Central Hell Goddess 2

"War rückblickend vielleicht die beste Entscheidung." Antwortete sie und nahm einen Schluck aus dem Krug. Tatsächlich war das eines der besseren Biere die sie bisher im Windreich probieren durfte.
"Wobei es aktuell ja überall nach Krieg schreit. Ist nur eine Frage der Zeit bis es auch in Winderia losgeht."
Und wenn es soweit kommt müsste sie sich wirklich Gedanken machen, wo sie unterkommt. Die Gilde hatte ihr nicht nur Geld, sondern auch ein Stückweit Sicherheit gegeben, die ihr jetzt komplett gefehlt hatte. Obwohl Politik sie keinen Deut interessierte und sie sich da am liebsten raus hielt, blieben die Gerüchte nicht ungehört - und Nox wäre ein Idiot wenn sie diese nicht irgendwie beunruhigt hätten.
Es hatte schon gereicht das es im Wasserreich Unruhen gab und ihr Vater darin involviert war. Sie wollte nicht auch noch Teil eines Krieges werden, egal in welchem Bezug.

„Ist halt so“, meinte Cian zerknirscht. „Die da oben spielen sich als große Helden auf, rühren aber keine Finger um dem kleinen Mann zu helfen. Da braucht man sich nicht wundern, wenn der irgendwann genug hat.“
Auch Arion nahm einen tiefen Schluck. Ihm gefiel die Richtung in die das Gespräch ging nicht, aber sowohl Nox als auch Cian hatten Recht. Sollte es auch hier zum Krieg kommen, würde er sich wohl einen anderen Ort suchen müssen. Vielleicht hatten sich bis dahin die Auseinandersetzungen im Feuer- und Wasserreich ein wenig geklärt.
Cian ließ seinen Nacken knacken. „Nun, wie auch immer. Arion, können wir kurz unter vier Augen reden?“
Er stellte seinen Krug ab. „Ich bin gleich wieder da“, meinte er zu Nox und folgte Cian in einen der Hinterräume. Nachdem dieser die Tür geschlossen hatte zischte er ihn an: „Was soll das? Du bringst doch sonst nie ein Weib hierher!“
Arion lächelte entschuldigend. „Mach dir keine Sorgen wegen ihr. Nox kann man vertrauen.“
„Das meine ich nicht!“, Cian seufzte schwer. „Ich weiß warum du hier bist und du kannst verdammt froh sein, dass dieses verschissene Zimmer auch frei ist. Zum Blutmond ist selbst meine Taverne meist voll. Aber bist du dir sicher, dass du einer Frau das zeigen möchtest?“ Er stockte, stutzte… dann grinste er. „Ah, ich glaube langsam verstehe ich.“
Nun war ese Arion der seufzte. „Nein du verstehst nicht“, erklärte er. „Nox und ich sind Geschäftspartner, mehr nicht. Du weißt, dass ich mit Frauen schon lange abgeschlossen habe.“
Cian blickte durch einen Spalt in der Tür. „Was redest du? Die Kleine sieht gut aus und so wie du über sie redest…“
„Cian!“, Arion unterbrach ihn. „Sie ist nur meine Auftraggeberin mehr nicht.“
Der Wirt sah ihn an und zuckte dann mit der Schulter. „Gut, wie du meinst“, sagte er schließlich, „Aber pass auf, dass du ihr nicht zu viel von unserem Geheimnis erzählst.“
Mit diesen Worten verließen sie den Raum wieder und kehrten zu Nox zurück, Cian zog mit einem breiten Grinsen zwei Schlüssel aus einer Tasche, von der Arion nicht einmal bemerkt hatte, dass er sie dabei hatte.
„Ihr bekommt die beiden Zimmer im Erdgeschoss“, meinte er nur und legte sie auf den Tresen.

Etwas neugierig war Nox schon gewesen, worüber die beiden Männer allein reden würden, wusste aber das es sie wahrscheinlich nichts anging.
Als die zwei schließlich nach kürzerster Zeit zurück kamen, nahm Nox den Schlüssel entgegen.
"Vielen Dank, Cian." Grinste sie und sah kurz zu Arion. Wenn der Abend so verlaufen würde wie die letzten Male, als die zwei zu viel getrunken hatten, hätte ein Zimmer wahrscheinlich ausgereicht - aber den Gedanken behielt sie für sich.
"Ich nehme Mal an das hier ist das sagenumwobene Versteck was zu erwähnt hast?" Sagte sie zu Arion, mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, leise genug das nur er und Cian das hören konnten.

