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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren So März 19, 2017 12:58 am
"Nein, nichts ist gut!" schluchzte sie, die Schulter ihrer Freundin schon vollkommen nass geweint. "Kuro ist.. Kuro ist..." Sie weinte und weinte, ließ all das, was sie die letzten Tage so verzweifelt versucht hatte zu unterdrücken, freien Lauf. Sie wusste doch, wie es werden würde. Sie hatte es gewusst und war der Meinung, drauf gefasst zu sein. Aber das war nur eines der bitteren Lügen die sie sich selbst erzählt hatte, nur um die Wahrheit erträglicher zu machen. Aber sie wurde nicht erträglicher.
Es verging eine gefühlte Ewigkeit, ehe das Mädchen sich beruhigt hatte. Sie wischte stumm die Tränen von ihren Wangen, und sie wusste, sie war Rubina eine Erklärung schuldig gewesen. Also erzählte sie. Von Kuro, von den vergangen Stunden, wie wichtig er ihr war und wie sehr sie ihn retten wollte. Von all ihren Gefühlen und Ängsten, von allem, was sie zurückgehalten hatte. Und danach ging es ihr besser.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren So März 19, 2017 1:06 am
"Kuro ist dir wohl sehr wichtig", sagte sie sanft und lächelte. Beruhigt darüber, dass es Shiro wieder besser zu gehen schien. Dennoch war sie innerlich unruhig. Es war einen Tag her und man hatte sie bereits gefunden. Ihre Reise würde sich als wesentlich schwerer erweisen, als sie erwartet hatte. Aber allein die Situation eben zeigte Rubina, dass es eine gute Idee war, sich ihr anzuschließen. Sie wusste nicht, ob sie wirklich dazu in der Lage sein würde das Mädchen zu beschützen. Aber sie konnte ihr wenigstens eine seelische Stütze sein und ihr dabei helfen, über ihren Schmerz hinweg zu kommen. Trotzdem war sie ratlos. Was sollten sie tun, wenn sie sogar so herzlos waren, ausgerechnet diesen Jungen auf sie aufzuhetzen? Sie spürte, wie sie eine tiefe Verachtung gegen das Team Crypto entwickelte. Erst die Erzählungen, dann diese Pokémon und nun das, was Shiro erlebt hatte. Sie musste verhindern, dass weitere Wesen wie sie erschaffen wurden. Koste es was wolle!
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 3:42 pm
Alles war weiß gewesen. Hell, leuchtend. So grelles und strahlendes Weiß, dass es ihr in den Augen wehtat. Shiro lag in den Armen von jemanden. Jemand wichtigen, dass wusste sie. Sie spürte seine Wärme, roch seinen Duft, fühlte die Geborgenheit, den Trost. All das, was sie die letzten Wochen gesucht hatte. Gebraucht hatte. Auch seine Stimme konnte sie vernehmen, doch verstand sie nicht, was er ihr sagte. Doch wusste sie, dass es seine Stimme war. Sie war warm, beruhigend, von einer Sanftheit erfüllt, die sie so gemisst hatte. Shiro lächelte, und auch, wenn sie seine Worte nicht verstehen konnte, allein das er hier bei ihr war, war genug gewesen. Das Mädchen kuschelte sich weiter in seine Arme und schloss die Augen. Obwohl ihr bewusst war, dass dies nur ein wunderschöner Traum gewesen war, so wollte sie nicht, dass er endet. Wenn sie so für immer in seinen Armen liegen könnte, dann würde ihr auch der ewige Schlaf nichts ausmachen. Selbst der Tod wäre genug gewesen. Sie blickte auf. Wollte in seine Augen sehen, seine wunderschönen Augen, welche mit einer Sanftheit gefüllt, aber gleichzeitig auch mit einer großen Furcht und Unsicherheit gefüllt waren. In das wunderbare Lila, in welches sie sich spiegelte. Aber als sie in seine Augen blickte, waren sie leer. Sie sahen durch sie hindurch, als wäre sie nicht da. Und auch merkte sie, dass die Worte, welche er sprach, nicht an sie gerichtet waren. Es war, als würde sie nicht für ihn existieren. Ein Schmerz zog durch ihre Brust. Ja, natürlich. Es wäre töricht gewesen, zu hoffen, dass er zumindest im Traum an sie erinnert werden würde. Auch wenn das ihr Traum, ihre wunderschöne Lüge hätte wären sollen. "Was ist, KR0002MW?". Diese Worte verstand sie schließlich. Und ein weiterer stechender Schmerz war es gewesen, der sich durch ihren gesamten Körper drang. Es tat weh, es tat weh, es tat weh, es tat weh, es tat so weh. Sie wollte doch nur bei Ihm sein. Sie wollte doch nichts anderes. Sie wollte sich doch nur ihrer wunderschönen, grausamen Lüge hingeben können, und zumindest für diesen einen, flüchtigen Moment wieder bei Ihm sein. Wieder mit ihm sein. Warum warum warum warum? Warum gönnte man ihr das nicht? Wieso musste man Ihn so zerstören, er, der für sie der Einzige Grund gewesen war, ihre widerliche und falsche Existenz aufrecht zu erhalten? Warum warum warum warum warum warum warum? Shiro schrie, und plötzlich färbte sich all das grelle Weiß in ein tief dunkles Schwarz. Und er, welcher noch immer neben ihr saß, grinste. "Was ist, KR0002MW?" wiederholte er diese schrecklichen Worte, die Ansammlung von Buchstaben und Zahlen, der nicht ihr Name gewesen war. Sein Grinsen wurde immer verzerrter, und dort, wo sich Kuro's Augen befanden, waren nur noch zwei tief schwarze, dunkle Kreise. Das weißhaarige Mädchen schrie erneut und stoß die Gestalt von sich. Sie kauerte auf den Boden, die Hände an die Ohren gelegt. Wieso wieso wieso wieso wieso wieso wieso wieso wieso wieso wieso?! Wieso? "Wieso?!" schrie sie. Schließlich erklang eine ihr bekannte Stimme. 'Das ist deine Realität.' Shiro erkannte die Stimme. Es war die Gleiche gewesen, welche sie zum Tag ihres Ausbruchs gehört hatte. "Diese Realität will ich aber nicht!" rief sie erneut, und sie schluchzte, schlug mit den Händen auf den Boden, immer und immer wieder. 'Verleugnung bringt dir nichts.' "Aber was soll ich tun?" fragte sie, ihre Stimme zitterte. "Ich will ihn zurück! Ich will Kuro bei mir haben!" Ihr Blick war verzweifelt, wenn nicht gar manisch gewesen. 'Dann hol ihn dir zurück. Ich hab's dir doch bereit gesagt, oder nicht? Das du die Kraft dazu hast.' "Aber wie? Was bringt mir diese Kraft? Ich kann das nicht! Ich weiß doch nicht mal wo ich anfangen soll!" Aber anstatt zu Antworten, hörte Shiro nur noch unheimliches Schweigen. Leere. Nichts. Sie schluchzte und weinte und schrie, nach einer Antwort bettelnd, doch die Stimme zeigte sich nicht mehr.
