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 Central Hell Goddess 2

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Rhapsody
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDi Jun 06, 2023 8:26 pm

„Ach was“, Amila winkte ab und hob ein paar der Werkzeuge auf, die ihr gerade aus der Hand gerutscht waren. „Entschuldige die Umstände. Ich wollte nur nicht, dass Arion zu viel mitbekommt.“ Es war nicht so, dass sie Arion nicht vertraute, sie wollte ihn nur nicht unnötig tief in die Sache hinein ziehen. So konnte sie im Zweifelsfall vielleicht nur eine Gefängnisstrafe für ihn herausschlagen, die vielleicht nicht allzu lange ausfallen würde.
Sie legte die Werkzeuge sortiert auf den Tisch und schnappte dann ihr Notizbuch, das sie sofort aufschlug. „Du wolltest ja meinen Plan wissen… Es gibt noch einige Lücken, die ich hoffe hier zu füllen.“ Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Wenn es einen Ort gibt, an dem man das kann, dann hier. Asteria hat die größte und beste Bibliothek aus ganz Winderia.“ Sie nahm nun auch das andere Buch zur Hand und schlug die Karte Winderias auf. „Wobei das nicht der einzige Grund ist, weshalb wir hier sind.“
Immer wieder warf sie einen Blick zu Emir, ließ ihm aber erst Mal keine Zeit zum Antworten. Stattdessen deutete sie auf der Karte auf Asteria, welches mit einem grünen Punkt markiert war. „Hier in Asteria befindet sich einer der großen Magie-Ursprungspunkte, also der perfekte Ort um ein wenig Magie für dich abzuzapfen.“ Sie legte ihre Bücher auf den Tisch und begann im Kreis zu laufen, dabei die Arme vor der Brust verschränkt. „Einen Bauplan für eine kleinere Variante des Magiesammlers habe ich in Arbeit, es gibt noch ein paar Dinge die ich überprüfen müsste… Zum Beispiel wie ich festlege, wie viel Magie der absorbiert. Wenn ich es richtig verstehe, funktioniert das über alte Runen, die heutzutage eigentlich schon komplett vergessen wurden… Mit Magie kenne ich mich dafür leider zu wenig aus.“ Sie lachte beschämt.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDi Jun 06, 2023 11:57 pm

Emir war fast schon amüsiert darüber, wie enthusiastisch die Prinzessin die ganze Sache anging. Das sie auch noch dachte, sie würde der Welt damit einen Gefallen tun, belustigte ihn umso mehr.
"Du bist ja richtig euphorisch." Merkte er an, während er die Karte genauer in Augenschein nahm. "Aber ich bin zuversichtlich, dass dir das gelingen wird." Er lächelte. "Ich wünschte nur ich könnte dir behilflich sein, nur habe ich selbst keinerlei Wissen über diese Dinge. Und wenn ich es einst hatte, dann kann ich mich schlicht nicht mehr dran erinnern."
Er lachte leise, und betrachtete die Umrisse der Stadt genauer, prägte sie genaustens ein; doch egal wie sehr er es versuchte, die Erinnerungen wollten nicht zurück kommen.

---------------------

Es waren nur einige Stunden seit dem Gespräch mit Ares vergangen - Damon hatte sich sofort danach ins Bett geworfen, und Nox hatte sich tatsächlich noch mit Ares an der Bar der Taverne eingefunden. Während Nox ihre zivile Kleidung angelegt hatte, hatte Ares sich nur seinen Umhang entledigt.
"Kannst du mir eigentlich Mal verraten warum zum Teufel Rhea sich in die Sache eingemischt hat?" Fragte die Assassine schließlich nach etwas langweiligen Smalltalk, während sie mit der Flüssigkeit in ihrem Krug spielte, sie immer und her schwanken ließ.
Ares Blick war leer, doch seine Lippen zeigten ein Lächeln.
"Du willst nicht über deine Mutter reden, Eris." Antwortete er, als würde er sie an etwas erinnern wollen. Er hatte nicht Unrecht - eigentlich hatte sie es sich geschworen, das Thema ruhen zu lassen, und doch fiel ihr gerade nichts besseres ein, worüber sie mit ihm reden wollte.
Die Angst war zu groß, sich doch ausversehen zu verplappern - obwohl Nox ein fester Trinker war, ein gewisser Jemand spukte die ganze Zeit in ihrem Hinterkopf rum; das sie nun den Auftrag bekommen hatte den kleinen Dämon zu töten machte es nicht besser, sie nur noch nervöser.
Und trotzdem würde es Ares auffallen wenn sie sich nicht mehr die Kante geben würde, so wie sonst immer. Manchmal hatte Nox das Gefühl, seine Augen wären in der Lage, alles zu sehen, tief in ihre Seele zu blicken - etwas, was sie absolut nicht wollte.
"Genauso wie ich nicht über deine Mutter reden möchte." Fügte er noch hinzu, und nahm einen großen Schluck aus seinem Krug.
Nox lachte leise. Ihre Mutter war anscheinend wirklich gut darin Menschen von sich zu stoßen, die sie liebten. Das ihr eigener Vater dieser Frau noch immer treu ergeben war fand sie zwar einerseits widerlich romantisch, andererseits auch einfach nur idiotisch.

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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 7:01 am

„Dafür sind wir ja hier“, meinte Amila und lächelte ebenfalls, noch immer leicht beschämt. „Außerdem freue ich mich wohl einfach darüber, dass ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten endlich Mal mehr tun kann, als einfach nur kaputte Dinge zu reparieren.“ Sie erinnerte sich an die genutzten Technologien in Wentra, die allesamt ausschließlich von Magiern bedient werden konnten. Eine Sache, die sie schon immer gestört hatte und noch ein Grund, weshalb sie unbedingt nach Asteria wollte. Zumindest hatte sie damals einige Gerüchte darüber gehört, dass man auch ohne magische Fähigkeiten in Asteria gut leben konnte
„Jedenfalls“, räusperte sie sich und kehrte zu ihrem eigentlichen Thema zurück. „Ist mir vorhin etwas aufgefallen. Dass ich mir den Brunnen so intensiv angeschaut habe war auch nicht ohne Grund.“ Sie setzte sich aufs Bett. „Ich weiß nicht ob du etwas gemerkt hast, aber für mich schien es, als hätte der Brunnen komplett ohne menschliches Eingreifen von sich aus geleuchtet. Bei näherer Betrachtung habe ich gesehen, dass sich der Lichtpunkt mitten in einem Edelstein… ich vermute einem Bergkristall befand.“ Sie grinste zuversichtlich. „Es scheint also irgendwie möglich zu sein, Magie in Edelsteinen zu bannen. Wenn ich mehr über diese Technologie herausfinden kann, hätten wir damit vielleicht auch einen passenden Katalysator gefunden.“ Sie hielt eine kurze theatralische Pause.
„Morgen würde ich deshalb gerne in der Bibliothek ein paar Nachforschungen betreiben, bevor ich das Gerät baue.“ Damit endete sie schließlich ihre Ausführungen, warf jedoch noch einen kurzen Blick in ihr Notizbuch um sicher zu gehen, dass sie nichts vergessen hatte. Es kam tatsächlich nicht oft vor, dass sie so euphorisch, ja fast schon leidenschaftlich über etwas reden konnte. Zu Hause hatte ihr nie jemand wirklich zugehört oder sie nur belächelt. Für sie war es wirklich erfrischend, einmal frei über ihre Ideen zu sprechen und Anerkennung dafür zu bekommen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 2:34 pm

