch hinterließen seine Gedanken einen faden Beigeschmack.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 8:33 pm
Alice kicherte, wieder einmal, während sie verspielt um den Hatter hüpfte, ihn von jeden Seiten betrachtend. "Oh, ich weiß eine Menge von ihr." sagte sie schließlich. "Wie zum Beispiel das sie selbst dann an dich gedacht hat, als sie das erste Mal von 'nem Typen gefickt wurde." Sie kicherte, wie ein kleines Mädchen, welches zum ersten Mal in ihrem Leben das erste mal vulgäre Sprache benutzt hatte. "Ganz schön armselig, meinst du nicht auch? Dabei hast du sie nicht mal verdient." Sie tanzte weiterhin um ihn herum, ehe sie erneut vor seinem Gesicht stehen blieb und ihres ganz nah an seines führte. Erneut leuchtete ihr rotes Auge, ihr Blick war von Wahnsinn gezeichnet. "Sag, was genau liebst du eigentlich an ihr?" zischte sie bedrohlich, dann grinste sie. "Oder hab ich doch Recht? Liebst du sie in Wirklichkeit gar nicht und redest dir das nur ein, weil du weißt, wie verfallen sie dir ist? Das sie für dich alles tun würde? Das du sie zerstören könntest, und sie würde es willentlich mit sich machen lassen?" Sie lachte. "Dahingehend seid ihr aber wirklich perfekt für einander! Ein kranker Sadist und ein perverses, masochistisches Mädchen. Nur zu schade, das diese Geschichten in den seltensten Fällen gut ausgehen."
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 8:41 pm
'Was genau liebst du an ihr?' Die Worte klingelten in seinem Ohr wieder. Eine Frage, die er sich selbst noch nicht gestellt hatte. Was liebte er eigentlich an ihr? War es ihre Art? Ihr Aussehen? Er konnte es nicht beschreiben, konnte nichts in Worte fassen. 'Was genau liebst du an ihr?' In stummer Wut schlug er mit seinem Stock nach ihr, unkoordiniert. Sie wäre ihm ohnehin problemlos ausgewichen, wie sie es auch wirklich tat. Er wandte sich ihr zu, mit hasserfülltem Blick, bereit sie erneut anzugreifen. Und dennoch waren da diese Zweifel. 'Was genau liebst du an ihr?' Nein, er wollte sie nicht zerstören, nur weil sie ihm verfallen war. Oder etwa doch? Er konnte es nicht sagen, er wusste es nicht mehr. Eigentlich sollte er diesem Mädchen nicht zuhören. Sie war korrupt, eine Meisterin darin, andere mit Lügen zu zerstören. Das zumindest hatte er aus den Worten Sayokos herausgehört, als sie ihm von ihr erzählt hatte. Ihre Worte waren fließendes Gift, die sich in einen einbrannten und ihn dann zerstören. Mit Leib und Seele. Und dennoch, schwang in ihnen nicht doch ein Funke Wahrheit drin? Der Selbsthass, der trotz seiner Beziehung zu Sayoko einfach nicht aufhören wollte. Diese Wut auf sich selbst, auf die Welt die ihn umgab. War er nicht am Ende doch bei ihr, weil er sich einfach jemanden wünschte, der ihn akzeptierte? Der ihm Heilung schenkte? Wollte er in Wahrheit nicht ihr Wohl, sondern sein eigenes? War sie ihm letztlich doch egal?
