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 Mahou Shoujou

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Prinz Tori
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyMo Mai 22, 2023 7:49 pm

Ein wenig erstaunt über die plötzliche Frage, nickte Sayoko schließlich zustimmend.
"Natürlich." antwortete sie, und winkte den Kellner zu sich, damit die beiden Mädchen bezahlen konnten, und verließen anschließend das Café.
Sie spazierten ein kleines Stück die Einkauffstraße hinunter - es war zum Glück relativ trockem draußen, ehe die Schwarzhaarige ihre Freundin neugierig ansah.
"Also, worüber willst du reden, Megu-chan?" fragte sie und merkte, wie sie einerseits gespannt, aber andererseits auch irgendwie beunruhigt war.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyMo Mai 22, 2023 8:22 pm

Megumi lächelte ein wenig beschämt und überlegte, wie sie es in Worte drücken sollte. Klar, die gesamte Situation war ohnehin schon total angespannt und sie wollte Sayokos Laune nicht verderben… Aber gleichzeitig gab es einen Gedanken, der sie nicht los ließ und den sie nicht einmal Riko mitteilen wollte. Selbst bei Sayoko war sie sich nicht sicher, ob diese sie nicht am Ende auch nur belächeln würde. Sie empfand es ja selbst schon ein wenig befremdlich, dass sie sich solche Gedanken machte.
Kurz wandte sie sich um und sah nach Dinah, die ihnen mit einem gewissen Abstand folgte. „Um ehrlich zu sein“, begann sie schließlich und schaute dabei auf den Boden, die Stimme für sie ungewöhnlich ernst. „Ich… habe vor kurzem die Karten gelegt. Mir ist klar, dass ich eigentlich nicht so viel darauf geben sollte und dass alles reine Interpretationssache ist und dergleichen.“ Sie spürte, dass sie sich zu hastig erklärte und räusperte sich. „Jedenfalls…“ Sie sah besorgt zu Sayoko. „Die Karten deuteten auf eine nahende Katastrophe hin. Ich weiß nicht, ob sie damit Nana-Chans Rückkehr meinten oder etwas noch Schlimmeres.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyDi Mai 23, 2023 12:04 am

Sayoko lachte bitter.
Eigentlich gab sie nicht viel auf Esoterik, doch kam sie nicht drumrum, eine gewisse Ironie in der ganzen Sache zu festzustellen.
"Etwas Schlimmeres als Nanashi?" antwortete sie schließlich. "Ich hoffe nicht das es so etwas gibt." Dann wurde sie aber wieder ernst.
"Angenommen, deine Karten haben Recht... Pass bitte umso besser auf dich auf, Megu-chan. Ich habe ein wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache."
Sayoko warf einen kurzen Blick hinter sich, auf die Katze, welche ihnen immer noch hinterherlief. Wenn Dinah's Vermutung stimmen würde, hoffte sie, dass sie zumindest etwas tun würde um Megumi zu beschützen. Hatte sie nicht auch eine Wette zu verlieren?
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyDi Mai 23, 2023 6:53 am

Megumi blieb schlagartig stehen und sah Sayoko weiterhin ernst an. „Das gleiche gilt aber auch für dich“, meinte sie ernst. „Pass bitte auch auf dich auf.“ Sie stockte kurz ehe sie leise, fast flüsternd mit leicht rotem Gesicht hinzufügte: „Und auf Akito-Kun.“
Sie alle wussten, dass Nanashi sehr wahrscheinlich in erster Linie Sayoko angreifen würde. Daher sorgte sich Megumi vor allem um sie, aber auch um Akito mit dem sie unter einem Dach wohnte. Diese Gedanken kursierten in ihrem Kopf, seit sie die Nachricht erfahren hatte. Auch wenn Dinah sie immer wieder davor warnte, dass auch sie ein Ziel von Nanashi werden könnte, glaubte Megumi nicht daran. Auch wenn sie nicht unglücklich war, die Katze seit kurzem wieder um sich herum zu haben.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyMi Mai 24, 2023 2:09 am

Sayoko lachte und zwinkerte ihre Freundin zu. Genau das war das bisschen Aufmunterung was sie brauchte, und die nur Megumi auf diese Art ihr geben konnte.
"Keine Sorge, auf ihn werde ich besonders aufpassen." antwortete sie.
"Sag mir einfach Bescheid wenn irgendwas ist, hörst du?"
Mit diesen Worten verabschiedete sie sich, wenngleich noch immer mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyMi Mai 24, 2023 6:54 am

Megumi sah Sayoko noch kurz nach. Trotz ihrer Worte konnte sie ihre Sorge um sie nicht ganz abschütteln, erst als ein plötzliches Gewicht Druck auf ihre linke Schulter ausübte, wandte sie ihren Blick wieder ab.
„Du machst dir wegen dieser Karten zu viele Gedanken“, sagte Dinah, die sich wieder auf ihre Schulter legte.
Megumi seufzte. „Das weiß ich“, murmelte sie leise. „Aber ich kann eben nicht anders, mein Gefühl sagt mir, dass ich es dieses Mal nicht ignorieren sollte.“
Dinah sagte daraufhin nichts mehr, während auch sie nun den Rückweg einschlugen. Megumi wünschte sich insgeheim, die Katze würde solche Gespräche nicht immer sofort beenden und mehr sagen. Dennoch beruhigte es sie irgendwie, sie an ihrer Seite zu haben.