Arion und Cian warfen sich einen Blick zu, dann lachte der Wirt. „Tja, die Kleine ist nicht dumm. Du gefällst mir“, meinte er zwinkernd und warf Arion dann einen Blick, als wolle er ihm sagen „nur Geschäpftspartner, ja?“
„Cian kann man solche Dinge anvertrauen“, erklärte er und ignorierte den Blick des Wirtes. „Die Taverne ist recht wenig besucht und die möglichen Verstecke so gut, dass man sie nur findet, wenn man genau weiß, wonach man schauen muss.“
Die Tür zur Taverne öffnete sich und weitere Gäste betraten den Raum, woraufhin sich Cian von ihnen verabschiedete und sich wieder seiner Arbeit zuwandte. Arion sah ihm kurz nach, war aber innerlich froh dass er sich wieder zu Arbeiten hatte. Er konnte darauf verzichten, ständig darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass zwischen ihm und Nox mehr sein könnte. Sie waren Freunde, die Spaß daran hatten, zusammen ins Bett zu steigen. Mehr war da nicht.

"Ich bin ziemlich überrascht das gerade jemand wie du einem dritten sein Geld anvertraust, wenn ich ehrlich bin." Meinte Nox schließlich als sie alleine waren, den Kopf auf die Hände gestützt. "Hast du keine Angst das er dich hintergeht?"

Er setzte seinen Krug an und nahm einen tiefen Schluck. „Cian bietet die Möglichkeit zwar an, aber er weiß selbst nicht ganz genau, wer wo seine Wertsachen versteckt hat.“ Mit verschwörerischen Grinsen sah er ihr direkt in die Augen. „Außerdem ist das hier nur eines von mehreren Verstecken, an denen ich mein Geld unterbringe.“
Er ließ seinen Krug ein wenig Kreisen, beobachtete die goldgelbe Flüssigkeit darin. „Außerdem sitzen wir in gewisser Weise im selben Boot. Wir sind beide Flüchtlinge aus dem Erdreich, das schweißt dann doch etwas zusammen.“

"Verstehe."
Sie ließ ihren Blick kurz ins Leere schweifen, dann setzte sie zum Trinken an.
"Deswegen schmeckt das Bier also nicht ganz so grottig wie überall sonst in diesem Land."
Sie grinste, wurde dann aber wieder ernst.
"Ich hab mir nie erlaubt wirklich jemanden zu vertrauen. Damon war die einzige Ausnahme... Und selbst nur unter Blutschwur das wir uns gegenseitig umbringen dürfen, sollte der eine den anderen jemals verraten."
Sie lachte leise. "Es ist schon ein seltsames Gefühl Leute zu treffen ohne die Angst haben zu müssen sie früher oder später umzubringen."

Für einen kurzen Augenblick starrte er sie aus dem Augenwinkel an, stellte seinen Krug dann jedoch ab und blickte direkt zu ihr.
„Scheint nicht so leicht gewesen sein in deiner Gilde“, meinte er nur.
Klar, er wusste dass Assassinen meist Einzelgänger waren, dennoch hatte es ihn ein wenig überrascht zu sehen, dass sie lediglich von einem Gildenmeister und Damon verabschiedet worden war. Hatte er doch geglaubt, dass es doch mehr Leute bei ihnen gab, zu denen sie Vertrauen fasste.
Dann wandte er sich doch wieder seinem Krug zu.
„Wobei ich zugeben muss, neben Cian gibt es vielleicht nur noch zwei Personen, denen ich mein Leben anvertrauen würde… Neben dir natürlich“, er setzte ein freches, charmantes Grinsen auf.

Sie lachte.
"Und du bist dir sicher das das so eine gute Idee ist? Nicht, das ich dich nicht doch im Schlaf ermorde und mit deinem Geld verschwinde."
Sie machte eine kurze Pause, sah in dann direkt in die Augen und lächelte.
"Aber im Ernst: Danke. Ich bin selbst überrascht darüber wie einfach es mir fällt dieses Vertrauen zu erwidern."
Ihr Lächeln formte sich zu einem neckischen Grinsen.
"Ich glaube ich bin einfach zu weich geworden."

