Mahou Shoujou

Anstatt zu antworten grinste der Rothaarige nur frech und holte den beiden zwei eiskalte Dosen aus dem Kühlschrank.
"Ich hätte niemals gedacht dass ich mir mit dir jemals wieder was trinken würde." Sagte er schließlich, nachdem es die beiden sich auf dem Sofa unten bequem gemacht hatten.
"Erinnerst du dich noch an unser erstes? Als deine Ma das rausbekommen hat ist sie fast wahnsinnig geworden vor Wut."
Ein nostalgisches Lächeln umspielte seine Lippen während er die Dose öffnete und einen ersten, großen Schluck daraus nahm.

Ein schwaches Grinsen umspielte seine Lippen bei der Erinnerung. Sie hatten sich heimlich ins Gartenhaus seiner Familie geschlichen, jeder eine Dose Bier in der Hand, als seine Mutter plötzlich dazu kam. Die Erinnerung an ihre Standpauke hinterließ einen leichten, bittersüßen Schmerz, den er sich jedoch nicht anmerken ließ. Er hatte ihren Tod schon immer mehr als Erlösung für sie gesehen, gerade nach den letzten Wochen die sie durchlebt hatte.
So tat er es Akito nach und nahm einen tiefen Schluck. „Wir hatten Glück, dass die Gartenschaufel im letzten Eck versteckt war.“

"Manchmal vermisse ich diese Zeit." Gestand er grinsend, wenngleich sein Lächeln etwas trauriges hatte.
Schließlich nahm er einen weiteren Schluck, stellte die fast leere Dose auf den Couchtisch und lehnte sich zurück.
"Ehrlich, wenn ich's nicht besser wüsste würde ich meinen Sayo hat uns absichtlich allein gelassen."

„Ein wenig Überzeugung hat sie schon gebraucht“, meinte er und setzte selbst zum Trinken an, zögerte jedoch. Überlegte für einen kurzen Augenblick, spürte seine Sorge um sie, die er schließlich hastig mit dem letzten Rest Bier weg spülte.

"Sie wird schon klar kommen." Erwiderte Akito, fast so, als hätte er Yuudais Gedanken gelesen.
"Wobei ich sagen muss das ich überrascht bin das du überhaupt mit mir Zeit verbringst." Er grinste. "Zwischenzeitlich dachte ich ich wäre nur gut genug um deine Wutprobleme rauszulassen~"
Obwohl er ein riesen Grinsen im Gesicht trug und sein Ton alles andere provozierend war, so sprach er irgendwo die Wahrheit.
Eigentlich hätte Akito wütend sein müssen - immerhin hatte er jahrelang kaum ein Wort von seinem besten Freund gehört. Aber er war nie der Typ der lange über irgendwas böse sein könnte - gerade seinen beiden Kindheitsfreunden würde er eigentlich alles vergeben, auch wenn beide es definitiv nicht verdient hatten.

Er lachte kurz auf, auch wenn es nur gespielt war. „Du hattest es ja selbst angeboten“, meinte er und zuckte mit der Schulter. „Ich bin nur auf dein Angebot eingegangen.“
Nun grinste er doch, fast schon etwas provozierend, obwohl er es eigentlich nicht so wollte. Die letzten Jahre hatten ihn schlichtweg so geformt, dass er automatisch diesen Gesichtsausdruck auflegte.
„Aber ich dachte mir, vielleicht könntest du ja etwas Hilfe bei deinem Schwarm benötigen“, er wusste dass Akito merken würde, dass er das nur so gesagt hatte. Die Wahrheit war, dass er nicht genau wusste, was er mit ihm reden sollte. Reden konnte. Zu viel war passiert, zu viel Veränderung. Dennoch gab es einen kleinen Teil in ihm, der doch noch an ihrer alten Freundschaft zu hängen schien. Genauso, wie er noch immer an Sayoko hing.

Akito erwiderte das Grinsen.
"Lieber nicht, ich glaube nicht das du der richtige Ansprechpartner in Sachen Liebesdingen bist. Wobei du ja irgendwas richtig gemacht haben musst."
Oder es lag einfach daran das Sayoko schon immer einen an der Klatsche hatte - er zweifelte oft genug an der geistigen Gesundheit seiner Freundin, auch schon bevor das Trauma und die Depressionen anfingen.