---------------------------

Schließlich kam der erste Samstag nach Nanashis Rückkehr, an dem sich alle in Kyos Wohnung eingefunden hatten. Es war erst das zweite Mal, dass Megumi diese Wohnung betreten hatte – und doch bemerkte sie erst jetzt die Gemälde, die sie zierten. Und in ihr ein eher unwohles Gefühl auslösten. Mit Kunst kannte sie sich nicht aus, aber die Ausstrahlung der eigentlich hübschen Bilder verursachte in ihr eine gewisse Melancholie und zu einem gewissen Punkt auch Angst? Sie konnte es nicht sagen. Vielleicht lag es auch einfach an dem Gespräch, dass auf dem Plan stand.
Sie hatte sich auf die Couch neben Riko gesetzt, auch wenn sie das Bedürfnis verspürt hatte, mehr Nähe zu Akito zu suchen. In letzter Zeit hatten sie sich nur hin und wieder in der Schule getroffen und irgendwie fehlte es ihr, Zeit mit ihm zu verbringen. Gleichzeitig wusste sie auch, dass sie sich noch weniger konzentrieren können würde, wenn sie ihm zu nah kam. Also suchte sie lieber die Nähe zu ihrer besten Freundin, während Kimiko und Kyo noch damit beschäftigt waren, alle mit Getränken zu versorgen.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyDi Feb 06, 2024 1:57 pm

Sayoko konnte regelrecht die Erwartungen, die die anderen an sie stellten, tief in ihrer Kehle spüren.
Sie schnürten sie ein, nahmen ihr die Luft zum Atmen - und doch bemühte sie, ein neutrales Gesicht aufzusetzen, obwohl ihre Hände sich tief in ihren schwarzen Rock verkrampften und ihre innere Anspannung verrieten.
Die letzten Nächte haben ihr den Schlaf geraubt; zu viel Angst, zu viele Gedanken und Hoffnungslosigkeit hatten sie wach gehalten; der Wunsch alles hinzuschmeißen war wieder da und stark gewesen.
Sie war froh, daß sie Akito und Yuu an ihrer Seite hatte, welche die Negativität etwas nehmen konnten - den ganzen Morgen schon hatten sie ihr gut zugeredet, sie getröstet; und auch jetzt konnte sie noch die besorgten Blicke spüren, die die beiden ihr und sich gegenseitig zuwarfen.

Es verging eine gefühlte Ewigkeit ehe Kyo und Kimiko die Gruppe mit Getränken versorgt hatte.
Obwohl alle versuchten die Stimmung sorglos erscheinen zu lassen, indem sie sich normal miteinander unterhielten, so merkte Sayoko doch den immer mehr wachsenden Druck auf ihren Schultern, unter dem sie beinahe drohte zusammen zu brechen.
Und dennoch. Das hier war notwendig um diese ganze Misere, um das ganze Ausmaß des Problems zu verstehen - auch wenn ihre Freunde sich am Ende von ihr abwenden würden. Aber anders war Nanashi nicht mehr aufzuhalten; und obwohl sie den Gedanken nicht mehr fassen wollte tröstete es sie irgendwo das sie immer noch die Wahl hatte zu gehen, einfach diese Welt zurückzulassen, sollte keiner mehr etwas mit ihr zutun haben wollen.

Als schließlich alle irgendwo einen Platz gefunden hatten traute sich Sayoko das erste Mal von ihrem Schoß hoch zu blicken.
Sie ließ ihre Augen zögerlich durch die Runde schweifen, ehe sie sich räusperte, um die Aufmerksamkeit der Gruppe zu erlangen.
Sie spürte, wie ihr schlecht wurde und das Gefühl in ihrer Kehle beinahe die Oberhand gewann, sie am liebsten sofort aufstehen und fliehen wollte, und doch ermahnte sie sich.
Sie war ihnen das schuldig. Egal wie unangenehm das werden würde, egal wie sehr sie am Ende gehasst werden würde.
"Ich ähm... Danke erstmal das ihr es einrichten konntet." Beginn sie schließlich, ihre Stimme unsicher und leise.
"Ich schulde euch eine Menge Antworten, aber das worüber ich heute reden werde ist nicht gerade leicht für mich, also... Ähm.. habt bitte Nachsicht mit mir."
Sie schluckte erneut, Schloß die Augen und atmete tief durch. Sie spürte Akitos Hand auf ihre, welche er kurz drückte und wieder losließ. Auch Yuudai berührte sie sanft, und sie spürte wieder etwas Mut in sich aufkommen.
"Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz wie ich anfangen soll..."
Erneut zögerte sie, ihr Blick fiel zurück auf ihre Hände, welche sich wieder in ihren Rock krallten.
"Euch sagt der Name Nanashi xxxx sicherlich etwas...?"
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyMi Feb 07, 2024 7:04 am

Eine gewisse Anspannung erfüllte den Raum, hatte ihn schon die ganze Zeit eingehüllt. Doch nun da die Gespräche verstummt waren, war sie wieder greifbarer geworden. Nicht zuletzt auch, weil sich sämtliche Blicke nun auf Sayo gerichtet hatten. Megumi konnte sich nicht annähernd vorstellen, wie schwer es für sie wohl war ihre Erfahrungen mit ihnen zu teilen, obwohl sie wusste wie wichtig dieses Gespräch war. Wer war der Feind? Was war sein Ziel? Und warum waren ausgerechnet sie darin involviert worden? Alles Fragen, die sie alle seit Beginn beschäftigten und auf die sie doch nie eine Antwort bekommen hatten. Zumindest bis heute.
Dennoch versuchte sie ihre Überraschung zu verbergen, nachdem Sayoko Nanashis Namen erwähnt hatte. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Riko, die zwischen Megumi und Takashi Platz genommen hatte. Auch wenn ihre Erinnerung verschwommen war, gab es dennoch nur eine Nanashi, die ihnen beiden in den Sinn kam. Jenes Mädchen, das sie in der Mittelstufe kennen gelernt hatten und durch das sie überhaupt erst zusammen gekommen waren.
In Rikos und auch Kimikos Augen erkannte sie, dass sie sich noch zu gut an das Mädchen erinnerten – lediglich Takashi runzelte die Stirn und wirkte so, als würde er diesen Namen zum ersten Mal hören.
„Wir waren doch in der Mittelstufe in einer Klasse“, meinte Megumi schließlich. „Seitdem haben wir sie aber nicht mehr gesehen.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 09, 2024 1:25 pm