"Ich würde gerne mitkommen, wenn's genehm ist." Antwortete Emir, nach wie vor lächelnd. "Mich interessiert die Bibliothek ebenfalls sehr."
Er machte eine kurze Pause, sah die Prinzessin dann direkt in die Augen.
"Wenn ich doch irgendwie behilflich sein kann, lass es mich bitte wissen. Ich bekomme sonst noch ein schlechtes Gewissen wenn ich dich die ganze Arbeit machen lasse."

-----------------

"Ich wette sie ist nur daran interessiert weil Amila beteiligt ist." Nox konnte das Thema nicht sein lassen, nicht, bis Ares ihr diese Vermutung bestätigt hatte.
Sie hörte sein schweres Seufzen, und er wandte sich zu ihr, sein Ausdruck neutral, doch seine tiefroten roten Augen verrieten die Wut, die er verspürte.
"Eris." Da war er wieder, der Name. Die Art, wie der Dämon ihn aussprach, war voller Gift, schnitt tiefer als jedes Messer. Als wäre es eine Mahnung, eine Erinnerung - daran, dass Eris schon lange tod sein sollte und alle Menschen, die in diesem Leben einst einen Platz hatten, für sie ebenso gestorben waren
Ein Erinnerung an das Versprechen, was sich das verstörte Mädchen vor 7 Jahren selbst gegeben hatte. Der Tag, an dem sie sich und ihre Zukunft aufgegeben hatte; sich geschworen hatte, ihren Platz in der Gilde gefunden zu haben, niemals zurück zu kehren. Nur damals war ihr nicht bewusst gewesen wie einsam dieser Weg werden würde. Wie viel sie von sich und ihrer Menschlichkeit sie aufgeben musste.
"Tut mir leid." Erwiderte sie schließlich leise, vermied es den Dämon anzusehen.
"Damon sagte du schläfst kaum noch. Ich weiß deinen Eifer zu schätzen, aber ich habe Damon nicht umsonst mitgeschickt, dass weißt du. Sicher das du der Aufgabe aktuell gewachsen bist?" Ares wusste, wie sehr sie diese Worte provozierten, verletzt hatten. Sonst hätte er sie nie gesprochen.
"Natürlich bin ich mir sicher. Direkt morgen werde ich erste Vorbereitungen treffen, und keine Sorge, ich unterschätze die Sache nicht. Ich habe gesehen wozu er in der Lage ist." Sie nahm einen Schluck aus ihrem Krug, sah Ares heimlich an. In seinen allessehenden Blick schien so etwas wie Sorge zu liegen.
"Ich habe dich vorgeschlagen weil ich der Meinung bin das du die Richtige für diese Aufgabe bist. Es bringt mir aber nichts wenn du dabei nicht auf dich achtest."
"Ich weiß."
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 6:36 pm

„Das werde ich“, antwortete sie und lächelte. „Danke.“
Amila wartete noch einen Augenblick, bis Emir ihr Zimmer wieder verlassen hatte, dann trat sie ans Fenster ihres Zimmers und öffnete es. Die Taverne lag ein wenig erhöht, sodass sie einen guten Blick über die Stadt hatte – und gleichzeitig die Chance, dass gerade jetzt jemand nach oben schaute, recht gering war. Es war angenehm Mal für einen kurzen Augenblick frische Luft genießen zu können, ohne das Gesicht verdeckt zu halten.
Sie schloss für einen Augenblick die Augen und atmete tief ein. Obwohl Asteria wie Wentra eine Großstadt war unterschied sich der Duft doch sehr. Hier in Asteria fühlte sich die Luft reiner an. Ob es wohl an dem Berg im Rücken lag?
Kaum dachte sie an ihre Heimatstadt, kehrte auch das Heimweh zurück. Sie war sich vor ihrer Flucht sicher gewesen, dass es der richtige Weg war – auch jetzt noch. Doch konnte sie nicht abstreiten, dass sie ihre Familie vermisste. Wie es ihrem Vater wohl ging? Er ließ es sich zwar nie anmerken, aber er würde sich sicher große Sorgen machen. Vielleicht hätte sie ihm doch einen Brief hinterlassen sollen…
Liam, sofern er wieder zurückgekehrt war, hatte mit ihr vermutlich schon längst abgeschlossen. Zumindest würde er sich nicht unnötig viele Gedanken um sie scheren, gleiches galt für ihre Mutter. Doch ihre kleine Schwester, Rose… Sie vermisste sie fast am meisten. Zwar hatte sie nie viel Zeit für die Kleine gehabt, auch weil Rose anders als sie eifrigen Magie-Unterricht genoss, dennoch vermisste sie das Mädchen. Teilweise beneidete sie sie sogar, weniger wegen ihrer Magie, sondern vielmehr weil sie die Haarfarbe ihres Vaters geerbt hatte – dieses dunkelbraun, fast schwarze Haar, das nicht annähernd so auffällig und verräterisch war, wie das rosa das Amila und Liam von ihrer Mutter geerbt hatten. Vielleicht wäre es einfacher, wenn sie versuchte sich ihre Haare irgendwie zu färben, doch dafür kannte sie sich zu wenig mit Alchemie aus.
Ein Luftzug drang durch ihr Fenster und fröstelte sie ein wenig. Der Herbst würde bald Einzug halten. Sie sollte sich unbedingt noch wärmere Kleidung besorgen, bevor sie die Stadt verließen. Und vielleicht… Sie trat vom Fenster zurück und trennte vorsichtig eine leere Seite aus ihrem Notizbuch heraus. Die Schreibfeder gezückt begann sie einen Brief an ihre Familie zu schreiben. Sie wusste nicht, ob er sie jemals erreichen würde, ob sie ihn überhaupt abschicken würde. Doch gerade im Moment fühlte sie den starken Drang, sich zu entschuldigen – und ihnen vor allem mitzuteilen, warum sie diese Entscheidung überhaupt getroffen hatte.

