Central Hell Goddess 2

Es war eher ein Gefühl, dieses plötzliche vertraute Gefühl von Nähe, das Amila schließlich aus ihrem leichten Schlummer erwachen ließ. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie eingeschlafen war. Zu erschöpft war sie von den letzten schlaflosen Nächten gewesen, jenen endlosen Nächten, an denen sie recherchiert und gebaut hatte. Gefolgt von dem Blutmond, der ihr zuletzt keine Ruhe gelassen hatte. Erst viel zu spät bemerkte sie, dass sie unvorsichtig geworden war, dass sie sich an einem Ort eine Pause erlaubt hatte, an dem sie sich diese nicht hätte erlauben sollen.
Dennoch war da dieser vertraute Geruch direkt in ihrer Nähe, eine Präsenz die sie kannte. Die sie mochte.
Schlagartig schlug sie die Augen auf, als sie begriff was geschehen war, blickte unruhig über den Platz, bis ihr Blick schließlich auf der lächelnden Person neben ihr lag. Die sanften blauen Augen, die trotzdem einen verborgenen Schmerz widerspiegelten, die dunkelbraunen fast schwarzen Haare, die ihr über die Schulter hingen.
„Rhea?“, fragte sie ungläubig und blinzelte ihre Müdigkeit weg. Das konnte nicht sein. Warum war sie hier? Von allen Leuten, die sie hätten verfolgen können – warum ausgerechnet sie?

"Guten Morgen, Amila." Erwiderte Rhea mit einen sanften Lächeln den Lippen.
"Überrascht?"

Mit einem Schlag war Amila hellwach, wenngleich ihr die ganze Situation ein wenig peinlich war.
„Schon“, meinte sie fast schon kleinlaut. „Was machst du hier?“

Rhea lächelte amüsiert.
"Das sollte ich eher dich fragen, meinst du nicht auch?"

Sie fühlte sich ertappt. Natürlich, sie hätte eigentlich gar nicht Mal außerhalb Wentra sein sollen, geschweige denn hier in Asteria.
„Haben dich meine Eltern geschickt?“, fragte sie und seufzte, wandte dann leicht den Blick ab. „Ich weiß, dass ich eigentlich zu Hause sein sollte. Aber ich habe es dort einfach nicht mehr ausgehalten.“

Rhea schüttelte den Kopf.
"Du weißt, ich bin überall und nirgends. Außerdem habe ich Gerüchte gehört und habe mir Sorgen gemacht."
Erneut lächelte sie. "Ich bin aber immerhin beruhigt zu sehen das es dir gut geht."

Amila atmete erleichtert aus. Immerhin schien sie nicht hier zu sein, um sie nach Hause zu bringen. Doch dann wurde sie hellhörig.
„Was für Gerüchte?“, fragte sie und hoffte, dass Rhea damit nur meinte, dass sie von zu Hause abgehauen war.

Rhea's Blick wurde wieder ernster.
"Es sind zum Glück keine weit verbreiteten Gerüchte. Zumindest ist zu deiner Familie noch nichts durchgedrungen."
Sie atmete tief ein.
"Mir ist zu Ihren gekommen das du mit einem Dämonenjungen unterwegs bist."

„Achso“, antwortete sie.
Sie versuchte sich ihre Erleichterung nicht allzu sehr ansehen zu lassen. Die Gerüchte schienen sich also nur auf Emir zu beschränken. Was sie vor hatten schien noch nicht durch gesickert zu sein. Dennoch, Rhea war eine der Personen die sie nicht belügen konnte. Nicht belügen wollte.
„Dann bringt es wohl nichts, das zu verheimlichen. Gefühlt weiß sowieso schon jeder Bescheid.“
Sie lachte leise.

"Nicht jeder, und das zu deinem Glück, Amila."
Rhea seufzte schließlich.
"Ich weiß, das ich wahrscheinlich nicht die erste bin, die dir das sagt. Aber ich halte es für besser wenn du dich von diesem Dämonen lossagst. Du musst von mir aus auch nicht nach Hause gehen, nur bitte... Halte dich von dem Jungen fern."