Ohne die Reaktion der anderen abzuwarten, schloss Sayoko die Augen, atmete erneut tief ein.
"Nana, sie... Sie.. ist Alice." Sagte sie schließlich, warf ihren Kopf in den Nacken und verweilte einige, wenige Sekunden so, und suchte nach Worten.
"Ich.. habe Nana damals durch Mama.. meine Mutter kennengelernt. Sie war Krankenschwester in einem Kinderkrankenhaus und hat mich damals öfter auf die Arbeit mitgenommen weil es die Umstände einfach nicht anders erlaubt hatten... Und ich glaube mittlerweile einfach das sie Mitleid mit den Kindern hatte und mit mir jemanden hatte der sie aufmuntern und ablenken konnte."
Sie erinnerte sich an viele verschiedene Gesichter aus ihrer Kindheit; mittlerweile war ihr bewusst wie makaber das ganze eigentlich war, so hatte sie Freundschaften mit Kindern geschlossen die nie ihr zehntes Lebensjahr erreicht hatten.
"So ein Kind war auch Nana... Ich weiß nicht genau was für eine Krankheit sie hatte, sie war jedenfalls lang und oft genug im Krankenhaus, so das wir uns angefreundet haben und... das sogar noch gehalten hat nachdem sie einigermaßen über den Berg war."
Sie fragte sich still ob ihre Mama es bereuen würde, wenn sie wüsste, was für ein Monster dieses Mädchen geworden war.
"Nana war kein... Einfaches Kind. Ich weiß das sie ohne Eltern aufgewachsen war und ständig rumgereicht wurde, nie ein wirkliches Zuhause hatte. Ich hab das damals nie verstanden, Mama auch nicht - sie war so ein liebes, nettes Mädchen was einfach nur irgendwo hingehören wollte. Aber vielleicht hat sie uns damals auch einfach nicht ihr wahres Gesicht gezeigt, ich... weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber damals dachte ich wirklich das mir dieses Mädchen verdammt leid tut und ich ihr helfen wollte..."
Sie erinnerte sich noch genau an den Tag als Nana weinend vor ihrer Haustür stand, aufgelöst und einsam und voller Wut, weil sie wieder eine Pflegefamilie verloren hatte. Das Unverständnis darüber das niemand sie lieben könnte, sie nirgendwo hingehörte.
"Ich weiß das das alles erstmal unwichtig erscheint, aber ich denke das ist notwendig um... Um zu verstehen wer sie jetzt ist, warum sie jetzt tut was sie tut. Und wieso ich... Irgendwo auch Schuld an alledem habe."
Sie seufzte erneut, schloss die Augen. Bereitete sich für das vor was sie jetzt erzählen musste, erzählen würde - und allein der Gedanke daran ließen ihre Augen mit Tränen füllen, die sie sofort zu verdrängen versuchte.
"Nana kam schließlich auf unsere Mittelschule und ich denke das war für sie die schönste Zeit im Leben... Zumindest anfangs, immerhin hatte sie endlich andere Freunde als mich finden können." Ihr Blick schweifte rüber zu den anderen Mädchen, und ein kurzes, schmerzhaftes Lächeln fuhr über ihre Lippen. "Ich glaube wirklich ihr habt ihr gut getan. Sie war immer auf mich fixiert und das es andere Mädchen in ihrem Alter gab die... Die sie trotz allem mochten war glaube ich was gutes, auch wenn sie das wahrscheinlich nicht so sieht."
Sie machte eine kurze Pause, versuchte, ruhig zu bleiben, sich nicht von den Emotionen überkommen zu lassen.
"Jedenfalls... War alles erstmal gut bis... Bis..." Allein der Gedanke ließen Sayokos Augen unweigerlich mit Tränen füllen, welche sie sofort versuchte wegzuwischen, doch kamen sofort neue nach. Sie spürte die besorgten Blicke ihrer Freunde, und diesmal war es Yuus Hand, die ihre griff, sie fest drückte aber nicht wieder los ließ.
"Meine Mama.. meine Mutter.. sich das Leben genommen hat."
Sie hatte so oft darüber gesprochen, wieso war es gerade jetzt so schwer gewesen?! Jetzt, wo sie Stärke zeigen musste, Nana und Oz zeigen sollte das sie nicht mehr schwach, kaputt und emotional am Ende war. Ihre Mutter war seit ein paar Jahren Tod - wieso gelang es Sayoko nach all der Zeit nicht loszulassen? Wieso konnte sie nicht drüber reden ohne das es ihr Herz auseinander riss, das riesige Loch offenbarte was ihre Mutter zurückgelassen hatte? Sie vermisste sie mit jedem Tag, verfluchte sie aber auch gleichzeitig dafür, das sie Nanashi in ihr Leben gelassen hatte - ein Gedanke für den sie sich hasste, so sehr, das sie beinahe fand sie hatte Alice' Misshandlungen wirklich verdient.
Sie schluchzte, ließ Yuus Hand los und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie war wirklich lächerlich.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 09, 2024 9:22 pm

Megumi spürte einen Stich im Herzen, in Kombination mit einem Hauch Verwirrung. Sie erinnerte sich zwar noch an Nanashi und wie sie sich kennen gelernt hatten. Doch erst jetzt durch Sayoko wurde ihr wirklich klar, wie wenig sie in Wahrheit über ihre Freundin gewusst hatte. Und Sayoko so zu sehen, so verzweifelt… Gleichzeitig war sie sich jedoch auch unsicher. Normalerweise würde sie sie am liebsten in den Arm nehmen, aber war es das richtige?
Schließlich war es Kimiko, die den ersten Schritt tat und Sayoko eine Hand auf die Schulter legte. „Du musst dich nicht unnötig quälen, wenn du nicht möchtest.“, meinte sie beruhigend, wenngleich auch sie ungewohnt angespannt wirkte. Nun gut, das konnte man ohnehin auf jeden in diesem Raum übertragen.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyMo Feb 19, 2024 9:52 am

Sie verweilte einige, ewige Minuten so, während sie die besorgten Blicke, die tröstende Berührung auf sich spürte.
Sie wusste, dass sie den Tod ihrer Mutter immer noch nicht verarbeitet hatte, verarbeiten konnte, obwohl sie seit dem in Therapie war; so hatte Nana jeden Erfolg dahingehend wieder zunichte gemacht und sie noch tiefer auf den Boden gedrückt.
Plötzlich bemerkte sie wie sie von einer weiteren Person sanft an der Schulter berührt wurde.
"Komm Sayo, beruhig dich erstmal. Danach können wir immer noch gucken ob du weitermachen kannst, nicht?" Hörte sie Akito liebevoll sagen, welcher sie behutsam Richtung Balkontür schob, Kimiko einen entschuldigeden Blick zuwerfend. Yuudai folgte ihnen.