Schweißgebadet war Shiro, als sie schließlich aufwachte. Das war ein Traum gewesen. Alles nur ein Traum gewesen. Sie atmete schwer, keuchte schon fast. Sie musste sich beruhigen. Sie hatte die Kraft dazu. Sie konnte das. Sie musste nur daran glauben, dann klappte das, so war es doch stets in den Geschichten gewesen, nicht wahr? Sie konnte Kuro retten. Sie musste, wenn sie sich nicht selbst verlieren wollte. Das Mädchen seufzte schwer, ehe sie sich aufsetzte und sich eine Strähne aus dem Gesicht strich. Richtig. Rubina und sie hatten nach gestern beschlossen, dass es besser wäre, in einem dieser Poké-Center zu nächtigen, in einem richtigen Bett. Damit Shiro sich ausruhen, erholen konnte. Wobei sie sich nicht besser fühlte als gestern, geschweige denn die Tage davor. Es war sowieso seltsam gewesen, auf einem richtigen Bett zu schlafen, und nicht auf der harten Matratze im Labor, die lange Zeit ihre einzige Welt gewesen war. Shiro stand schließlich auf. Sie musste Rubina suchen, und ihr von dem schrecklichen Traum erzählen. Und von dem Gefühl, dass sie hatte. Das sie unbedingt das Pokémon suchen musste, dessen Gene sie in sich trug.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 8:58 pm
Fest entschlossen betrachtete Rubina den jungen Trainer, der ihr gegenüber stand. Der Kampfplatz hinter dem Pokémon-Center lag zu dieser Tageszeit im Schatten und war angenehm kühl, perfekt für einen kleinen Übungskampf am späten Vormittag. Natürlich nur, wenn man von der Hitze des Kampfes absah, der dort momentan stattfand. Shiro hatte noch tief geschlafen, als sie aufgestanden war. Und da sie ihr diese Ruhe hat gönnen wollen, vor allem nach den letzten Ereignissen, hatte sie sich überlegt, sie geht ein wenig trainieren. Schließlich war sie diesem Trainer begegnet und hatte sie passenderweise zu einem Kampf herausgefordert. Sie trugen einen einfachen Doppelkampf aus, wie Rubina sie auch aus der Orre-Region kannte, die sie vor kurzem noch besucht hatten. Lustigerweise hatten die Trainer dort Einzelkämpfe kaum gekannt oder bevorzugten einfach Doppelkämpfe. Ihr war das in diesem Moment aber relativ. Jeder zusätzliche Kampf half ihr um stärker zu werden. Momentan waren sie sich noch ebenbürtig, niemand von ihnen hatte ein Pokémon verloren. Auf ihrer Seite kämpften ihr Sleimok zusammen mit ihrem Ohrdoch. Der Gegner hatte Kokowei und Flauschling in den Kampf geschickt. Vielleicht nicht die besten Voraussetzungen für sie, wobei sie in diesem Fall auch eher strategisch vorging. Ihr Ohrdoch war sowieso mehr der Supporter, der für die Heilung zuständig war, während ihr Sleimok mit Matschbombe, Schlammbad und Flammenwurf den Gegner auf trab hielt. Der Kampf verflog und schon bald hatte sie die Zeit vergessen, ebenso wie ihr Schützling, der zu dieser Zeit bereits wach war. Ohne dass sie es wusste.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 9:28 pm
Shiro hatte sich in dem Zimmer umgesehen, der wohl für mehrere Personen gedacht war. Da außer ihr aber niemand dort war, worüber sie ziemlich dankbar war, beschloss sie, den Raum zu verlassen. Sie kam in der Eingangshalle an, welche überfüllt mit Trainern und deren Pokémon war. Ein wenig unsicher und auch beängstigt, schaute sie sich suchend um, in der Hoffnung, Rubina zu erkennen. Sie lief durch die Halle und blieb in der Mitte stehen. Ihr war die Situation sehr unangenehm, da das Mädchen bisher mit keinen anderen Menschen außer Rubina, Kuro und den Leuten von Team Crypto gesprochen hatte. Sie wusste also nicht, wie man sich anpasst, normal verhält. Zudem es so viele Gerätschaften und Dinge an diesen Ort gab, die sie faszinierten, neugierig machten, aber sie wollte auch nicht allzu sehr auffallen. Also versuchte sie ihren Erkundungsdrang zu ignorieren. Shiro seufzte und wurde allmählich panisch. Was, wenn Rubina doch Angst bekommen hatte und einfach abgehauen war? Nein, so ein Mensch war sie nicht. Oder? Shiro kannte sie schließlich kaum. Aber, angenommen, sie wäre weg, was sollte sie ohne sie machen? Sie kannte sich doch kein Stück in der Außenwelt aus, hatte keinerlei Pokémon oder irgendetwas! Tränen schossen ihr in die Augen. War das doch das Ende gewesen? Konnte sie Kuro gleich aufgeben und sich freiwillig zurück in die Hände von Team Crypto begeben? Das wollte sie nicht, jetzt wo sie endlich frei war! Wo sie Kuro und sich retten konnte! Shiro senkte den Kopf. Es war hoffnungslos. Am liebsten würde sie irgendwo hin gehen, weit weit weg. Sie hatte Angst. Anscheinend hatte das weißhaarige Mädchen die Aufmerksamkeit einiger anderer Trainer geweckt, denn während sie im Selbstmitleid versank, trat ein junger Mann vor sie und tippte ihr leicht gegen die Schulter. "Entschuldigung?" sagte er, in einem freundlichen, höflichen Ton. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Von der plötzlichen Berührung überrascht, schrak Shiro auf. "Ä-Äh..." sie stammelte, und merkte wie ihr das Blut in die Wangen floß und sich ihre Augen weiter mit Tränen füllten. Was sollte sie da antworten? Vollkommens mit der Situation überfordert, stammelte Shiro nur irgendwas wie eine Entschuldigung, und verließ panisch das Poké-Center.
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 9:38 pm
"Okay, Mimi, Seemon - greift gemeinsam an, los jetzt!", rief Rubina. Es war bereits kurz vor Mittag und sie und ihr Gegner hatten ihre letzten Pokémon auf dem Feld, sie Mimigma und Seemon, während er mit Panferno und Elevoltek konterte. In dem Panferno sah sie eigentlich keine Gefahr, wohingegen das Elevoltek... Mit einem gemeinsamen Angriff könnte sie aber vielleicht doch gewinnen. Im Augenbinkel bemerkte sie eine Gestalt, die panisch aus dem Pokémon-Center gestürmt kam, der sie aber zunächst nicht allzu viel Aufmerksamkeit widmete. Sie war gerade vollends auf den Kampf vertieft. "Rauchwolke! Dann Schattenstoß!", rief sie ihre Befehle und ihre Pokémon gehorchten. Im Gegenzug sah sie, wie ihre Gegner ihre Elektro-Attacken aufluden. Wie erwartet würden sie versuchen, zunächst ihr Seemon auszuschalten. Wenn sie schnell genug war, würde es vielleicht doch noch gelingen...