„Manche Erfahrungen formen einen nun Mal“, er leerte seinen Krug und winkte Cian, ihm noch einen zu bringen. Endlich wieder ordentliches Bier.
Es dauerte auch nicht lange, bis der Wirt mit zwei neu gefüllten Krügen zurückkam, ehe er sich wieder der anderen Kundschaft zuwandte.
„Solange du glücklich und nicht unvorsichtig wirst ist es ja vollkommen in Ordnung denke ich. Am gefährlichsten ist es, wenn man sich zu sicher fühlt und dadurch unachtsam wird.“

"Keine Sorge, das wird mir schon nicht passieren." Sie lachte leise. "Dafür habe ich viel zu lange so gelebt."
Sie nahm ihren gefüllten Krug, starrte in die goldgelbe Flüssigkeit.
"Zumindest lang genug das ich keine Ahnung habe wie ein normales Leben funktioniert. Geschweige denn überhaupt einen Plan wie ich jetzt weiter leben möchte."

Erneut sah er sie für einige Sekunden nur schweigend an. Sie hatten sich zwar immer wieder kurz über das Thema unterhalten, aber nie zu sehr im Detail. Die meiste Zeit hatten sie eigentlich überlegt, in welche Richtung sie gehen mussten oder waren auch Mal einfach nur Schweigsam Seite an Seite voran gegangen.
„Vermisst du das Töten?“, fragte Arion nebensächlich, gleichzeitig aber auch so leise, dass außer ihr niemand seine Worte hören konnte.

Sie lachte leise.
"Nicht Mal annähernd." Erwiderte sie.
"Ich hatte nur lange Zeit das Gefühl, das wäre das einzige worin ich gut bin, das einzige wo ich vom Nutzen sein könnte. Jetzt muss ich mir halt irgendwie was neues suchen."

„Hmm“, machte er nur und nahm einen Schluck aus seinem Krug, lachte dann selbst leise.
„Tja, das einzige was ich dir anbieten kann, ist so lange mit dir durch die Gegend zu reisen, bis du etwas findest was dir gefällt.“
Ein bitteres Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Ich bin schließlich auch nur Söldner geworden um überhaupt irgendwie durch das Leben zu kommen.“

"Erzähl mir davon." Sie setzte den Krug ab, sah in interessiert an; den Kopf wieder auf den Händen gestützt.
"Wie du zum Söldner geworden bist, meine ich. Vielleicht erzähle ich dir dann auch meine Geschichte."
Sie grinste wieder, neckend. Es tat gut mit ihm zu reden; vielleicht war er der erste Mensch seit langem den sie Mal wieder Freund schimpfen konnte.

Erneut lachte er leise.
„Da gibt es nicht viel zu erzählen“, meinte er und gönnte sich noch einen Schluck, den Blick kurz ins Leere gerichtet. Wie lange war es her, dass er sich wirklich bewusst an die Vergangenheit erinnert und davon erzählt hatte? Er wusste es nicht mehr. Und er wusste auch nicht, wie viel er ihr erzählen wollte. Zumindest jetzt schon.
Er nahm noch einen tiefen Schluck, als wolle er sich Mut antrinken.
„Nach meiner Flucht kam ich bei einer befreundeten Familie unter. Nur wenige Jahre später zerbrach sie und ich landete auf der Straße.“ Er hielt kurz inne, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen. „Da ich nichts anderes konnte außer kämpfen und nicht wusste, wo ich hin sollte, habe ich halt angefangen verschiedene Aufträge anzunehmen um überleben zu können. Anfangs noch Kleinigkeiten für etwas zu Essen und einen Schlafplatz, als ich ausreichend Erfahrung hatte für Geld.“
Er nahm wieder einen Schluck und grinste dann.
„Tja und jetzt bin ich hier. Ein Wanderer, Söldner, der fast alles für Geld tut und im Grunde kein wirkliches Zuhause hat. Ende der Geschichte.“

Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.
"Dann sind wir uns wirklich gar nicht Mal so unähnlich." Sie lachte bitter.
"Nach dem Krieg damals hatte ich und mein Vater kein wirkliches Zuhause. Sind viel hin und her gereist, erst als... Erst als er Hauptmann der Krone im Wasserreich wurde hatte ich sowas wie ein Zuhause."
Sie erinnerte sich noch gut an die Zeit. Damals war Rhea relativ lange bei Ihnen gewesen; wahrscheinlich aus Sorge. Nur nie lange genug.
"Tja, und dann... hab ich irgendwann Spitz bekommen wie sich ein Typ in unserem Dorf damals an Kindern vergangen hat. Alle wussten's, aber keiner hat was getan oder gemacht, einfach weil er ein hohes Tier war. Und dann hab ich halt die Sache selbst in die Hand genommen."
Sie lachte leise. "Dadurch ist dann die Gilde auf mich aufmerksam geworden. Tja, und jetzt bin ich hier."