"Ich wusste, dass sie damit zu kämpfen hatte, aber das es immer noch so schlimm ist..." War es schließlich Riko, welche die zurückgelassene Stille unterbrochen hatte.
Kyo, welcher zur Abwechslung all die Zeit einen ernsten, nicht deutbaren Gesichtsausdruck hatte, blickte auf das Getränk vor sich, die Hände zusammengefaltet, sein Gesicht stützend.
"Ich weiß es ist hart für sie, aber es ist wichtig das sie uns das erzählt. Um unseren... 'Feind' zu verstehen müssen wir erstmal wissen wie er entstanden ist, und Alice' Geschichte ist sehr mit der von Sayoko-san verbunden wie mir scheint."
Das er selbst einen großen Teil dazu beizutragen hatte, verschwieg er - anders als Sayoko war er nicht mutig genug um sich seinen Dämonen zu stellen. Noch nicht.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyDo Feb 22, 2024 12:44 pm

Kimiko nickte Akito dankbar zu, wohlwissend dass er besser wusste, wie er Sayoko beruhigen konnte als sie – schließlich war er an ihrer Seite gewesen, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. Sie schüttelte ihr schlechtes Gewissen ab, ändern ließ sich daran ohnehin nichts mehr. Nun konnte sie nur noch versuchen, aus ihren Fehlern zu lernen und es besser zu machen. Dennoch war da diese Unruhe, dieses Wissen dass da noch mehr dahinter steckte als nur der Tod ihrer Mutter. Mit vor der Brust verschränkten Armen ließ sie sich wieder auf ihren Sitzplatz nieder.
„Wir dürfen sie aber zu nichts zwingen“, warf Megumi leicht zögernd ein, wirkte dabei erstaunlich unsicher darüber, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 23, 2024 7:24 am

Riko seufzte. "Ich weiß." Erwiderte sie etwas genervt, mehr als sie beabsichtigt hatte.
Erneut füllte Stille den Raum - sie mussten alle die Informationen verarbeiten die sie gerade bekommen hatten, für sich selbst damit klar kommen.
Das Alice wirklich ihre Freundin Nana war ergab im Nachhinein so viel Sinn, und doch gab es etwas viel schwerwiegendenderes, was Riko wütend wie traurig zugleich machte.
"Hey, wusstet ihr... Wusstest ihr woran Sayos Ma verstorben ist...?" Fragte sie schließlich leise an ihre beiden Freundinnen gerichtet und warf einen kurzen Blick auf die Balkontür.
Sie hatte nur grob vom Tod mitbekommen, aber sie wusste nie das sich Goya-san das eigene Leben genommen hatte. Sie hatte sich auch nie getraut Sayoko danach zu fragen - Riko mag zwar unsensibel und dumm sein, aber selbst sie hatte so viel Anstand gehabt nie danach zu fragen.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 23, 2024 11:58 am

Mit gesenktem Blick versuchte Megumi noch immer zu verarbeiten, was sie eben erfahren hatten. Dass Alice wohl tatsächlich Nanashi war hatte sie bereits vermutet, ein Hinweis ihrer Karten den sie nicht wahr haben wollte. Doch die zusätzliche Information über den Suizid von Sayokos Mutter hatte sie doch unerwartet getroffen. Sie konnte nichts anderes, als schweigend den Kopf zu schütteln.
Kimiko wirkte als einzige halbwegs gefasst, doch auch sie verneinte Rikos Frage. „Sie hatte bis heute nie wirklich darüber geredet“, sagte sie leise. „Was auch vollkommen verständlich ist.“
Für einen kurzen Augenblick sah sie zur Balkontür, wandte den Blick aber wieder ab.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 23, 2024 7:15 pm

Riko raufte sich durch die Haar und ließ einen entnervten Laut aus.
"Ach man, das nervt doch!" rief sie schließlich - sie wusste nicht besser wie sie mit diesen Gefühlen umgehen sollte. Wenn sie das doch damals nur gewusst hätten... wenn sie doch nur für ihre Freundin hätten da sein können... Wäre alles anders gekommen?
Auch hatte Nanashi eher wie ein normales, wenn auch launisches Mädchen gewirkt, mit der sie sich eigentlich alle gut verstanden hatten. Niemals im Leben hätte Riko geahnt das sie diejenige werden würde die jetzt ihr Leben und das ihrer Freunde terrorisiert.

Plötzlich ging die Balkontür wieder auf, und Akito, Yuu und zuletzt Sayoko betraten den Raum.
Riko sah ihrer Freundin immernoch die bitterlichen Tränen an, die sie geweint hatte; doch sie schien sich beruhigt zu haben und lächelte sie sogar leicht an.
"Ehrlich, dein Gebrüll hört man bis draußen, Riko." sagte Sayoko schließlich mahnend und Riko hatte das plötzliche Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen, sich für alles zu entschuldigen - dafür das sie so blind und ignorant war, dafür das ihre Mutter sie willentlich allein gelassen hatte. Auch wenn das natürlich Schwachsinn war, und gerade letzteres ihr Sayoko wohl nicht verzeihen würde – Riko konnte trotzdem nicht anders als wütend über eine Mutter zu sein die ihr Kind im Stich ließ. Wahrscheinlich weil auch ihre Eltern sie im Stich gelassen hatten, wenn auch nicht so endgültig wie es bei Sayoko der Fall gewesen war.
"Sorry.." murmelte Riko nur leise und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Schließlich setzen die drei sich wieder, und Yuudai nahm sofort wieder die Hand seiner Freundin, welche tief einatmete und ihre Augen schloß, so, als würde sie Kraft für den kommenden Monolog sammeln.
„Es tut mir Leid das ich so plötzlich unterbrochen musste.“ sagte sie schlussendlich, öffnete ihre Augen und ließ ihren Blick zwischen ihren drei Freundinnen schweifen. „Ich habe nie bemerkt das ich… vorher nie mit euch darüber geredet hatte. Das tut mir leid.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 23, 2024 9:51 pm