Letztlich endete der Kampf ziemlich ausgeglichen. Mimi stand noch, wennauch sehr wackelig, während sie die beiden letzten Pokémon ihres Gegners hatte besiegen können. "Wow, nicht schlecht", sagte der Trainer strahlend und reichte ihr im Anschluss die Hand. "Ich hatte nicht gedacht, dass du so stark bist. Beim nächsten Mal werde ich aber gewinnen." Rubina erwiderte es mit einem Lächeln und schenkte ihm einen freundschaftlichen Händedruck. "Das werden wir ja sehen.", antwortete sie. Der Trainer wollte noch etwas sagen, als Mimi plötzlich zu brüllen anfing. Rubina blickte erschrocken zu ihrem Pokémon und bemerkte dann erst das weißhaarige Mädchen.
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 9:59 pm
Shiro hatte sich hinter einer Ecke des Hauses verzogen, den Kopf in den Schoß gesenkt, am Schluchzen. Sie hatte Angst. Nicht nur, dass sie diesen schrecklichen Albtraum hatte, nein.. nun hatte ihre erste und einzige Freundin wohl auch alleine gelassen und Shiro war da, wo sie vorher war - komplett einsam und auf sich allein gestellt. Die Welt war unfair. Shiro hatte sich nicht mal ausgesucht, zu leben, und trotzdem hatte man sie geschaffen, nur um als Testsubjekt ihr Leben lang in einem Labor zu verbringen? Das war einfach nicht fair gewesen. Sie seufzte, und dachte an Kuro. Früher hatte sie der Gedanke an ihn stets aufgemuntert, doch jetzt kamen ihr nur seine trostlos leeren Augen in den Sinn, und die Art, wie er sie angeredet hatte. Und den Kuro aus ihren Traum.
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:07 pm
Erst jetzt bemerkte Rubina Shiro, die an der Hauswand kauerte. Und da wurde ihr auch schmerzhaft bewusst, dass sie ihre Freundin unnötig lange alleine gelassen hatte. Schnell entschuldigte sie sich bei dem Trainer und lief zu ihr. "Shiro, ist alles in Ordnung?", fragte sie und ging besorgt neben ihr in die Knie. Auch Mimi war von ihrer Schulter gesprungen und starrte das weißhaarige Mädchen besorgt an. "Migma...", vorsichtig schmiegte es sich an ihr Bein.
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:14 pm
Shiro schrak auf, als sie die ihr bekannte Stimme hörte. "R-Rubina?" sagte sie, sich die letzten Tränen aus den Augen wischend, ehe sie ihrer Freundin um den Hals fiel. "Wo warst du? I-Ich hatte Angst du wärst doch abgehauen!" Sie umarmte ihre Freundin so fest sie konnte, ehe sie sich langsam beruhigte und ihr erzählte, was im Center vorgefallen war, und auch von ihrem Traum. "Ich.. weiß nicht, Rubina." sagte sie schließlich ungewohnt ernst, den Blick gen Himmel gestreckt. "Ich hab das Gefühl, um Kuro's Herz öffnen zu können muss ich wirklich dieses Pokémon... dieses Mew finden. Ich weiß nicht mal wieso."
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:19 pm
"Es tut mir Leid", murmelte Rubina, und drückte Shiro sanft von sich, während diese erzählte. "Das war nur ein Traum, ein böser Traum", sagte sie sanft und streichelte der Weißhaarigen über den Kopf. "Und es tut mir schrecklich Leid, dass ich dich so lange allein gelassen habe. Während dem Kampf habe ich die Zeit komplett vergessen. Nächstes Mal lass ich dir eine Notiz hier", sagte sie und begann zu überlegen. Mew... Wo sollte man dieses Pokémon finden können? Sie hatte noch nie etwas von ihm gehört... Okay, gehört hatte sie schon einmal von ihm, aber wo man es finden sollte. "Wir brauchen irgendwelche Anhaltspunkte...", murmelte sie und überschlug noch einmal alles. "Wer weiß, vielleicht hatte der Traum ja doch eine Bedeutung. Und wenn wir ihm dadurch helfen können... Warum nicht versuchen? Bisher wissen wir ja sowieso noch nicht allzu viel."
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:26 pm
"Ich.. hab mal was gehört, von den Forschern im Labor." überlegte Shiro laut und legte die Hand ans Kinn. "Kuro's Gene.. das Pokémon Mewtu.. das war lediglich ein Klon von Mew, oder?" Das Mädchen legte den Kopf schief und schaute ihre Freundin fragend an. "Aber wo sollte man außerhalb von Crypto's Labor klonen können? Aber dort könnte es bestimmt Hinweise geben.." Shiro überlegte schweigend weiter. Sie wusste nicht mal, ob das stimmte, aber das war der Einzige Anhaltspunkt, den sie derzeit hatte. Sie hatte oft irgendwelche Fetzen der Forscher aufschnappen können, obwohl sie diese meistens nicht einmal verstanden hatte. Plötzlich kam ihr jedoch ein anderer Gedanke. "Ähm, Rubina?" fing sie zögerlich an, und blickte dem schwarzhaarigen Mädchen direkt in die Augen. "Ich hab überlegt ob ich.. nicht eventuell auch Pokémon trainieren sollte.. Immerhin darf ich meine Kräfte nicht einsetzen, wenn ich unentdeckt bleiben möchte und.." Sie druckste ein wenig, und stupste mit ihren Fingern aneinander, die Wangen gerötet. "Ich .. hätte auch gerne ein Evoli..." murmelte sie schließlich schüchtern. Seid sie das Pokémon von Rubina kennenlernen durfte, hat es Shiro völlig in ihren Bann gezogen. Es war niedlich, warm, weich und hatte solch große, dunkle Augen, das Shiro sich besser fühlte, wenn sie das Pokémon nur ansah.