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 8:59 pm
Alice lachte ein Letztes Mal, ehe sie erneut ihr Gesicht vor seinem schob und ihn angrinste. "Weißt du," flüsterte sie. "Ich kann deine Stiefmutter schon verstehen, dass sie jemand so selbstsüchtigen wie dich loswerden will." Dann näherte sie sich seinem Ohr. "Du hast ihre Liebe nicht verdient, Hatter. Jemand wie du hat niemandens Liebe verdient." Dann wandte sie sich ab, fröhlich hüpfend, wie ein Mädchen, welches soeben Süßigkeiten geschenkt bekommen hatte, ehe sie von der Bildfläche verschwand. Das war ein leichtes gewesen, viel zu leicht, aber es hat ihr Spaß gemacht. Wenn Sayoko diesen Parasiten nicht mehr hatte, würde sie erneut verzweifeln, und zu Nana zurück gekrochen kommen. Und dann würde sie sie endgültig zerstören. Sie kicherte. ---------- Sayokos Verdacht hatte sich bestätigt, denn als sie bei Yuus Elternhaus angekommen War, fand sie nur noch eine verdrehte, verrückte Welt wieder. Er war tatsächlich die Ursache gewesen... was war passiert, dass er so verzweifelt war? "Queen of Spades, Release!" rief das Mädchen schließlich. Sie wusste , das Dinah ihr verboten hatte zu kämpfen, aber das war ihr in den Moment egal gewesen. Das einzige was jetzt nur noch zählte, war Yuu gewesen, Yuu und niemand sonst.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 9:10 pm
Selbstsüchtig. Ja, genau das war er. Selbstsüchtig. Ein Arschloch. Abschaum. Er bemerkte nicht einmal, wie Alice verschwunden war, nein, er hatte sogar ganz vergessen, dass sie überhaupt in seiner Nähe war. Er hatte alles um sich herum vergessen. Das Wunderland, die Monster die sich nun wieder auf ihn zu bewegten. Er war alleine. Alleine mit dem tiefen Schmerz, der sich unweigerlich in sein Herz fraß. Dass er Sayoko nicht verdient hatte, war ihm ohnehin von Anfang an klar gewesen. Er war nicht der richtige für sie, würde es nie sein. Er war nicht derjenige, der ihr ein gutes Leben geben konnte. Nicht das, was sie verdient hatte. Er war Abschaum. Abschaum, das verschwinden sollte. Seine Mundwinkel hoben sich, sein Blick wurde Irre ehe er anfing manisch zu lachen. Er ließ es wieder zu, dass der Mad Hatter komplett Besitz von ihm ergriff. Tränen liefen seine Wangen herab, sammelten sich gemeinsam mit der schwarzen Flüssigkeit des Flusses und bildeten gemeinsam eine Gestalt, abartig genug um seine Seele wiederzuspiegeln. Es war ein unförmiger Klumpen Fleisch, der bei genauerer Betrachtung aussah, als wäre er aus mehreren Frauen geformt gewesen. Überall in seinem Körper stachen Dinge hervor, die an Brüste erinnerten. Vereinzelte Porzelansplitter durchzogen das Wesen, steckten in dem Fleisch und bildeten bei genauerer Betrachtung entfernt ein Gesicht. Ein seltsames Grinsen, welches genauso gehässig wirkte, wie das Grinsen seiner Stiefmutter. Doch dieses Grinsen interessierte ihn nicht mehr. Sollten sie ihn doch haben.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 9:22 pm
Spade hatte sich durch die Massen an Gegner gekämpft, die erschienen waren, je tiefer sie hervordrang. Er musste hier in der Nähe sein, sonst würden die Monster sie nicht so daran hindern wollen, weiter zu gehen. Das Mädchen mit dem blauen Haaren stieg in die Lüfte, schwebte für einen kurzen Moment über die Monster hinweg, um sich einen Überblick zu verschaffen. Und tatsächlich. Nicht weit von hier konnte sie ihn erkennen, den Mad Hatter, wie er verzweifelt vor einem riesigen Monster stand, welches wohl seinen Kern darstellte. Bevor sie jedoch auf ihn zu schweben konnte, wurde sie von den Monstern auch schon zu Boden gerissen. "Verdammt!" rief sie laut, und errichtete eine Barriere, um die Monster von sich abzuhalten. Sie musste zu Yuu. Sie musste zu ihm. Ihr war egal, was mit ihr werden würde, aber sie musste definitiv zu ihm und ihn vor seiner Verzweiflung retten, so wie er es bei ihr getan hatte. Sie versuchte ihren Weg weiter durch die Mengen an Missbildungen zu bahnen, welche sich nach und nach vermehrt hatten und wie Ungeziefer auf sie zugestürmt waren. Spade war kein Nahkämpfer gewesen und auf Distanz konnte sie nicht gehen, doch das war ihr egal. Sie versuchte vereinzelt die Monster mit ihrer Magie auf Distanz zu halten, so gut es eben ging. Doch sie griffen weiterhin nach ihr. Rissen sie zu Boden, versuchten sie zu verschlingen und zu der Ihren zu machen. Doch das kümmerte sie nicht. Verzweifelt versuchte sie, diese abartigen Gestalten mit ihrer Barriere von sich zu drücken, sie fern zu halten, wieder auf die Beine zu kommen. Wobei sie dabei nicht einmal merkte, wie ihr bereits Blut den Arm und die Wange hinab lief. Wie sehr ihre Gliedmaßen doch schmerzten, in denen die Fleischklumpen mehrmals eingestochen hatten. Yuu. Sie musste zu Yuu und nichts anderes kümmerte sie. Mehrmals rief sie seinen Namen, in der Hoffnung, in aus seiner Trance, seiner Verzweiflung befreien zu können, wobei sie nicht einmal wusste, wie weit er noch von ihr entfernt war. Das einzige was sie vor sich sah war ein gewaltiger Haufen fleischiger Klumpen.