------------------------

Connor war erschöpft, als er endlich den Rabenhof erreicht und eines der leeren Zimmer bezogen hatte. Eigentlich hatte er eine Nachricht, die er Gildenführer Ares überreichen sollte, da sich dieser jedoch noch in einem wichtigen Gespräch zu befinden schien, hatte er sich entschieden zuvor ein wenig zu Ruhen. Innerhalb weniger Tage war er von ihrer Basis im zentralen Reich zu ihrer Basis in Asteria gereist, auf Geheiß seiner Mutter – Gildenführerin Shiva. Kurz nach der Besprechung der Assassinen-Anführer hatte sie eine wichtige Nachricht erhalten, die so schnell wie möglich an alle Gildenführer gelangen sollte. Doch gezielt ihn hatte sie zu Ares geschickt.
So warf er sich schließlich in seine zivile Kleidung und versuchte sich in der Taverne unter die Menschen zu mischen, vielleicht würde er so an Ares gelangen können. Wobei er sich unsicher war, ob er die Nachricht wirklich in der Taverne übergeben sollte oder nicht lieber wartete. Sie schien von großer, politischer Bedeutung zu sein.
Schließlich erreichte er die Taverne und es dauerte auch nicht lange, bis er Ares erblickte – und neben ihm noch eine andere Person, die sein Herz höher schlagen ließ. Auch wenn Connor innerlich fluchte, dass sich Ares ausgerechnet in Begleitung von Nox befinden musste. Eigentlich hatte sich der eher ruhige, besonnene Junge fest vorgenommen, ihm ernst zu begegnen damit gleich klar war, wie wichtig die Nachricht war.
Doch er wusste selbst nur zu gut, dass er sobald Nox in der Nähe war, zum größten Vollidioten mutieren konnte. Sollte er es dennoch versuchen? Zu Ares gehen und ihm von der Nachricht berichten?
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 10:29 pm

Ares lächelte zufrieden.
„Gut.“ sagte er, leerte seinen Krug und stand auf. „Und nun entschuldige mich, ich habe noch gewisse Angelegenheiten zu erledigen.“ Er zwinkerte, und Nox warf ihn einen skeptischen Blick zu.
„Will ich wissen was das für Angelegenheiten sind? Wahrscheinlich nicht, oder?“
Als Antwort bekam sie nur ein Grinsen.
„Übertreib’s nicht allzu sehr.“ sagte der Dämon nur, lag dem Wirt ein paar Münzen auf den Tisch, und machte eine verabschiedende Geste
„Du auch nicht, klar?“ rief sie ihm nach.
Als er den Raum verlassen hatte, nahm Nox ihren Krug in die Hand und starrte hinein, das kleine bisschen Flüssigkeit was noch drin war hin und her schwankend.
Obwohl sie es nicht zugeben wollte, hatte sie der Auftrag, den Dämon zu entsorgen, in Unmut gestürzt. Es war nicht so, dass sie sich das nicht zutraute, im Gegenteil – sie war in der Tat fähig dazu, immerhin hatte sie die Kunst des lautlosen Mordens beinahe perfektioniert. Nein, es gab etwas anderes was sie störte. Und obwohl sie es sehr wohl benennen konnte, was es war, so hatte sie sich nicht einmal vor sich selbst getraut, die richtigen Worte dafür zu finden.
Sie seufzte leise, ehe sie den Krug an die Lippen setzte und diesen leerte. Wahrscheinlich wäre es nicht gut, mehr zu trinken – Ares hatte Recht, sie musste für diesen Auftrag fit sein, ausgeruht – und trotzdem, dieses negative Gefühl in ihr hatte sich mittlerweile so breit gemacht, das sie sich direkt das nächste Getränk bestellte.
Vielleicht würde es heute mal wieder einer dieser Nächte werden – vielleicht fand sie jemanden, den sie hübsch genug fand, und mit dem sie sich vielleicht ablenken konnte. Oder sie trank sich so dicht das sie direkt ins Bett fallen würde, ohne weiter nachdenken zu müssen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 10:49 pm

Connor sah noch zu, wie Ares sich entfernte traute sich aber nicht direkt ihn anzusprechen. Stattdessen ruhte sein blick auf Nox. Sollte er es wagen? Sein Herz schlug wie wild. Eigentlich wäre das die Chance, auf die er gewartet hatte, oder? Er schluckte, bestellte sich schnell einen Krug und nahm einen tiefen Schluck. Mut. Das war alles was er brauchte.
Mit einem Zug hatte er seinen Krug zumindest zur Hälfte geleert, ehe er auf Nox zuging. „H-hallo Nox. Ich wusste nicht, dass du gerade hier bist“, er bemühte sich nicht allzu sehr zu stottern, doch sein verdammtes, rasendes Herz sorgte automatisch dafür. Fast wünscht er sich, unter ihm würde sich ein Loch auftun. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie ausgerechnet SO anzusprechen? Vielleicht hätte er seine Mutter doch nach Tipps Fragen sollen, wie man eine Frau ansprach.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 11:00 pm

Nox seufzte innerlich, als sie eine bekannte Stimme neben sich vernahm. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
Sie drehte sich zu ihm und lächelte. "Das gleiche könnte ich auch über dich sagen, Remus. Ich dachte du wärst aktuell in der Nähe des Kraters stationiert."
Remus war ebenfalls Mitglied der Assassinen und Shivas Sohn gewesen. Außerdem war er - sehr zu Nox Leidwesen - ziemlich in sie verschossen, was jede Begegnung mit ihm ein wenig unangenehm für sie machte. Normalerweise wäre sie radikal, doch da er der Sohn ihrer obersten Chefin war, musste sie nett zu ihm sein und so tun als würde sie nichts davon wissen, obwohl das ein Blinder mit einem Krückstock erkannt hätte. Ein bisschen tat er ihr schon Leid. Sich in Nox zu verlieben war schon ein Unglücksfall ansich, aber Remus war auch noch soweit von der Attraktivitätsskala entfernt das nicht einmal aus Mitleid mit ihm ins Bett steigen würde.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 11:08 pm

Allein die Tatsache, dass sie mit ihm redete erfüllte Connor schon mit Freude. Allein dadurch redete er sich ein, hatten sich die Strapazen der Reise schon gelohnt.
„E-ein Sonderauftrag“, erklärte er. „Ich werde auch nicht lange hier bleiben.“ Auch wenn er soeben entschieden hatte, dass er die Nachricht auch am Folgetag überbringen konnte. Er hatte jetzt nicht den Eindruck gehabt, dass Ares jetzt noch in der Stimmung gewesen wäre, eine Nachricht anzunehmen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 11:14 pm