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:31 pm
Rubina war überrascht, als sie Shiros Wunsch vernahm. Sie wollte Pokémon trainieren? Eigentlich keine schlechte Idee, nicht zuletzt würde es ihr helfen sich besser selbst verteidigen zu können. Sie schmunzelte und kicherte dann leise. "Du bist gut", sagte sie schließlich und tätschelte sie wieder. "Aber eigentlich keine schlechte Idee mit dem Pokémon. Das wird dir bestimmt auch helfen, dich in dieser Welt besser zurecht zu finden." Zögerlich zückte sie den Pokéball mit dem Evoli. Eigentlich hatte sie sich immer eines gewünscht, aber bereits seit sie gesehen hatte, wie Shiro mit dem kleinen Pokémon umgegangen war und wie sehr es sie gemocht hatte... Sie würde dem Pokémon nie die Trainerin sein, die es verdiente. Das war Rubina auch in ihrem Kampf eben klar geworden. Sie lächelte es an, ehe sie den Pokéball an Shiro weiter reichte. "Ich bin mir sicher, du wirst eine gute Trainerin für es sein. Nimm es ruhig, es mochte dich sowieso viel lieber als mich." Ihr Lächeln wurde leicht traurig, obwohl sie sich bemühte, es sich nicht anmerken zu lassen. "Evoli ist in dieser Gegend unheimlich selten, aber ich denke mit diesem hier kannst du auch gut trainieren."
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:38 pm
Shiros Augen weiteten sich, als sie den Pokéball vor ihrer Nase erblickte. War das wirklich Rubina's Ernst? Dieses wunderbare Pokémon durfte Shiro tatsächlich ihr Eigen nennen? Das Mädchen strahlte und nahm den Ball dankend entgegen, ehe sie ihrer Freundin erneut in die Arme fiel. "Vielen, vielen Dank, Rubina! Du bist die Beste!" sagte sie glücklich, ehe sie sich ihren Pokéball zuwandte und das Evoli schließlich rausließ. "Hast du mitbekommen, Evoli?" fragte sie das Pokémon freudig, welches sie nur verwundert mit großen Augen ansah. "Ab heute sind du und ich offiziell Partner!" Das Evoli machte einen freudigen Laut, ehe es sich an seine neugewonnene Trainerin schmiegte. "Und weißt du was?" Shiro grinste. "Ich werde dich Rubi nennen." Das braune Wesen sah zu seiner ehemaligen Trainerin und stupste diese dankend an. Shiro kicherte. "Ich glaube, sie mag die Idee, deinen Namen zu tragen, Rubina."
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do März 23, 2017 10:56 pm
Mit gemischten Gefühlen betrachtete sie Shiro und tätschelte Evoli kurz die Stirn. "Pass gut auf sie auf Kleine, ja?" Sie zögerte kurz. Dann korrigierte sie sich lächelnd. "Ich meine natürlich Rubi." Vorsichtig stand sie auf und reichte Shiro die Hand. "Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt erst Mal ein wenig trainieren? Damit du und Rubi ein gutes Team werdet." Ihr Blick wanderte zu Mimi, das sofort auf ihre Schulter sprang. "So wie Mimi und ich."
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Er saß auf dem Dach des Pokémon-Centers. Umhüllt von Schatten, sodass ihn niemand sehen konnte. Nun gut, das war für ihn sowieso einerlei. Es würde allerdings unnötige Probleme mit sich bringen und sie vielleicht auf ihn aufmerksam machen. Sein Blick wanderte zu dem weißhaarigen Mädchen... KR0002MW. Der Kampf vom Vortag hatte seinen Plan durchkreuzt und irgendetwas in ihm verändert, ohne dass er benennen konnte, was genau es war. Seine Gedanken waren nur noch bei ihr und das beunruhigte ihn. Doch direkt angreifen wäre töricht. Er war selbst noch nicht bei Kräften und sie wirkte viel zu labil, als dass er sie so leicht um den Finger zu wickeln. Und sie schien ihn vor allem zu kennen... Er musste einen anderen Weg finden, sie zu bekommen. Seine Beute. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren... Er sah, wie seine Beute sie umarmte in stiller Freude. Und das misfiel ihm. Er wusste nicht was es war, konnte es nicht zuordnen. Aber etwas stieg in ihm auf. Stumm ballte er die Hand zur Faust, ließ sie auf den harten Boden sausen. Er wollte diese Frau zerstören. Dieses schwarzhaarige Monster... Dieses Miststück, das seiner Beute so nah kommen konnte, wie es ihm selbst nicht gelingen sollte. Wenn er sie beseitigte... Ja, wenn er sie beseitigen würde, dann würde er seine Beute vielleicht so sehr brechen könnten, dass er sie schnappen konnte. Und dann würde er sie ins Labor bringen und ergründen, was sie an sich hatte, das ihn so durcheinander werden lassen konnte. Ein leises Kichern drang von seinen Lippen, das bald zu einem leicht irren Lachen heranreifte. Er musste sich nur einen Weg überlegen, wie er es bewerkstelligen könnte. Aber das sollte nun das geringste Problem sein.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Mo Jun 19, 2017 12:34 am
Ein wenig fragend sah das Mädchen mit den blauen Augen ihre Freundin an, nickte aber. "Wir können gerne trainieren, aber... Wie macht man das überhaupt?" fragte sie und kratzte sich dabei am Kopf. "Ich weiß nur, das Pokémon gewisse Attacken einsetzen können, aber sonst..." Verdammt, sie wusste ja nicht einmal richtig, ihre eigenen Kräfte zu lenken. Und dann sollte sie die eines Pokémons trainieren? Ein wenig zweifelnd, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, sah Shiro zu ihrem neu gewonnenen Freund runter, welche sie mit großen Augen ansah und einen neugierigen Laut ausstieß. Rubi wirkte motiviert und schien, wieso auch immer, auf seine neue Trainerin zu vertrauen, was diese mit Mut erfüllte. Obwohl sie zuvor niemals mit anderen Menschen oder Pokémon zutun hatte, so war sich Shiro sicher, dass sie gewiss keine bösen Wesen sein mussten. Das sie alle im Grunde ein reines Herz in sich trugen, welches verdorben war. So wie sie das Herz von Kuro verdorben hatten. Und wenn eben diese Wesen, Menschen und Pokémon, zusammenarbeiten würden - es würde gewiss etwas Gutes daraus entstehen. Etwas, womit sie diesen bösen Menschen wie Team Crypto ein für alle Mal vernichten konnte. Womit sich Shiro rächen konnte an das, was sie ihr antaten und was sie aus Kuro und den ganzen unschuldigen Pokémon gemacht hatten. Sie würde sie vernichten. Und dazu würde sie gewiss die Hilfe dieses Evolis brauchen. "Also gut", sagte sie schließlich motiviert lächelnd, und sah zu Rubina. "Wo fangen wir an?"