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 9:34 pm
Das Monster begann zu lachen. Schrill. Manisch. Er glaubte die Stimme seiner Stiefmutter in ihr zu erkennen. Oder die Stimme von Alice. Oder Sayokos. Sie lachten ihn aus, machten sich über ihn lustig, wollten ihn abschieben, wie sie es immer getan hatten. Ihn loswerden. Er würde sich nicht wehren. Warum auch? Was hatte jemand wie er hier schon verloren? 'Was liebst du an ihr?' 'Brauchst du sie nicht nur für deine perversen Neigungen?' 'Jemand wie du hat niemanden verdient!' Lauter Sätze, die sich ihm in den Kopf eingebrannt hatten, die nicht aufhören wollten. Ständig hörte er sie. Sie umkreisten ihn, umschlangen ihn, fesselten ihn. Hinderten ihn daran zu stehen, zu atmen. Selbst zu sehen. Und dann vernahm er eine andere Stimme. Eine Stimme, die ihm wichtig war. "Yuu!", hörte er sie von weit weg rufen. Verzweifelt. Und schlagartig klärte sich sein Blick wieder und es gab nur noch ein Wort, das in all seinem Wirrwar vorhanden war. Sayoko. Er starrte das Monster vor ihm an, das seine Prozellanzähne gefletscht hatte und ihn gerade verspeisen wollte. Ohne lange darüber nachzudenken steckte er seinen Stab direkt zwischen die Zähne, als sie nah genug an ihm dran waren. Überrascht wich das Monster zurück, versuchte das Stück holz irgendwie loszuwerden. Doch anders als die Diener besaß es keine Arme und diese Warzen, die an Frauenbrüste erinnerten, waren ihm auch keine Hilfe. Er wusste, dass es das Monster für eine Weile aufhalten würde. Sein Blick wanderte zu einem Fleischhaufen, zwischen dem ein sanftes, blaues Licht leuchtete. Das Monster, seinen Kern, ignorierend stürmte er los. Im Hintergrund hörte er noch, wie der Holzstab im Mal des Monsters splitterte, doch ihm war es egal. Er ließ eine Teekanne erscheinen und goss glühendheißen Tee auf die Monster, von denen einige mit einem schrillen Schrei dampfend zerfielen. Das war noch nicht genug. Er landete direkt zwischen ihnen, warf Tassen in ihre Richtung und stellte sich schützend vor die blaue Kugel, dem Schutzschild von Sayoko. "Hört zu ihr widerlichen Monster", rief er lauthals und starrte dabei seinen Kern an. "Meiner Sayoko hat niemand weh zu tun. Außer mir, verstanden?!"