Megumi schluckte und verdrängte die Gedanken, die sie seit ihrem Streit mit Riko in jeder dieser Situationen begleitete. Diese Unsicherheit, ob sie ihre Freunde wirklich verstand oder nicht, schob sie beiseite und berührte stattdessen sanft Sayokos Hand.
„Es ist in Ordnung“, meinte sie mitfühlend. „Wir verstehen wie schwer das für dich gewesen sein muss… und immer noch ist.“
Sie warf einen kurzen Blick auf ihre anderen beiden Freundinnen, bemühte sich aber dennoch um ein zögerliches Lächeln. „Nimm dir ruhig die Zeit, die du brauchst, okay Sayo-Chan?“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptyFr Feb 23, 2024 11:25 pm

Ein bitteres Lachen durchfuhr die Kehle der schwarzhaarigen, jungen Frau, die für Kyo vor einigen wenigen Minuten noch wie ein verlorenes Kind wirkte. „Ich befürchte die Zeit haben wir nicht.“ erwiderte sie, und er bemerkte, wie sie kurz die Hand ihrer Freundin drückte. „Aber danke.“
Sie atmete erneut tief ein und aus, und Kyo konnte nicht anders, als sich wie ein armseliger Feigling zu fühlen. Immerhin war er es, der letzten Endes der letzte Auslöser für diese Misere war – doch anstatt wie Sayoko-san seinen Mann zu stehen, saß er nur und sah schweigend zu wie dieses Mädchen ihr Herz ausschüttete, ihre Geschichte erzählte, während er weiter lächelte, feige und falsch und erbärmlich, als hätte er nichts mit alldem zu tun, als wäre er nicht auch Schuld daran.
„Jedenfalls nach…“ Sayoko schluckte kurz. „Mama’s Tod… Ihr wisst ja das ich ein Jahr ausgefallen bin. In diesem Jahr war Nana fast täglich bei mir, auch wenn ich niemanden sehen wollte, war sie trotzdem da, hat schweigend neben mir gesessen oder meine Tränen getrocknet. Damals dachte ich, das war um mir Beistand zu leisten, aber mittlerweile glaube ich… das sie selbst irgendwie Trost brauchte, auch wenn ich nicht weiß wieso, sie hat mit mir nicht über sich geredet damals, ich hatte ja so schon genug mit mir zu kämpfen.“
Kyo spürte einen Stich in seinem Herzen, seine Mimik blieb jedoch unverändert. Er wusste genau wieso Nanashi Trost suchte. Doch anstatt dies aufzuklären, schwieg er weiterhin.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr allzu viel aus der Zeit außer.. außer das ich irgendwann mal wohl diese doofe Bemerkung gemacht hatte das ich am liebsten verschwinden würde… Das war…“ Sayoko pausierte kurz, schien die richtigen Worte zu suchen – atmete erneut tief ein, wahrscheinlich um sich selbst ruhig zu halten, und Kyo bemerkte im Augenwinkel wie sie erneut nach Yuudais Hand griff und fest zudrückte, wahrscheinlich unterbewusst.
„Ich musste da wohl irgendwas bei ihr ausgelöst haben, denn am nächsten Tag kam sie mit der Idee an, das wir ja gemeinsam verschwinden könnten. Gemeinsam diese … wie nannte sie das? Elendige Welt hinter uns lassen könnten, nur sie und ich. Und ich… ich war halt in einem ziemlich tiefen Loch gewesen und…“ Sayoko blickte beschämt zu Boden. „… habe dem zugestimmt.“
Kyo merkte, wie die Stimmung im Raum sich weiter verdunkelte, und an den Reaktionen der Mädchen konnte er festmachen das keine von ihnen auch nur eine leiseste Ahnung davon hatte.
„Die Details erspare ich euch, aber als wir schließlich zusammen auf dem Schuldach standen und… kurz davor waren habe ich kalte Füße bekommen. Ich konnte das einfach nicht tun. Egal wie sehr ich meine Mama vermisse oder wie sehr ich mein Leben zu dem Zeitpunkt hasste, irgendetwas gab es in mir was doch leben wollte. Das… hat sie mir wohl übel genommen, denn das war der letzte Tag an dem ich sie als Nanashi gesehen habe. Obwohl sie gelächelt hat, und zu mir meinte, das sie auf mich warten würde, so hab ich doch in ihren Augen diese riesige Enttäuschung gesehen. Und ich konnte nicht anders als mich schuldig zu fühlen.“
Ein leises Lachen entfuhr ihre Kehle. „Rückblickend ist das echt dämlich... Wieso sollte ich mich dafür schämen leben zu wollen?“
Sayoko warf den Kopf in den Nacken, fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, so, als würde sie jetzt erst die Abstrusität dieser Situation erkennen – und Kyo’s Schuldgefühle wuchsen von Minute zu Minute mehr, jetzt, wo er wusste, das er und seine Familie nicht nur das Leben eines jungen Mädchens zerstört hatten, sondern auch das eines weiteren.
„Danach hatte ich nichts mehr von ihr gehört… und mein Leben wieder angefangen, zumindest irgendwie, so gut es ging. Bis zum Anfang des zweiten Schuljahres.“
„Ich hab vermehrt angefangen, komische Träume zu haben, Träume von Nana, aber auch von dem was wir jetzt als Wunderland wissen. Anfangs dachte ich das wäre einfach nur eine Psychose, eine Nebenwirkung der Antidepressiva oder so, aber die Träume wurden immer und immer realer bis sie dann irgendwann wirklich vor mir stand, in dieser schrecklich leblosen, alternativen Realität.
Sie meinte zu mir, das sie mir vergeben würde, wenn ich ihr helfen würde. Sie hätte eine Möglichkeit gefunden, eine ‚perfekte Welt‘ für uns zu schaffen, doch sie würde mich dafür brauchen, ich würde alles wieder gut machen können. Und da ich bis dahin einfach nicht wusste was mit Nana gewesen war, weil ich nicht wusste ob sie sich nicht doch das Leben genommen hatte, weil ich das dumme Gefühl hatte sie im Stich gelassen zu haben… habe ich regelrecht darum gebettelt ihr helfen zu dürfen, dumm wie ich war. Aber ich hab das auch nicht wirklich für bare Münze genommen damals, wisst ihr? Ich dachte einfach das waren meine Schuldgefühle die mir langsam aber sicher den Verstand rauben, das ich niemals mehr ‚normal‘ sein könnte.“
Sayoko seufzte und Kyo bemerkte das leichte Glitzern in ihren Augen. „Sie war immerhin meine beste Freundin gewesen und ich war nicht für sie da gewesen. Das ist das was sie mir einredete und ich ihr nur zu gerne glaubte. Und irgendwie hätte es gepasst das das alles nur dumme Hirngespenste sind.“
Sie wischte sich die aufkommende Tränen weg.
„Schließlich verging einige Zeit und… Die ganze Geschichte wurde immer realer, und Nana wurde immer grausamer zu mir. Das was ich an Heilungsprozess gemacht hatte zu der Zeit war einfach weg, als wäre ich wieder am Anfang, nur liege ich noch tiefer auf dem Boden mit Dreck im Mund.
Als ich mich dann vor zirka einem Jahr das erste Mal in die rote Königin verwandelte und dieses Wunderland komplett Realität wurde wusste ich das war kein Wahnsinn, beziehungsweise dieser Wahnsinn war realer als mir lieb war.
Und da ich ihr unbedingt helfen wollte, unbedingt meinen Fehler wieder gut machen wollte… Hab ich halt für sie das gemacht was… sie verlangt hat. Und das war eben Energie für sie zu sammeln indem ich das Wunderland habe entstehen lassen und… Leute verschwunden sind.“
„Ich wusste aber damals nicht, das sie ganz verschwinden würden, wisst ihr? Ich hatte einfach nicht damit gerechnet das der ganze Scheiß wahr ist, und ich wollte unbedingt meine Fehler wieder gut machen, wollte das sie mir unbedingt verzeiht, und ich hab ihr auch geglaubt das es für uns wäre, das es für was gutes wäre…!“ Erneut brach das Mädchen in Tränen aus. „Ich… hab dann aber sofort aufgehört als ich das bemerkt hatte, ich hab mich geweigert, ich wollte schließlich niemanden umbringen! Ich wusste all das wirklich nicht, das müsst ihr mir glauben!“
Akito legte ihr einen Arm um die Schulter, tröstete sie.
„Das wissen wir.“ hörte Kyo ihn leise sagen, und er schob das Mädchen vorsichtig in Yuu’s Arme, welcher sie erneut zum Balkon führte.
Als Yuudai die Tür hinter die beiden geschlossen hatte, war es schließlich Akito, der das Wort an sich nahm.
„Wir wissen alle das Alice und ihr komischer Hase Energie aus negativen Emotionen sammeln, welche sie anscheinend für ihre ‚perfekte Welt‘ brauchen.“ fuhr er schließlich fort, ohne den Anwesenden auch nur eine Sekunde Zeit zu lassen, über das soeben Gesagte nachzudenken – einfach damit keinem bewusst werden sollte das Sayoko indirekt am Tod einiger Menschen beteiligt war.
„Und da Sayo geweigert hat weiter den Mist zu machen… Hat Alice sie halt weiter gebrochen und in ihr das widerliche Drachenvieh gezüchtet. Und den Rest kennt ihr.
Unsere Befürchtung ist nur das sie jetzt andere, verlorene Menschen gefunden hat die stattdessen nun Batterie für die beiden spielen und das auf einer sehr viel größeren Skala als was Sayo schaffen könnte.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 9:51 pm