(Falls Shiro hier off-charakter wirkt.. hab mir beim Durchlesen der alten Posts irgendwie gedacht, das sie derzeit sehr unrealistisch ist. Sie muss naiv sein, klar, aber eben nicht dieses.. 'Aw ich bin so süß-H-Chara-Mäßig-Naiv', wenn du verstehst was ich meine, dunno. Sie ist halt unschuldig, aber auf eine eher gefährliche Art und Weise.. mag ihre Persönlichkeit interssanter gestalten, deshalb entschuldige falls es jetzt zu drastischen Änderungen kommt oder so xD)
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Mo Jun 19, 2017 9:37 pm
Rubina blickte kurz in die schwarzen Knopfaugen ihres Mimigma, welches sie zuversichtlich anstarrte. Sie selbst reiste nun schon seit einigen Jahren durch die Welt und hatte auch schon einige Pokémon trainiert, aber sie selbst wusste nicht, wie sie das am besten einem Mädchen wie Shiro beibringen konnte. Für einige Herzschläge schwieg sie, überlegte für sich selbst, was sie ihr raten konnte. "Zu allererst", sagte sie schließlich, "ist es wichtig, dass Vertrauen und die Freundschaft zwischen dir und Rubi zu stärken." Sie berührte mit einer Hand ihr Kinn, wirkte wie in Gedanken. "Das Wichtigste bei der Aufzucht von Pokémon ist gegenseitiges Vertrauen. Vertraust du deinem Pokémon, wird es alles geben, was es hat. Vertraut dein Pokémon dir, wird es dir gehorchen." Sie lächelte sanft. "Und dass du Pokémon keinesfalls als Werkzeug sehen darfst, brauche ich dir nicht zu erzählen." Schließlich stand sie auf und blickte sie um. "Für den Anfang sollten wir vielleicht versuchen, dir ein weiteres Pokémon zu fangen." Sie deutete in Richtung Westen. "In den Wäldern dort hinten gibt es bestimmt viele Pokémon. Da kannst du auch gleich ein wenig lernen, mit deinem Evoli umzugehen." Zum Glück hatte sie dieses Pokémon ein wenig trainiert, also sollte es notfalls auch alleine klar kommen. Dennoch würde sie Shiro einige Tipps und Hinweise geben. Auf dem Weg dorthin würde sie ihr einige Basics beibringen, wie die Attacken, die dieses Pokémon beherrschte. Aber wirklich Lernen würde sie wohl erst in der Praxis. Denn kein Kampf ähnelte einem anderen und das war etwas, was Shiro auf jeden Fall auch lernen musste.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Mo Jun 19, 2017 10:42 pm
Es waren Stunden vergangen, in denen Shiro und ihr kleines Evoli lernen mussten, miteinander zu arbeiten. Stunden, in denen Shiro oft verzweifelt war, aufgeben wollte, sich die Haare raufte, ehe sie und Rubi es schließlich schafften, einen neuen Freund zu gewinnen. Ein kleines, niedliches Pokémon mit ebenso großen Augen wie Evolis, welches wohl ein Vulpix war und laut Rubina zum Typ Feuer gehörte. Mit sichtlicher Erschöpfung, aber auch Erleichterung, wischte sich das Mädchen mit dem weißen Haar schließlich den Schweiß von der Stirn und stemmte glücklich die Hände in die Hüfte. "Das war... weitaus schwieriger als erwartet." gab sie verlegen lachend zu, und warf einen freudigen Blick auf ihr Evoli, welches ebenso erschöpft, als auch zufrieden war. "Vielen Dank, dass du so geduldig mit mir warst, Rubina!" wandte sich Shiro schließlich an ihre Freundin, und sah auf den zusätzlichen Pokéball, welcher nun an ihrer Gürtelschnalle befestigt war. Sie würde sich definitiv einen Namen für ihren neuen Freund ausdenken müssen, und sie würde lernen müssen, die Attacken und Fähigkeiten dieses Wesens so zu nutzen, dass es auch ja nicht von ihr als Trainerin enttäuscht sein würde.
Die beiden Mädchen beschlossen schließlich, für's Erste zurück ins Center zu gehen, und den Tag für heute zu beenden. Es war lang und anstrengend gewesen, für beide - Rubina, weil sie sehr geduldig mit ihrer unwissenden Freundin sein musste, und Shiro, weil dies eine komplett neue Erfahrung für sie gewesen war. Sie würde stärker werden, sie und ihre Pokémon, das hatte sie beschlossen. Sie selbst wird lernen müssen, ihre eigenen Kräfte zu beherrschen, einsetzen, und kontrollieren zu können - immerhin hatte sie es unbewusst geschafft, das Labor in Chaos zu versetzen, zu wie viel war sie dann in der Lage, wenn sie ihre Kräfte gewillt einsetzen konnte? Ein letztes, müdes Gähnen entrann ihren Lippen, als sie sich schließlich in das Gästebett des Centers kuschelte, und im Stillen hoffte, von bösen Träumen verschont zu bleiben.
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Di Jun 20, 2017 8:19 pm
Rubina rollte sich zur Seite, zum gefühlten hundertsten Mal. Obwohl sie selbst erschöpft und ausgelaugt war, das Training mit Shiro hatte sich doch als anstrengender herausgestellt als gedacht, wollte oder vielmehr konnte sie nicht einschlafen. Schließlich setzte sie sich seufzend auf, unter schwerem Protest Mimis, welches sie ungewollt geweckt hatte. Sie zischte ihm entschuldigend zu, dass es bitte ruhig bleiben soll, ehe sie das Bett verließ. Ein kleiner Spaziergang würde ihr bestimmt gut tun, entschied sie. Vielleicht konnte sie ja auch einfach nur nicht schlafen, weil sie es nicht mehr gewöhnt war, in einem Bett zu liegen - ein Gedanke, der sie zum Schmunzeln brachte. Schnell verfasste sie eine kleine Notiz für Shiro um sie zu beruhigen, sollte sie aufwachen. Dann verließ sie, lediglich mit Mimi an ihrer Seite, das Gebäude ohne das gelbe Pokémon zu bemerken, welches mit einem Pendel bewaffnet die beiden Mädchen von außerhalb beobachtete.
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Mit einem kühlen Blick beobachtete Kuro, wie das Miststück das Gebäude verließ. Ohne dass er es merkte, bildete sich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen. Wie erwartet hatte die Kraft seines Hypno gereicht, um ihr den Schlaf zu rauben. Jedes Mal, wenn sie eingeschlafen war, hatte es Traumfresser eingesagt, was dafür sorgte dass sie direkt wieder aufgewacht war. Und das nur, um sie alleine nach draußen zu locken. Und das war nur der Anfang seines Plans. Er dachte daran, wie er sie vernichten würde. Geistig brechen. Zerstören. Sie sollte dafür büßen, dass sie es gewagt hatte, in die Nähe von KR0002MW zu kommen. Seine Beute vor ihm zu verbergen. Vor ihm abzuschirmen, ihr Kraft zu geben. Gut, er traute sich selbst nicht direkt in die Nähe seines Ziels, wollte verhindern dass sie in ihm wieder dieses Chaos auslöste. Aber vielleicht konnte er sie zur Vernunft bewegen, indem er ihr ihre Stütze entriss. Und das nicht auf gewöhnliche Weise. Er ließ sein Hypno in seinem Ball verschwinden, ehe er sich mit Hilfe seiner Kräfte in die Luft erhob um dem Mädchen zu folgen. Schwebend, ohne dass sie es bemerkte.