"Ist das so." erwiderte Nox nur, und überlegte, wie viel Alkohol sie sich in kürzester Zeit rein kippen müsste, um das zu ertragen. Innerlich hoffte sie einfach, er würde bald wieder gehen - sie war für den Abend schon genug gestraft gewesen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 11:25 pm

Er leerte seinen Krug und stellte ihn dann zusammen mit ein paar Münzen, auf dem Tresen ab. „Hatte nicht erwartet dich hier zu treffen.“ Noch immer traute er sich nicht, ihr in die Augen zu schauen. „Ich muss aber auch wieder gehen. Sollte nicht allzu lange hier bleiben.“ Die paar Worte, die er mit ihr gewechselt hatte, erfüllten ihn dennoch mit Freude, sodass er die Strapazen der Reise schon wieder vergessen hatte.
Nur mangelte es ihm wirklich am Mut, um noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 11:34 pm

Nox wartete mit dem erleichterten Seufzer bis Remus definitiv aus der Hörweite verschwunden war.
Gott, wie anstrengend das war. Sie rieb sich die Schläfen und seufzte ein weiteres Mal. Ein wenig tat er ihr zwar schon Leid, aber trotzdem... Nox war froh, den restlichen Abend doch noch anders gestalten zu können und nicht auf verkrampft freundlich tun musste.
Sie leerte ihren Krug, und sah sich im Raum um. Erst war sie sich nicht sicher gewesen, doch jetzt wusste sie, das sie diesen Abend definitiv nicht alleine verbringen wollte, konnte - sie musste sich ablenken; von ihren Auftrag, von Rhea und auch irgendwie von Arion, welcher ihr nachwievor im Hinterkopf rumgeisterte.
Sie redete sich ein, das es nur daran lag, das sie ihn bald nicht mehr brauchen würde, und sie immer noch am hadern war ob er nicht doch eine Gefahr für sie war, sollte sie ihn am Leben lassen. Nicht mehr und nicht weniger.


(So, und Nox hat bestimmt jemand adretten gefunden mit dem sie den Abend verbracht hat. Hat aber bestimmt voll viel gebracht.)
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyMi Jun 07, 2023 11:53 pm