Ein leises, tonloses Lachen kam über seine Lippen. „Ja, vielleicht hast du damit sogar Recht.“
Für eine kurze Zeit trat betretenes Schweigen ein, lediglich das Ticken der Küchenuhr störte die Ruhe. Schließlich lehnte sich Yuudai zurück, starrte die Decke an.
„Warum gibst du dich eigentlich noch mit mir ab?“, fragte er schließlich unvermittelt, ohne den Blick in Akitos Richtung zu wenden.

Akira lachte leise.
"Tja, wer weiß...?" Antwortete er schwach lächelnd und schloss die Augen, die Arme hinterm Kopf verschränkt.
"Sayo hatte mir Mal genau die gleiche Frage gestellt, und ich kann dir nur die gleiche Antwort wie ihr geben: weil ich ein verdammter Idiot bin." Sein Lächeln wurde breiter, formte sich zu einem Grinsen.
"Ich schätze ich kann euch zwei einfach nicht allein lassen."

Für einen kurzen Augenblick war Yuudai perplex über die Antwort. Dann lachte er, fuhr sich mit der Hand durch’s Gesicht und streifte seine türkisfarbene Strähne zurück.
„Idiot trifft es wohl ganz gut“, meinte er schließlich, als sein Lachen genauso plötzlich erstarb, wie es ihm über die Lippen gekommen war. Dann seufzte er. Dieser junge Mann neben ihm war einfach zu gut für diese Welt. Und somit das genaue Gegenteil von Yuudai, der selbst bis ins Innerste verdorben war.

"Oder vielleicht hast du auch einfach was unwiderstehliches an dir, wer weiß ~" Er beugte sich nach vorne um den letzten Schluck seines Bieres zu nehmen.
"Sayo ist ja schließlich auch all die Jahre nicht über dich hinweg gekommen, auch wenn sie es ne Zeit lang sogar versucht hat."

Auch Yuudai lehnte sich wieder vor und sah fragend zu Akito. Zwar hatte er immer wieder nach Sayoko gesehen, ja hatte sich nie wirklich von ihr lossagen können, auch wenn er sie immer auf Abstand gehalten hatte. Dann lachte er tonlos.
„Na ja, ich weiß nicht ob es nicht besser gewesen wäre, hätte sie mich einfach vergessen“, gestand er und wusste, dass er wieder nur die halbe Wahrheit gesagt hatte. Schließlich war er selbst die ganze Zeit regelrecht vernarrt nach ihr gewesen.

Auch Akito lachte leise.
"Oh, glaub mir. Das habe ich ihr auch mehrmals gesagt."
Er zögerte kurz. "Wusstest du eigentlich das sie zwischenzeitlich 'n Freund hatte?"
So wie er seine beste Freundin kannte wahrscheinlich nicht. Sie redete nur das über sich, was sie für nötig hielt. Und das war erfahrungsmäßig ein bisschen mehr als nichts.

Für einen kurzen Moment starrte Yuudai ihn nur an, den Blick leer. Kalt.
Dann jedoch begann er unvermittelt zu lachen. Es war dieselbe Lache, die ihn zum Hutmacher gemacht hatte, klang fast schon manisch. Ein anderer Kerl? An Sayos Seite? Yuudai wusste für einen Moment nicht, wie er es einordnen sollte.
„Natürlich nicht“, sagte er schließlich wieder kalt, ernst, auch wenn er noch immer ein trauriges Lächeln im Gesicht hatte. Obwohl er sie beobachtet hatte, hatte er tatsächlich nichts davon mitbekommen. Und obwohl er wusste, dass er eigentlich nicht in der Position war so zu empfinden, so spürte er doch Eifersucht in sich aufkommen. Eifersucht auf diesen Kerl, der sie vermutlich sogar wesentlich besser behandelt hätte als er, der vielleicht eine bessere Heilung für Sayokos Seele gewesen wäre wie er. Und doch spürte er eine Erleichterung, dass sie ihn abserviert hatte, dass sie trotzdem zu ihm gekommen war. Obwohl er sie wie Dreck behandelt hatte. Sie war die eine gewesen, die er nicht hatte berühren wollen. Die er nicht hatte beschmutzen wollen mit seinen Händen, ohne zu wissen dass ihm ohnehin jemand zuvor gekommen war.
„Hat er sie wenigstens gut behandelt?“, fragte Yuudai schließlich als er sich wirklich wieder beruhigt hatte. Wollte er die Antwort überhaupt wissen? Er war sich nicht sicher.