Sie schwieg eine Weile. Eine unglaublich lange Weile. Natürlich, nach Arion war Rhea nun die nächste, die sie vor Emir warnte. Natürlich war ihr klar, dass sie ihm nicht einfach so vertrauen sollte, aber was sprach wiederum dagegen? Er hatte sich ihr gegenüber nie auffällig gezeigt, ja er hatte ihr sogar vertraut und ihr über seine Vergangenheit erzählt. Sie ballte die Hände zu Fäusten und stand dann auf.
„Du auch“, sagte sie leise, seufzend. Sah Rhea dabei nicht in die Augen. Sie war nicht einmal enttäuscht über ihre Aussage, sie wusste, dass sich diese Frau, die einst eine große Heldin war… Amilas großes Vorbild war, sich nur um sie sorgte. Und doch spürte das Mädchen einen Hauch von Wut, vielleicht auch Enttäuschung in sich aufsteigen.
„Sagst du das auch nur, weil er ein Dämon ist? Ihr kennt ihn alle nicht einmal.“
Erneut seufzte sie.
„Es tut mir Leid Rhea, so gerne ich dich auch habe… Diese Bitte kann ich nicht befolgen.“
Sie vermied es, Rhea anzuschauen, stand immer noch mit dem Rücken zu ihr. Wie sollte sie ihr sagen, dass ihre Zusammenarbeit mit Emir ihr letzter wirklicher Strohhalm war? Nach dem was ihr Vater getan hatte, traute sie sich nicht einmal ihr von ihrer Narbe zu berichten. Dennoch tat es ihr in ihrem tiefsten Inneren selbst weh, so mit ihrer Ersatzmutter umgehen zu müssen.

Ein bitteres Lachen entfuhr Rheas Kehle.
"Nein, Amila, nicht weil er ein Dämon ist. Ich habe selbst genug Zeit mit einem verbracht, das weißt du doch."
Sie atmete tief ein, versuchte, die Worte in ihrem Kopf zu sortieren, in der Hoffnung die richtigen zu finden.
"Ich will nur das du weißt das dieser Dämon potentiell nichts Gutes im Schilde führt, so unschuldig und nobel seine Worte auch klingen mögen. Ich weiß zwar nicht, was er dir versprochen hat, Amila, aber dieser Dämon... Ich kenne die Details selbst nicht wirklich, aber es wird einen Grund geben wieso 'mein' Dämon sich vor ihm fürchtet."
Erst wollte Rhea verraten, was dieser Junge mit Eris gemacht hatte, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, sie noch mehr zu enttäuschen - und so sehr sie Amila auch liebte, ihre eigene Tochter sollte immer vor gehen. Auch wenn das etwas war was Rhea viel zu spät bemerkt hatte, nie mehr Rückgängig machen konnte.

Amila atmete tief ein. Sie kannten ihn nicht. Weder besagter Dämon, noch Rhea, noch irgendwer sonst. Keiner hatte diese Reue in seinen Augen gesehen, den Schmerz. Das waren Dinge, die niemand so gut schauspielern konnte. Doch wie viel Sinn hatte es, Rhea davon zu erzählen? Würde sie nicht weiter versuchen, Amila vom Gegenteil zu überzeugen? Sie spürte selbst, wie ihre Zweifel bezüglich Emir wieder größer wurden. Dennoch, sie wollte es nicht glauben. Trotz seiner Geschichte wollte sie nicht glauben, dass er gefährlich war. Sonst hätte er ihr mimt Sicherheit nicht geholfen, würde er ihr nicht helfen. Und warum hatte er sie dann nicht längst angegriffen? Es waren nun drei Blutmonde vergangen, seit sie ihn kennengelernt hatte. Und noch immer war sie hier, unverletzt.
„Ihr kennt seine Reue nicht“, sagte Amila schließlich, ihr immer noch den Rücken zugewandt. „Da war etwas in seinen Augen, dass man nicht schauspielern kann. Und sag mir bitte nicht, dass manche Dämonen perfekte Schauspieler sind. Ich weiß was ich gesehen habe. Ihr alle kennt ihn nicht, kennt vielleicht seine Geschichte und das war’s.“
Sie atmete erneut tief ein, richtete ihren Blick in den wolkenbehangenen Himmel.
„Außerdem ist er vielleicht meine letzte Hoffnung“, fügte sie leise, fast ein wenig bitter hinzu.