Die Bibliothek von Asteria galt nicht ohne Grund als größte und umfangreichste von Winderia. Über mehrere Etagen hatte man hier Bücher aus verschiedenen Richtungen angesammelt, darunter auch Bücher der anderen Länder. Viele davon waren schlichtweg Kopien der Originale, dennoch merkte man wirklich wie viel Liebe und Leidenschaft hinter diesem Gebäude steckte, davon abgesehen dass man sie wie im Erdreich üblich, in den Felsen eingehauen hatte. Von der ganzen Stadt aus hatte man sie sehen können und Amila hatte mindestens sechs verschiedene Treppen gezählt, die die einzelnen Stadtteile mit ihr Verband.
Doch so schön und umfangreich sie auch war, innerlich fluchte Amila immer mehr über diesen Ort. Es war bereits der vierte Tag, an dem sie sich mit Büchern über Runentechnologie n einer der Lesenischen zurückgezogen hatte und versuchte, genau diese Runen zu finden, die sie benötigte. Aber egal wie viele Bücher sie auch wälzte, wie viele Bücher sie zur Hand nahm – keines davon zeigte den Inhalt, den sie benötigte. Sie hatte nicht einmal eine der Runen gefunden, die ihr aus dem verbotenen Buch bekannt vorkam. Mittlerweile überlegte sie, ob diese vielleicht einfach schon so alt waren, dass sie in neueren Büchern nicht mehr abgebildet wurden…
Erneut stand sie vor einem Regal und überprüfte die Buchrücken. Es musste doch irgendwo noch wenigstens eines geben, in dem antike Runen standen…
„Entschuldigung, kann ich ihnen helfen?“, erklang plötzlich eine freundlich klingende Männerstimme hinter ihr, die sie so sehr erschrak, dass sie zusammen zuckte.
Als sie sich umdrehte, erblickte sie hinter sich einen hochgewachsenen Mann mit silbernen Haaren und violetten Augen, die sie hinter einer Brille heraus ansahen. Trotz seines sanften Blickes erkannte sie eine Härte in seinem Blick, die nicht zu einem Gelehrten passte.
Er lächelte entschuldigend. „Verzeiht die Störung“, er deutete eine galante Verbeugung vor. „Mir ist nur aufgefallen, dass Ihr schon seit Tagen vor diesem Regal steht, da dachte ich, vielleicht kann ich euch helfen.“
Amila war noch immer perplex darüber, bisher hatte sie noch nie jemand einfach so angesprochen. „Danke“, sagte sie schließlich und überlegte kurz. „Sind Sie ein Angestellter?“
Der Mann richtete sich auf und lachte. Obwohl in der Bibliothek Stille bevorzugt war, wandte sich niemand zu ihm um, wagte es überhaupt etwas zu sagen. „Man könnte schon sagen, dass ich ein Angestellter bin.“
Sie runzelte die Stirn. Irgendetwas in seiner Stimme klang merkwürdig. Dann verbeugte er sich erneut. „Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Xenon, der hiesige Bibliothekar. Wenn Ihr also irgendeine Frage habt, nur zu. Ich kenne jedes einzelne Buch in diesen Regalen.“
Mit aufgerissenen Augen starrte sie ihn kurz an und spürte, wie ihr für einen kurzen Moment heiß im Gesicht wurde – und war froh über die weit herunter gezogene Kapuze, hoffte, dass er ihr Gesicht wirklich nicht sehen konnte. Das erklärte, warum niemand sein Verhalten in Frage stellte. „Verstehe“, erwiderte sie mit entschuldigendem Unterton. „Verzeiht, dass ich Euch nicht sofort erkannt habe. Wie Ihr vielleicht schon gemerkt habt, bin ich nicht von hier.“
Er lächelte nur und schien auf weitere Ausführungen zu warten. Amila räusperte sich. „Ich bin auf der Suche nach einem Buch über antike Runen“, sagte sie schließlich. „Ihr habt nicht zufällig so etwas hier?“
Nun runzelte Xenon die Stirn und bedachte sie mit einem strengen Blick. „In der Tat haben wir solche Bücher hier. Würdet Ihr mir sagen, was Ihr mit diesen Runen bezweckt?“
Amila seufzte innerlich. Natürlich würde es nicht so einfach werden. „Nun, ich kam her um die Runen-Technologie zu erforschen“, antwortete sie freundlich.
Xenon starrte sie noch eine Weile ernst an, dann lächelte er. „Forscher sind hier immer willkommen“, sagte er mit einem Unterton, den Amila nicht deuten konnte. „Wenn Ihr mich in mein Büro begleiten würdet, diese Art Bücher haben wir nicht in der normalen Ausstellung.“
Amila zögerte kurz. Irgendetwas war faul an der Sache, doch dann nickte sie und folgte ihm in sein Büro.
Xenons Büro lag versteckt in einem schmalen Seitengang, der von zwei großen Regalen eingerahmt wurde. Eine große Fensterfront blendete sie, als sie den Saal betrat. Ansonsten befanden sich neben weiteren Bücherregalen nur noch ein Schreibtisch, sowie zwei Sessel in diesem Raum. Xenon setzte sich auf den Sessel, der sich hinter dem Schreibtisch befand und bedeutete auch ihr, sich zu setzen. Amila warf flüchtig einen Blick über die Bücher, kam aber zu dem Entschluss, dass diese wohl eher der Buchhaltung dienten. Bücherlisten der einzelnen Bereiche, vielleicht auch Eintragungen welches Buch wann an welche Person verliehen worden war – sofern das hier überhaupt der Fall war. Es gab schließlich mehr als genug Möglichkeiten, die Bücher direkt vor Ort zu ergründen.
„Nun, meine Dame“, sagte er schließlich und stützte seine Arme mit ineinander verschränkten Fingern auf dem Tisch ab. Amila konnte nicht anders, als an ihren Vater zu denken. „Was ist nun genau Euer Anliegen?“
Amila hob eine Augenbraue. „Das habe ich doch bereits gesagt“, erklärte sie, „ich möchte die alte Runentechnologie ergründen. Vielleicht findet sich darin eine Möglichkeit, das Leben für alle einfacher zu gestalten.“
Er schwieg, starrte sie für einen Augenblick an, dann lächelte er wieder. „Ich glaube das entspricht nicht ganz der Wahrheit, auch wenn es nicht ganz gelogen ist.“ Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Aber es ist auch schwer, eine Person einzuschätzen, die ihr Gesicht verbirgt. Verzeiht meine Direktheit, aber Ihr werdet mir schon Euer Gesicht zeigen müssen, wenn ihr dieses Buch sehen wollt.“
Alarmiert sah Amila ihn an. Hatte er sie etwa schon durchschaut? Nein, wahrscheinlich war das einfach eine allgemeine Regel hier. Schließlich waren diese Bücher von äußerster Bedeutung und Wichtigkeit, die konnte man nicht einfach jedem zeigen. „Und wenn ich mich weigere?“
Ein siegessicheres Lächeln lag auf seinen Lippen. „Dann kann ich, so Leid es mir tut, Euch nicht weiter helfen. Wie Ihr vielleicht selbst schon bemerkt habt, gehören diese Bücher zur geheimen Lektüre, die wir nicht jedem zeigen können.“ Er machte eine kurze Pause. „Außerdem macht Ihr euch nur noch Verdächtiger, wenn Ihr Euch weigert.“
Amila seufzte. „Es tut mir Leid, aber ich kann Euch mein Gesicht nicht einfach zeigen.“
Xenon starrte sie für einen Augenblick an, das Lächeln immer noch auf den Lippen. „Verstehe“, sagte er nur, „wenn das so ist… Kann ich Euch versichern, dass keines der Worte, das in diesen Räumen gesprochen wird, jemals nach draußen gelangen wird.“ Seine Augen ruhten auf ihr, bohrten sich tief in ihr Herz. „Was auch immer Ihr zu verbergen habt. Ich gebe Euch mein Wort.“ Dann lächelte er wieder. „Oder aber Ihr verzichtet auf das Buch und führt Eure Forschung auf andere Art weiter. Sucht es Euch aus.“
Sie sahen sich für eine Gefühlte Ewigkeit an, in der Amila abwog, was für sie die beste Entscheidung war. Schließlich seufzte sie. „Ich verlasse mich auf Euer Wort“, meinte sie schließlich und warf die Kapuze zurück, erstaunt darüber, dass Xenons Blick keine Regung zuließ.
„Verstehe, so ist das also“, meinte er leise und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. „Mir ist bereits das Gerücht von Eurem Verschwinden zu Ohren gekommen, aber dass Ihr euch gerade in meine Stadt flüchtet, hatte ich nicht erwartet.“
„Wenn man sich verstecken möchte, dann am besten dort, wo man einen am wenigsten erwartet“, antwortete sie ruhig und sah Xenon an. „Jetzt wisst Ihr, wer ich bin. Kann ich nun die Bücher sehen?“
Xenon lachte. „Immer mit der Ruhe, Prinzessin.“ Sein Blick wurde wieder ernster. „Ihr wisst, dass Euer Wort hier in Asteria genauso viel Bedeutung hat, wie das Wort eines Bettlers der um Essen fleht. Wer sagt mir, dass Ihr das Wissen nicht gegen uns wenden werdet?“
„Was hätte ich daraus für einen Nutzen?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage. „Asteria ist ebenso Teil von Winderia, wie Wentra oder die ganzen anderen Städte und Dörfer. Meiner Meinung nach sollten wir alle in Frieden leben und einen gemeinsamen Nenner finden, statt uns ständig wegen allem die Köpfe einzuschlagen.“
Xenon zeigte sich von ihren Worten unbeeindruckt. „Große Worte, von einer Person, die in der Politik nichts zu sagen hat“, meinte er, ohne dabei herablassend zu klingen.
Amila stand schlagartig auf. „Und wenn schon, das heißt nicht, dass ich an dieser Welt nichts ändern kann.“
Xenon seufzte. „Nun ja, ich hatte auch nicht vor eine politische Diskussion mit Euch zu führen. Aber dann nehme ich an, dass ihr die Runentechnologie zum Wohle der Menschen nutzen möchtet?“
Amila stockte kurz. Natürlich wollte sie das, auch wenn es im Moment nicht für die Menschheit direkt galt. Aber sie konnte ihm unmöglich vom Magiesammler erzählen. Dann nickte sie. „Gerade als Mensch, der selbst nur durch Geburt das Glück hatte, nicht in der Gosse gelandet zu sein ist es mir wichtig, dieses verdammte Kastensystem abzuschaffen.“ Fast schon trotzig erwiderte sie Xenons Blick. „Deshalb möchte ich die Runentechnologie nutzen, ich möchte eine Möglichkeit finden wie auch Magieunbegabte wie ich eine gewisse Form von Luxus genießen können ohne das Glück zu haben, in einer großen Familie geboren worden zu sein.“
„Ihr wisst schon, dass Eure Worte in den Ohren dieser Personen wie Blasphemie klingen werden?“, noch immer hielt er ihrem Blick stand.
Amila ballte die Hände zu Fäusten. „Das ist mir schon klar“, gab sie kleinlaut zu, „aber gerade weil ich eine Prinzessin bin denke ich, ist es auch irgendwo meine Pflicht das umzusetzen.“
Der Raum wurde in Schweigen gehüllt. Ihr eigener Herzschlag war für eine Weile das Einzige, das Amila hören konnte. Ihre Worte waren keine Lüge gewesen, das war tatsächlich ihr nebensächliches Ziel gewesen, das Ziel, das sie verfolgen wollte sobald sie den Blutmond beendet hatte. Sobald klar würde, dass sie weiterleben konnte. Ihre Art, wie sie die Welt verbessern konnte. Und dennoch hatte sie Angst, dass Xenon diesen kleinen Funken Lüge in ihren Worten erkennen würde. Je länger sich die Zeit zog, umso unruhiger wurde sie.
Schließlich jedoch lehnte er sich wieder zurück. „Ihr wart doch am ersten Tag noch in Begleitung eines Jungen hier“, erhob er wieder die Stimme. „Was hat es mit ihm auf sich? Ich bezweifle, dass es sich bei ihm um den Thronprinzen handelt.“
Amila seufzte. Natürlich würde er nach ihm fragen. Doch wie viel Wahrheit konnte sie ihm sagen? Würde Xenon diese Lüge auch erkennen. „Ich habe ihn kurz nachdem ich Wentra verlassen habe getroffen“, erklärte sie, „wir verfolgen ähnliche Ziele, daher haben wir uns zusammen geschlossen.“
„Verstehe“, gab Xenon von sich, wirkte für eine Weile tief in Gedanken. „Mir scheint, dass er ebenfalls auf der Suche nach etwas ist, was er so unter den normalen Büchern nicht zu finden scheint. Vielleicht kann ich ihm genauso gut helfen.“
„Das heißt…“, Amila brauchte nicht weiter zu fragen, als sie Xenons lächeln bemerkte. Sie konnte nicht anders als selbst zu grinsen. Sie deutete eine knappe Verbeugung an und zog sich sofort ihre Kapuze wieder ins Gesicht. „Ich werde ihn holen.“
Xenon nickte knapp. „Gut. Kommt am besten direkt in mein Büro.“ Er grinste. „Ich kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen.