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Ein angenehm kühler Wind empfing sie, während Rubina durch die dunklen Straßen Lavandias schritt. Es war bereits nach Mitternacht und die meisten Bewohner der kleinen Stadt lagen mit Sicherheit schon längst in ihren Betten. Nur gelegentlich schreckte sie ein Mauzi oder ein KRamurx auf, die im Dunkeln nach etwas essbarem suchten. Mimi saß auf ihrer Schulter und döste vor sich hin, aber allein die Anwesenheit dieses Pokémon ließ sie ein wenig zur Ruhe kommen. Eigentlich wusste sie, dass es keine gute Idee gewesen war, das Center um diese Zeit zu verlassen. Aber sie hatte es dort einfach nicht mehr ausgehalten. Dieses mulmige Gefühl, gepaart mit ihrer Schlaflosigkeit. Frische Luft würde ihr helfen, so hoffte sie jedenfalls. Sie hatte gerade den südlichen Bereich der Stadt erreicht, als sie ein leises Wimmern vernahm, welches ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Sofort wandte sich Rubina in die Richtung, alle Nerven bis zum äußersten angespannt - nur um ein lilafarbenes, krötenähnliches Pok´mon in einer Seitengasse zu bemerken. Es wirkte verzweifelt und kauerte weinend auf dem Boden. Das mulmige Gefühl verdrängend, ging Rubina auf das kleine Glibunkel zu und kniete vor ihm nieder. "Alles in Ordnung mit dir? Kann ich dir vielleicht helfen?", fragte sie so sanft und beruhigend sie konnte. Versuchte dem Pokémon klar zu machen, dass sie ihm nichts böses wollte. Zunächst rührte es sich nicht und wimmerte weiter. Doch nach kurzer Zeit drehte es sich erschreckend langsam um, die Augen weit aufgerissen und ein fieses Grinsen im Gesicht. Rubinas Herz machte für einen Augenblick einen Satz und begann mit einem Mal zu schlagen wie wild. Doch ehe sie weiter auf dieses Pokémon reagieren konnte, wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen. Und das einzige, woran sie sich noch erinnern konnte, waren ein Fuchsgesicht und ein Pendel.
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Mimi war schlagartig wach, als es plötzlich mit einem Ruck von der Schulter seiner Trainerin gerissen wurde. Noch ehe es wirklich registrierte, was genau geschehen war, wurde es von einem wuchtigen Schlag gegen die nächste Hauswand geschleudert, den Aufprall nur durch sein Kostüm bremsend. Vor ihm standen ein Hypno und ein Zoroark, von dem Glibunkel, das zuvor dort gesessen hatte, war nichts mehr zu sehen. Während das Zoroark Mimi mit leuchtenden Augen anfunkelte und den nächsten Angriff vorbereitete, beugte sich das Hypno über die schlafende Trainerin. Ein schwarzer Schatten umhüllte Rubina, woraufhin das Mädchen vor Schmerz aufstöhnte. Nachtmahr. Wut entbrannte in Mimi. Seine Trainerin war in Gefahr - es musste ihr einfach helfen! Schnell sammelte es seine Kraft und stürmte auf das Hypno zu, wurde aber schlagartig von einem Nachthieb des Zoroark weggeschleudert. Ein stechender Schmerz breitete sich im Körper des kleinen Mimigma aus. Dieses Zoroark war stark. Zu stark, wie es nach dem nächsten Angriff bemerkte. Einen letzten Blick auf Rubina werfend, verschwand es in den Schatten. Alleine würde es ihr nicht helfen können. Es musste zurück zum Pokémon-Center und Shiro holen! Das war sein einziger Gedanke, während es erschöpft seinen Weg zurück zum Pokémon-Center bahnte.
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Zoroark fletschte die Zähne und wollte dem Mimigma bereits hinterher eilen, als sich Kuro aus den Schatten schälte. "Lass es", sagte er tonlos und befreite sein Hundemon, welches direkt die Verfolgung aufnahm. Selbst wenn es Hilfe holte, ja, selbst wenn es 'sie' hierher führen würde, ihm blieb genug Zeit, um sich um dieses Miststück von niederem Mensch zu kümmern. Hundemon, das schwächste seiner Pokémon, würde für diesen Auftrag vollkommen reichen, um sie lange genug zu beschäftigen. Er ließ vom Ende der Seitengasse ab und blickte zu dem schlafenden Mädchen, welches sichtbar von seinen Albträumen gequält wurde. Der Nachtmahr seines Hypnos erwachte die schlimmsten Albträume sowohl bei Menschen, als auch bei Pokémon. Förderte deren schlimmsten Ängste zu Tage. Und kombiniert mit seinen eigenen Fähigkeiten würde er in der Lage sein, diese Träume selbst zu sehen, sobald sein Hypno sich diese langsam mit Traumfresser einverleibte. Er trat an die Seite seines Pokémon und wartete darauf, dass das Hypno, welches ebenso wie Zoroark und Hundemon eine, für normale Menschen nicht sichtbare, dunkle Aura ausstrahlte und gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass es beginnen sollte. Seine eigenen Augen färbten sich schwarz, als er sich auf den Traum dieser Frau konzentrierte. Und das nächste was er empfing war kaltes Wasser und der schmerzhafte Schrei nach Hilfe.
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Es hatte glücklicherweise nicht lange gedauert, bis Mimi endlich das Pokémon-Center erreicht hatte. Schnell sprang es zu dem Fenster hoch, welches zu dem Zimmer seiner Trainerin gehörte und klopfte aufgeregt gegen die Scheibe. "Mi Mi!", schrie es, als plötzlich neben ihm eine gewaltige Flamme gegen die Wand schlug. Erschrocken wandte sich das Pokémon um und erblickte das Hundemon, welches ihm den ganzen Weg hierher gefolgt war.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Di Jun 20, 2017 10:56 pm
Es dauerte eine Weile, ehe Shiro, welche sich zuvor im Tiefschlaf befand und wieder einmal von seltsamen Träumen heimgesucht wurde, schweißgebadet die Augen aufschlug. Es war nicht Mimi gewesen, welches sie wecken konnte. Nein, letzten Endes war es Rubi, ihr eigenes Pokémon gewesen, welches anfing das Gesicht der Trainerin zu schlecken, und sie somit aus ihren schlimmen Träumen zu holen. Ein wenig verwirrt, wenn aber auch noch schlaftrunken, sah sie das Pokémon vor ihrer Nase an, welches sie verzweifelt anbellte. "Was ist denn los, Rubi..?" murmelte das Mädchen müde, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war der Gleiche Traum gewesen, welcher sie verfolgte, seitdem sie Kuro wieder begegnet war. Der gleiche, beängstigende Traum, die gleiche, mysteriöse Stimme, welche ihr wieder und wieder die selben, seltsamen Dinge sagte. Bevor sie jedoch wirklich aufwachen und über diese Nacht nachdenken konnte, hatte ihr Evoli sie auch schon an den Trägern ihres Tops gezogen, so, als würde es irgendwas von ihr wollen. Es ließ nicht locker, und ein Blick aus dem Fenster ließ Shiro aufschrecken - irgendwas ging draußen vor sich, und es musste irgendwas mit Kuro zutun haben. Zumindest konnte sie sich nur so das Stechen in ihrem Herzen erklären, welches ihren gesamten Körper durchzog - und die lodernden, roten Flammen, welche die Außenwelt in ein bedrohliches Rot färbten. Das Mädchen mit dem weißen Haar zögerte nicht lange, und stand auf. Lediglich ihren Rock zog sie über, ehe sie ihre Tasche griff und nach draußen stürmte.