Akito seufzte bei der Reaktion seines Freundes.
"Ehrlich, wenn ich nicht wüsste das ihr beide in Therapie seid hätte ich euch gemeinsam in eine Zelle einweisen lassen."
Er zweifelte, ob es wirklich so richtig war das er das seinem Freund erzählt hatte. Letzten Endes war es ja auch eigentlich nicht wichtig gewesen. Aber irgendwie war er neugierig auf die Reaktion gewesen, und nun wusste er auch wieso.
"Na ja, ich hab nicht viel von ihm mitbekommen, aber er schien 'n ganz anständiger Kerl zu sein... Aber das ist ja nicht so ganz ihr Ding, deshalb hat's nicht allzu lange gehalten."

Mittlerweile hatte sich Yuudai wieder komplett beruhigt. Starrte erneut die Decke über sich an. Sie hatte einen scheinbar normalen, netten jungen Mann abgewiesen um mit ihm zusammen zu sein. Er sollte sich darüber freuen, auch wenn er sich nicht sicher war, ob sie bei dieser Person nicht auf Dauer glücklicher war. Schließlich strich er sich wieder über’s Gesicht, schüttelte den kurzen Hauch von Wahnsinn wieder weg. Manchmal fragte er sich, ob das sein wahres Ich war oder nicht eine Nachwirkung davon, dass er zum verrückten Hutmacher gemacht worden war. Oder reichte das bisschen Alkohol schon aus, um diese Seite wieder rauszubringen? Das konnte er sich eigentlich nicht vorstellen.
„Da sollte ich mich wohl glücklich schätzen“, schlussfolgerte er ernüchtert mit geschlossenen Augen. „Auch wenn ich selbst nicht weiß, ob es für sie nicht besser gewesen wäre bei ihm zu bleiben.“ Letzteres ergänzte er leise.

"Was ich eigentlich damit sagen wollte..." Akitos spielte gedankenlos mit dem Verschluss seiner Bierdose Rum.
"So viele gute Tage wie im letzten halben Jahr hab ich bei Sayo ewig nicht mehr gesehen. Klar, das liegt auch daran das Nana sie in Ruhe lässt oder sie sich auch ihren Freunden öffnet aber... Ich glaube den größten Teil hast du dazu beigetragen, Yuu."
Er lächelte seinen besten Freund an.
"Außerdem, hätten wir sonst hier so sitzen und miteinander reden können? Deshalb bin ich für meinen Teil froh das du's bist und nicht irgendein anderer random Dude~"

Yuudai richtete sich wieder auf, sah Akito, der neben ihm saß, direkt an. Dann bildete sich langsam ein ehrliches, gut gemeintes Lächeln auf seinen Lippen, begleitet von einem warmen Gefühl. Ähnlich dem, das er empfunden hatte, als er seine Begriffe für Sayoko entdeckt hatte, nun nicht ganz in der Intensität. Aber es reichte damit er Begriff, dass er seinen besten Freund und Bruder eigentlich nie verloren hatte.
Er lachte leise.
„Es hatte doch was Gutes, Sayo zu Zwingen weg zu gehen“, sagte er schließlich und klopfte Akito freundschaftlich auf die Schulter. „Hätte mir den Abend echt schlimmer vorgestellt.“