Irgendetwas war merkwürdig an Xenon, sie wusste nicht, ob sie ihm wirklich trauen konnte. Aber wenn sie die gewünschten Informationen bekommen würden, könnte man vielleicht darüber hinwegsehen… Sie würde aber definitiv mit Emir darüber reden.
Es dauerte nicht lange, bis sie den Dämon im Geschichtsabteil der Bibliothek fand. Schon seit sie das erste Mal hier waren, hatte er sich alte Geschichtsbücher angeschaut, auf der Suche nach irgendetwas. Amila fragte sich, ob er vielleicht mehr über die Zeit vor der Verbannung des zentralen Reiches suchte. Vorsichtig trat sie zu ihm. „Emir?“, fragte sie leise, um ihn nicht allzu sehr zu erschrecken.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 1:10 am

Wie viele Tage hatte er bereits in dieser Bibliothek verbracht, und wie viele Bücher hatte er schon durchgeblättert, nur um doch keine Antworten zu finden? Viele, viel zu viele.
Langsam machte sich der Zweifel in Emir breit – vielleicht waren die Bilder, die ihn verfolgten, doch nicht seine Erinnerungen gewesen? Vielleicht war er in Wirklichkeit unbedeutend, und das, was ihn vertraut vorkam, waren Dinge, die er zwar sah, aber nicht selbst erlebt hatte?
Nein, das konnte nicht sein. Da war er ziemlich sicher – er war jemand gewesen, jemand großes. Was anderes konnte und wollte er nicht akzeptieren.
Als schließlich die Stimme der Prinzessin neben ihn ertönte, erschrak er innerlich zwar, doch bemühte er sich, sich das nicht anmerken zu lassen. Hoffentlich hatte er seinen Wahn nicht allzu sehr nach draußen getragen – wenn Emir alleine war, sich sicher fühlte, achtete er nicht mehr so arg auf seine Mimik, durchdachte nicht jede Gestik, die er tat. Amila schien nichts bemerkt zu haben, denn sie stand neben ihn; unschuldig, wie sie war, lächelte sie sogar.
Wenn Emir so etwas wie ein Gewissen hätte, würde es bestimmt versuchen, ihn aufzuhalten; ihn sagen, das sie es doch gar nicht verdient hatte, sie war schließlich ein gutes Mädchen und versuchte aufrichtig das Richtige zu tun. Doch zum Glück besaß Emir keines, und zum Glück bereitete es ihn sogar eine besonders perfide Freude, Mädchen wie Amila zu benutzen; Mädchen, die naiv waren, gutgläubig, Hoffnung hatten. Die besonders tief fallen würden, sobald sie bemerkten wie wunderschön grausam diese Welt doch war.
Erneut kam ihn ein Bild ins Gedächtnis – eine junge Frau, ebenfalls mit rosa Haaren, welche ihn anlächelte; schnell verzerrte sich das Bild jedoch, und aus dem Lächeln wurde ein Blick der Verzweiflung.
„Was gibt’s?“ fragte er schließlich und schob das Bild zur Seite. „Bist du fündig geworden?“
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 11:12 am

Wenn sie ihn erschreckt hatte, schien er es sich nicht anmerken zu lassen. Ein wenig erleichtert darüber konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Du scheinst zumindest noch nicht gefunden zu haben, was du suchst“, stellte sie fest, als sie den Bücherstapel neben ihm bemerkte. Wie gerne sie doch wüsste, was er in den alten Geschichtsbüchern suchte… Vielleicht würde er es ihr irgendwann verraten.
Schließlich schüttelte sie den Kopf. „Nicht direkt“, antwortete sie ernst, „aber wir können einen Einblick in den verborgenen Teil der Bibliothek bekommen. Vielleicht finden wir beide dort das, was wir suchen.“
Sie wusste selbst nicht, was genau sie in diesem Teil erwartete. Nur, dass dort die besonders seltenen, gefährlichen Bücher untergebracht waren die nicht in jedermanns Hände fallen durften. Irgendwo war sich Amila auch unsicher, ob man Emir den Zugriff dorthin gewähren lassen sollte, doch gleichzeitig hatte sie auch nicht das Gefühl, dass er das Wissen missbrauchen würde. Im Gegenteil. Mittlerweile hatte sie großes Vertrauen in den Dämonen entwickelt, wenngleich sie nicht gleich alle ihre Schilde sinken lassen wollte. Dafür wusste sie doch zu wenig über ihn.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 2:06 pm