Rhea sah Amila mitleidig an. Natürlich, sie hatte Recht, sie kannte diesen Dämon nicht, aber wenn Ares Recht behalten sollte, und sein plötzliches Auftauchen mit Nuiras Verschwinden zutun hatte... Dann kann das nichts Gutes sein. Niemals. Doch egal wie sehr sie Amila davon erzählen wollte, sie beschützen wollte... Sie hatte geschworen, nie über die Herrin der Hölle zu sprechen. Und Rhea brach keinen Schwur.
"Inwiefern deine letzte Hoffnung?" Fragte sie sanft, und erhob sich von der Bank, um sanft ihre Hand auf Amilas Schulter zu legen. "Ich verrate auch deinen Eltern nichts."

Bevor Rheas Hand ihre Schulter berührte trat Amila noch einen Schritt nach vorne. Sie wollte kein Mitleid, so sehr sie Rhea auch liebte... Amila war es leid, sich ständig vor allen zu rechtfertigen. Dass sich ständig alle in ihre Pläne einmischten.
„Das ist egal“, sagte sie nur und schüttelte den Kopf, wühlte gleichzeitig in ihrer Tasche, bis sie schließlich den mittlerweile leicht zerknitterten Brief herausholte, den sie an ihre Familie geschrieben hatte. Sie versuchte ihn ein wenig glatt zu streifen und reichte ihn dann Rhea.
„Der war eigentlich an meine Eltern“, erklärte sie und bemühte sich um einen eher sachlichen Ton, wenngleich sie ihre Müdigkeit nicht ganz verbergen konnte. „Wenn du unbedingt wissen willst was los ist, kannst du ihn auch lesen. Ich weiß ohnehin nicht, ob sie ihn überhaupt bekommen werden.“

Schweigend nahm Rhea den Brief entgegen, haderte ein wenig mit sich selbst - war sich unsicher wie sie die Lage am Besten erklären sollte.
"Ich werde ihn zustellen, sobald ich kann aber... Es gibt Dinge über die ich noch mit dir reden muss."
Sie atmete tief ein, wieder einmal.
"Es gab Unruhen im Wasserreich. Glenn.. ich meine der König wurde schwer verletzt, das Teleportationsportal zerstört. Deine Mutter ist für den Moment sicher, aber..."
Sie schluckte, traute sich nicht die Worte auszusprechen - zu groß die Sorge das Amila wieder etwas Unüberlegtes tun würde.
"...dein Bruder ist zusammen mit der Prinzessin verschollen."

Für einen kurzen Augenblick erstarrte Amila. Ihre Mutter war eine Sache, aber ihr Bruder? Verschollen? Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! Angst kroch in ihr hoch, begleitet von tiefer Sorge um ihren Zwillingsbruder. Klar, sie stritten eigentlich fast nur, dennoch gehörte er zu den wichtigsten Personen in Amilas Leben.
Nach einem kurzen Moment der Schockstarre zwang sich Amila wieder zur Ruhe. Jetzt in Panik zu verfallen würde niemandem helfen. Ihr nicht und auch ihrem Bruder nicht. Zumal er ohnehin viel zu weit entfernt war, wenn er sich noch immer im Wasserreich befand. Mit festem ernstem Blick sah sie Rhea in die Augen.
„Weißt du noch mehr darüber?“, fragte sie.