„Deshalb hast du also das Geld für deinen Vater zusammen gespart“, gedankenverloren nahm er einen Schluck aus seinem Krug. Es war schon lange her, dass er im Wasserreich war, hatte er nicht irgendwelche Gerüchte über den dortigen Hauptmann gehört? Sein Gehirn war durch den Alkohol bereits zu benebelt, um da wirklich genug darüber nachzudenken. Vielleicht hatte er es aber auch einfach nur verdrängt, weil es für ihn einfach nicht wichtig war.
„Aber stimmt schon, da sind wir uns wohl nicht so unähnlich. Beide rastlose Wanderer, ohne einen wirklichen Ort, an den man zurückkehren kann.“
Er sah wieder zu ihr.
„Würdest du das gerne ändern? Oder magst du dein Leben so?“

"Früher hätte ich dir gesagt das ich mir kein anderes Leben für mich vorstellen könnte. Mittlerweile bin ich mir da nicht so sicher."
Sie lächelte. "Deshalb beineide ich dich ein wenig um deinen Traum, wenn ich ehrlich bin. Ich für meinen Teil dachte lange, dass ich genauso wie meine Mutter enden werde... Eine rastlose Seele die keinen Ort wirklich ihre Heimat nennt, ohne jegliche Ambitionen im Leben. Ich weiß nur nicht ob es das Leben ist das ich mir für mich wünsche."

Er lächelte. „Tja, dann bist du zumindest schon Mal einen Schritt weiter“, meinte er. „Und der Rest kommt bestimmt auch noch.“
Cian kam wieder zu ihnen und klopfte kurz auf den Tresen.
„Entschuldigt die Störung ihr beiden“, sagte er ernst. „Aber die Bar schließt für heute.“
Arion hob eine Augenbraue und sah ihn ernst an.
„Ist irgendetwas passiert?“
Der Wirt jedoch grinste nur. „Nicht direkt. Ich möchte nur meine Frau beim Blutmond nicht alleine lassen.“ Fast schon wirkte der nach außen so hart wirkende Mann beschämt. „Es dauert nicht mehr lange bis unser Kind zur Welt kommt, da möchte ich schon gerne in der Nähe sein.“

Nox grinste.
"Oh, herzlichen Glückwunsch." Sagte sie ehrlich und sah dann rüber zu Arion.
"Wir zwei finden auch so schon irgendwie eine Möglichkeit die Zeit tod zu schlagen. Und wenn es irgendwas gibt was wir tun können, nur zu~"

„Das ist nett von euch“, antwortete Cian. „Aber wir kriegen das schon hin. Sie hat nur riesige Angst wenn der Himmel rot wird.“
„Verständlich“, meinte Arion und leerte seinen Krug und drückte ihm ein paar Münzen in die Hand. „Du weißt wo du uns findest, solltest du trotzdem Hilfe benötigen.
Cian nickte dankbar, ehe er sich wieder darum kümmerte, die anderen Gäste aus der Taverne zu werfen. Nachdem er außer Hörweite war, schlang Arion einen Arm um ihre Schulter.
„Also, wie war das noch mit der Möglichkeit, die Zeit totzuschlagen?“, fragte er mit einem vielsagenden Grinsen, während er sie zu den Zimmern führte.

Nox grinste.
"Du weißt ganz genau wie ich das meine." Antwortete sie, Ehe die beiden in eines der Zimmer verschwanden welches Cian ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
Nox sollte Recht behalten - ansich hätte ein Raum vollkommen genügt.