Akito grinste breit.
„Hey, was soll das denn heißen? Als ob ich…“
Bevor er seinen Satz auch nur zu ende sprechen konnte merkte er, wie in ein unangenehmes Gefühl durch seinen Körper schlich, ihn die Luft zu schnürte, übel werden ließ und sich die Umgebung um ihn herum in eine fast vertraute Szenerie veränderte.
Der Couchtisch war einer riesigen Tafel gewichen – dort wo zuletzt die Couch stand hatten sich nun mehrere Stühle aufgereiht, auf denen Akito und Yuudai wie selbstverständlich Platz gefunden hatten.
Die Tafel war geschmückt mit sämtlichen, eher weniger appetitlich aussehenden Speisen, die vereinzelt die Form von Kuchen und Torten hatten, aber von der Farbe und der Konsistenz alles andere als genüsslich aussahen.
„Ach, ist das nicht herzlich!“ ertönte eine schrille, vom Wahnsinn verzerrte Stimme gegenüber von den Plätzen, die den beiden Jungs zugeschrieben waren.
„Ich habe mir wirklich den besten Abend für unsere Teeparty ausgesucht, meint ihr nicht? Schade das Sayo nicht hier ist, sie hätte sich bestimmt gefreut mit uns Vieren an einem Tisch zu sitzen~“
Die Stimme, welche er ohne auch nur einen Blick in die Richtung zu werfen als Nanashis identifizieren konnte, kicherte amüsiert.
Akito seufzte nur. Langsam war er nur noch genervt.
„Wirklich, Nana?“ fragte er entnervt und schielte zu seinem besten Freund rüber, welcher vor Wut regelrecht zu kochen schien und – so wie er – seine Wunderland-Form angenommen hatte.
Akito selbst konnte nicht mehr wütend auf Alice sein oder sie fürchten, so wie Sayo es tat. Er spürte nur noch eine ziemliche Müdigkeit dem ganzen Schauspiel gegenüber.
„Langsam sollte man wirklich meinen du hast Besseres zu tun, meinst du nicht auch?“
„Als eine Teeparty mit meinen zwei liebsten Widersachern zu veranstalten~? Ich wüsste nicht was ich gerade lieber täte.“ Erneut ertönte ein hysterisches Lachen aus ihrer Kehle, und plötzlich verfinsterte sich ihre Stimme, wurde fast schon bedrohlich. „Ich kann auch gerne Sayo besuchen gehen, ich wette sie würde das mehr zu schätzen wissen als ihr.“

Ohne lange darüber nachzudenken schlug Yuudai auf den Tisch und erhob sich von seinem Stuhl. „Untersteh dich“, zischte er ihr zu und war gleichzeitig erstaunt darüber, wie ruhig Akito sein konnte. Er selbst erinnerte sich an Sayokos Worte, an all die Dinge, zu denen Nanashi sie gezwungen hatte. Und allein die Tatsache dass diese Person nun vor ihm saß und ihn in ihrem Wahnsinn so anstarrte, verstärkte dieses Gefühl noch.
Das einzige was ihn daran hinderte sie hier und jetzt anzugreifen, war das Wissen darum, dass seine und Akitos Kräfte niemals reichen würden.

Das blonde Mädchen lachte erneut.
„Wieso so wütend, Yuudai? Solltest du mir nicht eher dankbar sein?“ Akito sah, wie ihre roten Augen bedrohlich, aber auch amüsiert funkelten.
„Dank mir hast du nicht nur Sayo wieder, jetzt hab ich dir auch Aki-kun wieder gebracht! Ich finde ich habe all diese Wut nicht verdient~ Wo ich doch aktuell so großzügig bin und Sayo mit dir teile, zumindest solange bis sie wieder merkt wer sie wirklich, aufrichtig liebt. Ich kann es gar nicht erwarten bis sie dir zu langweilig geworden ist, so wie all die anderen Mädchen vor ihr~“
„Bist du gleich mal fertig?“ wurde sie schließlich von Akito unterbrochen, der Ton noch genervter als eben schon. „Langsam geht mir deine Leier ziemlich auf den Sack, Nana. Ich dachte du hättest mittlerweile mehr drauf als nur nichtssagende Provokationen.“
„Oh, gewiss! Ich dachte nur es wäre doch viel lustiger wenn wir uns vorher miteinander austauschen würden, weißt du? Es macht doch sonst keinen Spaß~“

Dieses Weibsbild vor ihm machte ihn schlichtweg wütend, ja, sie provozierte es regelrecht. Wollte er ihr diesen Wunsch erfüllen? Wenn sie schon so von Spaß redet, wäre es nicht besser, wenn er nicht auf ihr provokantes Auftreten reagierte? So zwang er sich zur Ruhe.
„Was willst du eigentlich?“, fragte er schließlich diplomatisch, wenngleich er sich sicher war, dass sie seine Wut dennoch in seinen Augen erkennen musste.