"Achso? Wie hast du das denn geschafft?" Fragte Emir mit einem Hauch Zweifel in der Stimme.
Normalerweise waren diese Abteile besonders gut bewacht gewesen - entweder sie hatte etwas nicht ganz legales im Sinn oder aber sie hatte sich anders Zugang beschafft.
Eine gewisse Neugier durchkam ihn - ob er wirklich etwas über sich dort finden würde? War er so grausam, das man seine Geschichte nicht für die Allgemeinheit offenbaren wollte? Dieser Gedanke gefiel ihn.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 2:43 pm

Amila lachte kurz auf. „Wie genau ich das geschafft habe, kann ich dir auch nicht sagen“, antwortete sie und erzählte ihm dann von ihrer Begegnung mit Xenon, ehe sie wieder ernster wurde.
„Mir blieb nichts anderes übrig als mich zu erkennen zu geben, was mich aber viel mehr beunruhigt, ist die Tatsache dass er unbedingt mit dir reden wollte.“ Sie blickte sich kurz um, wollte sicherstellen dass ihnen niemand zuhörte. „Ich weiß nicht genau ob wir ihm wirklich trauen können, fürs Erste scheint er uns aber zumindest helfen zu wollen.“
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 8:19 pm

Emir hob zweifelnd die Augenbraue.
"Und du bist dir sicher das das in Ordnung ist?" Fragte er und überlegte. Natürlich blieb das nicht unbemerkt wenn ein zwölfjähriger Junge sich tagelang in den Geschichtsabteil der Bibliothek sperrte und Buch für Buch durchging.
Er lächelte innerlich. Das könnte interessant werden - und sollte dieser Xenon doch mehr Probleme bereiten als nützlich sein, könnte Emir sich diesem ganz einfach entledigen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 8:27 pm

„Er wird das bestimmt nicht ohne Gegenleistung tun“, meinte sie. „Zumindest bezweifle ich es. Aber das ist momentan einfach die beste Option, die wir haben. Wir scheinen beide sonst nicht weiter zu kommen.“ Und sie würden sich im Zweifelsfall etwas einfallen lassen. Sie hatte es aus einem der am besten bewachten Gebäude dieses Landes befreien können, da würde sie auch hier einen Weg finden. Und mit Emir zusammen würde das mit Sicherheit noch leichter werden.
Sie führte ihn zu Xenons Büro, der sie bereits zu erwarten schien. „Da seid ihr ja. Ich hatte mich schon gefragt, ob Ihr es euch anders überlegt hatte“, sagte er mit diesem merkwürdigen, schwer durchschaubaren Lächeln, das er schon die ganze Zeit aufgesetzt hatte. Dabei ruhte sein Blick allerdings auf Emir. „Es freut mich, auch dich kennenzulernen. Deine reizende Begleitung hat mich bestimmt schon vorgestellt, ich bin Xenon, der Bibliothekar von hier.“ Er erhob sich und umrundete den Tisch, Emir dabei nicht aus den Augen lassend. „Ich muss schon zugeben, für einen Jungen deines Alters scheinst du ein erstaunlich großes Interesse an Geschichte zu haben.“
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyDo Jun 08, 2023 10:44 pm

Heimlich studierte Emir den Bibliothekar ausgiebig. Es musste einen Grund geben, wieso gerade auch nach ihm gefragt wurde - wusste er was? Hatte er Emir in seinem Wahn beobachtet? Oder war er wirklich nur neugierig was ein Kind im Geschichtsabteil zu suchen hatte? Er konnte diesen Mann absolut nicht einschätzen, noch nicht - weswegen er beschloss, erstmal seine Rolle wieder zu spielen, obwohl sie ihm so verhasst war.
"Darf ich das etwa nicht?" Antwortete er - diesmal war ihm nach dem trotzigem Kind.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyFr Jun 09, 2023 7:05 am

Für einen kurzen Augenblick wirkte Xenons Lächeln aufrichtig, ja fast wirklich freundlich. „Natürlich nicht. Ich freue mich sehr, einen so neugierigen Jungen kennen zu lernen.“
Amila fragte sich, wie viel Wahrheit in diesen Worten lag. Xenon hatte schon die ganze Zeit etwas an seiner Art, seiner Stimme… Etwas leicht herrisches, vorsichtiges, was aber auch irgendwie charmant wirkte. Und gleichzeitig wirkte er auch so unheimlich wissend, als wäre ihm die ganze Zeit klar, mit wem er es zu tun hatte.
Ohne Emir aus den Augen zu lassen trat er an das Regal zu seiner linken und zeichnete mit dem Finger ein Symbol auf die Regalwand, woraufhin dieses sich danach zur Seite schob und einen geheimen Gang offenbarte. Amila kannte diese Art Geheimgang bereits, im Schloss gab es ebenfalls mehrere davon. Bei dem Gang selbst handelte es sich um einen tiefschwarzen Tunnel, der sich tief in den Berg erstreckte. Anders als der Rest der Bibliothek wirkte er vollkommen schmucklos. Xenon ließ eine Lichtkugel in seiner Hand erscheinen und trat voran, führte sie den Gang hinab bis er sich öffnete und einen größeren Raum preisgab.
Mit einer Handbewegung deutete er an die Decke und die Lichtkugel bewegte sich auf einen großen Bergkristall zu, der in einen Lüster eingebaut worden war. Binnen weniger Sekunden wurde dieser komplett von Licht umhüllt, das nun stark genug war, um den Raum in ein angenehmes Licht zu füllen.
Anders als der Gang war der Boden mit einem grünlichen Teppich ausgekleidet. An drei Wänden befanden sich Bücherregale, an denen mehrere Plaketten mit Themenbereichen befestigt waren. Dabei war der Raum etwa doppelt so groß wie Xenons Büro und einige Reihen der Regale wirkten noch leer.
Der Bibliothekar deutete auf eines der Regale. „Dort befinden sich alte Schriften über vergangene Zeiten“, sagte er an Emir gerichtet, den er die ganze Zeit kaum aus den Augen zu lassen schien. „Sie sind nach den einzelnen Reichen verteilt, ich bin mir aber sicher, dass du dort fündig wirst.“
Mit einer ausschweifenden Bewegung deutete er auf ein anderes Regal. „Dort sind unsere Schriften zur Runentechnologie. Manche von ihnen sind noch in der alten Schrift verfasst, aber ich bin mir sicher, dass Ihr euch damit auskennt.“
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyFr Jun 09, 2023 12:19 pm