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 9:42 pm
"Yuu...!" rief Spade erleichtert. Sie hatte ihn erreicht. Er war nicht verloren gewesen. Er war hier, bei ihr, und er würde nicht verschwinden, würde nicht der Verzweiflung verfallen. Er würde nicht zerstört, gebrochen werden, so wie Nanashi es wohl mit ihm vorgehabt hatte. Mit einer gewaltigen Erleichterung wischte sie sich die aufkommenden Tränen vom Gesicht, und bemerkte erst jetzt, das sie wohl an der Wange bluten musste. Doch das war ihr egal. Sie rappelte sich schließlich auf, stand so aufrecht, wie sie konnte. Yuu. Yuu ging es gut. Das war die Hauptsache gewesen, das einzige, was sie jetzt noch kümmerte. "Wir sollten das Vieh erledigen." merkte sie schließlich an, und hielt sich weitere Gegner mit ihren Karten vom Leib. "Ich hab zwar gesagt, mir wäre jeder Ort Recht, wo du bist, aber..." Sie grinste. "Ich glaube, wir müssen uns wohl doch einen anderen Ort aussuchen."
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 9:53 pm
Er lächelte schwach. "Und das wahrscheinlich früher, als uns lieb ist", murmelte er, vermied es aber vorerst, ihr die Wahrheit zu erzählen. Zunächst gab es wichtigeres. Sein Stab war verloren, aber er hatte immer noch den Tee und die Tassen. Er berührte sanft ihre Wange und wischte ihr eine Träne weg. Sie war gekommen, für ihn. Entgegen dessen, was ihr geraten wurde, hatte sie sich erneut hierher begeben. Und dieses Mal war sie es gewesen, die ihn gerettet hatte. Er wandte sich wieder dem Kern zu, in stiller Hoffnung, dass er ihn auch ohne ihre Kräfte besiegen könnte. Das war sein Kampf. Seiner ganz alleine. Sie hatte schon genug Opfer gebracht. Er berührte sie sanft an der Schulter, ehe er auf den Kern zustürmte, den er erschaffen hatte. Eine Teekanne in der Hand, die immer weiter dampfte, glühenden Tee ohne Unterlass produzierte und auch die Monster um ihn herum zerstörte. Kurz bevor er den Kern erreichte, blieb er jedoch stehen. "Alice, nein... Nanashi!", rief er, seine Stimme voller Wut und Hass. "Du wolltest von mir wissen, was ich an ihr Liebe. Hier hast du deine Antwort: alles!" Das Monster riss sein Maul erneut auf, wollte ihn verspeisen. Doch er hatte darauf nur gewartet. Er warf die Kanne in den tiefen, aufklaffenden Schlund, die direkt zersplitterte und den Mund verätzte. "Selbst wenn ich Abschaum bin, selbst wenn ich sie nicht verdient habe.", führte er seine Ansprache fort, während er das Monster beobachtete. "Ich werde sie immer weiter lieben. Und ich werde nicht zulassen, dass du sie noch einmal zerstörst!" Er warf noch eine Kanne auf das Monster, die direkt über ihm zersplitterte. Mit einem lauten Schrei löste es sich in dem Gemisch aus heißem Tee und Säure auf. "Also halte dich gefälligst aus unserem Leben heraus.", waren die letzten Worte, die er der Kreatur schenkte.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Mahou Shoujou Mo Mai 01, 2017 10:01 pm
Sayoko hatte nur stumm zu gesehen und seinen Worten gelauscht, während er das Monster, seine eigene Verzweiflung bekämpft hatte. Nanashi hatte also ihren Teil dazu beizutragen. Das... hätte sie sich denken können. Sie würde ihn hassen. Hassen, verachten, töten wollen, nur um Sayoko selbst wieder zu brechen. Aber das würde ihr nicht gelingen, nicht nochmal. Nachdem der Kampf vorbei, das Wunderland verschwunden und die beide wieder normal gewesen waren, trat sie näher an ihren Freund ran. "Ich wusste gar nicht das du so romantisch veranlangt bist." sagte sie neckisch, ehe sie ihn einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. Sie war berührt von seinen Worten gewesen, die sie irgendwie mit Glückseligkeit erfüllten. Dennoch. In ihrem Hinterkopf war immer noch die Sorge über das, was eigentlich passiert war, weshalb Yuu so durchdrehen, so verzweifeln konnte.