Selbst für eine Blutmondnacht hatte Amila diese ungewöhnlich schlecht geschlafen. Zwar waren ihre Schmerzen im Vergleich zum letzten Mal nicht nennenswert angestiegen, dennoch hatten sie ausgereicht um dafür zu sorgen, dass sie lange Zeit nicht hatte einschlafen können. Kurz hatte sie überlegt, ob sie vielleicht mit Emir reden sollte, hatte sich dann aber doch dagegen entschieden. Er hatte bestimmt seine eigenen Sorgen und Probleme während dem Blutmond.
Als sie endlich eingeschlafen war, hatte sie jedoch so unruhig geschlafen, dass sie mit den ersten Sonnenstrahlen bereits wieder wach geworden war. Genervt von allem hatte sie daraufhin entschieden, die Nacht für beendet zu erklären. Angekleidet hatte sie die Taverne verlassen und lief ein wenig durch die Stadt, suchte noch einmal den genauen Weg, den sie zum magischen Ursprungspunkt nehmen konnte. Sie traute sich nicht die Stadtbewohner zu fragen, aus Angst Xenon würde davon erfahren.
Ihr gefiel der Gedanke nicht, dass sie diesem verrückten auf diese Art unbewusst helfen würde. Mit Sicherheit würde er, wenn er mitbekommt was geschah, direkt darauf schließen können dass sie dafür verantwortlich war.
Und das garantiert für einen Aufstand nutzen.
Eigentlich durfte nichts passieren, konnte nichts passieren. Sie hatte peinlichst genau darauf geachtet, dass die eingravierten Runen ihres Magiesammlers auch das richtige Zeichen aufwiesen und jeder Strich, jeder Punkt richtig saß. Die größte Angst die sie hatte, war die Kalibrierung. Sie hatte keine Möglichkeit das Gerät zu testen. Was, wenn es am Ende doch zu viel Magie absorbierte?
Schließlich erreichte sie einen höher gelegenen Platz, der sich direkt an den Berg hinter Asteria schmiegte. Wie auch auf dem Marktplatz befand sich hier ein kleiner Brunnen, der Steinstatuen aus zwei Bären die gegeneinander Kämpften zeigte. Die Augen der Bären waren dabei mit diesen leuchtenden Edelsteinen versetzt, die sie überall in der Stadt schon gesehen hatte. Zwischen den beiden Bären war ein kleiner Schaft aufgestellt, auf dem ein Windrad installiert war, welches sich bei dem starken Aufwind des Platzes ohne Unterlass drehte. Amila fragte sich, ob diese Mechanik wohl dafür sorgte, dass die Augen durchgehend mit Magie gefüllt wurden.
Müde setzte sie sich auf eine Bank und betrachtete den Brunnen für eine Weile, spürte dabei, wie ihr die Augen zufallen wollten. Zumindest ein bisschen Energie tanken, bevor sie heute Nacht die Stadt verlassen mussten. Wenigstens das.

Rhea hatte viel zu lange mit Ares diskutieren müssen - trotz der Abmachung die die beiden vor 7 Jahren getroffen hatten, hatte er sich anfangs geweigert, ihre Tochter frei zu geben.
Obwohl Eris sie jetzt noch mehr hassen würde, war es ihre Art und Weise sie zu beschützen. Sie so zu sehen, schwach und blutüberströmt... Das hatte sie nicht ertragen. Sie hatte jeden Tag an ihrem Bett verbracht, auf sie aufgepasst; die Sorge und die Angst ihre einzige Tochter zu verlieren hatten sie beinahe krank gemacht.
Es war Ironisch, wenn man bedachte das sie sie ursprünglich gar nicht wollte, sich zwischenzeitlich sogar wünschte sie nicht bekommen zu haben. Wie sehr sie sich mittlerweile dafür hasste.
Immerhin hatte sie damit auch ihr Leben zerstört.

Als sie von Ares gehört hatte, das Eris mit einem Söldner Namens Arion aufgebrochen war, hatte sie das ein bisschen beruhigt; immerhin kannte sie ihre Tochter und der Wunsch nach Vergeltung war eigentlich etwas was sie von Rhea geerbt hatte. Zu wissen, das sie sich aus Asteria entfernte beruhigte sie, zumindest ein bisschen - sie würde dem Dämon erstmal nicht nachreisen und sich erneut unnötig in Gefahr begeben.
Wenn sie wenigstens wüsste was für ein Kerl dieser Arion war... Der Name ansich war schon wieder ein seltsamer Wink des Schicksals, welches ihr wohl nur zu gerne einen Streich zu spielen schien.
Wie es wohl den kleinen Arion von damals mittlerweile ergangen ist?

Rhea bog schließlich in eine Seitenstraße ein, welche zu einem höher gelegenen Platz führte.
Eine Tochter hatte sie retten können - die andere, welche nicht ihre leibliche war, sie aber genauso geliebt hatte, stand noch aus.
Wenn das Netzwerk der Assassinen Recht behalten sollte, war sie erst vor einer halben Stunde selbst an diesem Platz eingetroffen - Rhea hoffte, die Tochter ihrer besten Freundin nicht zu verpassen.
Als sie den Platz schließlich erreichte und das Rosa-haarige Mädchen schlafend auf einer Bank entdeckte, schmunzelte sie. Ihre Kapuze war ihr etwas vom Kopf gerutscht; das Gesicht deutlich erkennbar. Zum Glück waren nicht viele Leute auf den Straßen; zu groß die Sorge aufgrund des gestrigen Blutmondes. Also setzte sich Rhea neben sie, zupfte ihr vorsichtig die Kapuze zurecht, und wartete bis sie aufwachte.