Ein erregtes Funkeln lag in Emirs Augen - lagen hier endlich die Antworten nach denen er suchte? Würden hier nun alle Bilder in seinem Kopf endlich einen Sinn ergeben?
Er ermahnte sich. Noch war dieser Xenon anwesend, welcher Emir nur allzu suspekt war.
"Sag, Herr, was meint ihr wonach ich suche?" Fragte er ihn schließlich, sein Lächeln war unschuldig und bedrohlich zugleich. "Oder lasst ihr jeden einfach so Einlass, nur weil er ein überdurchschnittliches Interesse an Geschichte zeigt?"
Es war eine subtile, aber eindeutige Warnung an Xenon gewesen - wenn er der Meinung war, ein Spielchen mit ihnen zu spielen, dann sollte ihm klar sein, das Emir liebend gerne mitspielte - und das er am Ende definitiv als Sieger herausgehen würde.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyFr Jun 09, 2023 3:06 pm

Xenon lachte. „Keineswegs, junger Mann“, seine Stimme klang nicht weniger bedrohlich, ja fast schon ein wenig provozierend. „Ich wollte nur nicht, dass du dich sorgst, wenn die Prinzessin spurlos verschwindet.“ Sein Blick wurde wieder ernster. „Und natürlich erwarte ich dafür schon eine gewisse Gegenleistung, allerdings nichts, was ein junger Bursche wie du mir geben kannst.“
Amila seufzte schwer. Sie hatte schon damit gerechnet, nur die Art wie er sprach gefiel ihr so ganz und gar nicht. „Und das wäre?“, fragte sie und wandte sich gerade von dem Regal ab, das sie angesteuert hatte. Sie wollte es klären solange sie noch die Möglichkeit hatte, sein Angebot abzulehnen.
Der Bibliothekar wandte sich von Emir ab und schaute sie von der Seite an. „Immer mit der Ruhe Prinzessin, es ist nichts schlimmes“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Ich erwarte nur, dass Ihr uns zu gegebener Zeit Unterstützung zusichert.“
Amila verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte ungeduldig auf ihrem Oberarm. „Es wäre nett, wenn Ihr etwas konkreter werden könnten.“
Nun endlich wandte sich Xenon ab. „Alles zu seiner Zeit, Prinzessin. Ihr werdet schon verstehen, was ich meine.“ Er ließ eine neue Lichtkugel erscheinen und wandte sich der Treppe zu. „Falls Ihr entschuldigt, ich habe noch etwas zu erledigen. Oh und ich hoffe es versteht sich von selbst, dass ich erwarte, dass ihr hier nichts anstellt. Sollte auch nur ein Buch zerstört sein oder verschwinden, wird sich der Zugang hierher verschließen.“ Sein Lächeln wirkte kalt und herzlos und Amila spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief.
Und sie fragte sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, diesem Mann zu vertrauen.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyFr Jun 09, 2023 5:25 pm

Emir sah diesen Mann hinterher, fast ausdruckslos. Diesem Xenon war nicht klar gewesen, mit wem er sich da angelegt hatte - am Liebsten würde der Dämon ihn auflauern, ihn zeigen, was es bedeutete, wenn man ihn provozierte; ihn das fürchten lehren, auf seine Weise.
Doch er ermahnte sich. Für's erste würde er es ausnutzen, dass der Prinzessin und ihm Zutritt in der Bibliothek gewährt wurde. Sobald beide hatten, was sie brauchen, könnte er immer noch seinen Spaß mit diesen Menschen haben; auf seine Weise.
"Dann hoffen wir mal das sich das auch wirklich lohnt." merkte er nur an, diesmal seinen Blick auf Amila gerichtet. Was auch immer Xenon mit ihr vorhatte - solange Emir sie gebrauchen konnte würde er es sowieso nicht zulassen. Immerhin war ihre Naivität und Gutmütigkeit das Los, auf das er setzen musste, wenn er seine alten Kräfte zurück haben wollte.
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BeitragThema: Re: Central Hell Goddess 2   Central Hell Goddess 2 - Seite 9 EmptyFr Jun 09, 2023 8:20 pm

Mit angewidertem Gesicht wandte Amila sich den Büchern zu. „Hoffen wir das. Und ich wünsche ihm, dass seine Forderung nicht allzu widerlich ist“, sie machte keinen Hehl aus ihrem Unmut, zu oft hatte sie von solchen Männern gehört, gerade in Machtpositionen. Sie versuchte die Gedanken an Xenon wieder zu verdrängen und begann die Bücher zu durchforschen. Ein Glück gab es nicht allzu viele Bücher zur alten Runentechnologie, so griff sie Buch für Buch, bis sie nach einer Weile endlich die Antwort auf ihre Fragen gefunden hatte.
Schnell nahm sie ihr Notizbuch, sah kurz zum Zugang um sicher zu stellen, dass Xenon nicht wieder aufgetaucht war, und begann sich ihre Notizen zu machen – und die benötigten Runen abzuzeichnen. Die Anspielungen des Bibliothekars vergessen wurde ihr ernster Blick sehr bald zu einem zufriedenen Grinsen und sie konnte es kaum abwarten, mit dem Bau des Magiesammlers zu beginnen.

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Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt als Arion die Taverne namens „Rabenhof“ endlich erreicht hatte. Es hatte eine Weile gedauert, gehörte sie doch zu den wenigen Tavernen Asterias die er noch nicht besucht hatte, nicht zuletzt weil sie sehr abgelegen lag. Nachdem er aber am Nachmittag den Zettel in seiner Manteltasche gefunden hatte mit der Aufforderung, diesen aufzusuchen, hatte er direkt nur an eine Person denken können.
Nox wollte mit ihm reden.
Mit gemischten Gefühlen hatte er sich auf den Weg zum Rabenhof begeben. Die letzten Tage hatte er sich mehr gelangweilt, sodass er sogar am Vorabend entschieden hatte, eines der örtlichen Freudenhäuser aufzusuchen – nur um festzustellen, dass ihn die örtlichen Huren nicht mehr befriedigen konnten. Immer wieder dachte er an die Assassine, mit der er zusammen arbeitete und mit der er – entgegen seines Schwures – bereits mehrmals im Bett gelandet war. Dass es nun schon so weit ging, dass sie wohl die einzige war, die ihn noch befriedigen konnte missfiel ihm zunehmend. Eigentlich sollte er versuchen den Kontakt zu drosseln, aber er benötigte das Geld, das sie ihm anbot. Gerade jetzt, wo Amila ihm kaum noch etwas über ihre Pläne mitteilte, angeblich um ihn zu schützen. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihn dabei belog, dennoch sagte ihm sein Instinkt, dass er sie aufhalten musste. Aber was konnte er schon tun? Das Mädchen ließ sich schließlich nichts sagen.
Er seufzte schwer und versuchte den Gedanken zu verdrängen, ehe er die Taverne schließlich betrat und die Augen nach einer gewissen, schwarzhaarigen Frau offen hielt.
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