Kalte Luft umhüllte sie, während Yuudai und Sayoko schweigend auf dem Balkon standen. Vorsichtig hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen, selbst tief in Gedanken versunken. Er hatte mit vielem gerechnet. Doch ihre letzten Worte hatten selbst ihn getroffen, erweckten eine tiefe Wut in ihm, die er eigentlich geglaubt hatte langsam in Griff zu haben. Am liebsten würde er hier und jetzt zu Nanashi ins Wunderland und gegen seinen persönlichen Schwur, keine Hand an Frauen anzulegen brechen. Sie dafür zu bestrafen, was sie Sayoko angetan hatte.
Er schüttelte kaum merklich die Gedanken ab. Später würde er noch genug Zeit dafür haben. Jetzt gab es andere Dinge, die wichtiger waren. Ohne ein Wort legte er einen Arm um ihre Schulter und streichelte sie sanft, drückte sie dabei an sich.
„Du hast nichts falsch getan“, sagte er schließlich nachdem wenige Momente vergangen waren. „Du warst auch nichts weiter als ein Opfer in diesem Spiel.“

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Takashi hatte die ganze Zeit eher abseits gesessen, auf Rikos Wunsch hin eher zugehört und nur wenig selbst eingeworfen. Immer mehr hatte er sich gefragt, warum er überhaupt dort war und wer diese „Nanashi“ überhaupt war, die jeder außer ihm zu kennen schien. Eine kranke Psychopathin wie sie wäre ihm mit Sicherheit im Gedächtnis geblieben, je mehr er über sie hörte. Andererseits schien sie ihre Beweggründe gut verstecken zu können und Sayoko schien ihr von allen wohl am nächsten gewesen zu sein.
Und dann war da noch dieser Hase… Unbewusst rückte er seine Brille wieder zurecht, versuchte die Zusammenhänge zu sehen, während alle anderen in einer Mischung aus Wut und Schock gefangen zu stehen.
„Wir können also ziemlich sicher sagen, dass diejenigen die das Schachturnier vor kurzem gestört haben, jetzt ihre neuen Diener sind“, schlussfolgerte er schließlich und brach damit die Stille, die den Raum eingenommen hatte. „Und es wäre wichtig, diese Personen ausfindig zu machen und so schnell wie möglich auszuschalten.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 10:41 pm