Dort kam ihr auch sogleich die Ursache der Flammen entgegen - ein großes, schwarzes Pokémon mit weißen, riesigen Hörnern, gefletschten Zähnen und einem hundeähnlichen Körper stieß einen gewaltigen Flammenatem aus, welcher auf das kleine Pokémon vor ihm gerichtet war. Das war Mimi! Ein wenig überfordert mit der Situation, zögerte Shiro. Sie musste was tun. Wenn Mimi in Gefahr war, dann war es gewiss auch Rubina.. Ob Team Crypto, wenn nicht sogar Kuro dahinter steckte? Erneut durchzog sie ein Schmerz durch ihr Herz, doch sie schluckte ihn runter, ignorierte ihn. Sie musste was tun. Sie musste Rubina helfen, egal ob Kuro nun dahinter steckte, oder nicht. Also lief sie, wenn auch etwas unbedacht, auf das fremde Pokémon zu, welches soeben seine Attacke vollendet hatte, schnappte sich das sichtlich angeschlagene Mimikyu, und setzte es abseits, neben Rubi und ihrer Tasche, welche sie zuvor abgelegt hatte. Sie würde keinen ihrer Freunde darum bitten, gegen dieses Monster zu kämpfen, nein. Sie würde dies selbst tun müssen. Also schloss sie ihre Augen, konzentrierte sich. Ließ eine weitere Schallwelle entstehen, welche das schwarze Hundewesen vor sich weg stoßen sollte - gewiss würde sie mehr Aufmerksamkeit erregen, als überhaupt geplant, aber das war ihr in dem Moment egal. Es ging um Rubina, und - sie schämte sich nicht mal für den Gedanken, viel wichtigeres; Kuro. Als sie ihre Augen öffnete, lag das Pokémon einige Meter von ihr fort, gegen eine Hauswand gekracht. Es schien verletzt, hatte Schmerzen. War sie etwa doch zu weit gegangen? Nein, gewiss nicht. Dieses Pokémon war böse. Es hatte Mimi wehgetan, also war es nur fair, das es ebenfalls litt. So wie Team Crypto leiden würde. Sie schnappte sich ihre Tasche, warf sie um die Schulter, ehe sie sich die beiden Pokémon schnappte und los rannte, auf der Suche nach ihrer Freundin.
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Mi Jun 21, 2017 8:42 pm
Er sah vor seinem geistigen Auge ein Schiff, zersplittert in tausend Teile. Wasser umfing das Mädchen, welches langsam versank. Er sah ihr an, wie sie in stiller Verzweiflung um Luft rang, versuchte an die Oberfläche zu gelangen. Nicht in der Lage zu schwimmen rief sie innerlich Namen von Personen, die ihn allesamt nicht berührten. Genauso wie ihn auch die Szenerie nicht berührte. Er war kalt. Gefühllos. Genauso, wie er sein sollte. Dann jedoch schrie sie einen Namen, der sein verschlossenes Herz aufspringen ließ: "Shiro!" Unbewusst trat er einen Schritt zurück, löste die geistige Verbindung zu seinem Hypno, während der Name immer wieder in seinem Kopf erschallte. Hallte nach und versuchte unbewusst, etwas in ihm auszulösen. Sein Körper, sein Herz versuchte sich an diesen Namen zu erinnern. Er zischte leise und konzentrierte sich. Genug gespielt. Sie musste sterben - hier und jetzt. In seiner Hand bildete sich ein schwarzer Spukball, den er auf das Miststück richtete. Sie musste sterben. Ihr rotes Blut sollte den Boden tränken. Und allen, einschließlich KR0002MW zeigen, dass Team Crypto allmächtig war. Dass man sich nicht ungestraft in seine Angelegenheit einmischte. Und ihm vor allem seine Beute nicht nahm.
Es war letztlich ein Schrei Zoroarks, der ihn zögern ließ, ohne seine erneut schwarz gefärbten Augen in die entsprechende Richtung zu wenden.