Die Frage schien das blonde Mädchen ernsthaft zu verwirren. Sie verzog ihr Gesicht, schien sogar wirklich zu nachzudenken – und in einem kurzen, unscheinbaren Moment meinte Akito sogar etwas von der alten Nana in ihren Augen zu erkennen, verloren und ängstlich und einsam.
„Tja…“ überlegte sie laut und hob ihren Finger ans Kinn. „Ich schätze, das Gleiche was du willst, Yuu-chan! Ich will lediglich Sayo an meiner Seite haben, das ist alles~~ Und ich fürchte dafür muss ich euch erstmal aus dem Weg räumen, DENN SCHLIEßLICH SEID IHR DER GRUND WIESO SIE MICH IM STICH GELASSEN HAT.“
Der plötzliche Wechsel in der sonst so süß-kindlichen Stimme hatte selbst Akito für einen kurzen Moment aus der Bahn geworfen, so merkte er wie sein Körper leicht zusammenzuckte. Doch ließ er sich davon nicht komplett aus der Ruhe bringen, eher im Gegenteil: lässig verschränkte er die Arme hinter den Kopf und legte die Füße auf den Tisch. Es war immerhin nicht das Erste Mal das er die „Ehre“ hatte mit ihr zu verkehren – doch auch merkte er, das je mehr Zeit vergangen war, desto weniger war von der ursprünglichen Nanashi übrig geblieben.
„Ich hab ja schon fast Mitleid mit dir~.“ erwiderte Akito nur abfällig grinsend. „Da scheint der Hase ja wirklich das Letzte bisschen deines Verstands gebrutzelt zu haben, was? Deine Provokationen waren auch mal besser.“
Das Mädchen auf der anderen Seite des Tisches ballte vor Wut die Fäuste.
„UND DESHALB HASSE ICH ES MIT DIR ZU SPIELEN! DU NERVST!“
Das Grinsen der Katze wurde immer breiter. Wenn man die Psychospielchen von Alice gewinnen wollte musste man auf Gegenprovokation setzen, und das war etwas was Akito mittlerweile perfekt beherrscht hatte.
Wobei er wohl auch vom Glück reden konnte das es bei ihm einfach keine Angriffsfläche gab – seine Psyche war durchgehend stabil, und anders als Sayoko war er nie die Art von Mensch dessen Kopf lange in der Vergangenheit stecken blieb, und Schuldgefühle hatte er sowieso nie.
„Ich hab auch keine Lust mehr auf dieses langweilige Spiel, oder was meinst du, Yuu?“ fragte er seinen besten Freund provokant grinsend, wohl wissend das das ein Fehler sein könnte.
Immerhin waren sie im Wunderland, Alice’ Reich – und wenn ihre Vermutungen stimmten war sie mittlerweile stärker als je zuvor.
Und doch hatte Akito keine Angst. Wenn er dieses Monster welches Nanashis Gesicht trug richtig einschätzte, dann würde sie keinen Spaß daran haben, sie jetzt umzubringen, nicht ohne Sayoko.

Mit kaltem Blick beobachtete Yuudai Alice, sah zu wie sie zunehmend wütender und aggressiver wurde. Wie sehr Akitos Provokationen selbst bei ihr anschlugen. Er selbst hatte eigentlich gar kein Interesse daran, jetzt mit ihr zu kämpfen - so gerne er ihr auch seine Meinung geigen würde. Doch gleichzeitig war er es müde, ihre Worte so Leid. Er konnte nicht einmal Mitleid für sie und ihre Art empfinden, obwohl sie sich schon seit ihrer Kindheit kannten.
Er straffte sich, ließ sein Genick knacken und schob seinen Stuhl zurück.
"Ich bin ganz bei dir", meinte er gelangweilt, warf Alice dabei aber noch einen kurzen, kalten Blick zu. "Lass uns gehen, ich bezweifle dass da noch irgendwas Interessantes kommt."

Auch Akito stand auf, obwohl ihnen bewusst war, das sie Alice’ Domäne von selbst nicht einfach so verlassen konnten.
Als er ihr schließlich den Rücken zukehrte hörte er nur, wie sie scheinbar den Tisch umgeworfen hatte – das Geschirr klirrte, fiel zu Boden und als er seinen Blick nach hinten richtete, sah er nur Alice’ wütende, rot leuchtende Augen.
„Denkt ihr wirklich, ihr könnt einfach so AUS MEINEM WUNDERLAND FLIEHEN?“ schrie sie hysterisch, ehe sie anfing manisch zu lachen.
„Was hält mich davon ab, euch nicht einfach sofort zu töten und dann Sayo eure Leichen zu zeigen? Vielleicht sogar in viele, kleine EINZELTEILE auf das sie gucken darf wem welches Körperteil gehört!“
Sie kicherte noch mehr bei dem Gedanken und Akito sah, wie sie in ihrer Hand eine riesige, scharfe Schere entstehen ließ.
„Was haltet ihr davon~? Das klingt doch nach Spaß oder~~?“ Mit diesen Worten sprang sie auf die beiden Jungs zu.