Erleichterung machte sich in Sayoko breit. Immerhin Yuu schien sie nicht zu verabscheuen – wie es bei den anderen war, konnte und wollte sie sich nicht vorstellen. Dank Akito würde sie zumindest für einen kurzen Moment von den wohl angewiderten Blicken ihrer Freunde erspart bleiben, etwas, was die Sache für diesen einen Moment etwas leichter machte.
Sie wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht, zitterte leicht. Sie war das Weinen Leid geworden.
„Ich weiß.“ antwortete sie, leise, ihre Stimme brüchig. „Und ich bin es leid ihr Opfer zu sein.“ gestand sie, fast flüsternd. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, konzentrierte sich auf Yuus Berührungen; versuchte sich zu beruhigen.
„Ehrlich, ich… ich hatte so große Angst das du mich abstoßend finden würdest sobald du die ganze Wahrheit kennst. Ich… ich kann mich ja teilweise nicht mal mehr selbst in den Spiegel sehen ohne das mir übel wird.“

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Akito war froh, das zumindest irgendjemand hier im Raum auf ihn eingegangen war. Er wollte nicht, das Megumi und die anderen zu groß über das gesagte nachdachten – auch wenn er mehr Vertrauen in Sayokos Freunde hatte als sie selbst, so fürchtete er insgeheim doch das sich einer von ihnen von ihr abwenden könnte. Und er wusste, das sie gerade jetzt, wo sie alles offen gelegt hatte, jeden von ihnen gebrauchen könnte; allein schon um zu verhindern das Alice noch einmal so nah an sie heran kommt, ihren Fortschritt in den letzten Monaten wieder komplett zunichte macht.
Yuu war der Einzige, bei dem er sich hundertprozentig sicher war, das er trotz allem zu Sayoko stehen würde. Immerhin war er ihr das irgendwo auch schuldig.
„Genau das.“ erwiderte der Rothaarige und blickte ernst drein. „Wobei ich ehrlich gesagt glaube das es nicht nur die beiden sind, auch wenn ich dafür keine Beweise habe. Nenn es von mir aus Intuition oder so, aber ich glaube nicht das das alles ist was Alice zu bieten hat.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 10:57 pm

Yuudai sog mehrmals tief Luft ein, suchte sich die richtigen Worte zusammen, versuchte noch immer Herr seiner Wut zu werden. Er konnte ihr ihre Angst nicht verübeln. Wie würde es ihm wohl gehen, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre? Vermutlich würde er sich mit ähnlicher Abscheu sehen, wie sie es tat. Ja, er hatte sich selbst aus anderen Gründen bereits selbst abscheulich empfunden, auch wenn er diese Gedanken immer gut verdrängen konnte.
Und doch war es klar, dass sie nicht die Haupttäterin war.
„Wenn ich jemanden abstoßend finde, dann ist es Nanashi“, antwortete er leise und drückte sie sanft an sich, als er bemerkte dass sie zitterte.

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„Das kommt daher, dass du die Grinsekatze bist“, mischte sich Dinah ein, die bis eben noch auf einem Papierhaufen gelegen und so getan hatte, als würde sie schlafen. Mit einem Satz war sie auf den kleinen Tisch in der Mitte gesprungen und blickte sie alle nach und nach an.
Takashi bemühte sich, einen gleichgültigen Gesichtsausdruck beizubehalten. Er mochte diese Katze nicht. Sie ergab für ihn einfach keine Sinn, ihre Existenz, ihre Art, dass er nie einschätzen konnte ob und wann sie sich einmischte.
Letztlich blieb ihr Blick auf Akito hängen.
„Es ist vermutlich zu viel verlangt, von dir zu erwarten, dass du uns hilfst“, meinte Takashi herablassend.
Die weiße Katze machte nicht einmal Anstalten, sich zu ihm umzudrehen, stattdessen schwieg sie, wandte jedoch ihren Blick zur Balkontür als würde sie warten, bis Sayoko und Yuudai zurückkehren.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 11:15 pm

Sie spürte seine Wärme und schloss ihre Arme um ihn, drückte ihn ebenfalls fest an sich.
„Nana verdient das nicht.“ flüsterte sie, und sie wusste wie seltsam das klingen musste nach alldem was sie ihr angetan hatte. „Sie ist genauso verloren gewesen wie ich. Das, was Alice jetzt ist... ich weiß nicht mal mehr wie viel von Nana überhaupt noch drin steckt. Ob dieser verdammte Hase nicht einfach Schuld daran ist.“
Immerhin wurde sie immer grausamer, je stärker der Hase wurde. Wenn sie an Nana, an ihre Nana von früher zurück dachte, das einfach nur ein armes, einsames, verlorenes Mädchen war, was einfach nur ein Zuhause suchte und geliebt werden wollte – das Mädchen das nach dem Tod ihrer Mutter jeden Tag bei ihr war, ihr immer Trost gespendet hatte, was sie so lange und so gut kannte… da war nicht viel von über gewesen.

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„Wieso musst du eigentlich immer dann auftauchen wenn eh schon alles wichtige passiert ist?!“ war es schließlich Riko, welche wütend aufsprang und nach der Katze griff, welche problemlos ausweichen konnte.
Sie versuchte es erneut, und wieder verfehlte sie. Es war Kyo, welcher Riko sanft am Handgelenk packte und sie versöhnlich anlächelte.
„Aber aber Riko-chan“ mahnte er, und Riko verspürte das Bedürfnis, all die Wut welche sich während Sayokos Erzählungen angestaut hatte, an ihn auszulassen. „Ich verstehe das du wütend bist, aber da kann doch die Katze nichts für. Spar dir die Wut lieber für diejenigen auf die es wirklich verdient haben.“
„Die Katze hätte sich einfach mal viel früher zeigen können, vielleicht wäre das alles nicht so passiert!“ erwiderte sie, ließ sich aber wieder zurück aufs Sofa fallen, mit einem schmollenden Gesichtsausdruck.
„Dinah hat immer irgendwie ihre Gründe.“ warf Akito müde ein, konnte sich ein Schmunzeln jedoch nicht verkneifen.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 11:31 pm

„Dann sollten wir diesem verdammten Hasen einfach Mal gewaltig…“, Yuudai unterbrach seinen kurzen Wutausbruch, als von drinnen Rikos Stimme erklang. Kurz wandte er den Blick um und sah noch gerade so, wie sie wütend versuchte, die weiße Katze im Inneren zu fangen. Das dadurch ausgelöste Chaos beruhigte ihn erstaunlicherweise ein wenig. Schwer seufzend wandte er sich wieder ab.
„Wenn du bereit bist sollten wir vielleicht wieder rein gehen“, meinte er schließlich und suchte ihren Blick, versuchte ihre Gefühle zu lesen.