Rhea zögerte. Sie war sich unsicher, ob sie Amila wirklich davon erzählen sollte. Immerhin war sie stur und dickköpfig genug das sie wahrscheinlich selbst nach ihrem Zwillingsbruder suchen würde. Wobei Rhea das mehr als verstehen konnte - wenn sie daran dachte das Caleb zwischen all den Unruhen steckte und auch noch diesen potentiellen Krieg führen musste... Am liebsten würde sie ihn auch von dort wegholen, in Sicherheit wissen. Immerhin haben sie genug Kriege geführt.
"Anscheinend bahnt sich eine Revolte an." meinte sie schließlich, den Blick zur Seite gerichtet. "Ich kenne die Details auch nicht, aber anscheinend gab es einige Anschläge, vereinzelt auch auf's Schloss."
Sie richtete ihren Blick wieder in Amilas Richtung, welche noch immer mit dem Rücken zu ihr stand.
"Ich werde als nächstes selbst ins Wasserreich reisen und sehen ob ich nicht deinen Bruder irgendwie helfen kann, also bitte komm dahingehend nicht auch noch auf dumme Ideen."

In diesem Moment war sie froh, dass sie Rhea noch immer den Rücken zugewandt hatte. Sie benötigte eine Karte… Emir würde sie bestimmt leicht davon überzeugen können, als nächstes ins Wassserreich zu reisen. Zumindest wenn die Magie hier in Asteria nicht ausreichen würde – was laut Amilas Kalkulationen nicht der Fall sein durfte.
Schließlich drehte sie sich doch zu Rhea um und nahm ihre beiden Hände.
„Keine Sorge, Rhea. Ich werde nichts Unüberlegtes tun“, sagte sie und löste sich dann schlagartig von ihr. „Danke für die Informationen, ich muss langsam zurück. Pass gut auf dich auf!“
Ohne auf eine Antwort zu warten stürmte sie los. Klar, Rhea würde ahnen was sie vorhatte – dass sie plante ins Wasserreich zu gehen. Doch sie würde sich nicht aufhalten lassen. Nicht dieses Mal. Wenn sie Liam helfen konnte, dann würde sie es tun!
Während die Stadt allmählich erwachte lief sie so schnell sie konnte zurück zur Taverne, ignorierte dabei den Sitz ihrer Kapuze komplett. Ihre Lunge brannte, als sie endlich das Gebäude erreichte, die Treppen – immer zwei Stufen auf einmal nehmend – nach oben stürmte und dann vor Emirs Tür stehen blieb, vorsichtig und dennoch völlig außer Atem an diese anklopfend.
„Emir, ich bin’s. Wir müssen reden!“, keuchte sie und wartete auf eine Reaktion.

Rhea sah Amila eine Weile nach und bereute die Entscheidung, ihr von Liam erzählt zu haben. Klar, es war ihr Zwilling, und sie verstand die Sorge und dennoch... Es war eine Sache mit einem Dämonen unterwegs zu sein und eine ganz andere einem Krieg regelrecht in die Arme zu Laufen.
Jetzt hatte Rhea also noch einen Grund mehr, das Wasserreich aufzusuchen - schließlich waren fast alle Menschen, die ihr was bedeutet hatten, so versessen darauf sich in Gefahr zu begeben.
Immerhin musste sie sich zumindest bei ihrer eigenen Tochter keine Sorgen mehr machen; sie war zwar genauso stur wie alle anderen, aber immerhin hatte Eris gelernt sich aus Dingen rauszuhalten die eine Spur zu groß für sie waren, unabhängig von ihrem ehemaligen Dasein als Assassine.
Rhea seufzte, Ehe ihr Blick auf den Brief fiel, welchen Amila ihr in die Hand gedrückt hatte und welchen sie ihren Eltern übergeben sollte, und fing an ihn zu lesen.
Als sie fertig war, faltete sie ihn fein säuberlich zusammen, verstaute ihn und starrte in den Himmel - ein ungutes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.
"Oh Amila..." Flüsterte sie nur, wie ein leises Gebet, eine Bitte an jemanden der das niemals zu hören vermochte.
War das wirklich der richtige Weg für sie? War das Mädchen so verzweifelt?
Rhea erinnerte sich noch genau an das aufgebrachte Königspaar, an den kleinen Liam, wie er aus Angst um seine Schwester bitterlich geweint hatte.
An ihren eigenen Aufenthalt in der Hölle, an die Schmerzen, an die Panik als sich langsam die Farbe ihrer Haut änderte.
Es war nur eine Theorie, eine schreckliche Vorahnung, die sie nicht zuende denken wollte.