Prinz Tori Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do Jun 22, 2017 2:01 pm
Es hatte nicht lange gedauert, ehe Shiro ihre Freundin finden konnte. Ihre Schreie, welche schmerz- und angsterfüllt zu sein schienen, hatten das Mädchen auf eine Lichtung geführt, welche nicht fernab von der Stadt Lavandia gewesen war. Dort stand sie nun, mit weit aufgerissenen Augen und angsterfüllten Blick, ohne das ihr Körper sich regen konnte, und versuchte, die Situation vor sich zu verstehen, zu verarbeiten. Doch vergebens. Das, was sich vor ihrem bloßen Auge abspielte - Rubina, welche sich sichtbar leidend auf den Boden krümmte und Kuro, welcher mit seinen kalten, emotionslosen Blick und schwarz gefärbten Augen daneben stand und in seiner Hand eine schwarze Kugel formte - all dies ängstigte Shiro, verunsicherte sie. Erinnerte sie an die Zeit im Labor, in denen sie selbst oftmals Schmerzen zugefügt bekam, litt, Angst hatte, sich fürchtete und all dies nicht verstehen konnte. Wieso würde Kuro so etwas tun? Er kannte doch auch all die Schmerzen, all die Pein, all diese Unfairness, und dennoch ... wieso? Was hatte Rubina ihm getan? Er wollte doch sie, oder? Schuld überkam das Mädchen, gepaart mit einem Gefühl der Übelkeit, des Schwindels. Es war ihre Schuld. Ihre Schuld, dass Rubina am leiden war, ihre Schuld, dass sie ihr Kuro nahmen und auch ihre Schuld, dass er selbst nun all diese schrecklichen, grausamen Dinge tat. Wenn sie doch nur ihre Kräfte gezeigt hätte... wenn sie sich doch nur besser gefügt hätte... Dann hätten sie Kuro niemals so verändert, oder? Dann hätte alles wie früher sein können, oder? Dann hätte sie all die Schmerzen ertragen, dann hätten sie weiter naiv von der Freiheit geträumt, töricht, wie sie waren. Doch nun... Mimi war von ihren Armen gesprungen, Mimi, welches selbst vom Kampf gegen den Hundepokémon schwer verwundet gewesen war, und lief auf seine Trainerin zu, welche noch immer am Boden lag. Das war auch der Moment gewesen, in dem das andere schwarze Pokémon, welches wohl zu Kuro gehörte, einen lauten Schrei ausstieß, welcher den weißhaarigen aufblicken ließ. Seine Augen, welche noch immer schwarz gefärbt waren, trafen ihre. Und es war dieser Moment gewesen, der Shiro mit einer unbekannten, gruseligen Emotion erfüllte. Sie würde Team Crypto finden. Sie würde sie finden, und töten, jeden einzelnen von Ihnen. Sie haben Kuro zu einem Monster gemacht, ihren Kuro - haben unschuldige Wesen wie Rubina und Mimi leiden lassen. Und sie haben einen Fehler begangen. Shiros Blick verzerrte sich, ehe sie auf Kuro zutaumelte, wie in Trance. Sie würden büßen. Sie würden büßen. Alle. Sie würden leiden, sie würden leiden dafür, was sie Kuro, ihren geliebten Kuro, welcher sie immer beschützt hatte - welcher für sie der einzige Grund zum Leben gewesen war - ihr einziger Trost über all die Pein, über all das Leid - der Mann, an dem sie ihre ganze Existenz gebunden hatte ... dafür, dass sie ihn zu diesen Monster machten. Sie stand vor ihm, erneut. Blickte erneut in seine leblosen, leeren Augen, welche trotz allem irgendwie eine Verwirrung auszustrahlen schien. Dann lächelte sie, so unschuldig, dass es schon fast beängstigend wirkte. "Das bist nicht du." sagte sie feststellend, noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen. "Du würdest niemals jemanden wehtun, oder? Sie haben dich bestimmt dazu gezwungen, nicht wahr?" Shiro war sich sicher, dass er gezwungen wurde. Das er all dies in Wirklichkeit nicht wollte. Es musste so sein. Es musste einfach! Dann senkte sie ihren Blick, kicherte, rein und ohne Schuld, wie ein kleines Kind. Sah ihn nicht in die Augen, konnte es nicht. Wollte es nicht. Nicht jetzt. Sie wusste, der alte Kuro war noch dort, irgendwo tief in diesem Monster, welches lediglich seine Hülle getragen hatte. Sonst hätte er sie gewiss getötet. Damals, und auch jetzt. "Dabei willst du sie doch gar nicht, Kuro." murmelte sie schließlich finster, und griff nach seinen Handgelenken. Wenn er sie wirklich töten würde, wäre das in Ordnung für sie gewesen, dachte sie sich. Rubina würde in Frieden leben können, und Kuro würde wieder frei werden. Und sie würde auf Ihn warten, bis zu dem Tag, an dem zumindest der Tod sie wieder vereinen würde. Dann würde ihr auch egal sein, was aus dem Rest der Welt werden würde. Und sie hoffte stumm, das Kuro sich dann ihr zuliebe an eben dieser rächen würde. An all diejenigen, die Ihnen Leid zuführten, voneinander trennten. Langsam führte sie eine Handgelenke zu ihrem Hals, und legte seine kalten Hände auf diesen, ohne selbst loszulassen. Dann hob sie ihren Blick und sah ihn an, ihre Augen weit aufgerissen, die Lippen zu einem Lächeln verzogen. "Warum tötest du mich nicht einfach?" fragte sie schließlich. Entweder, der alte Kuro war noch tief in ihm drin, oder sie würde nun wirklich sterben. Beides wäre in Ordnung gewesen. Was sollte sie an einem Ort, an dem er nicht mehr war? An dem sie nicht mal für ihn kämpfen konnte?
Rhapsody Admin
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Thema: Re: Kaimetsu suru no Kanren Do Jun 22, 2017 6:09 pm
Schlagartig begannen seine Hände zu zittern. Sie war hier. Seine Beute. KR0002MW, das Wesen, das er besorgen sollte. Zurück bringen sollte. Und erneut löste sie etwas in ihm aus, das er nicht benennen konnte. Seltsame Emotionen überkamen ihn, verschlangen ihn wie eine Welle. Schmerzten. Trübten seinen Blick. Er fühlte ihren Hals, spürte das Pochen ihres Pulses, als er unweigerlich zudrückte. Und dann stieß er sie schlagartig von sich, unsanft. Schreiend wich er zurück, packte mit beiden Händen an seine Schläfe, ehe er für einen Moment auf die Knie sackte. Was war das nur?Dieses... Gefühl? Das durfte er nicht empfinden. Nein. Er war perfekt. Ein Wesen, die perfekte Kampfmaschine. Warum konnte er sie nicht einfach...? Für einen Augenblick sah er auf, starrte sie fast schon schmerzerfüllt an, ehe seine Augen sich wieder schwarz färbten. Ohne zu zögern schoss er einen Spukball in ihre Richtung, der das Mädchen nur um Haaresbreite verfehlte. Nicht weit von ihr schlug er in einen Baum, der durch die Explosion direkt Feuer fing. Und dann veränderte sich das Bild plötzlich. Er befand sich in einem hell erleuchteten Raum, angeschlossen an eine Maschine. Starrte in das weiße Licht, fühlte, wie immer wieder Stromstöße durch seinen Körper zischten, die nur dann aufhörten, wenn er seine Psychokräfte aktivierte. Sein Blick wanderte zur Seite, als er gerade eine Ruhepause hatte. Ein leises Wimmern hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er erkannte nur wenige Meter von ihm entfernt noch eine Maschine, an der ein junges Mädchen, nur wenig jünger als er, angeschlossen war. Sie war vollkommen unkenntlich, unmöglich für ihn, sie zuzuordnen. Aber er wusste, dass sie ihm wichtig war. Dass er es nicht ertragen konnte, sie so leiden zu sehen. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, als sie mit schmerzverzerrtem und angsterfüllten Augen zu ihm sah. Sie waren das einzige, was er wirklich erkennen konnte. Diese leuchtend blauen Augen. Zitternd streckte sie ihre Hand nach ihm aus, während er spürte, dass sich sein Gesicht zu einem sanften Lächeln formte. "Sei stark.", hörte er sich selbst sagen, in einer Zeit, als er noch viel viel jünger war. "Sei... stark...", flüsterte er diese Worte und für einen kurzen Augenblick, vielleicht einen Herzschlag lang, kehrte der Glanz zurück in seine Augen, nur um im nächsten Augenblick wieder ganz zu versiegen und dem kalten, emotionslosen Blick Platz zu machen, den er die ganze Zeit aufgesetzt hatte. Und dennoch fühlte er sich seltsam verändert.