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Schließlich hatte sich Dinah auf eines der oberen Regale geflüchtet und putzte sich beiläufig die Pfote. „Ich bin lediglich eine Beobachterin“, sagte sie schließlich und sah Riko an. „Auch ich weiß nichts darüber, was Oz‘ als nächstes plant.“
Dann rollte sie sich schließlich wieder zusammen und beobachtete wieder die Szenerie unterhalb.
„Wir sollten den Fellball ignorieren“, meinte Takashi schließlich auch genervt und rückte sich die Brille zurecht. „Es gibt momentan Wichtigeres.“
Es waren diese Worte, die Megumi schließlich aus ihrer Schockstarre holten. Die letzten Teile des Gesprächs hatte sie kaum wirklich realisiert, noch immer war sie zu geschockt von den Erzählungen Sayo-Chans, das Wissen darüber was sie alles durch gemacht haben musste und wie schwer sie noch immer damit zu kämpfen hatte. Noch immer war sie verwirrt darüber, nicht sicher wie sie es einordnen sollte, doch eines war klar… sie mussten etwas tun, bevor es zu spät war.
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 11:45 pm

Erst war sie ein wenig perplex, dann fing Sayoko an zu lachen. Die gesamte Situation die sich ihr durch das Fenster darstellte, hatte etwas so Abstruses normales, was alltägliches, was plötzlich all die angesammelte Anspannung in ihr wie von Zauberhand auflöste.
„Entschuldige.“ erwiderte sie und wischte sich eine Träne, welche zur Abwechslung mal nicht vom Weinen kam, aus den Augen. „Aber ja, ich glaube… wir sollten diese nutzlose Katze retten bevor Ri-chan es sich doch anders überlegt.“

Die Balkontür ging schließlich auf, und Riko war erleichtert Sayoko wieder bei deutlich besserer Laune zu sehen – was auch immer dieser Yuu zu ihr gesagt hatte schien Wunder gewirkt zu haben, und auf einmal war all die Wut vergessen.
„Da seid ihr ja wieder!“ grinste sie und war überglücklich, das ihre Freundin dieses Lächeln sogar erwiderte. „Wir haben sogar in Zwischenzeit einen Ehrengast in unsere Reihe bekommen.“ Sie deutete mit ihren Blick hoch zum Regal, auf dem nach wievor die weiße Katze thronte.
„Ach? Hab ich gar nicht mitbekommen.“ antwortete Sayoko sarkastisch, für einen kurzen Moment unsicher ob sie sich das überhaupt erlauben konnte – Riko schien den Wink mit dem Zaunpfahl jedoch nicht verstanden zu haben, so wanderte ihre Aufmerksamkeit zurück auf das weiße Fellknäuel.
„Jetzt wo alle da sind wirst du uns doch sicherlich sagen was du eigentlich hier willst.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySa Feb 24, 2024 11:59 pm

Für eine Weile saß Dinah einfach nur da und starrte Sayoko an, fast hatte man den Eindruck als würde sie versuchen durch Gedanken mit ihr zu reden. Zumindest stellte sich Megumi das für den Moment vor, war es nicht in den ganzen Magical Girl-Geschichten so?
„Sayo-Chan hat Recht“, sagte sie schließlich, den Blick ebenfalls auf die Katze gerichtet. „Bitte Dinah, sag uns was du weißt.“
Die Katze blickte kurz zu ihr, dann richtete sie sich auf dem Regal auf. Erneut vergingen einige Momente, bis sie wieder das Wort ergriff. „Oz existiert um die Macht der Verzweiflung zu sammeln.“ Megumi vernahm ein entnervtes Seufzen aus ihren Reihen, das Dinah jedoch ignorierte. „Dem entgegen steht die Kraft der Hoffnung. Die Kraft, die ich euch gegeben habe.“ Als sie diese Worte sagte, richtete sie den Blick gezielt auf die vier Anwesenden Mädchen, ruhte am Ende jedoch in erster Linie wieder auf Sayoko. „Auch dir habe ich deine Kraft gegeben, weil ich hinter all deiner Verzweiflung einen Funken Hoffnung gespürt habe.“
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BeitragThema: Re: Mahou Shoujou   Mahou Shoujou - Seite 35 EmptySo Feb 25, 2024 12:06 am

Erneut lachte Sayoko, wenngleich dieses bitter und zynisch war.
„Ich bitte dich. Mehr Klischee geht nicht, oder?“ erwiderte sie, und starrte der Katze direkt in die Augen. „Du hast mir nur die Kraft gegeben weil du Oz einen auswischen wolltest. Immerhin scheint er ja großen Wert auf Nanas und meine… Probleme zu legen.“
Obwohl sie es nicht wahr haben und sich vorallem nicht anmerken lassen wollte, so hatten Dinah’s Worte in ihr doch irgendetwas ausgelöst. Hoffnung? Klar, sie hatte immer wieder Hoffnung das ihr Leben endlich wieder geregelte Bahnen laufen würde. Jetzt auch wieder, gerade wo alles einigermaßen lief, sie vor Alice Ruhe hatte, endlich mit Yuu zusammen war, von ihrem Vater weg… So viel Hoffnung wie in den letzten Monaten hatte sie noch nie verspürt, und das ängstigte sie, hinderte sie daran, an ihr festzuhalten. Denn sie wusste, irgendwo lauerte immernoch Alice, dazu bereit, sie wieder auf den Boden zu drücken, sie daran zu erinnern was für ein abartiger Mensch sie war und wohin sie gehörte.
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