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Emir hatte weiterhin fleißig die Geschichte der Welt studiert, einfach um die Lücken zwischen seinem Leben und der jetzigen Zeit besser auffüllen zu können, als es plötzlich an seiner Zimmertür klopfte.
Als er sie öffnete und die Prinzessin vor sich sah, völlig außer Atem und offensichtlich aufgebracht, lächelte er amüsiert.
"Was gibt's? Scheint ja etwas von großer Wichtigkeit zu sein."

Amila betrat das Zimmer, nahm noch einige tiefe Atemzüge und versuchte ihn zu regulieren. Eigentlich hatte sie eine gute Kondition, war aber wohl mit so einer Geschwindigkeit gelaufen, dass es sie dennoch erschöpft hatte. Nach einem weiteren Atemzug sah sie Emir fest in die Augen.
„Ich würde gerne heute Abend unseren Plan umsetzen“, antwortete sie. „Und danach so schnell wie möglich ins Wassserreich aufbrechen.“

Emir hob fragend die Augenbraue.
"Bahnt sich da nicht gerade ein Krieg an?" Erwiderte er und während er das Buch zuklappte, welches er vorhin noch ausgiebig studiert hatte.

„Das stimmt schon“, meinte sie und sortierte ihre Gedanken. „Aber momentan ist es noch unsere sicherste Option. Im Feuerreich herrscht schon seit langem ein schrecklicher Krieg um die Herrschaft und das Erdreich koppelt sich komplett vom Rest der Welt ab. Außerdem…“ Sie stockte kurze, wich seinem Blick für einen Moment aus, ehe sie ihn wieder ansah. „Wird mein Bruder seit seinem Besuch dort vermisst.“

"Ich verstehe." Innerlich grinste Emir. Wahrscheinlich würde man die Unruhen gut nutzen können, um ein genug Magie anzuzapfen, ohne das es bemerkt blieb. Vielleicht konnte er sich auch den Bruder der Prinzessin zu Nutze machen...
"Dann steht unser nächstes Ziel wohl fest."

Der morgen des nächsten Tages kam für Arion früher als er gewollt hatte. Den Blutmond hatten er und Nox weitestgehend ignoriert, hatten einen Großteil der Nacht in einer Mischung aus Lust und Extase verbracht, eng verschlungen in einem der Zimmer, das Cian ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Am Ende hatten sie sich nicht Mal mehr die Mühe gegeben die Räume zu trennen und in einem Bett geschlafen.
Schließlich war der Söldner jedoch durch lautes Klopfen an der Tür des Nebenzimmers aufgewacht. Es dauerte eine Weile, bis er wach genug war um es zu registrieren, setzte sich dann auf und tastete nach seiner Hose, die irgendwo in der entstandenen Unordnung untergegangen war. Nachdem er sie übergestreift hatte, fuhr er sich kurz durchs Haar und öffnete die Tür einen Spalt.
„Hey Arion, bist du wach?“, hörte er Cian, der noch immer an seiner Zimmertür klopfte und um Einlass bat.
Noch immer leicht schlaftrunken trat Arion aus der Tür, achtete darauf sie nicht allzu weit offen zu halten. „Was ist los?“
Sein Freund war im ersten Augenblick überrascht, ihn aus der anderen Tür kommen zu sehen, setzte dann aber ein wissendes Grinsen auf. „Verstehe, das hattet ihr also gemeint“, murmelte er, wurde aber schlagartig wieder ernst. „Hör zu, ich brauche eure Hilfe.“
Arion hatte keine Lust, auf die Anspielungen in Cians Blick einzugehen. „Was genau ist los?“
Cian legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Werdet erst Mal wach und kommt dann zu mir in den Schankraum“, meinte er, „über die Details können wir später reden.“
Ohne ein weiteres Wort eilte der Wirt wieder davon – zu Arions Überraschung jedoch nicht in Richtung des Schankraumes, sondern in die Richtung der Wohneinheit von Cian und seiner Frau. Still fragte er sich, ob es ihr gut ging, bevor er ins Zimmer zurückkehrte.